Lady Churchill

Marie Benedict
Roman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Großartiger Roman über eine großartige Frau

Marie Benedict hat mit ihrem Roman „Lady Churchill“ Clementine Churchill ein Denkmal gesetzt.

Die Geschichte beginnt mit der Hochzeit von Clementine Holzier und Winston Churchill im Jahre 1908.
Kurz erinnert sich Clementine zurück an das Jahr 1906 in dem sie Winston kennenlernte.
Danach begleitet der Leser Clementine Churchill durch alle Höhen und Tiefen bis in das Jahr 1945.
Ich denke Clementine hat bei ihrer Hochzeit nicht geahnt in welchen Sphären sie sich in ihrem Leben bewegen wird.

Ich habe mich gefragt, wer ist diese Frau? Warum weiß ich so wenig von ihr?
Winston Churchill ist jedem bekannt aber seine Frau stand im Hintergrund.
Und aus dem Hintergrund hat sie die Strippen gezogen.
Es heißt ja so schön, „hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau“.
Dieser Satz bewahrheitet sich bei den Churchills. Clementine war Vertraute, Beraterin und ja ich würde sagen Lehrmeisterin.
Winston hat oft und gerne Ratschläge von ihr angenommen.
Sie hat sich Winstons Politik verschrieben, ihm aber auch klar gemacht, wenn sie mit etwas nicht einverstanden war und ihn auch oft in die richtige Richtung gelenkt.
Oft war sie die einzige Frau bei Gesellschaften, bei denen es um Politik ging. Von den Männern wurde sie belächelt.
Dazu hat Clementine noch 5 Kinder geboren, von denen eins sehr früh verstorben ist.
Die Kinder hatten allerdings nicht viel von ihrer Mutter.
Clementine hat es selbst oft bedauert, dass sie so wenig Zeit für die Kinder hat.

Marie Benedict zeigt in ihrem Buch „Lady Churchill“ ein lebhaftes und authentisches Bild einer großartigen und starken Frau auf. Was könnte dies Frau in heutigen Zeiten bewirken. Ich bin mir sicher, sie würde ganz oben mitspielen.

Klaras Schweigen

Bettina Storks
Roman
erschienen im Diana Verlag
5 von 5 Sternen

Eine wunderschöne Geschichte mit vielen Emotionen und Tiefgang

Nach einem Schlaganfall spricht Klara, die Großmutter von Miriam plötzlich Französisch.
Miriam ist das unbegreiflich, denn sie wusste nicht, dass ihre Großmutter dies Sprache beherrscht.
Sie spürt, auch wenn sich ihre Großmutter nach dem Schlaganfall noch nicht ausdrücken kann, dass sie ihr etwas aus ihrer Vergangenheit erzählen möchte.
Miriam versucht dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Das führt zurück bis ins Jahr 1949 als Klara Freiburg verlassen hat und nach Konstanz zu ihrer Patenfamilie gegangen ist und weiter bis in die Bretagne.

Mit ihrem Buch „Klaras Schweigen“ hat Bettina Storks mich wieder einmal begeistert.
Der Schreibstil der Autorin ist beeindruckend. Sie schreibt unkompliziert, gefühlvoll, spannend und versteht es ihren Charakteren Leben einzuhauchen.
Ich war von der 1. Seite an von der Geschichte gefangen und konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Beim Lesen ist in meinem Kopf ein richtiges Kopfkino entstanden.

Die Geschichte hat 2 Handlungsstränge.
Einmal die Gegenwart, das Jahr 2018.
Das ist die Geschichte von Miriam.
Miriams Eltern sind bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen da war sie gerade einmal 2 Jahre alt.
Ihre Großeltern Klara und Eduard haben alles getan um ihr eine sorglose Kindheit zu geben.
Jetzt kümmert sich Miriam um ihre hochbetagte Großmutter, ihr Großvater den sie sehr geleibt hat ist schon vor einigen Jahren verstorben.

Dann die Vergangenheit die bis in das Jahr 1948 zurückführt.
Hier hat Klara in einem Supermarkt der französischen Besatzung gearbeitet und Pascal kennengelernt. 1949 hat Klara Freiburg verlassen und ist nach Konstanz zu ihrer Patenfamilie gezogen.

Die Protagonisten waren mir auf Anhieb sympathisch.
Ich habe mit ihnen gefreut und habe mit ihnen geweint.
Manchmal war es eine richtige Achterbahn der Gefühle.

Ich liebe Geschichten in denen ein Geheimnis aus der Vergangenheit in der Gegenwart langsam entblättert wird. Wenn die Ereignisse der Vergangenheit langsam mit der Gegenwart verflochten werden.
„Klaras Schweigen“ ist genauso eine wunderschöne und emotionale Geschichte.

„Klaras Schweigen“ bekommt von mir 5 Sterne, wenn ich mehr Sterne vergeben könnte hätte ich es getan.
Das Buch hat es mehr als verdient.

Die Farbe des Nordwinds

Klara Jahn
Roman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.lovelybooks.de für die tolle Leserunde.

Leise Geschichte über die Kraft der Natur

Nach 20 Jahren kehrt Ellen auf die Hallig zurück.
Hier hat sie einige Zeit mit ihrer Mutter Sunny bei Bauer Thijman und seiner Tochter Liske verbracht.
Aber wie so oft, wenn der Alltag die Romantik einholt ist Sunny mit Ellen wieder abgereist.
Zurück blieb Liske die sich immer ein Leben fern von den Halligen gewünscht hat.
Jetzt hat Ellen eine Stelle als Lehrerin auf der Hallig angenommen.
Sie möchte gerne ihr Beziehung zu Liske auffrischen. Doch Liske ist verbittert. Sie nimmt es Ellen immer noch übel, dass sie auf der Hallig bleiben musste.

„Die Farbe des Nordwinds“ von Klara Jahn ist ein Roman der leise daherkommt.
Eine Geschichte die dem Leser die Gewalt der Natur vor Augen führt.
Die Halligen sind keine Inseln, sondern aus untergegangenem Marschland entstanden. Sie liegen nur knapp über dem Meeresspiegel.
Die Ansiedlungen heißen Warften und stehen auf aufgeschütteten Hügeln da es immer wieder „Landunter“ gibt.
Und dieses „Landunter“ erlebt der Leser fast hautnah mit.

Die Geschichte hat 2 Zeitebenen.
In der Gegenwart begleitet der Leser Ellen bei ihrem Neuanfang auf der Hallig.
Hier hat sie sich in der kurzen Zeit, als sie mit ihrer Mutter bei Bauer Thijman und seiner Tochter Liske lebte zu Hause gefühlt.
Ellen möchte an die vergangene Zeit anknüpfen.
Doch Liske will von der Freundschaft nichts mehr wissen. Zu oft ist sie enttäuscht worden. Erst sind Ellen und ihre Mutter verschwunden, dann der Vater von ihrem Sohn. Liske die immer geträumt hat die Welt zu sehen sitzt immer noch auf der Hallig. Hier erfährt der Leser viel vom heutigen Leben auf den Halligen.
Es ist ein mühevolles Leben und ein Leben mit der Natur. Man liest auch viel über Flora und Fauna, erfährt viel über den Vogelschutz.

In der Vergangenheit trifft der Leser auf 2 Brüder (die Namen möchte ich noch nicht verraten).
Auch hier verlässt der eine die Hallig um später wieder zurückzukehren.
Auch hier ist der andere Bruder enttäuscht, dass er zurückbleiben musste.
Auch hier erfährt der Leser viel vom damaligen Leben auf der Hallig was noch um einiges beschwerlicher war.

Die Geschichte der Vergangenheit fand ich spannender und interessanter als die der Gegenwart.
Es war aber deutlich zu spüren, dass die Menschen aus den Geschehnissen der Vergangenheit gelernt hatten. Auch wenn sich die Natur nicht bezwingen lässt.

Das Buch ist gefühlvoll und zum Teil recht emotional geschrieben.
Die Geschichte leicht verständlich und interessant.
Mir hat die Geschichte einmal mehr vor Augen geführt, wie der Mensch auf die Natur angewiesen ist.
Sollten wir nicht alle versuchen etwas mehr im Einklang mit der Natur zu Leben.

Die Frauen von der Purpurküste – Claires Schicksal

Silke Ziegler
Roman
erschienen im Ullstein Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalleyDe für das Rezensionsexemplar.

Der Zauber der Purpurküste

Nach einem Streit mit ihrem Vater vor 7 Jahren hatte Emma der Purpurküste den Rücken gekehrt.
In Stuttgart hat sie eine neue Heimat gefunden. Hier konnte sie sich ihren Wunsch als Tierpflegerin zu arbeiten in der Wilhelma erfüllen.
Doch jetzt erreicht sie die Nachricht, dass ihr Vater einen Schlaganfall erlitten hat.
Schweren Herzens macht sie sich auf die Reise nach Collioure.
Dort bezieht Emma die Ferienwohnung im Haus einer kleinen Pâtisserie.
In einer Abstellkammer stößt sie auf Briefe die eine Mutter 1942 an ihre Tochter geschrieben hatte.
Die Frau war in einem Internierungslager und hatte dort ihre Tochter zur Welt gebracht.
Nach der Geburt hatte die Mutter den Säugling weggegeben, in der Hoffnung ihm so ein Leben zu ermögliche, dass ihr wohl nicht mehr bestimmt war.
Damit das Kind eines Tages erfährt wer seine Mutter war, hat die Frau ihr Leben in Briefen an das Kind aufgeschrieben, in der Hoffnung, dass die Briefe das Kind irgendwann erreichen.

Die Frauen von der Purpurküste-Claires Schicksal ist der 3. und letzte Band der 3teiligen Buchreihe von Silke Ziegler.
Die Geschichte spielt wieder in Collioure, einem Ort an der Côte Vermeille.
Die Hauptperson in diesem Buch ist Emma, eine liebenswerte junge Frau.
Auch Emma reist nach Collioure und erliegt dem Zauber des Ortes und der Purpurküste.
Obwohl sie dort aufgewachsen war, ist sie sich dem Zauber nicht mehr bewusst gewesen und spürt erst jetzt wie sehr ihr die Heimat gefehlt hat.
In der Ferienwohnung die Emma bezogen hat findet sie Briefe aus dem Jahr 1942 von einer Frau an ihre Tochter, verfasst in deutscher Sprache.
Mit Emma zusammen liest der Leser die Briefe der Frau an ihre Tochter.
Die Briefe sind sehr emotional und mir geht es wie Emma, mehr als 2 Briefe am Stück kann man nicht lesen.
Die Schilderung vom Leben im Lager sind sehr authentisch. Die Zustände und die Hoffnungslosigkeit nur schwer zu ertragen.
Ich habe mich auch gefreut zwei bekannte Charaktere zu treffen.
Amelie und Lara die sich in Collioure ihre Träume erfüllt haben.
Auch Emma hat eine Leidenschaft. Sie bäckt für ihr Leben gerne Macarons.
Ein Jugendtraum war immer eine kleine Macaronnerie.
Wer weiß was in Collioure so alles möglich ist?

Die Autorin hat ihren Charakteren wieder einmal Leben eingehaucht.
Man spürt die Lebenslust aber auch die innere Zerrissenheit von Emma.
Auch in den Briefen ist die Verzweiflung und die Hilflosigkeit in jeder Zeile zu spüren.
Der Schreibstil von Silke Ziegler zieht den Leser richtig in die Geschichte rein.
Schon nach wenigen Seiten hat bei mir ein Kopfkino einsetzt.
Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen.
Jetzt habe ich das Buch und somit die Trilogie beendet. Jetzt heißt es Abschied nehmen von der Purpurküste.
Claires Schicksal hat mir wie schon die zwei vorherigen Bände wunderschöne Lesestunden geschenkt. Diese Trilogie hat die Buchwelt ohne Zweifel bereichert.

Geteilte Träume

Ulla Mothes
Roman
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury für das Rezensionsexemplar.

Emotional erzählte Familiengeschichte

Ingke Beerenhain ist 18 Jahre alt als ihre Mutter Maren an Leukämie erkrankt ist und dringend eine Knochenmarkspende braucht.
Auch wenn die Eltern nicht möchten das Ingke Knochenmark spendet, da sie mitten im Abitur steckt, lässt sie sich testen.
Dabei erfährt Ingke, dass Maren nicht ihre leibliche Mutter ist.
Ingke wurde zu DDR-Zeiten von Maren und Kelle adoptiert.
Für Ingke ist das ein Schock und sie stellt sich die Frage warum ihre Mutter sie weggegeben hat.
Ingke macht sich auf die Suche nach ihrer Herkunft und erfährt dabei die emotionale Geschichte ihrer Mutter Petra Schröder.
Petra Schröder die bei einem Fluchtversuch verhaftet wurde hat man Ingke als Baby weggenommen.
Petra selbst wurde später von der BRD freigekauft und lebt heute in Frankfurt.

“Geteilte Träume“ ist ein sehr emotionaler Roman von Ulla Mothes.
Man spürt, dass die Autorin genau weiß wovon sie schreibt.
Sie ist selbst in der DDR aufgewachsen, hat einen Ausreiseantrag gestellt und konnte 1986 aus der DDR ausreisen.

Die Erzählung und auch die Protagonisten sind sehr authentisch.
Der Leser bekommt einen guten Eindruck vom Leben in der DDR.
Von den guten Seiten wie auch von den schlechten Seiten.
Von den Menschen die frei entscheiden wollen, die sagen wollen was sie denken.
Und auch von den Menschen die sich eins mit dem Staat fühlen.
Dabei wird in der Geschichte niemand verurteilt, jeder steht für seine Ansicht.

Die Geschichte hat 2 Zeitebenen.
Die Gegenwart ist 1992, hier erfährt Ingke, dass sie adoptiert ist und begibt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln.
Sie fängt in der Familie Beerenhain an, da ihre leibliche Mutter und Großmutter auf dem Familiengut bekannt waren.

Die 2. Zeitebene erzählt aus der Vergangenheit der Protagonisten.
Der Leser erfährt nach und nach wie es zu dem Fluchtversuch von Petra Schröder kam. Wie ihr Leben vor und nach der Flucht ausgesehen hat.
Wie sie bis heute versucht den Verlust ihrer Tochter zu verarbeiten.

Ulla Mothes Schreibstil ist flüssigen und leicht verständlich.
Die Protagonisten sind rundum sympathisch.
Die Geschichte ergreifend und authentisch erzählt.
Beim lesen ist mir wieder einmal bewusst geworden wie wichtig Familie ist.

Ich dachte schon, du fragst mich nie

Gabriella Engelmann
Roman
erschienen im Knaur Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.vorablesen.de für das Rezensionsexemplar.

Unterhaltsame Geschichte mit Urlaubsfeeling

Seit dem Tod ihres Mannes, sind die Töchter Liv und Pauli für Sophie zum Lebensmittelpunkt geworden.
Sophie unterstützt die Mädchen wo immer sie kann.
So auch Liv bei ihrem Traum von einem eigenen Restaurant.
Doch am Tag der Eröffnung stürzt Liv und bricht sich Oberschenkelhals und Arm.
Die Gäste sind wahrscheinlich schon im Anmarsch, in der Küche ist alles für das Menü vorbereitet, doch ohne Liv läuft nicht. Sophie ist in der Küche nicht zu gebrauchen.
Da kommt ein rettender Engel in Form eines attraktiven Mannes, den Sophie vor ein paar Wochen schon einmal auf Mallorca gesehen hat.
Sophie nimmt gerne seine Hilfe an und stürzt in ein wahres Gefühlschaos.

„Ich dachte schon du fragst mich nie“ ist ein locker, leichter Roman von Gabriella Engelmann mit ganz viel Urlaubsfeeling.
Die Protagonisten gefallen mir alle sehr gut.
Besonders natürlich Sophie und Marc.
Sophie ist eine starke Frau die sich mit ihren Töchtern nach dem Tod ihres Mannes alleine durchschlagen muss.
Marc ist Unternehmensberater auf Mallorca und seines Zeichens Hobbykoch.
Auch ihre 2 Töchter Liv und Pauli sind tolle Charaktere.
Pauli hat ihren ersten Liebeskummer.
Liv hat sich in einem Cook-up Restaurant eingemietet.
Dummerweise passiert ein Unfall und Liv ist außer Gefecht gesetzt.
Da kommt der rettende Engel Marc.
Er übernimmt fürs erste die Küche.
Und nun nimmt das Gefühlschaos seinen Lauf.

Die Handlungsorte sind Hamburg und Mallorca.
Besonders gut haben mir die Ortsbeschreibungen auf Mallorca gefallen. Es ist fast so als wäre man selber vor Ort.
Auch hier trifft der Leser auf tolle Charaktere und auf die Eselsdame Antena die kein Rot sehen kann ohne wild zu werden.

Der Schreibstil von Gabriella Engelmann ist unkompliziert und flüssig.
Die Geschichte macht gute Laune und das Lesen jede Menge Freude.
Genau das was man in der momentanen Zeit brauchen kann.

Deadly Rendezvous – Süßer Kuss der Gefahr

Sabine Strick
Roman
erschienen bei eBooks von beHEARTBEAT
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury für das Rezensionsexemplar.

Ein bisschen Romance, ein bisschen Crime

Lara hat ein Bild von dem berühmten französischen Filmstar Brice Montaigneux gemalt und ein Foto auf Instagram veröffentlicht.
Dieses Foto erregt Brice’s Aufmerksamkeit und er stellt Lara in Aussicht das Bild zu kaufen.
Hierzu lädt er Lara auf seinen Landsitz bei Bordeaux ein.
Aus einer geplanten Übernachtung wird schnell eine Woche. Beide finden sich sympathisch.
Brice, der vor hat seine Memoiren zu schreiben macht Lara das Angebot für ihn als Privatsekretärin zu arbeiten.
Lara nimmt den Job an. Doch je mehr sich Lara mit den Memoiren von Brice beschäftigt, desto öfter stellt sich ihr die Frage ob an dem Mordverdacht unter dem Brice vor einigen Jahren stand etwas dran ist.

„Deadly Rendezvous – Süßer Kuss der Gefahr“ von Sabine Strick ist eine Mischung aus Romance und Crime.
Wie schon die Dominique Demesy Reihe besticht auch dieses Buch durch die wunderschöne Beschreibung von Orten und Landschaften.
Die Gegend um Bordeaux, die Region Aquitaine und Biarritz müssen wunderschöne Orte sein zu denen ich mich in diesem Buch hinträumen konnte.
Beim lesen bekommt man wirklich das Gefühl direkt vor Ort zu sein.

Die Protagonisten waren mir auch schnell sympathisch.
Lara, die zurzeit keinen Job hat nimmt eine Stelle bei dem berühmten Filmstar und Unternehmer Brice Montaigneux an.
Brice der sich mittlerweile aus dem Filmgeschäft zurückgezogen hat, widmet sich seinen anderen Unternehmen, seinem Weingut und seinem Gestüt.
Mir hat auch gefallen wie freundschaftlich er mit seinen Hausangestellten und seinem Chauffeur umgegangen ist.

Natürlich entwickeln die 2 Charaktere schnell Gefühle füreinander.
Dazwischen steht aber immer die Frage, die sich Lara stellt. Was war wirklich an dem Mordverdacht gegen Brice dran?

Lange habe ich hin und her gerätselt ob Brice wirklich fähig ist einen Menschen zu ermorden. Auch wenn er das wohl in seinen Filmen zu genüge getan hat aber würde er das auch im echten Leben tun?

Am Ende wird es richtig spannend. Die Auflösung war für mich schon überraschend aber auch stimmig.
Das Buch hat mich gut unterhalten. Es hat natürlich eine Liebesgeschichte zur Grundlage aber es enthält auch viel Spannung.

Ich muss ehrlich sagen, der Titel und das Cover hätten mich nicht dazu animiert das Buch zu lesen.
Der Grund, dass ich mich für dieses Buch entschieden habe war alleine die Autorin Sabine Strick, die mich schon mit „Der Himmel über Havanna“ und die Dominique Demesy Reihe begeistern konnte.

Kindheit

Tove Ditlevsen
Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.wasliestdu.de für die Leserunde.

Einfühlsame und prosaische Erzählung

„Kindheit“ ist der 1. Teil einer Trilogie der Schriftstellerin Tove Ditlevsen.
In diesem kleinen Büchlein erzählt die bereits 1976 verstorbenen Autorin ihre Kindheit.
Die Geschichte besticht durch ihren prosaischen Schreibstil.
Das Buch vermittelt den Eindruck einer sehr einsamen und ungeliebten Kindheit.
Aufgewachsen ist Tove in einem Arbeiterviertel, die Familie war eher ärmlich, der Vater oft arbeitslos. Das Verhältnis zwischen Eltern und Tove war eher distanziert.
In einem erstaunlichen, ja prosaischen Schreibstil erzählt die Autorin von diesen Jahren, von ihrer „Straße der Kindheit“.
Zwischendrin sind immer wieder Gedichte veröffentlicht die Tove als Kind geschrieben hat.
Gedichte die durch ihre Schönheit bestechen und die vergessen lassen, dass sie von einem Kind geschrieben wurden.

Im Anschluss an die Geschichte findet der Leser noch ein Nachwort von der Übersetzerin Ursel Allenstein. Dies gibt einen Aufschluss über das Leben und die Sucht der Autorin.
Eine bemerkenswerte Geschichte die mich auch auf die Bände „Jugend“ und „Abhängigkeit“ neugierig gemacht hat.

Das letzte Licht des Tages

Kristin Harmel
Roman
erschienen im Knaur Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.lovelybooks.de für das Leseexemplar.

Ein lang gehütetes Familiengeheimnis

Die Amerikanerin Liv ist gerade frisch geschieden, als ihre Großmutter Edith kommt und sie mit nach Frankreich nimmt.
Edith möchte Liv ihre Geschichte erzählen, findet aber den Mut nicht dazu.
Sie macht Liv mit ihrem Anwalt Julien Cohn bekannt und zeigt ihr das große Weingut und Champagnerhaus Chauveau.
Von beidem ist Liv sehr angetan.
Die Geschichte der Großmutter geht weit zurück in den 2. Weltkrieg, der Besatzung der Deutschen und der Résistance.
Es geht um Liebe und eine große Schuld die immer noch nach Vergebung sucht.

„Das letzte Licht des Tages“ ist ein einfühlsamer Roman über ein lang gehütetes Familiengeheimnis von Kristin Harmel.
Das Buch führt zurück in die Jahre 1940-1945 und erzählt die Geschichte von Edith Tierry aber auch die Geschichte von Céline, Inés und ihrem Mann Michel.
Die Kapitel wechseln sich zwischen Gegenwart und Vergangenheit ab.
In der Gegenwart begleitet Liv ihre Großmutter Edith nach Reims.
Liv hängt sehr an ihrer Großmutter, wenn diese auch sehr exzentrisch ist.
Edith, mittlerweile 99 Jahre alt möchte ihrer Enkelin ihr Geheimnis erzählen, findet aber den Mut nicht dazu.
Edith, die beste Freundin von Inés ist gleichzeitig die Brücke zwischen Gegenwart und Vergangenheit.
Die Kapitel der Vergangenheit sind mit Céline und Inés betitelt und erzählen von ihrer gemeinsamen Zeit auf dem Weingut Chauveau
Hier wird das Leben im Krieg und unter deutscher Bestatzung erzählt.
Der Leser erfährt aber auch einiges über die Résistance, über mutige Frauen und Männer die für die Freiheit Frankreichs gekämpft haben.

Aus den Teilen der Vergangenheit erschließen sich dem Leser langsam die Zusammenhänge und das Familiengeheimnis wird aufgeblättert.
Am Ende gibt es dann noch eine überraschende Wende die mich sehr berührt hat.

Kristin Harmel erzählt die Geschichte einfühlsam und leicht verständlich.
Die Handlungsorte wie auch die Protagonisten sind gut in Szene gesetzt.
Mir hat das Lesen großen Spaß gemacht.

Wo wir Kinder waren

Kati Naumann
Roman
erschienen bei HarberCollins
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an www.vorablesen.de für das Rezensionsexemplar.

Ein Streifzug durch die (ost-)deutsche Geschichte

Die Cousinen Eva und Iris und ihr Cousin Jan sind die Nachkommen der Puppenfabrik Langbein.
Die Puppenfabrik hat viele Höhen und Tiefen überstanden. Die Weimarer Republik, den 1. und 2. Weltkrieg, die Teilung Deutschlands und die Verstaatlichung in der DDR. Nur die Wiedervereinigung nicht.
Eva, Iris und Jan räumen das Haus aus, indem die Familie seit ihrem Urgroßvater gelebt hat.
Viele Erinnerungen stecken in den Räumen.
Auch als bei einer Internetauktion eine der seltenen Langbein-Puppen versteigert wird und Eva diese ersteigert kommen viel Erinnerungen an die Kindheit und die Fabrik zurück.
Auch ein Funken Hoffnung fängt an zu sprießen. Hat die Fabrik noch einmal eine 2. Chance?

„Wo wir Kinder waren“ ist ein wunderschöner und tiefgründiger Roman von Kati Naumann der dem Leser einen guten Einblick in die (ost-) deutsche Geschichte gewährt.
Das Buch hat 2 Zeitebenen. Die Kapitel der Gegenwart wechseln sich mit denen der Vergangenheit ab.
In der Gegenwart räumen Eva, Iris und Jan das Stammhaus der Familie Langbein. Hier kommen viele Erinnerungen aus der Kindheit und von Erzählungen der Großeltern zurück.
Die Urgroßeltern haben das Haus und die Fabrik errichtet und seither hat die Familie hier gelebt und Puppen und Spielwaren hergestellt.

In der Vergangenheit geht es bis ins Jahr 1910 zurück. Damals wurden die Puppen noch in Heimarbeit hergestellt bis Albert Langbein seine Fabrik gegründet hat.
Hier erfährt der Leser viel über das Leben der Familie Langbein, die Entwicklung, die Höhen und Tiefen der Fabrik. Auch über die Bedeutung der Stadt Sonneberg als „Weltspielzeugstadt“ erfährt man so einiges.
Mir war Sonneberg bisher nur als Stadt der Glaswaren aus Lauscha bekannt.
Für mich, die in Westdeutschland aufgewachsen ist, ist es interessant zu lesen wie das Leben und die Strukturen in der DDR sich entwickelt haben.
Plötzlich ist es nicht mehr Recht sein eigener Herr zu sein.
Eine Generation die ihr Werk aufgebaut hat, für ihre Angestellten gesorgt hat und alles Geld wieder in das Werk gesteckt hat wurde enteignet.
Was das für die Fabrikbesitzer bedeutet haben muss, plötzlich nur noch ein Angestellter in deinem eigenen Werk zu sein ist in dieser Geschichte deutlich zu spüren.

Kati Naumann erzählt die Geschichte seht bildhaft, es entsteht beim Lesen ein richtiges Kopfkino.
Die Protagonisten sind durchweg sympathisch. Besonders lieb habe ich Otto und Flora Langbein gewonnen.

Auch Eva, Iris und Jan wurden mir im Laufe der Geschichte immer sympathischer.
War am Anfang noch eine Distanz zwischen ihnen, der von einem Familienzwist herrührt, nähern sie sich im Laufe des Buches immer mehr an.

„Wo wir Kinder waren“ wird ohne Zweifel zu den Highlights 2021 gehören.