Ruth Druart
Historischer Roman
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen
Eine Geschichte voller Emotionen
Paris ist 1944 von den Deutschen besetzt.
Auch hier werden die Juden verfolgt und inhaftiert.
David und Sarah werden kurz nach er Geburt ihres Sohnes Samuel in das Lager nach Drancy gebracht. Ihnen ist bewusst, dass sie weiter in eines der berüchtigten Lager transportiere werden.
Der Bahnarbeiter Jean-Luc muss die Gleise am Bahnhof Bobigny Instandhalten.
Der Bahnhof ist neben dem Durchgangslager in Drancy wo inhaftierte nach Auschwitz gebracht werden.
Einen Zug sieht er nie wenn er morgens zur Arbeit kommt. Doch Jean-Luc ist bewusst, dass sie an diesem Ort unmenschliche Schicksale ereignen.
Einmal hat er schon versucht die Schienen zu manipulieren, dass hat ihm aber nur einen Krankenhausaufenthalt und eine tiefe Narbe im Gesicht eingebracht.
Im Krankenhaus hat er Charlotte kennengelernt und sich in sie verliebt.
Wieder zurück an seinem Arbeitsplatz wird er eines morgens ganz früh zur Arbeit gerufen. Ein Zug ist von den Gleisen gerutscht.
Kurz bevor der Zug zur Weiterfahrt bereit ist drückt ihm eine Frau einen Säugling mit den Worten „Sein Name ist Samuel. Nehmen sie ihn mit.“ in den Arm.
Jean-Luc nimmt sich vor wenigstens das eine Kind zu retten. Zusammen mit Charlotte flieht er aus Frankreich über Spanien in die USA.
Selten hat ein Buch so viele Emotionen in mir wachgerufen wie „Ein neuer Morgen für Samuel“ von Ruth Druart.
Die Geschichte beginnt 1953 in Kalifornien.
Dann gibt es immer wieder längere Rückblicke in das Jahr 1944 in Frankreich da wo die Geschichte ihren Lauf genommen hat.
Die Charaktere sind Jean-Luc, Charlotte und Sam sowie Sarah und David.
Ihr Schicksal ist seit der Begegnung 1944 am Bahnhof unwiderruflich miteinander Verbunden.
Die Perspektiven wechseln zwischen den verschiedenen Charakteren.
So erfährt man die Beweggründe und die Gefühle der einzelnen Personen.
Somit kann ich die Beweggründe und Gefühle aller Personen verstehen und kann niemanden verurteilen oder eine Schuld zusprechen.
Mehr möchte ich über die Handlung nicht verraten, diese soll jeder selbst lesen.
Deshalb beschränke ich mich auf die Gefühle die das Buch in mir hervorgerufen hat.
Die reichen von Wut und undenklicher Traurigkeit bis hin zur Freude und großer Rührung.
Wut und Traurigkeit über die Ungerechtigkeit auf der Welt.
Die Ungerechtigkeit in das System und die Rechtsprechung.
Freude und Rührung beim Lesen der Gefühle und Beweggründe die hier mitspielen.
Die Gefühle großer Liebe.
Ruth Druart erzählt die Geschichte sehr gefühlvoll und ruft somit viele Emotionen bei ihren Leser*innen hervor.
Ihr Schreibstil ist angenehm zu lesen, leicht verständlich und flüssig.
Mit „Ein neuer Morgen für Samuel“ hat die Autorin ein Buch veröffentlicht, dass noch lange in meiner Erinnerung bleiben wird.