Eifelfrauen – Das Haus der Füchsin

Brigitte Riebe
Historischer Roman
478 Seiten
erschienen im Wunderlich Verlag (Rowohlt Verlag)
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Fesselnder Historischer Roman

Trier im April 1920:
Im Haus des Fabrikanten Fuchs stehen große Feierlichkeiten an.
Heinrich der Sohn von Matthias Fuchs verlobt sich mit seiner Greta und Johanna die einzige Tochter feiert ihren 21. Geburtstag.
Während der Feier bekommt Johanna die Nachricht, dass sie die Erbin ihrer Tante Lisbeth ist.
Johanna erbt in dem Eifeldorf Altenburg einen Hof samt Tiere.
Die Bedingung die an das Erbe geknüpft ist, Johann muss 6 Monate auf dem Hof leben. Danach kann sie frei entscheiden was damit passieren soll.
Da Johanna ihre Tante Lisbeth nicht kannte gibt ihr das Erbe Rätsel auf.
Als sie den Hof in Augenschein nimmt ist Johann überwältigt von dem idyllischen Fleckchen Erde.
Gegen den Willen ihrer Eltern entschließt Johanna sich zumindest die 6 Monate auf dem Hof zu leben.
Nach und nach verändert sich Johannas Leben und auch das was sie vom Leben erwartet.

„Eifelfrauen – Das Haus der Füchsin“ ist der erste Band einer Dilogie von Brigitte Riebe.

Brigitte Riebe gehört schon lange zum Kreis meiner Lieblingsautoren/innen.
Ich habe schon recht viel von ihr gelesen und es ist egal welches Buch man von Brigitte Riebe in die Hand nimmt, es ist immer ein Highlight.
Auch der neue Historische Roman „Eifelfrauen – Das Haus der Füchsin“ hat mich wieder mehr als begeistert.

Johanna steht im Mittelpunkt der Geschichte
Sie ist die Tochter des Tabakfabrikanten Matthias Fuchs.
Kommt aus einem reichen Haushalt und dementsprechend Luxus gewohnt.
Als sie völlig unerwartet Erbin ihrer Tante Lisbeth wird verändert sich ihr Leben.
Johanna durchlebt eine enorme Entwicklung und wächst mir von Seite zu Seite
mehr ans Herz.

Der Hof den Johanna von ihrer Tante Erbt wird im Eifeldorf Altenburg „Das Haus der Füchsin“ genannt.
Ihre Tante war nicht bei Jedermann beliebt.
Unverheiratet führte sie ein selbst bestimmtes Leben. War eins mit der Natur.
Es hieß sogar, dass sie nachts mit Füchsen tanzt.
Dazu war sie noch Künstlerin, was vielen Leuten suspekt war.

Auch die anderen Charaktere sind gut und durchdacht zu ihrem Einsatz gekommen.
So ist eine Schwester von Matthias Fuchs mit einem jüdischen Arzt verheiratet, was den Leser*innen im Laufe der Geschichte die Judenverfolgung näher bringt.
Georg, einer von Johannas Brüdern dagegen schließt sich der NSDAP an.

Brigitte Riebe erzählt die Geschichte sehr facettenreich.
Die Jahre 1920-1938 werden gut widergespiegelt.
Die politischen Gegebenheit der Jahre fließen unterhaltsam in die Geschichte ein.
So kann man in der Geschichte die Inflation, den ständigen Wechsel der Regierung, die französische besungen des Rheinlands und die zunehmende Macht der NSDAP wiederfinden.

Als Schauplatz hat die Autorin die Eifel auserkoren.
Die Beschreibung der Landschaft ist farbenprächtig. Ich habe mich mit diesem Fleckchen Erde bisher nicht befasst aber ich glaube wenn man einmal dort gewesen ist muss man es lieben.

Wieder einmal hat Brigitte Riebe mich mit ihrem Schreibstil begeistert. Das Buch hat mich einfach so gefesselt, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.
Jetzt freue ich mich um so mehr auf den 2. Band auch wenn das bestimmt noch eine Weile dauern wird.

Ende einer Lesereise

Jan Spelunka
Kriminalroman
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Jan Spelunka für das Rezensionsexemplar.

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

Die junge Schriftstellerin Mona de la Mare befindet sich am Anfang ihrer Kariere.
Einige Bücher hat sie schon im Self-Publishing veröffentlicht.
Über ihr Talent scheiden sich die Geister. Die einen bezeichnen sie als Shootingstar die andern als talentlose Möchtegern-Autorin.
Doch da wird Mona kurz nach einer Lesung in Bad Münstereifel erstochen und am nächsten Morgen unter einer Erftbrücke aufgefunden.

Der Privatermittler Andreas Mücke wird von Monas Vater beauftragt mehr über Mona und ihren gewaltsamen Tod herauszufinden.

„Ende einer Lesereise“ ist das Krimi-Debüt von Jan Spelunka.
Genau wie seine Protagonistin veröffentlicht er als Selfpublisher.

Der Krimi ist spannend geschrieben.
Die Charaktere interessant und sehr unterschiedlich.
Mona de la Mare gefällt mir gut, sie ist etwas überzogen dargestellt, was hervorragend zu ihre angedachte Rolle passt.
Sympathisch hingegen ist mir nicht gewesen aber das war vom Autor auch bestimmt nicht angedacht.

Andreas Mücke hingegen mochte ich auf Anhieb.
Er ist clever und hat eine schnelle Auffassungsgabe.
Andy ist noch nicht lange als Detektiv tätig. Vor seiner Scheidung hat er in der Druckerei seines Schwiegervaters gearbeitet.
Verständlich, dass er das nach der Trennung nicht mehr wollte.
Es macht aber auch den Anschein als hätte Andy seine Berufung gefunden.
Mit dem Fall Mona de la Mare hat er einen komplizierten und recht interessanten Fall übernommen.

Es tauchen viele Namen auf, es gibt immer wieder Verdächtige.
In einigen Abschnitten liest man die Gedanken des Täters ohne seine Identität zu kennen.
Das fand ich sehr spannend.

Andy der eigentlich ein Lesemuffel ist quält sich durch Mona’s letzten Roman und durch Manuskripte die er auf ihrem PC gefunden hat.
Auch Mona’s Social Media Account durchforstet er. Immer wieder stößt er auf Namen denen er nachgeht.
Seine gute Kombinationsgabe lassen ihn dann eins und eins zusammenzählen und den Ermittlungen der Kriminalpolizei einen Schritt voraus sein.

Im Privatleben hat Andy nicht so ein gutes Händchen. Zweimal geschieden ist er jetzt in einer Beziehung mit Jessica die nicht ganz so verläuft wie er es gerne hätte.

Die Aufteilung zwischen dem eigentlichen Fall und dem Privatleben passt gut.
Der Fall steht immer im Vordergrunge. Das Privatleben wird wahrscheinlich wie ein roter Faden die weiteren Bände miteinander verbinden.

Jan Spelunke hat mich mit seinem Krimi-Debüt „Ende einer Lesereise“ gut unterhalten und zum, Miträtseln angeregt.
Ich freue mich auf weitere Fälle mit dem sympathischen Detektiven.