Eisrausch

Roland Müller
Thriller
331 Seiten
erschienen im Aufbau Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Roland Müller und den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein spannender Politkrimi

Klappentext:
Als zwei Arbeiter eines umstrittenen Tagebauprojekts in Grönland ermordet werden, sieht die Polizeichefin von Aarhus die Möglichkeit, ihren eigensinnigen Ermittler John Kaunak loszuwerden. Vorgeblich als neuer Sicherheitschef fliegt er auf die Insel und begreift bald, dass er es nicht mit einem gewöhnlichen Mörder zu tun hat. Im Tagebau wird das begehrte Neodym abgebaut, dem die ganze Welt nachjagt. Niemand will John unterstützen und sich den großen Playern in den Weg stellen. Bis er Aka Høegh trifft, eine junge Einheimische, die ihm die mystische Seite Grönlands zeigt.

„Eisrausch“ von Roland Müller ist ein spannender Thriller mit einem hochaktuellen Thema.

Roland Müller entführt seine Leser*innen in die Arktis, genauer nach Grönland. Hier wird das begehrte Neodym abgebaut.
Im Mittelpunkt steht Ermittler John Kaunak.
John Kaunak ist erfolgreich, wie es scheint hat er auch seine Alkoholabhängigkeit im Griff.
Doch für manche ist er einfach unbequem. So nutzt Katharina Hagelund, die Polizeichefin von Aarhus auch die Chance und schickt Kaunak als neuen Sicherheitschef nach Grönland. Hier soll er den Mord an zwei Arbeiter aufklären und neue Vorfälle verhindern.

Roland Müller hat seiner Geschichte aktuelle Themen zu Grunde gelegt.
Es geht um Umweltschutz, Ausbeutung der Natur und um den umstrittenen Abbau seltener Erden, an dem einige Gruppen interessiert sind und anscheinend auch nicht vor Mord zurückschrecken.

Der Autor erzählt die Geschichte in einem recht ordentlichen Tempo. Dabei passiert ständig etwa Neues und die Leser*innen kommen kaum zum Atemholen.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet und werden auch gut durch die Geschichte geführt. John Kaunak ist ein besonders interessanter Charakter und bestimmt noch für mehr als diesen einen Thriller tauglich.
Auch der Handlungsort Grönland und der Tagebau werden ansehnlich beschrieben. Man hat fast das Gefühl als wäre der Autor in der Arktis zu Hause.
Es gibt sehr interessante Einblicke in den Abbau der seltenen Erden. Aber keine Angst, auch wenn man sich in dieser Sparte nicht auskennt, der Autor versorgt seine Leser*innen gut mit den Informationen die es braucht.
Dabei ist der Schreibstil von Roland Müller flüssig und gut verständlich. Es gibt, trotz dem für manche vielleicht schwerem Thema keine Längen in der Geschichte.
Vielmehr ist die Geschichte voller Action und Spannung. Für einen Debütroman ist das eine sehr beachtliche Leistung.

„Eisrausch“ hat mir mit seinem rasanten Tempo und seiner Spannung schöne Lesestunden beschert. Ich kann mir gut vorstellen, dass es noch weitere Geschichten mit John Kaunak geben wird.

Eisfeld – Der Fall Katharina S.

Steffen Weinert
Kriminalroman
301 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Gelungener Auftakt einer neuen Krimireihe

Klappentext:
Mara Eisfeld – eben erst zur neuen Leiterin der 9. Mordkommission im Berliner LKA befördert, sollte eigentlich nur den Tod eines Einbrechers untersuchen. Doch in dem Haus am nördlichen Stadtrand stößt sie auf einen geheimen Kellerraum, in dem sich ein düsteres Geheimnis verbirgt. Hier findet sie Hinweise auf die vor zehn Jahren als Teenager spurlos verschwundene Katharina Stellkamp. Mara war damals kurzzeitig an den Ermittlungen beteiligt, und seitdem hat sie der Fall nicht mehr losgelassen. Deshalb setzt sie nun alles daran, die junge Frau zu finden und aus der Gewalt ihres Entführers zu befreien.

„Eisfeld – Der Fall Katharina S.“ Ist der 1. Band der neuen Krimireihe „Mara Eisfeld ermittelt“ von Steffen Weinert.

Mara Eisfeld ist die neue Leiterin der 9. Mordkommission im Berliner LKA.
In ihrem 1. Fall als Leiterin der Mordkommission geht es eigentlich nur darum, sich ein Bild vom Tod eines Einbrechers zu machen. Doch Mara stößt dabei auf einen geheimen Kellerraum, in dem sie Hinweise auf das Verschwinden von Katharina Stellkamp findet.
Katharina Stellkamp ist vor 10 Jahren im Teenageralter verschwunden. Mara war damals an den Ermittlungen beteiligt und hat die junge Frau nie vergessen können. Jetzt hofft Mara die junge Frau zu finden und zu befreien.

Steffen Weinert führt sein neues Team gut in die Geschichte ein.
Besonders gut gefällt mir Mara Eisfeld. Sie ist selbstbewusst und ehrgeizig. Mir ist sie auf Anhieb sympathisch gewesen. Ihr neuen Kollegen hingegen beäugen Mara erst einmal, zum Teil recht kritisch. Vor allem ein Kollege macht Mara das Leben schwer.
Wie es in einem guten Krimi üblich ist, begleitet man Mara auch nach Dienstschluss in ihr Privatleben. Hier sieht es nicht so rosig aus. Ihr Mann schläft lieber im Zelt als im Ehebett.

Der Fall wird sehr spannend erzählt. Die Spannung wird recht schnell aufgebaut und bleibt auch bis zum Ende erhalten.
Der Autor versteht es seine Leser*innen in Atem zu halten. Langsam hat man beim Lesen das Gefühl, die Ermittler kommen dem Täter auf die Spur. Doch da baut Steffen Weinert gekonnt eine Wendung ein und der Täter scheint wieder weit weg zu sein. Durch die Presse wird immer mehr Druck aufgebaut. Es scheint, dass die Presse an Informationen aus der Reihe der Polizei kommt.

Steffen Weinert hat einen temporeichen und flüssigen Schreibstil. Die kurzen Kapitel und die spannende Geschichte verleiten zum immer weiterlesen. Auch die Handlungsorte, Berlin und Brandenburg werden anschaulich beschrieben. Die Mischung aus Ermittlungen und Privatleben ist genau richtig aufeinander abgestimmt.

„Eisfeld – Der Fall Katharina S.“, ist der 1. Band der neuen Krimireihe. Es ist ein Krimi, von dem ich mir wirklich noch viele Bände wünsche.

Der Tote im Vulkan

Margarete von Schwarzkopf
Kriminalroman
382 Seiten
erschienen im Emons Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Rezensier Mich und Emons Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannend bis zur letzten Seite

Klappentext:
Der Diebstahl eines Meisterwerks der isländischen Buchkunst. Ein mit der Kunsthistorikerin Anna Bentorp befreundeter Autor wird auf Island ermordet. Zuletzt arbeitete er an einem True-Crime-Roman um einen in Island verschollenen Experten für nordische Geschichte. Anna folgt seiner Spur und stößt auf den Diebstahl eines mittelalterlichen isländischen Buchs. Je tiefer sie in die Materie eintaucht, umso deutlicher wird: Hier geht es um eine Verschwörung mit tödlichem Ziel. Doch es sind vor allem die Geister ihrer eigenen Vergangenheit, die Anna in Gefahr stürzen und sie mit Wahrheiten konfrontieren, die sie lieber verdrängen wollte.

„Der Tote im Vulkan“ ist der 8. Band mit der sympathischen Kunsthistorikerin Anna Bentorp von Margarete von Schwarzkopf.

Anna Bentorp verschlägt es in diesem Band nach Island. Ein guter Freund von ihr, der Krimiautor Heinz Kröger wurde ermordet und Anna nimmt sich vor seinen Tod aufzuklären.
Um hinter die Hintergründe seines Tods zu kommen, muss sie ein mysteriöses
mittelalterliches Buch finden.

„Der Tote im Vulkan“ ist das erste Buch, was ich von Margarete von Schwarzkopf lesen. Die Autorin war mir bisher durch ihre Moderationen bei Lesungen und ihren Buchkritiken bekannt.
Jetzt hat die Autorin mich auch mit ihrem Kriminalroman begeistert.

Als Kulisse für ihren Krimi hat die Autorin sich in diesem Band für Island entschieden.
Mit seinen vielen Mythen gibt das eine tolle Kulisse.
Die Protagonisten werden sehr gut beschrieben und wirken richtig lebendig.
Mir ist Anna Bentorp schnell sympathisch gewesen.

Margarete von Schwarzkopf baut recht schnell Spannung auf und hält sie auch über das gesamte Buch aufrecht. Der Fall ist komplexer als man zu Beginn glaubt. Immer wenn man meint, der Lösung langsam näherzukommen, baut die Autorin eine Wendung ein.
Die Atmosphäre hat etwas Geheimnisvolles und passt sehr gut zu diesem Krimi.
Der Schreibstil von Margarete von Schwarzkopf ist fesselnd, flüssig und gut verständlich.

„Der Tote im Vulkan“ ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi mit toller Kulisse den ich mit Freude gelesen habe.

Hinterm Horizont geht’s weiter

Lars Haider
Kriminalroman
284 Seiten
erschienen bei Hoffmann und Campe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Hoffmann und Campe für das Rezensionsexemplar

An einem Abend gelesen-Suchtgefahr

Klappentext:
Diese Nachricht trifft die Hamburg News wie ein Schlag: Der alte Chefredakteur tritt ab – und sein Nachfolger scheint geradezu versessen darauf, die ganze Redaktion umzukrempeln. So soll Lukas Hammerstein plötzlich über die Reichen, Schönen und Mächtigen der Stadt berichten. Tatsächlich gewähren einflussreiche Hamburger dem Reporter gern Zutritt zu ihren Gemächern, man zeigt, was man hat, lädt zur Abendgesellschaft mit Hausmusik und Kulinarik. Doch immer häufiger verunglücken Hammersteins Gastgeber tödlich, mal stürzt einer betrunken die Treppe hinab, mal rast einer gegen den Baum. Alles Zufall? Mit Dackeldame Finchen und Partner in Crime Udo Lindenberg an seiner Seite beweist Hammerstein wieder einmal den richtigen Riecher.

„Hinterm Horizont geht’s weiter“ von Lars Haider ist der 3. Band der Reihe Hammerstein ermittelt.
Ich kenne die beiden vorherigen Bände nicht, bin aber gut in die Geschichte reingekommen.

Mit dem neuen Chefredakteur zieht der Umbruch bei den Hamburg News ein. Die Zuständigkeiten werden neu verteilt und einigen Mitarbeitern wird gekündigt. Ab sofort geht es nur noch um Profit. Lukas Hammerstein soll ab sofort nur noch von den Schönen und Mächtigen berichten. Lukas Hammerstein hat sich einen Namen in Hamburg gemacht und bekommt, zu einigen Prominenten zutritt. Doch nachdem Hammerstein mit den Prominenten Kontakt hatte verunglücken einige von ihnen. Zufall? Hammerstein geht dem nach, natürlich mit Dackeldame Finchen und Kumpel Udo Lindenberg.

Im Mittelpunkt steht der Reporter Lukas Hammerstein. Seinen Beruf liebt er, nur mit dem neuen Chefredakteur fällt ihm das schwer. Er ist Anfang 40 ist verheiratet und hat einen Sohn. Meist an seiner Seite die Dackeldame Finchen. Einer seiner besten Freunde ist Udo Lindenberg.
Mir war Hammerstein schnell sympathisch. Auch seine Kollegin Katja Woitek, die das Polizeiressort innehat mochte ich gleich.

Lars Haider hat seine Protagonisten gut konzipiert und führt sie gekonnt durch die Geschichte. Ein besonderes Highlight für mich ist Udo Lindenberg. Seine Musik begleitet mich seit meiner Jugend.
Der Fall wird spannend erzählt. Einige Hamburger Promis kommen ums Leben. Das sorgt
für Aufmerksamkeit.
Als Kulisse hat der Autor sich die Hansestadt Hamburg ausgesucht. Die Örtlichkeiten werden auch immer gut beschrieben. Zwischendurch bekommen die Leser*innen einen Einblick in die Welt der Redakteure und Journalisten. Umbruch und Sparmaßnahmen sind ja im Moment überall zu feinden.
Der lockere Schreibstil sorgt dafür, dass die Seiten nur so dahinfliegen. Ich habe das Buch an geheimem Stück gelesen.

„Hinterm Horizont geht’s weiter“ ist ein unterhaltsamer Krimi, den ich gern gelesen habe und der mir Lust auf die zwei vorherigen Bände gemacht hat.

Verwerfungen

Su Turhan
Kriminalroman
344 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannung und Humor hervorragend vereint

Klappentext:
Nach einer behördlichen Entscheidung ist die Soko Migra Geschichte. Oberkommissarin Isabel Vierkant kämpft in München in der neuen Mordkommission um Anerkennung.

Zeki Demirbilek erholt sich derweil in Istanbul von allem, was der beinahe tödliche Angriff auf ihn mit sich gebracht hat. Doch die Nähe zu seiner Exfrau und großen Liebe Selma bekommt ihm nicht gut, zumal sie aus Istanbul flieht, um in Kopenhagen eine Ausstellung zu organisieren.

Während Zeki mit sich ringt, erhält er Besuch von seinem langjährigen Freund, dem Antiquitätenhändler Robert Haueis. Der will eine kürzlich aus seinem Münchner Geschäft gestohlene Medusenstatue zurückhaben. Die Replik einer verschollenen Statue, die 1204 von Kreuzfahrern aus der Kleinen Hagia Sophia nach Venedig gebracht wurde, wird verbotenerweise bei einer Istanbuler Auktion angeboten.

Doch die Jagd nach der Medusa fordert dem erfahrenen Kommissar alles ab und offenbart mächtige Gegner aus höchsten Kreisen, die vor nichts zurückschrecken, um die Statue in ihren Besitz zu bringen.

Auch das alte Migra-Team beteiligt sich bei der Jagd. Die Blutspur der Medusa reicht bis nach München, wo Isabel und Pius für ihren Pascha die Villa eines Verdächtigen durchsuchen und auf eine weitere Leiche stoßen.

„Verwerfungen“ ist der 8. Band Kommissar Pascha-Reihe von Su Turhan.
Die Fälle sind in sich abgeschlossen und können auch gut einzeln gelesen werden.

Kommissar Pascha alias Zeki Demirbilek braucht, nach einem fast tödlichen Angriff auf ihn Abstand und sucht in Istanbul Erholung. Seine Kollegin Oberkommissarin Isabel Vierkant ist in der neuen Mordkommission in München. Zeki überlegt sogar in Istanbul zu bleiben. Doch da ist immer noch seine Ex-Frau, der er nicht so nahe sein will.
Robert Haueis, ein Antiquitätenhändler und Freund von Zeki ist eine Medusenstatue gestohlen worden und er such Hilfe bei Zeki. Aus der gestohlenen Statue wird schnell ein internationaler Fall und Zekis alte Kollegen sind wieder mit von der Partie.

Auch wenn ich die vorherigen Bände nicht kenne, bin ich gut in die Geschichte reingekommen. Der Autor gibt da, wo es nötig ist Hilfestellungen damit man auch ohne Vorkenntnisse weiß, was passiert ist.

Zeki Demirbilek war mir schnell sympathisch. Auch wenn er eine Auszeit sucht, ist er an erster Stelle immer noch Ermittler. Der Fall nimmt schnell viel größere Ausmaße an als gedacht. Bald trifft man Zekis alte Kollegen, die mit an dem Fall arbeiten.
Die Protagonisten sind recht unterschiedlich was die Geschichte facettenreich macht.

Su Turhan hat einen spannenden Fall kreiert, der es seinen Charakteren recht schwer macht eine Lösung zu finden.
Der Schreibstil des Autors ist fesselnd und flüssig. Sein Humor sitzt am rechten Fleck.

„Verwerfungen“ ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi der immer wieder durch Humor aufgelockert wird.

Der Spieler

Inge Löhnig
Kriminalroman
442 Seiten
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Dühnfort ist zurück

In diesem Band wird die Abteilung für Operative Fallanalyse von der norwegischen Polizei um Hilfe gebeten. Ein deutsches Rentnerehepaar ist in einem Fjord vor ihrem Ferienhaus ertrunken. Alles sieht nach einem Unfall aus. Doch der gefundene Spielstein von einem Tikal Spiel kommt Dühnfort wie ein Zeichen eines Täters vor. Dühnfort beginnt zu recherchieren. Er findet Fälle, bei denen er einen Zusammenhang sieht. Da die zuständigen Ermittler ihm nicht glauben und ihre Fälle nicht in diese Richtung lenken, fängt Dühnfort selbst an zu Ermittel: Das bringt ihm großen Ärger ein. Und Dühnfort fragt sich, ob der Wechsel vom K11 nicht ein Fehler war.
Auch privat sieht es bei Dühnfort zurzeit nicht rosig aus. Ihre Münchner Wohnung ist gekündigt. Gina will unbedingt in dem Viertel wohnen bleiben. Dühnfort hingegen träumt von einem Häuschen mit Garten im Grünen. Auch bei der kommenden Einschulung von Chiara ist sich das Ehepaar uneinig und es kommt zu einem größeren Streit.


Der Spieler ist der 10. Band der Kommissar-Dühnfort-Reihe von Inge Löhnig
Ich mag Kommissar Tino Dühnfort gerne. Er ist sympathisch, ehrgeizig und intelligent.
Bei seinen Fällen hat er immer den richtigen Riecher. Durch seinen Wechsel in die Abteilung für Operative Fallanalyse ist er allerdings nur beratend tätig.
Natürlich fällt ihm das schwer, wie gerne wäre er dabei, wenn es um die Ermittlungen und die Spurensuche geht.

Rund um Tino hat Inge Löhnig ein Kollegium geschaffen die sich mittlerweile gut ergänzen.
Die Abteilung für Operative Fallanalyse steht nicht nur der Münchner Kriminalpolizei zur Verfügung so, dass der Leser auch bei den Ermittlungen in anderen Städten dabei ist.

Darüber hinaus ist Tino ein toller Ehemann und Vater. Er liebt seine Frau Gina, die in der Abteilung für Altfälle arbeitet. Inge Löhnig hat Gina Angelucci eine eigene Reihe gewidmet, mittlerweile sind schon 2 Bände erschienen, die genauso spannend sind, wie die Bücher der Dühnfort Reihe. Ich hoffe sehr, dass auch diese Reihe weitergeht.
Die Tochter der Beiden, die kleine Chiara ist der ganze Stolz ihrer Eltern, sie ist aber auch zum knuddeln.
Ich mag es, wenn sich der Inhalt nicht nur auf die Ermittlungen beschränkt, sondern die Charaktere auch ein Privatleben haben. In den Büchern von Inge Löhnig ist es immer eine gute Mischung zwischen Beruflichem und Privatem.

Inge Löhnig versteht es die richtige Atmosphäre zu schaffen und die Leser*innen in Atem zu halten.
Es werden am Anfang drei Handlungsstränge eröffnet die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Doch je weiter man liest, desto mehr nähern sich die Handlungsstränge an, bis sie am Ende ganz ineinander verflochten sind.
Der Schreibstil von Inge Löhnig ist wie immer sehr flüssig und der Spannungsbogen zieht sich durch das gesamte Buch.

Auf „Der Spieler“ habe ich vier Jahre gewartet und jetzt ist es in zwei Tagen ausgelesen.
Ich hoffe sehr, dass es auch bald einen 11. Band geben wird.

Tode, die wir sterben

Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson
Kriminalroman
395 Seiten
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Spannender Beginn einer neuen Krimireihe

Klappentext:

Bei einem Drive-by-Shooting im Brennpunktviertel Hermodsdal wird ein Teenager erschossen. Polizeiführung und Presse legen sich schnell fest: ein weiterer tragischer Tiefpunkt in den landesweit eskalierenden Drogenbandenkriegen. Der undankbare Fall wird an den frischverwitweten Kommissar Jon Nordh und die strafversetzte nordschwedische Ermittlerin Svea Karhuu delegiert.

Schnell geraten die beiden zwischen die Fronten der brutal geführten Revierkämpfe um schnelles Geld, Macht, Ehre und Vergeltung. Als der beste Freund des toten Jungen untertaucht, sieht es nach einem Verrat aus. Doch nach einem weiteren Mord überschlagen sich die Ereignisse und das ungleiche Ermittlerpaar muss innerhalb kürzester Zeit zu einem echten Team zusammenwachsen. Nordh und Karhuu kämpfen dabei nicht nur gegen einen unerbittlichen Gegner, sondern auch mit der Bürde der jeweils eigenen Vergangenheit.

„Tode die wir sterben“ ist der Beginn einer neuen Reihe von Roman Voosen und Kerstin Signe Danielsson.
Die beiden Autoren haben nach dem 10. Band mit den Kommissarinnen Nyström und Forss jetzt die Ermittler Svea Karhuu und Jon Nordh ins Rennen geschickt.

Der Handlungsort der neuen Reihe ist Malmö.


Kommissar Jon Nordh ist Mitte 40 und hat als Kommissar schon einige Erfahrungen gesammelt. Erst vor kurzem ist seine Frau bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und er steht mit seinen beiden Kindern alleine da. Außer seiner Frau saß noch sein Kollege, Partner und bester Freund im Wagen. Daraus zieht Jon Nordh die Erkenntnis, dass seine Frau und sein bester Freund eine Affäre hatten.

Svea Karhuu ist Mitte zwanzig und sehr ehrgeizig. Sie hat einen schiefgelaufenen Einsatz als Undercover-Ermittlerin hinter sich und wird nach Malmö versetzt. Bei diesem Einsatz musste sie einen Polizisten erschießen was noch immer sehr auf ihr lastet.

Die beiden Ermittler sind recht unterschiedlich und haben auch erst einmal ihre Schwierigkeiten miteinander klarzukommen.
Aber es hilft nichts, sie müssen sich zusammenraufen.

Ein 13-jähriger Junge wird erschossen aufgefunden. Für die Ermittlungen wird ein Spezialteam denen Karhuu und Nordh angehören zusammengestellt.
Die Ermittlungen führen ins Banden-Milieu und die Ermittler befinden sich inmitten sich bekriegender Banden. Weitere Morde geschehen und die Ermittler geraten immer mehr unter Zeitdruck.

Voosen und Kerstin Signe Danielsson haben hier den Startschuss für eine spannende neue Krimireihe gegeben.
Ihre Charaktere wirken sehr lebendig. Die Ermittler reiben sich aneinander auf. Jeder hat aus der Vergangenheit sein Päckchen zu tragen. Ich als Leserin habe immer gehofft, dass die Beiden ihre Differenzen beseitigen und der Ton zwischen ihnen ein anderer wird. Meist liegt es an Nordh, der durch den Verlust und dem Betrug seines Partners gezeichnet ist und das seine neue Partnerin spüren lässt.

Der Fall wird spannend und mit einigen Wendungen erzählt. Die Spannung setzt ziemlich schnell ein und hält auch bis zum Ende des Krimis an.
Der Schreibstil der Autoren ist flüssig und gut verständlich.

„Tode die wir sterben“ hat mich sehr gut unterhalten. Ich freue mich jetzt schon auf den 2. Band „Schwüre, die wir brechen“, der im August 2025 erscheinen soll.

Stalker

Arno Strobel
Psychothriller
354 Seiten
erschienen im S. Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

„Stalker“ ist der neue Psychothriller von Arno Strobel.
Lange ersehnt und lange darauf gewartet und dann ist er so spannend, dass ich ihn an zwei Abenden ausgelesen haben.

Eric Sanders erhält nach seiner Rolle im Tatort sehr großen Zuspruch. Seine Followerzahlen steigen minütlich an. Er träumt schon von seinem Durchbruch, von einer Hauptrolle im Film. Auf einmal sieht er, dass jemand seinen Facebook Account kopiert hat und Beiträge in seinem Namen postet und die sind zum Teil ziemlich rüpelhaft und dafür handelt Eric sich auch Beschimpfungen ein. Doch der Stalker geht noch weiter. Eric soll gestehen, als Kind einen 9-jährigen Jungen getötet zu haben. Wenn er das bis zu einer bestimmten Zeit nicht macht, werden seine Frau und sein Sohn dafür büßen.
Eric, der nach einem Brand in seinem Elternhaus, bei dem seine Eltern ums Leben kamen, keine Erinnerung mehr an seine Kindheit hat, begibt sich auf die Suche nach seiner Vergangenheit.

Arno Strobel hat sich wieder einmal ein spannendes Szenario ausgedacht.
Dazu hat er die passenden Charaktere kreiert so, dass ein spannender Thriller entstanden ist.
Ich habe Eric gerne durch die Geschichte begleitet. Oft hatte ich großes Mitleid mit ihm. Ich habe mich immer wieder gefragt, ob es wirklich möglich sein kann, dass Eric ein Kind getötet hat.
Verbissen sucht Eric nach seiner Vergangenheit. Es gibt keinen Zeitungsbericht aus der Zeit, in dem es um einen Kindermord geht. Seine Großmutter, bei der er aufgewachsen ist, ist dement. Und langsam läuft ihm die Zeit davon.

Mit seinem neuen Psychothriller „Stalker“ ist Arno Strobel ein echter Geniestreich gelungen.
Der temporeiche und spannende Schreibstil des Autors machten es mir fast unmöglich das Buch zur Seite zu legen.
Die Spannung setzt sehr schnell ein und hält sich über das gesamte Buch. Zwischendurch können die Leser*innen die Träume von Eric, die meist den Brand in seinem Elternhaus betreffen lesen. Im weiteren Verlauf der Geschichte werden es Erinnerungsfetzen an seine Kindheit. Ganz gespannt habe ich auf neue Erinnerungen von Eric gelauert. Wollte ich doch wissen was in seiner Kindheit wirklich passiert ist.

Fast am Ende der Geschichte werden die Leser*innen dann auch erlöst. Der Fall scheint gelöst.
Aber BÄM!
Am Ende kommt der große Hammer.
Und wieder einmal hat der Autor seine Leser*innen gekonnt an der Nase herumgeführt.

Teufels Spiel

Martin Krist
Thriller
erschienen bei BoD – Books on Demand
296 Seiten
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an BoD für das Rezensionsexemplar

Spannender Reihen-Auftakt

Klappentext:
Schock für Kommissar Kalkbrenner: die Wohnung seiner Kollegin Sera Muth liegt in Trümmern, überall ist Blut, von ihr fehlt jede Spur. Offenbar scheint sie ihren Entführer schon länger gekannt zu haben. Warum hat sie ein Geheimnis aus ihrem Freund gemacht?

Was für das Ermittlerteam um Jamina Stark und Benedikt von Oswald nach einer Beziehungstat ausschaut, entpuppt sich schon bald als Auftakt einer brutalen Mordserie. Können sie Muth rechtzeitig retten?

„Teufels Spiel“ ist der erste Band der Reihe Oswald & Stark von Martin Krist.
„Teufels Spiel“ ist zwar der Beginn einer neuen Reihe, ein Teil der Protagonisten sind allerdings schon aus der Reihe Kommissar Kalkbrenner bekannt.
In diesem Band wurde offensichtlich Kommissar Kalkbrenners Kollegin Sera Muth entführt. In ihrer Wohnung sind Blutspuren zu finden. Kalkbrenner darf in diesem Fall nicht ermitteln, da er emotional beteiligt ist. Hier kommen Jamina Stark und Benedikt von Oswald ins Spiel.

Martin Krist erzählt die Geschichte in zwei Handlungssträngen. Die Leser*innen sind einmal bei den Ermittlungen hautnah dabei.
Im zweiten Handlungsstrang wird von früheren Ereignissen erzählt. Beide Handlungsstränge scheinen im ersten Augenblick nicht zusammenzuhängen.
Beide Handlungsstränge sind auf ihre Art sehr spannend. Langsam lässt der Autor die beiden Handlungsstränge sich annähern, um sie am Ende ganz zu verknüpfen.

Martin Krist erzeugt gleich zu Beginn Spannung und hält sie auch über dem gesamten Buch aufrecht.
Die wechselnden Perspektiven machen die Geschichte facettenreich und aufregend.
Die Kapitel sind immer recht kurz, so wird man zum ständigen Weiterlesen verführt.
Ich habe das Buch auch an zwei Abenden ausgelesen.

„Teufels Spiel“ ist ein spannender Thriller. Ich freue mich schon auf „Messers Schneide“ den zweiten Band mit Jamina Stark und Benedikt von Oswald.

Deine Wahrheit ist der Tod

Andrea A. Walter
Psychothriller
350 Seiten
erschienen im Emons Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Emons Verlag für das Rezensionsexemplar

Wahnsinnig spannend

„Deine Wahrheit ist der Tod“ ist ein spannender Psychothriller von Andrea A. Walter.

Im Mittelpunkt steht Klara Adam. Sie hat das Weingut „Adam“ in der Wachau von ihren Eltern geerbt. Nachdem sie sich ein Jahr eingeigelt hat, lernt sie Jonas kennen und verliebt sich in ihn. Klara ist glücklich.
Nach ihrer Hochzeit fängt Klaras Martyrium an. Sie hört Stimmen wo niemand ist. Sie riecht das Parfüm ihrer Mutter. Ein Fremder dringt in ihr zu Hause ein.
Langsam wird Klara zu einem psychischen Frack. Bildet sie sich das alles ein oder spielt jemand ein böses Spiel mit ihr.

Dieser Thriller geht unter die Haut. Die Spannung hat mir manchmal schier den Atem geraubt.
Andrea A. Walter hat kein Mitleid mit Klara, sondern treibt sie fast in den Wahnsinn. Sie lässt sie schlimme Dinge erleben und das alles in einer malerischen Kulisse.
Andrea A. Walter zeichnet ein idyllisches Bild von der Wachau. Die malerischen Orte der Wachau, die Donau und die Weinberge werden schön beschrieben.

Die Charaktere sind recht unterschiedlich. Ich glaube, ich hatte jeden mindestens einmal in Verdacht hinter dem Psychoterror zu stecken. Dann gab es wieder Momente, in denen ich an Klara gezweifelt habe und ich mich gefragt habe, ob sie vielleicht unter Wahnvorstellungen leidet. Aber es gibt genug Vorkommnisse, die sie sich zweifellos nicht eingebildet hat.

Andrea A. Walter hat einen unkomplizierten und fesselnden Schreibstil. Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es auch an einem Tag fast ausgelesen.

„Deine Wahrheit ist der Tod“ ist ein spannender Psychothriller, den ich mit Freuden gelesen habe.