Sonntags am Strand

Alexander Oetker
Roman
176 Seiten
erschienen im Atlantik Verlag (Hoffman und Campe)
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar

Ein Sonntag am Strand

In seinem kurzen Roman „Sonntags am Strand“ erzählt der Autor Alexander Oetker wie verschiedene Menschen den Sonntag am Strand verleben.

Im Mittelpunkt steht der Strandwärter Enzo. Wie jeden Morgen recht er mit seinem Traktor Furchen in den Sand, schaut das die Liegen und Sonnenschirme in Reih und Glied stehen.
Er legt großen Wert auf die Zufriedenheit seiner Kunden. Schließlich hat er viele Stammgäste.
Bei ihm an der Bar gibt es alles was man am Strand braucht. Wasser. Wein, Bier, Eis, Panino und pünktlich um 12 Uhr läutet Enzo die Glocke und es gibt ein frisch zubereitetes Pastagericht.

Wie jeden Sonntag kommen Felice und Alberto aus Turin an den Strand. Die Beiden haben wie es aussieht nicht viel Gemeinsamkeiten. Felice fragt sich ob sie die Beziehung mit Alberto überbaut noch will.

Auch David und Giulia kommen mit ihrem Sohn Giacopo und den Zwillingen Fabio und Francesca oft an den Strand. In der Ehe gerieselt es. Giulia fühlt sich mit einem Vollzeitjob und der Familie überfordert und von ihrem Ehemann zu wenig unterstützt.

Signor Conte sitzt wie immer Sonntags an der Bar. Unter der Woche kommt er nur kurz für einen Café aber am Sonntag bleibt er den ganzen Tag trinkt Café und auch ein Gläschen Wein. Dabei spricht er kaum ein Wort, schweigt ewig vor sich hin.

Alle diese Personen haben ihre Sorgen und ihre Nöte.
In der Geschichte vermittelt Alexander Oetker auf unterhaltsame Art, dass man vieles vermeiden und besser verstehen kann wenn man miteinander redet.
Dabei macht der Autor nicht viele Worte sondern beschränkt sich auf das Nötigste.

So habe ich die Geschichte mit ihren 160 Seiten in 2 Stunden gelesen und mich an einen Strand in Italien geträumt.

Sternenmeer

Alexander Oetker
Kriminalroman
erschienen bei Hoffman und Campe
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar

Einblick in die Gourmetküche

Covertext:

Es ist der Höhepunkt der französischen Gourmetsaison: Die Spitzenköche und Restaurantbetreiber fiebern der Vergabe der Sterne des Guide Michelin entgegen. Ausgerechnet in der renommierten „Villa Auguste“ wird der berühmteste Restaurantkritiker des Landes noch während der Vorspeise vergiftet. Dabei sollte seine Höchstwertung doch die Karriere des legendären Auguste Fontaine krönen! Will jemand seinem Ruf schaden? Ging es darum, den Kritiker loszuwerden? Oder stecken aggressive Tierschützer hinter dem Anschlag, schließlich sind die Fontaines auch als Produzenten der umstrittenen Gänsestopfleber bekannt, die sich auf dem Teller des Kritikers befand? Luc und sein Team ahnen, dass die Lösung des Falls so einfach nicht ist.

„Sternenmeer “ ist mittlerweile schon der 6. Aquitaine Krimi von Alexander Oetker.
Luc Verlain der smarte Kommissar ist mir schon seit dem ersten Band sympathisch.
Sein Töchterchen Aurélie ist mittlerweile 5 Monate alt und ein wahrer Sonnenschein.
Bei Luc endet in der kommenden Woche die Elternzeit die er sich genommen hat.
Da wird er von seinem Kollegen Hugo auch schon zu einem neuen Fall gerufen.
Der berühmteste Restaurantkritiker des Landes ist in der „Villa Auguste“ beim Essen zusammengebrochen.
Man vermutet einen Giftanschlag.
So schwer es Luc auch fällt Anouk und Aurélie alleinzulassen macht er sich auf um die Ermittlungen zu übernehmen.
Da der Tatort in einiger Entfernung liegt und Luc vor Ort einige Tage übernachten muss, holt er bei der ersten Gelegenheit Anouk und Aurélie zu sich.
Dass hat zur Folge, dass Anouk trotz Elternzeit wieder mit in die Ermittlungen einsteigt.

Alexander Oetker beschreibt wie immer die Handlungsorte sehr anschaulich.
Es ist eine wahre Liebeserklärung an Frankreich und vor allem an die Atlantikküste um Saint-Girons.
Die kleinen Orte, das Meer und der Strand, man würde am liebsten den Koffer packen und hinreisen.
Es ist aber auch eine Liebeserklärung zum guten Essen.
Die Kulinarik nimmt einen großen Platz in der Geschichte ein.
Im Mittelpunkt steht das 3 Sterne Restaurant „Villa Auguste“.
Die Beschreibung der Sterneküche, die Arbeit der Restaurantkritiker und die zwiespältigen Meinungen über die Foie gras werden in der Geschichte sehr realistisch widergespiegelt.

Der Fall ist spannend, es gibt einige Verdächtige. Doch führen die Verdachtsmomente nicht wirklich ans Ziel.
Am Ende gibt es eine unerwartete Wende und es wird noch einmal richtig spannend.

Der Schreibstil von Alexander Oetker ist fesselnd und leicht verständlich.
Die kurzen Kapitel verleiden dazu immer weiter zu lesen.

„Sternenmeer “ ist wieder einmal ein guter und spannender Krimi.
Nur die Tatsache, dass Luc zusammen mit Frau und Kind ermittelt ist etwas unrealistisch. So schön es auch klingt, ich kann mir keine Kriminalbeamtin auf Verbrecherjagd vorstellen die einen Kinderwagen schiebt oder ihr Kind auf dem Arm hat.

Im nächsten Band ist Anouk bestimmt wieder voll im Einsatz und für die kleine Aurélie wird es eine Betreuung geben.
Ich freue mich schon auf den 7. Band.

Rue de Paradis

Alexander Oetker
Kriminalroman
erschienen bei Hoffman und Campe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Aktuell und spannend

Bei einer Sturmflut wurde die Straße Rue de Paradis auf der Halbinsel Cap Ferret überschwemmt. Eine Frau ist in ihrem Haus ertrunken.
Es stellt sich heraus, dass dort nie hätte gebaut werden dürfen.
Jetzt sollen die Häuser abgerissen werden. Die Bewohner werden umgesiedelt.
Doch einige wehren sich ihre Häuser und die idyllische Küste zu verlassen.
Luc Verlain, der in Bordaux zusammen mit seiner Lebensgefährtin Anouk auf die Geburt ihrer Tochter warten soll zum Cap Ferret um zu vermittel.
Doch die Vermittlungen sind zäh, die Bewohner sind aufgebracht.
In der Nacht kommt es erneut zu einer Sturmflut. Bald sind die Bewohner und Luc Verlain von der Außenwelt abgeschnitten.
Die Bewohner retten sich ins Restaurant Chez Jean dessen obere Etage nicht vom Wasser erfasst wird.
Bei der Suche nach den noch fehlenden Bewohnern wird der Bürgermeister tot im Wasser aufgefunden.
Da er eine Kopfverletzung hat geht Luc Verlain von Mord aus und der Täter ist mitten unter ihnen.

„Rue de Paradis “ ist mittlerweile schon der 5. Aquitaine Krimi von Alexander Oetker.
Luc Verlain der smarte Kommissar ist mir schon gleich im ersten Band sympathisch gewesen.
Luc soll eigentlich nur die Bewohner davon überzeugen ihre Häuser zu verlassen.
Doch dann kommt eine Nacht des Schreckens und Luc ist mitten in einer Mordermittlung.
Von der Außenwelt abgeschnitten sitzen die Bewohner der Rue de Paradis zusammen im Restaurant Chez Jean.
Einer von ihnen ist ein Mörder. Eins haben alle gemeinsam, sie hassen den Bürgermeister.
Nur wer ist so weit gegangen ihn zu ermorden.
Luc Verlain beleuchtet jeden der Verdächtige und ihre Verhältnisse zum Bürgermeister.
Wie auch im Buch erwähnt, hat auch mich die ganze Story an Agatha Christi und Mord im Orient Express erinnert.

Die Ermittlungen im Mordfall dauern nur die eine Nacht.
Es war spannend die Verhältnisse der einzelnen Bewohner und dem Bürgermeister zu entschlüsseln.
Bei jeder Person mit der sich Luc beschäftigt hatte sah ich ein Motiv.
Doch Luc ist ein fantastischer Ermittler mit schneller Auffassungsgabe und er kann gut kombinieren.

Der Schreibstil von Alexander Oetker ist fesselnd, seine Krimis haben Spannung die sich durch das ganze Buch zieht.
Natürlich fehlt in diesem Buch auch das gute Essen nicht.
Mir ist schon manchmal das Wasser im Mund zusammengelaufen.
Im Anhang verspricht Alexander Oetker mit „Sternenmeer“ den 6. Band der Reihe für den Herbst 2022.
Ich freu mich drauf.