Frank Goldammer
Historischer Kriminalroman
366 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar
Gibt es wirklich Geister
Klappentext:
Im heißen August 1881 werden Kriminalrat Gustav Heller und sein Assistent Schrumm in die alte Villa von Adele Blumfeld gerufen, um den plötzlichen Tod eines Teilnehmers der gerade stattgefundenen Séance aufzuklären. Im Gegensatz zu Schrumm glaubt Heller keine Sekunde an Geister oder die übersinnlichen Kräfte der exzentrischen Gastgeberin. Doch das morbide Haus und vor allem Hermina, das stumme und seit einem Unfall schwer entstellte Dienstmädchen, scheinen ein Geheimnis zu hüten, dem Heller auf den Grund gehen will. Und was hat es mit dem »Roten Verlies« auf sich, von dem immer die Rede ist? Als es zu weiteren mysteriösen Todesfällen in der Villa kommt, nimmt Heller selbst an einer Séance teil und tappt beinahe in eine tödliche Falle …
„Haus der Geister“ ist der 2. Band der Kriminalrat Gustav Heller Reihe von Frank Goldammer.
Der Autor entführt seine Leser*innen nach Dresden in das Jahr 1881.
Im Mittelpunkt steht Gustav Heller, der Großvater von Max Heller aus der Bestseller-Reihe Max Heller.
Gustav Heller ist ein sehr starker Mann mit einem großen Gerechtigkeitsgefühl. Er kann aber auch manchmal ganz schön aufbrausend sein.
Nur sein Assistent Adelbert Schrumm und seine Frau Helene wissen ihn zu nehmen.
Mit seinem Sohn Albert ist er sehr streng. Natürlich möchte er nur das Beste für Albert, aber das erkennt man nicht immer. Seine Tochter Johanna hingegen vergöttert er, was daran liegt, dass Johanna eine angeborene Herzschwäche hat und ihr Zimmer nur selten verlassen kann.
Es fängt damit an, dass Gustav Heller spätabends auf seinem Ritt nach Hause eine Gestalt in weiß sieht. Die weiße Frau, wie sie genannt wird ist eine Geistererscheinung. Doch Gustav Heller glaubt nicht an Geistern. Gerade jetzt bekommt er es mit mehreren Todesfällen, meist Selbstmorde zu tun die alle in Verbindung mit Adele Blumfeld stehen, die in ihrer Villa Séancen abhält. Regelmäßig erscheinen wohl Geister, die Anwesende in den Tod treiben. Gustav Heller versucht hinter das Geheimnis von Adele Blumfeld zu kommen und sie zu überführen. Rätselhaft ist auch die Magd Hermina, die bei Adele Blumfeld lebt. Durch einen Unfall ist ihr Gesicht total entstellt und das Mädchen spricht kein Wort.
Gekonnt hat der Autor die Zeitenwende geschafft und geht jetzt schon mit dem 2. Band seiner neuen Krimireihe zurück zu Gustav Heller.
Auch wenn Gustav Heller etwas schwierig ist, finde ich ihn als Protagonist sehr interessant.
Er hat sehr innovative Gedanken darüber, was die Ermittlungen erleichtern könnte.
Die Polizei und die Spurensicherung waren zu dieser Zeit lange nicht so ausgerüstet wie heute.
Interessant ist auch die Beschreibung von Dresden im Jahr 1881. Die Fortbewegung war, wenn nicht zu Fuß, dann mit Pferd oder Kutsche. Genau wie heute trieb es die Menschen in die Stadt. Dresden wurde immer größer und es gab nicht genug Arbeit für alle. Daher war auch die Armut groß.
Frank Goldammer hat mich wieder einmal mit seiner Geschichte begeistert.
Er beschreibt die Handlungsorte sowie die Zeit der Handlung sehr eingängig. Man kann sich schnell ein Bild davon machen.
Sein Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin.
Als treue Leserin der Max-Heller-Reihe hat mich die Gustav Heller Reihe gleich mit ihrem 1. Band in ihren Bann gezogen.
Ich bin auch bei „Haus der Geister“ wieder schnell tief in die Geschichte eingetaucht.
Jetzt freue ich mich, wenn es einen neuen Fall für den Kriminalrat Gustav Heller geben wird.