Nordlicht-Die Tote im Küstenfeuer

Anette Hinrichs
Kriminalroman
erschienen im Blanvalet Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Wieder ein Krimi-Highlight

In Engernsund an der jütländischen Küste wird die Leiche eines 16jährigen Mädchens gefunden.
Die Leiche wurde in einem der vielen Sankt Hans Feuer verbrannt.
Bei der Toten handelt es sich um eine Gastschülerin aus Deutschland.
Elin Akman stammt aus Hamburg, ist ein deutsches Mädchen mit türkischen Wurzeln.
Das ruft die deutsch-dänische Sondereinheit auf den Plan, da in beiden Ländern ermittelt werden muss.
Die Suche nach einem Motiv für den Mord wirft viele Fragen auf. Handelt es sich um einen Ritualmord, um einen Ehrenmord, ist es eine Beziehungstat oder war Elin einfach nur zur falschen Zeit am falschen Ort?

„Nordlicht – Die Tote im Küstenfeuer“ ist der 3. Band der spannenden Nordlicht-Reihe von Anette Hinrichs.
Das Ermittlerteam setzt sich aus deutschen und dänischen Ermittlern zusammen.
Die zwei Kommissare gefallen mir sehr gut, ich mag Ermittler die ihre Ecken und Kanten haben.
So haben auch die Beiden eine bewegte Vergangenheit die sie mit sich herumtragen.

Vibeke Boisen, Teamleiterin bei der Mordkommission Flensburg auf der deutschen Seite.
Sie ist äußerst sympathisch, kann aber auch knallhart sein und hält sich immer strikt an die Regeln.
Sie leidet unter ihrer Vergangenheit. Ihre leibliche Mutter ist psychisch krank und Vibeke lebt immer mit der Angst die Krankheit geerbt zu haben.
Ihre Adoptiveltern liebt sie über alles. Ihr Adoptivvater ist auch bei der Kripo in Flensburg und Vibeke ist in seine Fußstapfen getreten.

Rasmus Nyborg von der Kripo Esbjerg ist der dänische Ermittler.
Er liebt die legere, unkonventionelle Art und hält sich nicht immer an die Regeln. Es darf bei ihn schon einmal der „kleine Dienstweg“ sein.
Auch er schleppt so einigen Ballast aus seiner Vergangenheit mit sich rum.
Vor allem den Tod seines Sohnes kann er nicht überwinden

Der Fall ist spannend und die Ermittlungen kommen nur schleppend voran.
Es gibt einige Verdächtige.
Im Vordergrund steht, dass Elin türkische Wurzeln hat. Von Elin sind gefakte Nacktbilder im Netz verbreitet worden, weshalb sie als Gastschülerin zu Freunden nach Dänemark geschickt wurde.
Für die Ermittler stellt sich die Frage ob ein Ehrenmord in Frage kommt und ein Familienmittglied der Täter ist.
Elin hatte aber auch eine Beziehung zu einem Jungen aus der Clique die sie kurz vor ihrem Tod beendet hat.
Eine Beziehungstat aus Eifersucht?
Die Ermittlungen sind alles andere als einfach. Bei der türkischen Familie laufen die Ermittler gegen eine Wand. Auch auf der dänischen Seite kommen sie nicht recht voran.

So zieht sich der Spannungsbogen durch das gesamte Buch. Ich hatte auch immer wieder einen Verdacht den ich dann verworfen habe um ihn kurze Zeit später wieder aufzunehmen.
Am Ende wird der Fall spektakulär aufgeklärt.
Das Ende ist stimmig und lässt mich zufrieden zurück.

Ich liebe Schreibstil von Anette Hinrichs, es ist eine wahre Freude ihre Bücher zu lesen.
Die Autorin beschreibt die Charaktere und auch die Umgebung so, dass man sich alles gut vorstellen kann, macht aber keine seitenlangen Ausschweifungen die dann eher langatmig wären.
So hatte ich den Krimi in 3 Tagen gelesen.
Ohne Zweifel wird „Nordlicht – Die Tote im Küstenfeuer“ wird zu meinen diesjährigen Krimi-Highlights gehören.