Im Wind der Freiheit

Tanja Kinkel
Historischer Roman
478 Seiten
erschienen im Hoffmann und Campe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Stern

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar


Frauen im Kampf für die Demokratie

Klappentext:
1848: Die Menschen im Deutschen Bund erheben sich gegen die Macht der Fürsten und der Zensur. Während Deutschland die Morgendämmerung der Demokratie erlebt, finden in den Wirren der Zeit zwei ungleiche Frauen zueinander: Die arbeits- und mittellose Susanne, die sich auf einen gefährlichen Auftrag eingelassen hat und die mutige Schriftstellerin und unbeirrbare Demokratin Louise Otto. Seite an Seite kämpfen sie für Freiheit und Selbstbestimmung in einer Revolution, die trotz ihres Scheiterns das Land für immer verändern wird.

„Im Wind der Freiheit“ von Tanja Kinkel ist ein mitreißender Roman, in dem mutige Frauen im Vordergrund stehen.

Die Geschichte erzählt von den Jahren 1848/1849, es sind die Jahre der Deutschen Revolution. Die Menschen fühlten sich durch die Macht des Adels unterdrückt und gegängelt. Freiheit war das Schlagwort.
In diesen Wirren lernen die Leser*innen die mittellose Susanne Grabasch und die Schriftstellerin Louise Otto kennen.

Susanne versorgt ihre lungenkranke Mutter, jetzt hat sie ihre Arbeit verloren und sucht eine Stelle in einem Haushalt. Bis dahin muss Susanne sich prostituieren.
Susanne fühlt sich zu den Revolutionären hingezogen. Auch sie will die Demokratie und vor allem bessere Bezahlung der Frauen in den Fabriken, die im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen nur ausgebeutet werden. Susanne gelangt an einen Freier, der es nicht gut mit ihr meint. Er bringt ihre kranke Mutter in seine Gewalt und erpresst Susanne. Sie muss ihm Informationen über die Revolutionäre besorgen. Ein Drahtseilakt für Susanne, den sie möchte, ihre Mitstreiterinnen nicht in Gefahr bringen.

Louise Otto ist im Gegensatz zu Susanne eine reale historische Persönlichkeit. Louise Otto wollte nie heiraten, sondern immer schon Schriftstellerin werden.
Mit ihren sozialkritischen Schriften hat sie sich einen Namen gemacht.

Tanja Kinkel beschreibt ihre Charaktere sehr gut, man kann sie sich richtig gut vorstellen, so lebendig wirken sie. Die beiden Frauen Susanne und Louise sind sehr gegensätzlich, aber beide habe ich sofort gemocht. Auch die Frauenrechtlerin Amalie Struve gefällt mir gut in der Geschichte. Amalie ist auch eine historisch überlieferte Persönlichkeit, wie viele Charaktere in dieser Geschichte wirklich gelebt haben.

Die Leser*innen erfahren viel über die Jahre der Revolution. Tanja Kinkel hat gut recherchiert, um ihren Leser*innen diese Zeit nahezubringen. Zum ersten Mal kann man aber auch Lesen, dass Frauen unmittelbar an der Revolution beteiligt waren und für eine Demokratie gekämpft haben. Die Leser*innen können sich aber auch ein gutes Bild davon machen, wie die Stellung der Frau und ihre Rechte zu dieser Zeit waren. Wie Frauen an ihren Arbeitsplätzen ausgebeutet wurden. Wie Frauen immer wieder Stolpersteine in den Weg gelegt bekommen um klein und unbedeutend zu bleiben.

Tanja Kinkel erzählt die Geschichte sehr intensiv. Dabei ist ihr Schreibstil flüssig und gut verständlich.
„Im Wind der Freiheit“ hat mir einen guten Eindruck darüber verschafft wie es zu unserer so wertvollen Demokratie gekommen ist. Ein Buch das ich mit großem Interesse und mit großer Freude gelesen habe.

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