Die Schwestern vom See

Lilli Beck
Roman
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Emotionale Familiengeschichte mit wunderschönem Setting

Max König ist im Alter von 86 Jahren verstorben.
Als Gründer der Pension in Auerbach am Bodensee und der angeschlossenen Konditorei Tortenhimmel hinterlässt er eine große Lücke.
Zur Beerdigung und zur Unterstützung im Betrieb reist auch die älteste Tochter Iris an, die seit ihrer Hochzeit in Köln lebt und im familieneigenen Hotel mitarbeitet.
Endlich sind die drei Schwestern Iris, Rose und Viola wieder vereint.
Im Zimmer von Max König macht die Familie eine erschreckende Entdeckung und es stellt sich die Frage welches Geheimnis der Patriarch mit ins Grab genommen hat.
Auch rund um die Pension und der Konditorei kommt es zu Problemen.
Eine anonyme Anzeige führt die Lebensmittelkontrolleure ins Haus und gleichzeitig tauchen im Netz immer wieder schlechte Bewertungen zu der Pension auf.
Wer will dem Unternehmen Schaden zufügen?

„Die Schwestern vom See“ ist der neue Roman und der Auftakt eine Trilogie von Lilli Beck.
Wie schon mit vielen Büchern hat die Autorin mich auch mit ihrem neuen Werk wieder begeistert.

Die Handlungsorte der Geschichte sind der Bodensee und Wien.
Die Geschichte hat zwei Zeitebenen, die Gegenwart die aus der Sicht von Iris erzählt wird und die Rückblicke auf die Jahre1954 -1956 in denen Max König in Wien sein Konditorhandwerk verfeinern wollte.

Die Protagonisten sind gut gezeichnet und sympathisch.
Im Miteilpunkt stehen die drei Schwestern der Familie König.
In der Nacht vor Iris Hochzeit haben die Mädels sich geschworen immer füreinander da zu sein.
Jetzt wo der Großvater und Gründer der Pension König und der Konditorei Tortenhimmel gestorben ist, ist es für Iris selbstverständlich ihren Schwestern einige Zeit unter die Arme zu greifen.
Ihre Schwester Rose leitet mittlerweile das Hotel und die jüngste Schwester Viola ist in die Fußstapfen ihres Großvaters getreten und eine preisgekrönte Konditormeisterin geworden.
Zusammen mit ihren Eltern und ihrer Tante Annemarie machen sie im Zimmer des Verstorbenen eine erschreckende Entdeckung und es stellt sich die Frage welches Geheimnis Max König mit ins Grab genommen hat.

In den Rückblenden begleitet man Max König durch seine Jahre in Wien.
Sein Traum war es nach seiner Gesellenprüfung sein Konditorhandwerk im Sacher in Wien zu verfeinern.
Doch es kommt anders als er es sich erträumt hatte.

Die Geschichte ist wunderschön und emotional erzählt.
Die Schwestern habe ich gleich ins Herz geschlossen wie auch den Rest der Familie.
Tradition wird in der Familie großgeschrieben.
So wird für jedes neue Familienmitglied das auf die Welt kommt eine Torte oder ein Gebäckstück kreiert das dann im Tortenhimmel angeboten wird.
Für die drei Schwestern waren es z. B. jeweils ein besonderes Petit Four.

Die Familie ist nicht nur vom Tod des geliebten Familienoberhaupts betroffen.
Auch kommen rund um die Pension und dem Tortenhimmel Probleme auf.
Und auch im Privatleben der Schwestern läuft nicht alles wie gewünscht.

Lilli Beck schildert den recht turbulenten Tagesablauf in der Pension und den Aufenthalt von Max König in Wien sehr realistisch.
Die Autorin beschreibt den schönen Bodensee und die Stadt Wien so, dass man gleich Bilder im Kopf hat.
Bein lesen der vielen Torten und der Beschreibung wie sie hergestellt werden ist mir immer wieder das Wasser im Mund zusammengelaufen. So eine Wiener Schnitte hätte ich schon gerne probiert.

Der Schreibstil von Lilli Beck ist wie gewohnt flüssig, leicht verständlich und fesselnd.
Am Ende gibt es noch eine lange Leseprobe die neugierig auf den 2. Band der Trilogie macht.

„Die Schwestern vom See“ ist eine klare Leseempfehlung von mir.
Bei mir wird das Buch zweifellos zu den Highlights 2022 gehören.

Cornwall-Träume im kleinen Katzencafé

Cara Lindon
Roman
erschienen by AIKA Consulting GmbH
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Cara Lindon für das Rezensionsexemplar

Ein Roman zum Wohlfühlen

Holly wollte als Architektin Karriere in New York machen.
Doch ihr Leben dort verläuft nicht so wie sie es sich vorgestellt hat.
Weder in ihrem Job noch mit ihrem Freund kommt sie richtig weiter und die Wohnung ist viel zu teuer.
Da kommt ein Brief aus Cornwall.
Von ihrer Großtante hat Holly ein Cottage geerbt.
Allerdings ist das Erbe mit einer Bedingung verknüpft.
Holly muss ein Katzencafé aufbauen.
Doch kochen und backen ist nicht ihr Ding und Katzen…
In Cornwall trifft Holly auf den grummeligen Handwerker Nicolas der früher ihr großer Schwarm war.

„Cornwall-Träume im kleinen Katzencafé“ ist der erste Band der
Sehnsucht nach Cornwall Reihe von Cara Lindon.
Cara Lindon ist das Pseudonym der Autorin Christiane Lind die mich schon mit vielen tollen Büchern begeistert hat.
Auch dieses Buch wieder ein Kleinod für mich.

Das Setting ist mit Cornwall einer meiner Sehnsuchtsort, ich möchte schon lange einmal dorthin Reisen.
Cara Lindon beschreibt die schöne Landschaft so, dass man sich schon fast so fühlt als wäre man selber vor Ort.
Die schöne Landschaft, das Cottage und die liebenswürdigen Einwohner geben der Geschichte ein wunderschönes Fundament

Holly hat mir auf Anhieb gut gefallen.
Mit ihrem Leben in New York unzufrieden bekommt sie mit der Erbschaft von ihrer Großtante die Chance auf einen Neubeginn in Cornwall.
Allerdings ist eine Bedingung an das Erbe geknüpft. Die Einrichtung eines Katzencafés.
Doch Holly kann weder backen noch kochen und auch mit Katzen kann sie nicht viel anfangen.
Es ist 15 Jahre her, dass sie das letzte Mal in Cornwall war und schneller als gedacht lebt sie sich wieder ein.
Der Plan für das Katzencafé nimmt Gestalt an.
Der grummelige Handwerker Nicolas unterstützt Holly.
Er war früher Hollys großer Schwarm und das kribbeln im Bauch setzt auch schnell wieder ein.

Die Idee, die der Geschichte zu Grunde liegt finde ich großartig.
Ein Café in dem Katzen die dringend ein neues zu Hause brauchen vermittelt werden.
Auch das die Katzen in einem separaten Raum leben wo Interessenten sich ein Tier aussuchen können finde ich gut.
Es gibt viele Menschen die eine Tierhaarallergie haben und sonst nicht in dem Café verweilen könnten. Leider gehöre ich auch zu diesen Menschen.

Cara Lindon hat einen klaren und leicht verständlichen Schreibstil.
Sie packt viele Emotionen in ihre Geschichte.
„Cornwall-Träume im kleinen Katzencafé“ ist die perfekte Urlaubslektüre.
Man kann richtig Abtauchen und alles um sich herum vergessen.
Ein Buch zum Wohlfühlen.

Die Familie

Naomi Krupitsky
Roman
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt von Ursula Wulfekamp
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Leben im Kreise der „Familie“

Antonia und Sofia, zwei völlig unterschiedliche junge Frauen und doch sind sie beste Freundinnen.
Im Mafia-Milieu aufgewachsen, müssen sie sich gewissen Regel der „Familie“ beugen.
Als Antonias Vater ein Leben außerhalb der „Familie“ plant verschwindet er plötzlich.
Das Verschwinden des Vaters belastet die enge Freundschaft zwischen Antonia und Sofia.
Jeder versucht seine eigenen Wege zu gehen.
Doch in einer schicksalhaften Nacht wird sowohl ihre Freundschaft als auch die Loyalität gegenüber der „Familie“ auf eine harte Probe gestellt.

„Die Familie“ ist der Debütroman von Naomi Krupitsky.

Das Buch ist in 5 Kapitel unterteilt und behandelt die Jahre 1928-1948.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen Sofia Colicchio und Antonia Russo.
Man erfährt von der Kindheit der Mädchen, die in enger Freundschaft zusammen aufwachsen.
Sie wachsen im Mafia-Millieu auf, dem die Väter angehören.
Der Boss ist Tommy Fianzo an. Er sieht alle Mitglieder als große Familie an.
Ein Aussteigen ist nicht vorgesehen und wird geahndet.
So auch an Antonias Vater der von einem Leben außerhalb der Familie träumt.
Das zerstört zeitweise auch die enge Freundschaft zwischen Sofia und Antonia.

„Die Familie“ ist eine Coming-of-age-Geschichte mit recht viel Spannung.
Am meisten hat mich die Sprachen von Naomi Krupitsky begeistert.

Die Autorin versteht sich auf eine ganz besondere Weise auszudrücken.
Auch ihre Beschreibungen sind sehr eindringlich.
Bei mir hat ganz schnell ein Kopfkino eingesetzt.
Die Geschichte ist sehr facettenreich.
Man erlebt das Aufwachsen der Freundinnen, die Regeln im Mafia Milieu und auch die Kriegszeit mit all ihren Veränderungen.

Auch wenn das Buch Stellenweise ein paar Längen aufweist habe ich den Roman sehr gerne gelesen.

Emmy Lou – Das Rotkäppchen gegen Dick „Wulfman“ Parker

Tobias Sessler
Abenteuerroman
erschienen bei BoD
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Tobias Sessler für das Rezensionsexemplar

Abenteuer vs. Märchen

Klappentext:
So haben Sie Grimms Märchen noch nie gelesen. Der amüsant und spannungsreich verfasste Roman versetzt die wohlbekannten Figuren aus den Märchen der Gebrüder Grimm in eine völlig neue, kuriose Umgebung. Das große Abenteuer der Emmy Lou Morisseau, die aufgrund ihrer bemerkenswerten Kopfbedeckung immer nur „Rotkäppchen“ genannt wird, spielt zur Mitte des 19. Jahrhunderts jenseits des Mississippi. Ja, es hat so einige Auswanderer von Europa in den Westen der Vereinigten Staaten von Amerika verschlagen, wo sie nun ihr Glück zwischen Präriewölfen und allerlei zwielichtigen Gestalten zu finden hoffen. Eine gefährliche Gegend! Oben auf den Little Red Hills hatte freilich kein wirklicher Wolf dem Rotkäppchen und seinem treuen Esel Sancho aufgelauert – es war der alte Fallensteller Dick Parker gewesen. Wird der unverschämte und mordlustige Trunkenbold dem 17-jährigen Mädchen den Garaus machen? Emmy Lou hätte den widerlichen Kerl ja nie getroffen, wenn sie nicht so spät dran gewesen wäre. Aber ihre Freundin Rebecca Johansson, die man dank ihrer immensen Haareslänge „Rapunzel“ nennt, hatte ein paar Stunden zuvor in größter Verzweiflung mit einem Bügeleisen um sich geschlagen. Es hatte gleich vor dem Krämerladen einen Menschenauflauf gegeben und dann… Oh mein Gott, wie viele Gräber wird man am Ende der Geschichte wohl auf dem Friedhof Darlingtons ausheben müssen? Das wird spannend! Und verdammt lustig! Ein mitreißend geschriebener Genremix aus Komödie, Märchen und Abenteuerroman.

Emmy Lou – Das Rotkäppchen gegen Dick „Wulfman“ Parker ist ein Roman frei nach den Gebrüder Grimm.
Hier werden die Genre Komödie, Märchen und Abenteuerroman aufs Feinste miteinander verknüpft.

Die Protagonisten sind gut herausgestellt. Die meisten erinnern an Märchengestalten.
Da ist Emmy Lou genannt „Rotkäppchen“.
Rebecca Johansson die Freundin von „Rotkäppchen“ wird wegen ihrer langen Haare „Rapunzel“ genannt.
Ella McCornick Tochter des Häuptlings Cheasequah lebt bei ihrer Stiefmutter und zwei Stiefschwestern. Sie wird Cinderella genannt.
Gretel Fichtle gehört auch zum Freundeskreis von „Rotkäppchen“ und da ihr Bruder Hans heißt kann sich jeder denken, dass es sich um Hänsel und Gretel handelt.
Josephine Morisseau ist die Großmutter von Emmy Lou.
Sue Carson hat eine Haut so weiß wie Schnee und Lippen rot wie Blut. Natürlich ist sie „Schneewittchen“.

Dass sind die wichtigsten Protagonisten die man sowohl bei den Gebrüder Grimm als auch hier im Roman von Tobias Sessler findet.

Der Autor hat hier eine ganz neue Art von Geschichte geschrieben.
Mit viel Spannung und einer ordentlichen Portion Humor schickt er seine Protagonisten in ein großes Abenteuer im Wilden Westen.
Man erlebt die bekannten „Märchenfiguren“ auf eine ganz neue Art.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und richtig fesselnd.
Das Buch hat mich von Anfang bis Ende begeistert.

Jetzt warte ich schon mit Vorfreude auf den 2. Band.

Winterschwestern

Kristin Hannah
Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Übersetzt von Gabriele Weber-Jarić
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Bewegende Geschichte dreier Frauen

Klappentext:

Noch kurz vor seinem Tod nimmt ihr Vater den Schwestern Nina und Meredith das Versprechen ab, sich um die pflegebedürftige Mutter zu kümmern. Doch der Versuch, dieses Versprechen einzulösen, gerät zur Zerreißprobe – die Mutter war ihr Leben lang kalt und abweisend zu ihren Töchtern, was bei Meredith und Nina tiefe Spuren hinterlassen hat. Denn auch sie haben Schwierigkeiten, Nähe zuzulassen, und drohen die Liebe ihrer Männer zu verlieren. Doch dann kommen sie dem Geheimnis der Mutter auf die Spur, das sie in eine weit entfernte Vergangenheit führt.

„Winterschwestern“ ist ein bewegender und aufwühlender Roman von Kristin Hannah.
Das Buch ist 2011 unter dem Titel „Ein Garten im Winter“ erschienen, jetzt neu übersetzt und unter neuem Titel veröffentlicht.

Es ist die Geschichte von Nina und Meredith und die Geschichte ihrer Mutter Anja Whitson.

Die Geschichte spielt auf verschiedenen Zeitebenen.
Einmal geht es um die Geschwister Nina und Meredith.
Man erfährt wie sie unter der Gefühlskälte ihrer Mutter gelitten haben.
Wie ihr Vater versucht hat das mit seiner Liebe auszugleichen.
Nach dem Tod des Vaters sollen die Mädchen sich um die Mutter kümmern.
Dabei bleibt die Hautlast an Nina hängen, sie hat die heimische Apfelplantage übernommen.
Meredith ist als Fotografin viel unterwegs in Krisengebiete. Sie braucht den Nervenkitzel.

Auch über das Leben der Mutter Anja erfahren die LeserInnen mehr.
Anja erzählt ihren Töchtern ein Märchen über ein armes Mädchen.
Das Mädchen hat sich in einen Prinzen verliebt, doch der schwarze Ritter droht sie aus seinem Reich zu vertreiben.
Bisher wussten die Mädchen so gut wie nichts aus der Vergangenheit ihrer Mutter.
Ihnen war nur bekannt, dass sie aus Russland stammt.
Langsam wird ihnen deutlich wie viel Leid ihrer Mutter als junges Mädchen widerfahren war.

„Winterschwestern“ ist ein sehr emotionaler Roman. Die Atmosphäre ist fast durchgängig traurig.
Immer wieder musste ich das Buch kurz zur Seite legen um zu Verschnaufen.
Gleichzeitig hatte die Geschichte eine Sogwirkung auf mich, dass ich das Buch nach kurzer Zeit wieder in die Hand nehmen musste um weiterzulesen.

Kristin Hannah ist eine meisterhafte Erzählerin.
Die Autorin hat mich schon mit vielen Romanen erfreut.
Sie versteht es ihren Charakteren Leben einzuhauchen. Ihr Erzählstil ist lebendig und sehr emotional.

Ich freue mich immer wieder wenn ich ein neues Buch der Autorin in Händen halten darf.

Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt

Lina Jansen
Romanbiografie
erschienen im Blanvalet Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannende Geschichte über eine starke Frau

Clärenore Stinnes bricht am 25. Mai 1927 auf um mit dem Auto die Welt zu umrunden.
Clärenore weiß nicht was auf sie zukommt, doch sie will der Welt beweisen, dass auch eine Frau zu einem solchen Abenteuer fähig ist.
Mit dabei sind 2 Techniker, ein Fotograf und ihr Hund.
Ihre Route ist gefährlich. Es geht durch Syrien, über den zugefrorenen Baikalsee, durch die Wüste Gobi und über die Anden.
Die Reise wird zur größten Herausforderung in Clärenores Leben werden.
Doch die Reise ist nicht nur ein großes Abenteuer für Clärenore Stinnes, sie findet auch den Mann der sie ihr restliches Leben begleiten wird.

„Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt“ ist eine spannende Romanbiografie von Lina Jansen und erzählte von der Weltumrundung der Clärenore Stinnes.
Bei Lina Jansen hantelt es sich um die bekannte Autorin Beate Maly,
die mich schon mit einigen Historischen Romanen begeistert hat.

Clärenore Stinnes war gerade einmal 24 Jahre als sie das erste Mal an einem Autorennen teilnahm.
Schnell wurde sie zur erfolgreichsten Rennfahrerin von Europa.
1927 startete sie zu einer Weltumrundung mit dem Auto.
Zwei Techniker, ein Fotograf und ihr Hund begleiteten sie auf der abenteuerlichen Reise.
Von den meisten wurde sie nur belächelt. Hohn und Spot waren ihr sicher.
Doch Clärenore wollte sich nicht mit der zugedachten Frauenrolle abfinden.
Sie wollte der Welt beweisen, zu was eine Frau alles fähig ist.
So startete sie zu dem größten Abenteuer das eine Frau bisher erlebt hatte.

Lina Jansen hat einen recht intensiven Schreibstil.
Manchmal kam es mir fast so vor als wäre ich bei der Reise dabei.

Die Autorin lässt ihre LeserInnen an einem großen Abenteuer teilhaben.
Es geht durch unbekannte Länder und durch unwegsames Gelände.
Die Autorin beschreibt sehr authentisch wie Clärenore und ihre Begleiter sich immer wieder auf fremde Kulturen einlassen müssen.
Es wird auch deutlich, dass es gar nicht so einfach ist, wenn 4 Menschen 2 Jahre lang auf engstem Raum miteinander leben müssen. Ja sich bedingungslos aufeinander verlassen müssen.
Dabei findet Clärenore aber auch den Mann ihres Lebens.

Die Romanbiografie ist gut und authentisch erzählt.
Lina Jansen hat für ihrer Recherche auf das Reisetagebuch „Im Auto durch zwei Welten“ zurückgegriffen.
Ich glaube dieses Buch werde ich auch noch lesen.

„Fräulein Stinnes und die Reise um die Welt“ hat mir wunderschöne Lesestunden beschert.

Sommergold

Christina Wermescher
Roman
erschienen im Drachenmond Verlag
Meine Bewertung 5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Christina Wermescher für das Rezensionsexemplar

Schöne Geschichte mit tollem Setting

In „Sommergold“ lässt Christina Wermescher ihre LeserInnen nach Alaska reisen.
Bisher habe ich noch kein Buch gelesen, dass Alaska als Handlungsort hatte und somit war ich sehr gespannt.

Als Hazels Vater in Alaska verstirbt, reist Hazel von San Diego nach Alaska.
Hazel steht dem Land nicht wohlwollend gegenüber und reist mit gemischten Gefühlen dort hin.
Doch Land und Leute überzeugen Hazel schnell vom Gegenteil.
Genau wie ihr Vater findet Hazel Gefallen an der Schönheit der unberührten Natur.
Owen, der Tauchpartner ihres Vaters ist ihr während ihrer Trauer eine Stütze.
Von ihm lässt sie sich auch vom allgegenwärtigen Goldfieber anstecken.
Zusammen suchen sie im wunderschönen Beringsee nach dem begehrten Edelmetall. Dabei kommen Hazel und Owen sich immer näher, doch in San Diege wartet Mike auf Hazels Rückkehr.

Ich bin von der ersten Seite an in die Geschichte hineingezogen worden.
Christina Wermescher erzählt die Geschichte aus Sicht von Hazel.
Hazel war mir auch vom ersten Augenblick an sympathisch.
Sie ist eine starke Frau, die sich nun mit dem Tod ihres Vaters konfrontiert sieht.
Der Vater, der die Familie verlassen hat um in Alaska zu leben.
Kein Wunder also, dass Hazel dem Land skeptisch gegenüber steht.

Christina Wermescher beschreibt das Land, die unberührte Natur und die Weite sehr anschaulich.
Am liebsten würde ich jetzt meine Koffer packen und das Land selbst erkunden.
Dazu gibt es noch interessante Informationen über den Goldrausch in Alaska und über das Goldschürfen im speziellen.

Der lockere und flüssige Schreibstil der Autorin lässt die Seiten nur so dahinfliegen.
Sie schafft es ihren sympathischen Protagonisten Leben einzuhauchen.
„Sommergold“ ist eine schöne Liebesgeschichte mit immer neuen Wendungen in einer tollen Kulisse.

Marilyn und die Sterne von Hollywood

Claudia und Nadja Beinert
Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar.

Eine Hommage an Marilyn Monroe

Norma wächst recht einsam und in armen Verhältnissen im Waisenhaus und bei Pflegefamilien auf.
Ihr Zufluchtsort ist das Kino.
Norma möchte so sein wie die Hollywood Schauspielerinnen in den Filmen.
Mit 16 wird sie verheiratet um versorgt zu sein.
Jetzt muss sie ihren Traum vom Filmstar begraben.
Doch ein Fotograf entdeckt Norma und möchte sie als Modell berühmt machen.
Vor der Kamera erwacht ihr Traum von der Filmkarriere wieder.
Vor Norma liegt ein langer uns steiniger Weg bis aus ihr die Ikone Marilyn Monroe wird.

In „Marilyn und die Sterne von Hollywood“ erzählen Claudia und Nadja Beinert wie aus Norma Jeane Mortenson Marilyn Monroe wurde.

Der Prolog erzählt kurz aus dem Jahr 1934.
Danach macht die Geschichte einen Sprung und man begleitet Nora in den Jahren 1942-1946.

Die Autorinnen reisen kurz Normas schwere Kindheit, die sie im Waisenhaus und bei Pflegefamilien verbracht hatte an.
Ihr Zufluchtsort ist das Kino und der Traum einmal eine berühmte Filmschauspielerin zu werden.
Als Norma dann 16 Jahre ist, wird, damit sie versorgt ist mit James Dougherty verheiratet.
Fürs Erste muss Norma ihren Traum eine Filmschauspielerin zu werden begraben.
Als im Krieg ein Militärfotograf Norma als Modell auserkoren hat erwacht ihr Traum von der Filmkarriere aufs neue.

Die Beinert Schwestern haben mich schon mit einigen Historischen Romanen begeistert.
Auch mit ihrem neuen Roman „Marilyn und die Sterne von Hollywood“ haben sie mich wieder vollständig überzeugt.
Die Autorinnen haben einen sehr lebendigen Schreibstil, oft kam es mir so vor als wäre ich selbst bei dem erzählten dabei gewesen.

Die Geschichte endet mit den Worten „The End And A New Beginning“
Aus Nora ist nun Marilyn geworden.
In einem Nachwort werden noch kurz die weiteren Stationen von Marilyn Monroe aufgezählt.

Die Autorinnen schreiben, dass sie sich bei ihrem Roman an die überlieferten Fakten gehalten habe. Natürlich ist immer ein Teil einer Geschichte Fiktion.
Wenn man Realität und Fiktion so fein miteinander verwebt wie Claudia und Nadja Beinert, dann kann nur ein Highlight dabei herauskommen.

„Marilyn und die Sterne von Hollywood“ ist im Rahmen der Buchreihe „Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe“ im Aufbau Verlag erschienen. Eine meiner liebsten Buchreihen.

Die Frauen von New York – Werte der Hoffnung

Ella Carey
Historischer Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Übersetzt von Gabriele Weber-Jarić
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Großer Lesespaß

Kate Mancini ist Journalistin und kommt mit ihren Kollegen Rick Shearer und Harvey Milton nach Berlin um über die Folgen des Krieges zu berichten.
Kate und ihre Kollegen finden ein kleines Waisenmädchen in mitten der Trümmer.
Die kleine ist traumatisiert und spricht nicht. Kate kümmert sich um das Mädchen und es gelinkt ihnen es bei Bekannten von Rick unterzubringen.
Auch als Kate wieder in New York ist möchte sie weiter über politische Themen berichten.
Doch als Frau wird sie nicht ernst genommen.
Ihr Kollege und Freund Rick steigt die Karriereleiter auf und ihr werden nur Kolumnen mit Haushalts- und Modethemen angeboten.
Beim Fernsehen soll Kate dann eine Chance bekommen.
Ihr Freund Rick hingegen sieht sich Opfer einer Verleumdung.
Ihm wird vorgeworfen ein kommunistischer Sympathisant zu sein.
Kate tut alles um ihre große Liebe zu schützen.

„Die Frauen von New York – Werte der Hoffnung“ ist der zweite Band der Reihe „Töchter Amerikas“ von Ella Carey.

Die Protagonisten sind wieder interessant und man spürt deutlich wie viel schwerer es die Frauen hatten ernst genommen zu werden.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen drei Frauen.
Kate möchte wie ihre männlichen Kollegen im Journalismus Karriere machen.
Dabei möchte sie nicht in die Ecke Haushalt und Mode gepresst werden.
Sie möchte über politische Themen berichten.
Doch leider traut man ihr das als Frau nicht zu bis sie beim Fernsehen eine Chance bekommt.
Ihr Freund Rick hingegen macht Karriere bis zu einem Zeitpunkt an dem er Opfer einer Verleumdung wird. Ihm wird vorgeworfen mit Kommunisten zu sympathisieren.

Bianca, die Schwester von Kate ist so ganz anders. Sie ist so, wie man sich eine Frau in der Zeit wünscht. Doch auch Bianca hat zu kämpfen den in der Gesellschaft in der sich ihr Ehemann bewegt findet sie keine Anerkennung.

Frances ist die Mutter von Kate und Bianca.
Auch sie ist eine intelligente Frau. Doch sie hatte nicht Karriere machen wollen sondern ihr Leben ihrem Ehemann gewidmet.

Die Geschichte wird aus der Perspektive der drei Frauen erzählt.
Die Charaktere sind gut beschrieben und werden richtig lebendig.
Auch die Zeit der Handlung wird realistisch widergespiegelt.
Man spürt förmlich das Los der Frauen zu dieser Zeit.
Frauen mussten schon immer viel härter Arbeiten um gesehen zu werden.

Ella Carey hat mich mit ihren leichten und flüssigen Schreibstil begeistert.
Einmal angefangen war man schnell in einem Lesefluss und hat das Buch kaum aus der Hand legen können.

„Die Frauen von New York – Worte der Hoffnung“ ist ein Buch, bei dem das Lesen einfach Freude macht.
Ich freue mich schon auf den dritten Band der Reihe „Die Frauen von New York – Kleider der Liebe“ der im September 2022 erscheinen wird.

Ich warte auf dich, jeden Tag

Christiane Lind
Roman
erschienen by AIKA Consulting GmbH
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Christiane Lind für das Rezensionsexemplar

Eine emotional und gefühlvoll erzählte Geschichten

Erin wurde nach 20 Jahren Ehe von ihrem Mann verlassen.
Auch mit ihrem Job, in der Buchhandlung ihrer Freundin gibt es Probleme.
Genau zu diesem Zeitpunkt findet Erin auf dem Speicher ihres Elternhauses ein Flugticket.
Das Flugticket war von ihrem Großvater, dabei ein Liebesbrief aus dem Jahre 1933, unterschrieben mit Lily.
Erin kannte ihren Großvater nur als unnahbar und kann nicht glauben, dass er eine heimliche Liebe gehabt hatte.
Erin reist nach Deutschland um mehr über das Geheimnis ihres Großvaters und seiner heimlichen Liebe zu erfahren.
Dabei begibt sie sich auf Spurensuche nach einer mutigen Frau und Gegnerin des herrschenden Regimes.

„Ich warte auf dich, jeden Tag“ ist eine emotional und gefühlvoll erzählte Familiengeschichte von Christiane Lind.
Wie schon mit einigen anderen Romanen hat mich die Autorin auch mit ihrem neuen Werk wieder begeistert.

Erin findet auf dem Speicher ihres Elternhauses einen Liebesbrief an ihren Großvater und ein Flugticket nach Deutschland.
Dass ihr Großvater aus Deutschland stammt weiß Erin. Viel mehr allerdings nicht.
Ihr Großvater war immer unnahbar und hat nichts über seine Vergangenheit erzählt.
Es interessiert Erin schon was es mit dem Flugticket auf sich hatte, zumal es nur ein
One-Way Ticket ist.
Ermutigt von ihrer Freundin begibt sich Erin auf Spurensuche nach Frankfurt.

Die Geschichte hat zwei Zeitebenen und verschiedene Handlungsorte.
Die Gegenwart in der Geschichte ist 1999 und führt uns nach Berkley/USA und nach Schweden.
Dann das Jahr 1933 in Frankfurt, meiner Heimatstadt.
Dieser Handlungsstrang hat mich besonders interessiert.
Hier begleitet man Lily und Alexander, die aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen kommen.
Lily lebt im Gallus wo überwiegend Arbeiterfamilien leben und Alexander im Westend, da wo die Villen stehen.
(Das ist übrigens heute noch so.)
Lily schafft es trotz aller Widrigkeiten zu studieren.
Und sie schließt sich dem Widerstand gegen das Naziregime an.

Ich lese sehr gerne Geschichten die in meiner Heimatstadt Frankfurt spielen und in denen ich etwas aus früherer Zeit erfahren kann.
Schon als junges Mädchen hing ich immer an den Lippen meiner Mutter wenn sie mir aus den Kriegs- und Nachkriegsjahren erzählt hat, die sie in Frankfurt erlebt hatte.
Wenn ich dann Ähnlichkeiten mit den Erzählungen meiner Mutter finde merke ich wie gut die Geschichte recherchiert ist.
Bei den Büchern von Christiane Lind habe ich immer das Gefühl, dass die Autorin sehr viel Wert auf gute Recherche legt.
Christiane Lind hat es wieder einmal geschafft, dass ich in eine Geschichte ganz tief versinken konnte.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, leicht verständlich und sehr fesselnd.
Ich liebe Familiengeschichten in denen es ein Geheimnis gibt, dass es zu entblättern gilt.
„Ich warte auf dich, Jeden Tag“ ist wieder so eine Geschichte und ich habe sie mit großer Freude gelesen.
Die Autorin hat eine unverwechselbare Art des Erzählens. Ich freue mich immer wieder wenn ich eine ihrer Geschichten lesen darf.