Totenmoor – Ich sehe dich

Bettina Mittelacher und Klaus Püschel
Thriller
404 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

Klappentext:
Er hat die Person, die als Nächstes auf seiner Liste steht, bereits ausspioniert. Er weiß, wo der Mann wohnt, kennt seine Gewohnheiten. Wenn er es darauf anlegt, kann er ihn schon morgen in seine Gewalt bringen. Es wird ihm ein Vergnügen sein. Doch damit ist er noch nicht am Ziel. Er will mehr. Er will sie alle.

„Totenmoor – Ich sehe dich“ ist der 1. Band mit Kriminalkommissarin Emma Claasen und Rechtsmediziner Kai Plathe von Bettina Mittelacher und Klaus Püschel.

Die Spannung setzt gleich zu Beginn ein. Im Prolog, der im Jahr 1999 spielt, werden zwei Leichen im Moor versenkt.
Die Geschichte startet dann im Jahr 2023. Jonas Spranker ist auf Vogelerkundung im Moor unterwegs. Als er in einen Tümpel rutscht, stößt er auf eine Leiche.
Die Polizei muss 2 Frauenleichen aus dem Moor bergen. Die Mordkommission Hamburg übernimmt den Fall. Die Leichen der Frauen müssen gut 20 Jahr im Moor gelegen haben, demnach gibt es auch so gut wie keine verwertbaren Spuren. Kriminalkommissarin Emma Claasen tut sich schwer mit dem Fall. Sie ist auf die Untersuchungsergebnisse von dem Rechtsmediziner Kai Plathe angewiesen. Kai steht Emma mit seinem Fachwissen zur Seite und so können die Leichen identifiziert werden.
Kurz nach dem Identifizieren der Leichen beginnt eine Mordserie in Hamburg.

Bettina Mittelacher und Klaus Püschel erzählen die Geschichte mit viel Spannung. Man lernt die Kriminalkommissarin Emma Claasen und den Rechtsmediziner Kai Plathe langsam kennen. Die Leser*innen begleiten die Charaktere nicht nur bei den Ermittlungen. Auch das Privatleben spielt eine Rolle. Beide haben ihre privaten Probleme. In der Ehe von Kai Plathe kriselt es und durch das Geplänkel der beiden Charaktere meint man beim Lesen zu spüren, dass sich zwischen Plathe und Claasen etwas anbahnen könnte.

Beide Charaktere sind mir sympathisch. Emma Claasen wirkt noch ein bisschen blass für eine Kriminalkommissarin, Kai Plathe steht irgendwie mehr im Vordergrund.

Die beiden Autoren erzählen die Geschichte aus wechselnden Perspektiven, was auch zur Spannung beiträgt.
Der Schreibstil der Autoren ist flüssig und gut verständlich. Die Sprache ist vielleicht etwas einfach. Da könnte man für die nächsten Bände noch etwas daran arbeiten.

„Totenmoor – Ich sehe dich“ ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi. Ich würde mich über weitere Bände freuen.

Kalter Sturm

Anne Nørdby
Thriller
439 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung und Aberglaube auf Island

Klappentext:
Ein dunkler Ort, den man nicht betreten darf. Ein Mord in Islands Einöde, der brutaler nicht sein könnte. Und der Glaube an finstere Mächte, die durch die Risse im Lavagestein nach oben steigen wie giftige Dämpfe und die Menschen in Angst und Schrecken versetzen. Eingeschlossen von einem Schneesturm weiß Kommissar Skagen, der Mörder ist mitten unter ihnen. Er muss ihn stellen, bevor er erneut zuschlägt.

„Kalter Sturm“ ist der 4. Band der Tom Skagen Reihe von Anne Nørdby .
Auch in diesem Band wird Tom Skagen wieder an seine Grenzen gehen und in Gefahr geraden. Die Gruppe Åsgards Søner hat es immer noch auf Tom abgesehen. Sie sind dabei alle zu beseitigen die ihnen im Weg stehen und dazu gehört auch Tom. Tom soll in einem Safe-House in Sicherheit gebracht werden.
Doch ein Vermisstenfall fordert die Sprachkenntnisse von Tom und so ermittelt er auf Island. Die Suche nach dem Jungen der in einem Lavafeld spurlos verschwunden ist gestaltet sich schwierig. Das Feld birgt Gefahren und Hunde können für die Suche nicht eingesetzt werden.
Die Anwohner schreiben das Geschehene den Fabelwesen zu, an die sie glauben. Doch Tom glaubt nicht an Elfen und Zwerge. Zusammen mit den isländischen Kollegen Halla und Bjarni versucht er den verschwundenen Jungen zu finden. Die Gegend ist recht einsam. Es gibt nur zwei Schaff-Farmen auf denen die deutschen Familien Urlaub machen.
Vor Ort trifft Tom auf großes Schweigen und auf Menschen die an Fabelwesen wie Elfen und Zwerge glauben. Als dann noch ein Mord dazukommt, steht für Tom fest, der oder die Täter müssen von einer der Farmen kommen.

Anne Nørdby hat mit „Kalter Sturm“ wieder einen aufregenden und facettenreichen Thriller hingelegt. Auch die Charaktere sind sehr unterschiedlich und interessant.
So hält auch dieser Band wieder jede Menge Spannung bereit.

Was die Handlungsorte angeht, werden die von der Autorin sehr anschaulich beschrieben. Die Einsamkeit und die karge Lavalandschaft kann man sich gut vorstellen. Die schweigsamen und abergläubischen Einwohner und die Urlauber, die einer Sekte anzugehören scheinen, bringen immer mehr Spannung in die Geschichte. Auch die Atmosphäre, der Schneesturm und das Eingeschossensein lässt einem beim Lesen ein Schauer über den Rücken laufen.

Für mich ist „Kalter Sturm“ wieder ein sehr spannender Band der Tom Skagen Reihe von Anne Nørdby.
Ich bin jetzt schon voller Vorfreude auf den nächsten Band.

Tod im Piemont

Anna Merati
Kriminalroman
281 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar

Geheimnisse kommen ans Tageslicht

Klappentext:
Sofia Dalmasso betreibt ein kleines Café in einem Bergdorf unweit des Lago Maggiore. Während die einen wegen ihres Risottos bei ihr einkehren, kommen die anderen, um sich die Zukunft voraussagen zu lassen. Denn Sofia hat von ihrer Großmutter das Kaffeesatzlesen gelernt. Als eines Tages ein Fremder ihr Café betritt und auf ihrer Kunst besteht, sieht sie zum ersten Mal das Symbol für den Tod. Am Tag darauf wird der Mann leblos aufgefunden. Von Schuldgefühlen geplagt, beginnt Sofia sich im Dorf umzuhören.

„Tod im Piemont“ ist ein sehr atmosphärischer Piemont-Krimi von Anna Merati.
Wer wie ich vom schönen Italien. Gutem Essen, gutem Wein und vielleicht ein bisschen Amore träumt, ist hier genau richtig.

Im Mittelpunkt steht Sofia Dalmasso. Sie betreibt in einem Bergdorf ein Café das für sein vorzügliches Risotto und der Haselnusstorte bekannt ist. Nicht nur durch ihr Essen ist Sofia bekannt, sie kann auch die Zukunft voraussagen.
Als sie bei einem Kunden das Symbol für den Tod sieht und der Mann am nächsten Tag tatsächlich tot aufgefunden wird, bekommt Sofia ein schlechtes Gewissen. Sofia versucht herauszufinden, wer für den Tod des Mannes verantwortlich ist und stößt auf ein viele Jahre altes Geheimnis.

Anna Merati erzählt so etwas von spannend, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Die Beschreibung der Handlungsorte lässt einen beim Lesen vom Urlaub träumen. Natürlich gehört zu einem italienischen Krimi auch gutes Essen und Trinken. Auch hier werden die Leser*innen nicht enttäuscht. Die Charaktere sind gut gezeichnet, ich habe sie gerne durch die Geschichte begleitet.
Der Schreibstil von Anna Merati ist flüssig und gut verständlich. Die Autorin flechtet immer wieder Wendungen in ihre Geschichte und es ist schwierig dem Täter auf die Spur zu kommen.

„Tod im Piemont“ ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi. Ich würde gerne mehr davon lesen.

Mord auf den Färöern: Der Kommissar und die Robbenfrau

Carola Christiansen
Kriminalroman
356 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar

Krimi mit gelungenem Setting

Klappentext:

Grausige Morde erschüttern die Färöer! Als ein Toter gefunden wird, grausam verstümmelt und bizarr drapiert, beginnt für Kommissar Revur ein Albtraum, aus dem es kein Erwachen gibt. Denn dies ist erst der Anfang einer Reihe von Morden, die nur eins gemeinsam haben: alle Opfer werden an nationalen Kultstätten platziert. Treibt ein Serienmörder sein Unwesen im Nordatlantik? Zu Revurs Unterstützung wird die Kopenhagener Kommissarin Amalie Vinther nach Tórshavn geschickt. Zusammen kommen sie Geheimnissen auf die Spur, die internationale Kreise ziehen

„Mord auf den Färöern“ von Carola Christiansen ist der 1. Band der Reihe „Färöer Kommissar Revur und Kopenhagener Kommissarin Amalie“.

Jónas Revur ist Hauptkommissar der Løgregla in Tórshaven/Färöer.
Eigentlich zieht er sich immer zurück, wenn sich der Todestag seiner Schwester nähert.
Doch in diesem Jahr beschäftigt ihn ein grausamer Mord.
Eine Leiche wird gefunden, grausam zugerichtet und zu Füßen der „“Robbenfrau“ gelegt.
Kommissar Revur stürzt sich in die Ermittlungen. Doch bald schon gibt es ein weiteres Opfer.
Zur Unterstützung wird ihm Kommissarin Amalie Vinther aus Koppenhagen zur Seite gestellt. Als noch ein Opfer auftaucht, dass wie die ersten Opfer an einer nationalen Kultstätte platziert wird ist klar, hier haben sie es mit einem Serienmörder zu tun.

Carola Christiansen hat für ihre neue Krimireihe starke Ermittler entworfen, die ich gerne begleitet habe.
Das Setting hat mir auch sehr gut gefallen. Bisher habe ich mich mit den Färöern noch nicht beschäftigt.
Die Färöer liegen im Nordatlantik und sind autonomer Bestandteil des Königreichs Dänemark.
Gleich im 1. Band lernen die Leser*innen verschiedene Inseln kennen.
Man kann sich ein gutes Bild des Inselstaat Färöer machen. Den Entfernungen der verschiedenen Tatorte und den spärlich besiedelten Ortschaften.
Carola Christiansen beschreibt ihre Handlungsorte gut und ich habe mich schnell auf den Inseln zurechtgefunden.

Die Autorin erzeugt schnell Spannung und hält sie auch bis zum Ende aufrecht. Es gibt verschiedene Opfer und außer das sie an verschiedenen Kultstätten platziert wurden, scheinen sie keine Gemeinsamkeiten zu haben.
Die Ermittlungen gestalten sich schwierig und ziehen weitere Kreise als zu Beginn gedacht.

Carola Christiansen hat mich mit „Mord auf den Färöern begeistert und ich hoffe, dass es weitere Fälle auf den Färöern geben wird.

Träume von Freiheit-Fünftausend Fasane für den Kaiser

Silke Böschen
Historischer Roman
404 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Emotional und fesselnd erzählte Geschichte nach einer wahren Begebenheit

Klappentext:
Schön. Reich. Begehrt. Die Millionenerbin Mary Knowlton gehört 1892 in New York zur High Society. Durch die Heirat mit einem deutschen Grafen wird sie in den USA zum Star. Aber der Adel in Berlin ist skeptisch. Jahrelang kämpft Gräfin Mary um Anerkennung. Sie kauft ein Schloss in Schlesien, und als Kaiser Wilhelm II. hier zu Gast ist, hat sie es geschafft. Jetzt gehört sie auch in Deutschland dazu. Doch der Erste Weltkrieg setzt dem Glück ein jähes Ende. 1918 erklären die USA die amerikanische Gräfin zur Staatsfeindin

In „Träume von Freiheit – Fünftausend Fasane für den Kaiser“ erzählt Silke Böschen die Geschichte von der Millionenerbin Mary Knowlton.

Wie schon im 1. und 2. Band der Trilogie liegt auch diesem Band eine wahre Begebenheit zu Grunde.

Im Mittelpunkt steht Mary Knowlton. Sie ist reich und verkehrt in der New Yorker High Society. Im Jahr 1892 heiratet Mary den deutschen Graf Johannes von Francken-Sierstorpff. Der Graf braucht eine reiche Frau um seine Spielschulden zu bezahlen. Doch war es nicht nur eine Heirat aus wirtschaftlichen Gründen sondern auch aus Liebe.
In Amerika war Mary als Adlige so etwas wie ein Star. In Deutschland hingegen würde sie mit Hohn und Spot belegt. Dabei dachte Mary sie wird in Deutschland genauso gefeiert wie in Amerika und, dass sie auch dem Kaiser Wilhelm II. vorgestellt werde.
Aber Mary muss viel lernen um im Kreise der deutschen Adligen akzeptiert zu werden. Sie muss an ihrer Garderobe wie auch an ihrem Verhalten arbeiten.
Als Mary ein altes Schloss in Oberschlesien kauft und renovieren lässt, gibt ihr auch Kaiser Wilhelm II: die Ehre und erscheint zu einer Jagd.
Mit Beginn des 1. Weltkriegs ändert sich wieder alles in Marys Leben. Ihr Mann und ihre Söhne melden sich freiwillig zum Kriegsdienst. Mary bleibt alleine zurück.
Nach dem 1. Weltkrieg beschlagnahmte die USA das Geld aller amerikanischen Erbinnen die in Deutschland oder Österreich geheiratet hatten. Das bedeutete Marys ganzes Vermögen sollte eingezogen werden. Dies wollte Mary nicht kampflos hinnehmen.

Wie schon die vorherigen Bände, so ist auch diese Geschichte sehr emotional und fesselnd geschrieben, ich konnte das Buch oft gar nicht aus der Hand legen.
Die Charaktere werden sehr realistisch dargestellt.
Mary Knowlton ist eine Frau die ich vor diesem Buch nicht kannte. Ich habe die extrovertierte Frau, die immer überall im Mittelpunkt stehen wollte gerne begleitet.

Silke Böschen spiegelt die Zeit der Handlung sehr gut wider. Einige historische Gegebenheiten waren mir bisher völlig unbekannt. So habe ich noch nie davon gehört, dass Amerikanerinnen die in Deutschland geheiratet hatten ihr in Amerika geerbtes Geld Geld einzogen wurde.
Der flüssige und leicht verständliche Schreibstil hat die Geschichte zu einem wahren Lesegenuss werden lassen.

Am Ende des Buches gibt es noch ein Personenregister in dem die Autorin alle Details die sie bei ihrer Recherche zu den realen Personen aufgetan hat dokumentiert hat.

Man erkennt welch eine Recherchearbeit in diesem Buch stecken, wie viel Liebe und Enthusiasmus Silke Böschen in das Buch gesteckt hat.
Natürlich muss um dieses Gerüst aus Daten eine Geschichte gesponnen werden und ich bin der Meinung das hat Silke Böschen bravourös gemeistert.

„Träume von Freiheit – Fünftausend Fasane für den Kaiser“ ist genau wie die vorherigen Bücher wieder ein echtes Lesehighlight.

Der Meister der Karten

Johanna von Wild
Historischer Roman
409 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Sehr interessanter Historischer Roman

Klappentext:
Martin Waldseemüller studiert die sieben Künste, entdeckt seine Liebe zur Kosmographie und will sich ganz der Wissenschaft widmen. Während spanische und portugiesische Seefahrer immer mehr unbekannte Winkel der Erde entdecken, beschließt Martin, sein beschauliches Leben aufgeben und eine lange Reise anzutreten. In Lissabon begegnet er der schönen Spanierin Elena. Doch ihrer heimlichen Liebe droht Gefahr, als Elenas verschollen geglaubter Ehemann von einer Reise mit Amerigo Vespucci zurückkehrt.

„Der Meister der Karten“ von Johanna von Wild ist ein sehr interessanter Historischer Roman.

Im Mittelpunkt steht Martin Waldseemüller, er war ein deutscher Kartograf und hat 1507 die erste Weltkarte erstellt wo das Land im Westen mit America bezeichnet wurde.
In diesem Historischen Roman treffen die Leser*innen auf noch mehr historisch überlieferten Personen.

Martin Waldseemüller hat seine Liebe zur Kosmographie entdeckt Es war eine interessante Zeit wo die Seefahrer unterwegs waren und neue Länder entdeckt haben.
Auch Martin begab sich auf Reisen. In Lissabon verliebte er sich in die Spanierin Elena. Elena ist vor ihrem Mann Enzo De Cabrera aus Spanien gefochten. Auf einer Reise mit Amerigo Vespucci scheint ihr Mann verschollen zu sein, was dazu führt, dass Elena zu ihrer Liebe zu Martin steht.
Doch als Martin einer Einladung von Don Manuel nach Evora folgt steht er Enzo De Cabrera auf einmal gegenüber.

Johanna von Wild erzählt ihre Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Martin und von Elena. So kennen die Leser*innen die zwei Protagonisten schon gut bevor sie sich selbst begegnen.

Die Autorin beschreibt das Leben im Mittelalter sehr authentisch. Dabei wird nicht nur das Leben der Reichen und Adligen beäugt sondern auch das der einfachen Leute. Man hat schnell ein Bild vor Augen, kann sich alles gut vorstellen.

Die Charaktere werden gut durch die Geschichte geführt und sind richtig lebendig. Natürlich gefällt mir Martin Waldseemüller am besten. Er ist ein intelligenter Mann mit Träumen. Auch Elena ist eine interessante Frau, Sie ist mit einem gewalttätigem Mann verheiratet und weiß sich nur mit Flucht zu helfen.

Auch die Handlungsorte beschreibt Johanna von Wild sehr eindrucksvoll. Egal ob in Deutschland, Spanien oder Portugal, auch hier hat man schnell Bilder vor Augen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Ich bin schnell in die Geschichte versunken und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

„Der Meister der Karten“ ist ein Historischer Roman in dem einige reale Persönlichkeiten zu Wort kommen.

Elvis und die Tote im Amischlitten

Ursula Neeb
Historischer Kriminalroman
312 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Zeit der amerikanischen Besatzung

Klappentext:
Bad Nauheim 1958: Die beschauliche Kurstadt ist völlig aus dem Häuschen, als Elvis Presley in der Villa Grunewald Einzug hält. Nur Elfriede Kunz, die Wirtin der Gaststätte „Rheingold“ bleibt auf dem Teppich. Sie hat in ihrem bewegten Leben schon viele berühmte Persönlichkeiten in ihrer Heimatstadt kommen und gehen sehen. Als jedoch unmittelbar vor ihrer Kneipe eine tote Frau in einem Cadillac gefunden wird, beginnt Elfi, sehr zum Unmut von Kriminalkommissar Freddy Graf, auf eigene Faust zu ermitteln.

„Elvis und die Tote im Amischlitten“ ist der erste Band der Krimireihe „Wirtin Elfi Kunz ermittelt“ von Ursula Neeb.

Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach Bad Nauheim in das Jahr 1958. In der Kurstadt sind US Amerikaner stationiert. Der wohl bekannteste ist Elvis Presley. Die Bewohner der Stadt sehen die Amerikaner einmal als Segen und einmal beäugen sie sie misstrauisch.
Immerhin sind die US Amerikaner Arbeitgeber für viele Bürger und sorgen auch in dem einem oder anderem Geschäft für Umsatz. Gerne gesehen sind sie im „Rheingold“ wo die Wirtin Elfriede Kunz das Zepter schwingt. Die Wirtin ist Witwe und die Geliebte von GI Brian O’Shaugnessy. Ausgerechnet in Brians Auto wird eine tote Frau gefunden wurde und der GI wie vom Erdboden verschluckt ist.
Die Kriminalkommissar Freddy Graf und Max Caspers ermitteln zusammen mit einem amerikanischen Kollegen. Da sich Brian O’Shaugnessy öfter im „Rheingold“ aufgehalten hat wird auch im Umfeld der Gaststätte ermittelt. Als auch die Pensionsgäste des „Rheingold“ in das Auge der Ermittler geraten nimmt die Wirtin die die Ermittlungen selber in die Hand.

Ursula Neeb ist mir schon viele Jahre als Autorin bekannt. Ihre Krimireihen „Die Hurenkönigin ermittelt“ und „Dichterin Sidonie Weiß“ habe ich mit Begeisterung gelesen.

Auch ihr neustes Werk „Elvis und die Tote im Amischlitten“ hat mich begeistert. Wie gewohnt ist es ein Kriminalroman bei dem man immer wieder ein Schmunzeln auf den Lippen hat, der aber durchaus Tiefgang hat.

Die Autorin schildert hier eingehend das Zusammenleben zwischen den Bürgern in Bad Nauheim und der US Amerikanischen Besatzung. Natürlich kommt man dabei um Elvis Presley nicht herum. Dabei beleuchtet Ursula Neeb zwei Seiten der Menschen. Die einen sind froh das der Krieg vorbei ist und sehen in den US Amerikanern die Befreier. Die Menschen wollen die Ärmel hochkrempeln und für einen Neustart sorgen. Die andere Seite bedauert immer noch das der Krieg so aus ging und glauben immer noch daran das Deutschland hätte siegen könne.
Dazu kommt noch, dass die GI’s einem Flirt mit einer schönen Frau nicht abgeneigt sind was bei den deutschen Männern auf Eifersucht stößt und so manche Prügelei auslöst.

Für ihre Geschichte hat die Autorin wieder tolle Charaktere ins Leben gerufen. Besonders gut gefällt mir natürlich die Wirtin Elfriede Kunz. Sie ist eine Frau die Zupacken kann und die auch schon einiges Leid in ihrem Leben erfahren hat.

Der Schreibstil von Ursula Neeb ist wie gewohnt flüssig und gut verständlich. Die Ermittlungen sind spannend. Die Zeit der Handlung spiegelt die Autorin sehr gut wider. Sie schildert das Zusammenleben der Besatzer und den Bewohnern von Bad Nauheim sehr authentisch. Auch die Bekanntheit von Elvis Presley und die Aufmerksamkeit die ihm zukommt finden ihren Platz in der Geschichte.

„Elvis und die Tote im Amischlitten“ ist ein spannender und sehr unterhaltsamer Historischer Kriminalroman den ich mit Freude gelesen habe.

Rot. Blut. Tot.

Anne Nørdby
Thriller
503 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Thriller aus Dänemark

Ein grausamer Mord.
Eine entstellte Leiche.
Ein aus der Haft entlassener Mörder.
Nach 31 Jahren wird der Mörder Hans Erik Rask aus der Haft entlassen.
Er wurde einst „Wolf von Møn“ genannt.
Seit der Mörder wieder auf freiem Fuß ist tauchen Leichen mit einem brutal auseinandergerissenen Kiefer auf.

Die Bewohner der Insel Møn geraden in Panik und setzten die Ermittler unter Druck.
Kirsten Vinther, Jesper Bæk und die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen sind die Ermittler in diesem Fall.
Dabei müssen sie den alten Mordfall noch einmal unter die Lupe nehmen um Gemeinsamkeiten der Opfer zu finden.

Rot. Blut. Tot. Ist der 2. Band der Thriller-Reihe um die Super-Recognizerin Marit Rauch Iversen von Anne Nørdby.
Ein Buch das es wirklich verdient im Genre Thriller angesiedelt zu sein.
Mir hat mehr als einmal der Atem gestockt und Gänsehaut war ein Dauerzustand.

Die Protagonisten gefallen mir sehr gut.

Die Super- Recognizerin Marit Rauch Iversen ist interessant.
Ich habe schon von Super- Recognizerin gehört und gelesen, Marit aber hier bei ihrer Vorgehensweise über die Schultern zu schauen war schon interessant.

Kirsten Vinther ist die Leiterin des Ermittlerteams. Sie ist mit Leib und Seele Polizistin.
Sie führt ihr Team mit harter Hand. Ich hatte das Gefühl, sie befürchtet immer mehr machen zu müssen als ihre Kollegen, hat immer die Befürchtung nicht zu genügen.
Sie ist die Chefin im Team und lässt das auch jeden Spüren.

Jesper Bæk ist noch nicht so lange im Team. Er kommt aus eine kleineren Stadt und hat sich nach der Trennung von seiner Frau nach Kopenhagen versetzen lassen.
Seit kurzer Zeit wohnt seine Tochter bei ihm, sie möchte in seine Fußstapfen treten.
Jasper ist ein sehr kluger und engagierter Kriminalkommissar.
Er hat eine gute Auffassungsgabe und kann gut kombinieren.

Auch die anderen Kollegen gefallen mir durchaus gut und bereichern das Buch ungemein.

Der Fall ist sehr bizarr und spannend.
Es gibt mehrere Leichen bei denen der Kiefer auseinandergerissen wurde.
Die Ermittler sind sich sicher, dass die Morde zusammenhängen und wahrscheinlich auch mit dem Mord an einem Mädchen vor 31 Jahren zu tun haben.
Damals wurde der Täter verurteilt und ist jetzt aus der Haft entlassen.
Interessant sind auch die nordischen Mythen die in die Geschichte eingebunden werden.

Es gibt immer wieder Rückblenden in das Jahr 1990 in dem der Mord an der kleinen Line geschah.
Auch ist man manchmal in den Gedanken des entlassenen Mörders der sich nur Nummer 25 nennt und der das Gefühl hat, dass ein Wolf in ihm steckt.

Anne Nørdby hat bei ihrem neuen Thriller was Spannung angeht alle Register gezogen. Ich denke das kann man kaum überbieten.
Immer wenn die Ermittler dem Täter ganz nah waren gab es eine neue Wendung und sie mussten ihre Ermittlungsergebnisse neu sortieren.
So blieb die Spannung wirklich bis zum Ende erhalten.

„Rot. Blut. Tot“. ist eine klare Leseempfehlung.
Wer Spannung liebt muss das Buch unbedingt lesen.
Es ist aber nichts für schwache Nerven.

Ausgewildert

Hans Weber und Armin Ruhland
Kriminalroman
264 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Regionalkrimi

Covertext:

In den Wäldern des Rottals treiben Wilderer ihr Unwesen. Die Situation spitzt sich dramatisch zu, als ein Jäger erschlagen aufgefunden wird. Alles deutet darauf hin, dass der Mörder unter den Wilderern zu suchen ist. Doch das Opfer hat sich in der Vergangenheit sowohl bei der Jägerschaft als auch in seinem Beruf als Rechtsanwalt eine Menge Feinde gemacht. Die beiden Pfarrkirchner Kripobeamten Thomas Huber und Mandy Hanke müssen sich nicht nur um den komplizierten Fall kümmern, sondern auch um ihre Gefühle füreinander.

„Ausgewildert“ ist der 3. Band der Reihe Kripobeamte Thomas Huber und Mandy Hanke von den Autoren Hans Weber und Armin Ruhland.
Für mich ist es das erste Buch der beiden Autoren.
Aber auch ohne Vorkenntnisse bin ich sehr gut in die Geschichte eingestiegen.

Die Ermittler sind mir gleich sympathisch gewesen.
Thomas Huber ist aus Niederbayern und Mandy Hanke ist aus den neuen Bundesländern.
Da sie schon einige Fälle zusammen gelöst haben sind sie ein eingespieltes Team.
Auch privat verstehen sich die beiden sehr gut.
Wie gut darüber sind sie sich selbst noch nicht ganz klar.

Der Fall ist kompliziert.
Ein Jäger wird tot aufgefunden.
Es stellt sich die Frage ob der Täter bei den Wilderern, die zur Zeit vermehrt auftreten zu suchen ist oder ob die Tat mit dem Beruf des Jägers, er ist nämlich Rechtsanwalt zu suchen ist.

Die Autoren Hans Weber und Armin Ruhland erzählen die Geschichte recht spannend.
Dabei packen sie einiges an Lokalkolorit in ihre Geschichte was mir bei einem Regionalkrimi immer gut gefällt.
Auch der Dialekt passt gut und macht die Geschichte authentisch.
Der Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.
Es macht Freude die Ermittler zu begleiten.

„Ausgewildert“ ist ein unterhaltsamer und spannender Krimi mit viel Bezug zur Region.

Maingrab

Franziska Franz
Kriminalroman
342 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Frankfurt-Krimi

Covertext:

Ein Notarzt wird nachts zu einem Einsatz im Frankfurter Diplomatenviertel gerufen. Ein Fahrradfahrer soll verunglückt sein. Am nächsten Morgen ist der Arzt tot, eine Joggerin entdeckt seine blutüberströmte Leiche. Von den ebenfalls an den Unfallort bestellten Sanitätern fehlt jede Spur. Wurden auch sie umgebracht? Privatermittlerin Karla Senkrecht greift zu äußerst ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden und sieht sich plötzlich mit der Planung ihrer eigenen Bestattung konfrontiert

„Maingrab“ von Franziska Franz ist der zweite Band der Reihe Privatermittlerin Karla Senkrecht.
Für mich ist es das erste Buch der Autorin. Da ich Frankfurterin bin war ich umso mehr gespannt auf das Buch.

Ein Notarzt wird ermordet und Rettungssanitäter verschwinden spurlos.
Das lässt bei mir gleich die Nachrichten von Angriffen auf Sanitäter, die man so oft hört hochkommen.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und recht unterschiedlich.
Die beiden Ermittler Herbracht und Dragovic tun sich mit ihren Ermittlungen schwer.
Da kommt die Privatermittlerin Karla Senkrecht ins Spiel.
Ihre Methoden sind recht eigenwillig.
Sie ist ein richtiger Wirbelwind. Ich finde Karla sehr sympathisch.

Die Handlungsorte sind genau beschrieben. Da ich in Frankfurt lebe ist das wiedererkennen der Schauplätze ein besonderes Schmankerl.

Der Fall wird spannend geschildert.
Franziska Franz lässt ihre Leser*innen in die dunkelsten menschlichen Abgründe blicken.
Ich hatte einige Verdächtige und habe sie immer wieder verworfen.
Die Autorin baut immer wieder Wendungen in ihre Geschichte ein so, dass es bis zum Ende spannend ist.

Franziska Franz hat eine gut verständlichen und unterhaltsamen Schreibstil.
Die Autorin hat für ihren Krimi gut recherchiert, vor allem was die Rechtsmedizin angeht.
Trotz aller Spannung musste ich bei den Dialogen der Charaktere immer wieder schmunzeln.

„Maingrab“ ist ein spannender Regionalkrimi bei dem ich mehr als einmal Gänsehaut bekommen habe.