Mord auf Bray Manor

Lee Strauss
Cosy-Krimi
erschienen bei La Plume Press
Übersetzt von Usch Pilz
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Lee Strauss für das Rezensionsexemplar

Bezaubernder Cosy-Krimi

Klappentext:

Um Bray Manor finanziell über Wasser zu halten, vermieten Felicia und Ambrosia das Anwesen für Vereinstreffen und Veranstaltungen. Dadurch geraten Strickerinnen, Briefmarkensammler und Gartenbegeisterte wöchentlich ins Visier eines Poltergeistes, der es lustig zu finden scheint, Gegenstände vor ihren Besitzern zu verstecken.
Als auf Bray Manor ein Tanzabend veranstaltet wird, um Geld für verletzte Soldaten zu sammeln, die nach dem Krieg Schwierigkeiten haben, sich zurechtzufinden, lädt Felicia auch ihre Flapper-Freundinnen und ihren neuen Verehrer, Captain Smithwick, ein. Ginger hat den Mann bereits kennengelernt, mag ihn jedoch nicht.
Der Abend endet mit einem Toten und während Ambrosia den Poltergeist für den Schuldigen hält, ist Ginger fest davon überzeugt, dass der Mörder aus Fleisch und Blut ist.

„Mord auf Bray Manor“ ist der 3. Band einer bezaubernden Cosy-Krimireihe von Lee Strauss.

Ginger Gold hat mittlerweile ein Modehaus eröffnet und fühlt sich ganz als Geschäftsfrau.
Jetzt wird sie von ihrer jungen Schwägerin Felicia auf Bray Manor gebraucht.

Dort treibt anscheinend ein Poltergeist sein Unwesen.
Ihre Großmutter Ambrosia, die Dowager Lady Gold ist schon völlig verzweifelt und Felicia möchte, dass Ginger sie etwas aufmuntert und beruhigt.
Begleitet wird Ginger von ihre amerikanische Freundin Haley Higgins.
Haley studiert mittlerweile in London Medizin.
Die beiden Frauen lassen sich überreden noch bis zum Tanzabend auf Bray Manor zu bleiben, zumal Felicia Ginger gerne ihren Verehrer Captain Smithwick vorstellen möchte. Doch der ist Ginger nur allzu gut bekannt.
Der Tanzabend endet mit einem Mord an einer von Felicias Freundinnen.
Das ruft Chief Inspector Basil Reed von Scotland Yard auf den Plan.

Die Protagonisten sind gut in Szene gesetzt.
Ginger mit ihrer quirligen Art gefällt mir besonders gut.
Sie ist eine intelligente und selbstbewusste Frau.
Haley Higgins, die Freundin von Ginger ist im Charakter so ganz anders, sie war mir auch gleich sympathisch.
Auch Chief Inspector Basil Reed, der schon an Bord der SS Rosa und auch in Hartigan House ermittelt hat, ist recht sympathisch. Mittlerweile hat er sich daran gewöhnt, dass Ginger sich nicht aus seinen Ermittlungen raus hält. Irgendwie hat man auch immer das Gefühl das es zwischen den beiden sympathischen Protagonist knistert.

Die Fahndung nach dem Täter wird mit Spannung und einer Prise Humor erzählt.
Lee Strauss erzählt die Geschichte auf eine Art, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen mag.
Die 1920er Jahre werden wieder richtig lebendig.
Auch die Upperclass wird anhand der Dowager Lady Gold gut dargestellt.
Wie ein Film läuft die Geschichte vor dem inneren Auge ab.

„Mord auf Bray Manor“ ist ein unterhaltsamer Cosy-Krimi den ich sehr gerne gelesen habe.
Ich freue mich auf viele weitere Fälle mit Ginger Gold und Chief Inspector Basil Reed.

Altes Leid

Lea Stein
Historischer Kriminalroman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Historischer Kriminalroman

Klappentext:
Hamburg, 1947. Nach nur wenigen Wochen Ausbildung tritt Ida Rabe ihre erste Stelle als Polizistin an. Mitten auf St. Pauli, in der Davidwache, soll sie die neu gegründete Weibliche Polizei verstärken. Und schon bald bekommt sie viel zu tun. Im nachkriegszerbombten Hamburg trifft man das Elend an jeder Ecke in Form von Bettlern, Prostituierten und stehlenden Kindern. Als eine Frau im Umland tot aufgefunden wird, grausam verstümmelt und mit aufgeschnittenem Unterleib, scheint sich niemand besonders für den Fall zu interessieren. Doch Ida, deren eigene dunkle Vergangenheit mit der Unterwelt Hamburgs verschlungen ist, macht sich auf die Suche nach dem Täter. Bald ist klar: In Hamburg geht ein Monster um. Und um es zu fassen, muss Ida ihm gefährlich nahe kommen.

„Altes Leid“ ist der erste Band der Ida-Rabe-Reihe von Lea Stein.

Die Autorin entführt ihre LeserInnen nach Hamburg in das Jahr 1947.
Die Nachwehen des Krieges sind noch allzu deutlich zu spüren.
Die englischen Besatzer ermöglichen Frauen, die männliche Polizei zu verstärken.
Ida Rabe bekommt nach kurzer Ausbildung eine Stelle auf der Davidswache.
Schon der Beginn der Geschichte legt offen was die Männer von der weiblichen Unterstützung halten.
Das Büro von Ida ist im Keller, da wo auch die Arrestzellen sind.
Ida bekommt deutlich zu spüren, dass die Polizistinnen ihre Stelle nur den Besatzern zu verdanken haben. Wenn erst einmal die Männer wieder aus der Kriegsgefangenschaft zurück sind, wird es keine weiblichen Polizistinnen mehr geben, so ihr Vorgesetzter. Schließlich nehmen sie den Männern den Arbeitsplatz weg.
So wie Ida ist es wohl schon vielen Frauen ergangen die sich in eine Männerdomäne vorgewagt haben.
Ida soll erst einmal Schreibarbeiten übernehmen und sich um das Dienstbuch kümmern.
Im Dienstbuch entdeckt Ida, dass ein Vergewaltige im Umkreis sein Unwesen treibt.
Ida möchte gerne in diesem Fall ermitteln bekommt jedoch keine Erlaubnis.
Kurzerhand fängt sie an auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen.

Lea Stein zeigt ihren LeserInnen sehr deutlich das damalige Bild der Frau und deren Rechte auf.
Ihre Protagonistin Ida Rabe, die sich von den männlichen Kollegen nicht einschüchtern lässt war mir gleich sympathisch.
Sie handelt zwar bei ihren Ermittlungen nicht immer wie man es von einer Polizistin erwartet.
Dass liegt aber an der mangelnden Erfahrung die Ida hat und an der fehlenden Unterstützung. Und natürlich auch an ihrem großen Herz.
Ihre Kollegin Heide Brasch ist das genaue Gegenteil von Ida.
Sie will bei den männlichen Kollegen lieb Kind machen und schwärzt Ida noch an.
Dafür ist der Rechtsmediziner Ares Konstantinos sehr sympathisch.
Ich glaube er ist der einzige Mann der sich nicht an den weiblichen Polizistinnen stört.
Ich denke und hoffe, dass auch die Polizisten sich im Laufe der nächsten Bände immer mehr an ihre weiblichen Kolleginnen gewöhnen werden.
Das ist eine Entwicklung die etwas Zeit braucht.

Lea Stein vermittelt die Nachkriegszeit sehr authentisch was auf eine sehr gute Recherche schließen lässt.
Ihre Charaktere sind richtig lebendig.
Das Bild der Frau wird so dargestellt wie es damals wohl war.
Manchmal hat es mich schon erschreckt wie die Männer über die Frauen gedacht heben.
Besonders bei Übergriffen auf weibliche Personen wurde erst einmal die Schuld bei der Frau gesucht. Wurde die Tat erst einmal heruntergespielt.
Das hat mich schon manchmal wütend gemacht.
Wenn man vergisst, dass es ja „nur“ eine Geschichte ist und wütend den Kopf schüttelt, dann hat die Autorin einen mit ihrer Geschichte doch richtig gepackt.
Ja, dass hat Lea Stein geschafft.

„Altes Leid“ ist ein spannender Historischer Kriminalroman.
Ich hoffe, dass es noch viele weitere Fälle mit Ida Rabe gibt.

Die Verbrechen der Anderen

Frank Goldammer
Kriminalroman
erschienen im dtv Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Ost-West Krimi

Covertext:
Im kalt-stürmischen Februar 1990 wird in Dresden ein junger Mann, ein ehemaliger Grenzsoldat, als vermisst gemeldet. Zeitgleich ermittelt das KDD-Team um Tobias Falck, Edgar Schmidt und Stefanie Bach in einem Fall von Kunstraub. In der Dresdner Galerie der Alten Meister ist ein wertvolles Gemälde durch eine Fälschung ersetzt worden. Kurz darauf wird der Fälscher ermordet. Handelt es sich womöglich um alte Stasi-Machenschaften? Die westdeutsche Ex-Kommissarin Sybille Suderberg, die inzwischen Privatdetektivin im Osten ist, spielt dabei eine undurchsichtige Rolle. Ihretwegen kommen die Dresdner Polizisten zu einer Dienstreise in den unbekannten Westen, die sie in das karnevalstrunkene Köln, aber auch in eine gefährliche Falle führt.

„Die Verbrechen der Anderen“ ist der 2. Band einer Krimireihe aus der Zeit der deutschen Wiedervereinigung von Frank Goldammer.
Mit seiner Max Heller Reihe hat der Autor seinen LeserInnen schon recht viel geschichtliches Vermittelt.
Diese erfolgreiche Reihe endetet mit dem Bau der Mauer.
Jetzt macht Frank Goldammer einen Sprung in die Zeit des Mauerfalls.

Im Mittelpunkt steht der Dresdener Kriminaldauerdienst.
Tobias Falck, Edgar Schmidt und Stefanie Bach haben alle Hände voll zu tun.
Im Fall des vermissten ehemaligen Grenzsoldaten stellt Tobias Falck sich die Frage ob es etwas mit dem mit der Erschießung eines Republikflüchtlings zu tun hatte.
Er versucht die Familie des Opfers ausfindig zu machen.
Ein Kunstraub hält alle in Atem.
Sogar die Ex-Kommissarin aus dem Westen Sybille Suderberg die jetzt als Detektivin arbeitet ist involviert.
Um sie ranken sich viele Fragen.
Der Fall ist recht verzwickt und nimmt ungeahnte Ausmaße an.

Wichtig in diesem Buch sind die Gedanken und die Gefühle der Charaktere.
Die Menschen hängen nach dem Mauerfall immer noch in der Luft.
Der Respekt vor der Polizei geht immer mehr verloren.
Mir kommt das Land nach dem Mauerfall und vor der Wiedervereinigung vor wie ein Schiff ohne Kapitän.

Es stellt sich die Frage, ist ein Grenzschütze ein Mörder?
Wie soll so etwas gehandhabt werden?

Bei den Stasi-Mitarbeitern geht die Angst um.
Vernichten und Verschleiern was nur möglich ist.
Dafür geht der eine oder andere auch über Leichen.

Diese Gefühle und zum Teil auch die Angst und die Hilflosigkeit der Menschen hat mir Frank Goldammer gut vermitteln können.
Ich, als Westdeutsche, die keine Berührungspunkte zur ehemaligen DDR hatte, habe mich damals sehr gefreut als die Mauer fiel.
Genau wie die Meisten der Bürger in der DDR.
Aber was das für die Menschen in der DDR bedeutet, die ja schließlich in diesen Staat hineingeboren wurden war mir nicht so richtig klar.
Die beiden Bände „Im Schatten der Wende“ und „Die Verbrechen der Anderen“ haben mir viel Interessantes vermittelt und mich zum Nachdenken angeregt.
Ich hoffe es erscheinen noch weitere Bände dieser Reihe.
Ich bin schon sehr gespannt.

Prost, auf die Gaukler

Friedrich Kalpenstein
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Friedrich Kalpenstein für das Rezensionsexemplar

Ermittlungen auf dem Brunngrieser Volksfest

Die Stimmung ist gut als der Volksmusiker Ron Goldinger im Festzelt des Brunngrieser Volksfest auftritt.
Die Frauenherzen fliegen dem Sänger nur so zu und das ganze Festzelt grölt seine Lieder mit.
Auch Kommissar Tischler und sein Kollege Polizeiobermeister Felix Fink sitzen im Festzelt.
Als der Stargast kurz nach seinem Auftritt hinter dem Zelt tot aufgefunden wird sind die zwei Ermittler gleich zur Stelle.
Ron Goldinger liegt tot auf dem Boden, der Pfeil von einer Armbrust steckt in seinem Hals.
Bei ihren Ermittlungen finden Tischler und Fink schnell raus, dass Ron Goldinger nicht nur Fans hatte.

„Prost, auf die Gaukler“ ist mittlerweile der 6. Band der erfolgreichen Kommissar Tischler Reihe von Friedrich Kalpenstein.

Ich liebe diese Krimireihe von Friedrich Kalpenstein und fiebere jedem neuen Band entgegen,
Die Protagonisten sind sehr sympathisch und mit ihrem bayrischen Humor sind sie mir richtig ans Herz gewachsen.

Tischler ist vor einiger Zeit von München nach Brunngries gekommen.
Er liebt guten Kaffee, alten Autos, seine Ärztin Britta und die Dackelhündin Resi, die in diesem Band immer an Tischlers Seite ist.

Polizeiobermeister Felix Fink ist genauso sympathisch.
Er hat ein gutes Verhältnis zu seiner Mutter die über alles und jeden im Ort informiert ist. Mit seiner Freundin Marie hat er wohl eine Frau an seiner Seite gefunden.

Die Ermittlungen führen in verschiedene Richtungen.
Schnell ist klar, wo die Tatwaffe herstammt.
Es gibt einige Verdächtige, nur das Motiv ist unklar.
Denn wer bringt einen Sänger um nur weil ihm die Lieder nicht gefallen.
Tischler und Fink ermitteln täglich auf dem Brunngrieser Festplatz.
Wobei sie so einige Burger und Hendel verspeisen.

Der Spannungsbogen zieht sich durch das gesamte Buch.
Gewürzt ist das Ganze natürlich wieder mit einer ordentlichen Portion Humor.
Einige Male musste ich beim Lesen laut losprusten vor Lachen.
Dabei wird es aber niemals platt. Der Humor fliest fein in die Geschichte und in die Handlung ein.
Auch den Bezug zur Region lässt Friedrich Kalpenstein spielend in die Handlung mit einfließen.
Es macht Freude die Ermittler durch Brunngries und Umgebung zu begleiten.

Und noch ein Schmankerl zum Schluss, die Reihe mit Tischler und Fink geht weiter.
Am 2.5.2023 erscheint Band 7. „Prost, auf die Feinschmecker“.


Ein Fremder hier zu Lande

Ralph Knobelsdorf
Historischer Kriminalroman
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury und den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Krimi mit Einblicken ins historische Berlin

Covertext:
März 1856. An der Königsmauer, der berüchtigten Bordellgasse Berlins, wird die Leiche einer jungen Frau aus gutem Haus gefunden. Auf den ersten Blick ist klar: Sie wurde stranguliert. Der Leichenbeschauer entdeckt jedoch seltsame Kerben am Schienbein, die er bereits bei drei anderen Opfern nachgewiesen hat. Sie alle waren Prostituierte, keiner der Morde wurde aufgeklärt. Haben es der junge Kriminalkommissar Wilhelm von der Heyden und sein Kollege Vorweg mit dem ersten Serienmörder der Stadt zu tun? Der Druck auf sie wächst von Tag zu Tag: Sollte die Presse von den Fällen erfahren, wird Angst die Stadt erfassen

„Ein Fremder hier zu Lande“ ist der zweite Band der Krimi-Reihe Ein Fall für Wilhelm von der Heyden von Ralph Knobelsdorf.

Der Autor entführt seine LeserInnen nach Berlin ins Jahr 1856.
Die preußische Kriminalpolizei hat sich gerade erst aufgebaut. Trotzdem stehen nach einem Vorfall Umstrukturierungen an.
Der junge Kriminalkommissar Wilhelm von der Heyden hat noch nicht lange sein Studium in Kriminalistik absolviert.

Wilhelm von der Heyden und sein Kollege Vorweg arbeiten jeder für sich an einem Fall.
Da wird eine junge Frau aus gutem Haus tot aufgefunden.
Das besondere Merkmal an der Leiche sind seltsame Kerben an den Beinen.
Die Polizei tappt noch im Dunkeln.

Hier sind die LeserInnen den Kriminalbeamten etwas im Vorteil.
Sie wissen bereits, da auch aus Sicht des Täters erzählt wird, dass ein Serienmörder sein Unwesen treibt.

Als LeserIn bekommt man einen guten und authentischen Einblick in die Ermittlungsarbeit der 1850er Jahre. Wenn man, wie ich viele Kriminalromane liest ist es interessant zu erfahren welche profanen Mittel der Polizei damals zur Verfügung standen um einen Täter zu überführen.

Der Fall wird sehr spannend erzählt.
Auch das Wissen, dass es sich bei dem Täter um einen Serienmörder handelt der seien Spielchen mit der Polizei spielt ist gut eingearbeitet und erzeugt Spannung.

Außer dem Kriminalfall sind auch die historischen Gegebenheit sehr interessant.
Die 1850er Jahre werden authentisch widergespiegelt und die LeserInnen erhalten viele Informationen aus dieser Zeit.
Auch begegnet man einigen historischen Persönlichkeiten die im Anhang noch einmal beschrien werden.

Der Schreibstil von Ralph Knobesldorf ist flüssig und leicht verständlich. Der Autor vermittelt neben Spannung auch einiges an Geschichte was das Buch für mich, als Liebhaber von Kriminalromanen und historischen Romanen um so lesenswerter macht.

Dies war nun der zweite Fall für Wilhelm von der Heyden und ich freue mich schon auf seinen nächsten Fall.

Rue des Marmousets

Reinhard Skandera
Kriminalroman
erschienen im Selfpublishing
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Reinhard Skandera für das Rezensionsexemplar

Spannend und atmosphärisch

Im Armenviertel Saint Marcel im historischen Paris werden drei junge Mädchen nach und nach ermordet.
Alles deutet auf einen Serienmörder hin der im unmittelbaren Umfeld lebt.
Samuel de Beauroglie und Raphaela beziehen eine Wohnung in der Rue des Marmousets.
Es gibt einige Verdächtige aber nach und nach werden immer mehr als Täter ausgeschlossen.

„Rue des Marmousets ist der 2. Band der Reihe Historische Paris Krimis von Reinhard Skandera.

Mit seiner Krimireihe, die im historischen Paris angesiedelt ist vereint Reinhard Skandera zwei meiner liebsten Genre, historische Romane und Krimis.

Das historische Paris ist ein idealer Ort um mysteriöse Krimifälle anzusiedeln.
Die Geschichte wird atmosphärisch erzählt. Die Protagonisten sind gut gezeichnet.
Samuel de Beauroglie und Raphaela sind mir ja bereits aus dem 1. Band „Mord an der Sorbonne“ bekannt.

Reinhard Skandera lässt seine LeserInnen in das historische Paris eintauchen. Die Zeit wird realistisch aufgezeigt.
Auch seinen Schreibstil hat der Autor der Sprache gut angepasst.
Die Spannung hält bis zum Ende an.
Ich hatte genau wie die Ermittler viel Verdächtige die auch ich immer wieder verworfen habe.

Ich bin auf die weiteren Bände der historischen Paris-Krimireihe gespannt.

Mord an der Sorbonne

Reinhard Skandera
Kriminalroman
erschienen im Selfpublishing
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Reinhard Skandera für das Rezensionsexemplar

Ermittlungen im historischen Paris

„Mord an der Sorbonne“ ist der erste Band einer Reihe historischer Paris Krimis von Reinhard Skandera.

Nach einem Raubüberfall auf sein Gestüt, bei dem seine Frau ums Leben kommt, widmet sich Samuel de Beauroglie ausschließlich der Jagd nach Mördern. Unterstützt wird er von der Roma Raphaela hors la Loi.
Sie arbeiten eng zusammen mit dem Inspektor Henri Leclerc und dem Verbrechensstatistiker Jesse Abraham.

Im 1. Band geht es um den Mord an dem Studenten Baltassare de Zuccoli aus Venedig.
Von seinem reichen Vater wurde er zum Studium an die Sorbonne geschockt.
Satt Rechtswesen zu studieren geht er anderen Interessen nach.
Auch munkelt man, dass er Interesse an beiden Geschlechtern hat.
Jetzt wurde er im Innenhof der Universität brutal erschlagen aufgefunden.
Als auch der 1. Organist von Saint Sulpice erschlagen aufgefunden wird sind sich Samuel und Raphaela sicher, dass es der selbe Täter war.

Mit seiner Krimireihe, die im historischen Paris angesiedelt ist vereint Reinhard Skandera zwei meiner liebsten Genre, historische Romane und Krimis.
Paris ist am wachen und viele zwielichtige Gestalten tummeln sich da.
Ein idealer Ort für Kriminalgeschichten.

Die Geschichte wird atmosphärisch erzählt. Den Erzählstil hat der Autor der Zeit gut angepasst.
Auch die Charaktere entsprechen der Zeit der Handlung.
Der Einstieg in die Geschichte ist mir leicht gefallen. Mit den Protagonisten war ich schnell vertraut.
Man ist bei einer spannende Jagd nach dem Mörder durch Paris dabei.

Ich bin auf die weiteren Bände der historischen Paris-Krimireihe gespannt.

Frisch ermittelt – Der Fall Vera Malottke

Christiane Franke / Cornelia Kuhnert
Kriminalroman
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannend und humorvoll

Martha Frisch ist Mitte 50 und Witwe.
Eine Kundin ihrer Heißmangelstube wird in ihrer Wohnung tot aufgefunden.
Es ist die Edelprostituierte Vera Malottke. Dass sorgt natürlich für reichlich Klatsch und Tratsch.

Die Polizei ist nicht besonders engagiert, hat schnell einen Sündenbock gefunden.
Dabei handelt es sich um einen Freund des Opfers der gerade aus dem Gefängnis gekommen ist.
Zu Vera Malottkes Kunden gehörten viele namhafte Herren der Stadt.
Aus diesem Grund soll der Fall still und leise abgeschlossen werden.
Martha stört sich daran, dass die Polizei die Honoratioren der Stadt unbehelligt lassen möchte und nicht weiter nach einem Täter sucht.
Martha beschließt gemeinsam mit ihrem Großneffen, dem Wachtmeister Hans Frisch, und ihrer Enkelin Annemieke den wahren Täter zu finden.

„Frisch ermittelt – Der Fall Vera Malottke“ von Christiane Franke und Cornelia Kuhnert ist der Auftakt einer Krimireihe.

Den beiden Autorinnen ist es gelungen einen spannenden Krimi mit viel Lokalkolorit und einer Portion Humor zu kombinieren.

Die Geschichte spielt in Ostfriesland im Jahr 1958.
Martha Frisch ist mir gleich sympathisch gewesen. Eine moderne und aufgeschlossene Frau mit einer Portion Neugierde und Gerechtigkeitssinn.
Martha kann nicht verstehen, dass die Polizei nicht richtig im Mordfall ihrer Kundin, der Edelprostituierten Vera Malottke ermittelt. Nur weil sie den Honoratioren der Stadt nicht auf den Schlips treten wollen.
So nimmt sie selbst Ermittlungen auf und wird zur Hobbydetektivin.

Der Fall ist spannend es gibt verschiedene Verdächtige und immer wieder wird man als LeserIn in die Irre geführt.
Auch die Zeit der Handlung bringen die Autorinnen sehr authentisch zum Ausdruck.
Man kann es heute kaum noch glauben, dass Frauen damals die Erlaubnis des Ehemannes brauchten wenn sie arbeiten wollten.
Auch was die Mode und die Ausdrucksweise betrifft fühlt man sich in die 1950er Jahre zurückversetzt.

Der Schreibstil der Autorinnen ist flüssig und leicht verständlich.
Durch die Erzählweise aus verschiedenen Perspektiven lernt man die Protagonisten gut kennen.
Die Kapitel sind recht kurz und so liest sich das Buch in Windeseile.

„Frisch ermittelt – Der Fall Vera Malottke“ ist ein gelungener Auftakt einer Krimireihe der ich gerne treu bleibe.

Die Schattensammlerin

T.S. Orgel
Hörspiel
Historischer Krimi / Fantasy
SprecherInnen: Leonie Rainer, Tanja Geke, Friedhelm Ptok, Peter Miklusz, Matthias Matschke u.v.a.
erschienen bei Random House Audio
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und an Radom House Audio für das Rezensionsexemplar

Historischer Krimi in genialer Hörspielfassung

Frankfurt am Main, im Jahr 1830

Millicent Wohl wird Zeugin eines Raubüberfalls in einem Museum.
Sie sieht eine schwarze Gestalt, die verschwindet.
Milli versucht dem Dieb auf die Schliche zu kommen.
Doch niemand glaubt ihren Hinweisen.
Zu dieser Zeit weilt Goethe in Frankfurt und kommt Milli unerwartet zu Hilfe.
Goethe hegt großes Interesse daran, dass das Diebesgut wiederbeschafft wird.
Es beginnt eine Jagd auf finstere Mächte und Sagengestalten.

„Die Schattensammlerin“ von T.S. Orgel ist eine Mischung aus mystischer Geschichte mit Märchen- und Sagengestalten und historischem Krimi.
Die Geschichte spielt in Frankfurt im Jahre 1830.
Für mich als alteingesessene Frankfurterin ist es ein Geschenk diese Geschichte zu hören.
Die Geschichte ist facettenreich erzählt. Es beginnt mit einem Raub im Museum und die Suche nach dem Dieb. Auch haben historische Persönlichkeiten wie der Geheimrat Goethe ihren Auftritt in der Geschichte und es wird ein Bogen geschlagen zu alten Mythen und Legenden.
Das alles ist so gekonnt miteinander verwebt, dass es einfach nur Freude macht der Geschichte zu folgen.
Dabei benutzen die Autoren T.S. Orgel eine Sprache die der Handlungszeit gut angepasst ist.

Random House Audio hat die Geschichte als gigantische Hörspielversion veröffentlicht.
Die SprecherInnen Leonie Rainer, Tanja Geke, Friedhelm Ptok, Peter Miklusz, Matthias Matschke hauchen den Charakteren Leben ein.

Das Hörspiel „Die Schattensammlerin“ ist eine ganz klare Hörempfehlung.

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz

Helene Sommerfeld
Historischer Roman
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannend und interessant, der Abschluss einer tollen Trilogie

Die Polizeiärztin Magda Fuchs behandelt eine schwerverletzte Frau.
Leider überlebt die Patientin nicht und Magda versucht mehr über die Frau herauszufinden. Die Frau ist, laut einer Freundin eine Millionärin, die das Leben in Berlin mit Damen und Herren aus den höchsten Kreisen genossen hatte. Als Magda mehr über die Frau herausfinden will, kommt sie einigen Menschen in die Quere.
Magda erinnert sich aber auch an ein Versprechen, dass sie sich gegeben hat.
Sie wollte den kleinen Otto finden, der vor einigen Jahren verschleppt wurde.
Es gibt die Möglichkeit den Jungen anhand der Fingerabdrücke zu identifizieren. Aber das heißt, es müssen viele Jungs überprüft werden.
Elke, die Schwester von Otto macht Magda auf ein Merkmal an Otto aufmerksam.
Nachdem ein Junge gefunden wird auf den die Beschreibung passt stellt sich die Frage, ist es wirklich Otto?

„Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz“ ist der dritte und letzte Band einer spannenden und interessanten Trilogie von Helene Sommerfeld.
Helene Sommerfeld ist das Pseudonym eines in Berlin lebenden Autorenehepaars.
Sie bezeichnen sich selbst als Yin und Yang.
Und wenn man das Buch so liest kann man dem nur zustimmen, sie ergänzen sich wunderbar.
Die Geschichte ist wie aus einer Feder geschrieben.

Die Autoren entführen ihre LeserInnen im dritten Band ins Berlin der 1924-1926 Jahre.
Auch hier wird die Zeit wieder sehr authentisch beschrieben.
Vor allem die Stellung der Frau steht im Vordergrund.
Aber auch die medizinische Weiterentwicklung findet Erwähnung.

Auch die Charaktere sind wieder gut in Szene gesetzt.
Es ist schön wieder all die bekannten Figuren zu treffen.
Magda Fuchs hat in den drei Bänden eine große Entwicklung durchlaufen.
Mittlerweile ist aus Magda Fuchs Magda Mehring geworden.
Sie ist verheiratet und hat ihre eigene Praxis.
Die Arbeit in der Praxis und der Polizeistation bedeutet für Magda einen großen Spagat.
Den kleinen Otto den wir im ersten Band kennengelernt haben und der verschleppt wurde hat sie nicht vergessen. Sie setzt alles dran den Jungen zu finden.

Auch Celia hat sich weiterentwickelt.
Sie ist mit einem Millionär verheiratet und Mutter.
Sie studiert Medizin und nebenbei plant sie den Bau eines Hauses mit Wohnungen zum Vermieten. Aus dem jungen Mädchen ist eine selbstbewusste und starke Frau geworden.

„Die Polizeiärztin Magda Fuchs – Das leben, ein wilder Tanz“ ist spannend und gleichzeitig sehr unterhaltsam. Es hat etwas von Krimi und Historischem Roman, meine beiden liebsten Genre.

Jetzt heißt es Abschied nehmen von den liebgewonnenen Charakteren.
Ich habe die Trilogie mit großem Vergnügen gelesen.

Man darf sich auch schon auf ein neues Werk des Autorenpaares freuen.
„Die Töchter der Ärztin“ erscheint im November 2022.