Teufels Spiel

Martin Krist
Thriller
erschienen bei BoD – Books on Demand
296 Seiten
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an BoD für das Rezensionsexemplar

Spannender Reihen-Auftakt

Klappentext:
Schock für Kommissar Kalkbrenner: die Wohnung seiner Kollegin Sera Muth liegt in Trümmern, überall ist Blut, von ihr fehlt jede Spur. Offenbar scheint sie ihren Entführer schon länger gekannt zu haben. Warum hat sie ein Geheimnis aus ihrem Freund gemacht?

Was für das Ermittlerteam um Jamina Stark und Benedikt von Oswald nach einer Beziehungstat ausschaut, entpuppt sich schon bald als Auftakt einer brutalen Mordserie. Können sie Muth rechtzeitig retten?

„Teufels Spiel“ ist der erste Band der Reihe Oswald & Stark von Martin Krist.
„Teufels Spiel“ ist zwar der Beginn einer neuen Reihe, ein Teil der Protagonisten sind allerdings schon aus der Reihe Kommissar Kalkbrenner bekannt.
In diesem Band wurde offensichtlich Kommissar Kalkbrenners Kollegin Sera Muth entführt. In ihrer Wohnung sind Blutspuren zu finden. Kalkbrenner darf in diesem Fall nicht ermitteln, da er emotional beteiligt ist. Hier kommen Jamina Stark und Benedikt von Oswald ins Spiel.

Martin Krist erzählt die Geschichte in zwei Handlungssträngen. Die Leser*innen sind einmal bei den Ermittlungen hautnah dabei.
Im zweiten Handlungsstrang wird von früheren Ereignissen erzählt. Beide Handlungsstränge scheinen im ersten Augenblick nicht zusammenzuhängen.
Beide Handlungsstränge sind auf ihre Art sehr spannend. Langsam lässt der Autor die beiden Handlungsstränge sich annähern, um sie am Ende ganz zu verknüpfen.

Martin Krist erzeugt gleich zu Beginn Spannung und hält sie auch über dem gesamten Buch aufrecht.
Die wechselnden Perspektiven machen die Geschichte facettenreich und aufregend.
Die Kapitel sind immer recht kurz, so wird man zum ständigen Weiterlesen verführt.
Ich habe das Buch auch an zwei Abenden ausgelesen.

„Teufels Spiel“ ist ein spannender Thriller. Ich freue mich schon auf „Messers Schneide“ den zweiten Band mit Jamina Stark und Benedikt von Oswald.

Deine Wahrheit ist der Tod

Andrea A. Walter
Psychothriller
350 Seiten
erschienen im Emons Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Emons Verlag für das Rezensionsexemplar

Wahnsinnig spannend

„Deine Wahrheit ist der Tod“ ist ein spannender Psychothriller von Andrea A. Walter.

Im Mittelpunkt steht Klara Adam. Sie hat das Weingut „Adam“ in der Wachau von ihren Eltern geerbt. Nachdem sie sich ein Jahr eingeigelt hat, lernt sie Jonas kennen und verliebt sich in ihn. Klara ist glücklich.
Nach ihrer Hochzeit fängt Klaras Martyrium an. Sie hört Stimmen wo niemand ist. Sie riecht das Parfüm ihrer Mutter. Ein Fremder dringt in ihr zu Hause ein.
Langsam wird Klara zu einem psychischen Frack. Bildet sie sich das alles ein oder spielt jemand ein böses Spiel mit ihr.

Dieser Thriller geht unter die Haut. Die Spannung hat mir manchmal schier den Atem geraubt.
Andrea A. Walter hat kein Mitleid mit Klara, sondern treibt sie fast in den Wahnsinn. Sie lässt sie schlimme Dinge erleben und das alles in einer malerischen Kulisse.
Andrea A. Walter zeichnet ein idyllisches Bild von der Wachau. Die malerischen Orte der Wachau, die Donau und die Weinberge werden schön beschrieben.

Die Charaktere sind recht unterschiedlich. Ich glaube, ich hatte jeden mindestens einmal in Verdacht hinter dem Psychoterror zu stecken. Dann gab es wieder Momente, in denen ich an Klara gezweifelt habe und ich mich gefragt habe, ob sie vielleicht unter Wahnvorstellungen leidet. Aber es gibt genug Vorkommnisse, die sie sich zweifellos nicht eingebildet hat.

Andrea A. Walter hat einen unkomplizierten und fesselnden Schreibstil. Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen und habe es auch an einem Tag fast ausgelesen.

„Deine Wahrheit ist der Tod“ ist ein spannender Psychothriller, den ich mit Freuden gelesen habe.

Bruch – Durch finstere Zeiten

Frank Goldammer
Kriminalroman
380 Seiten
erschienen im Wunderlich / Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Zwei außergewöhnliche Ermittler und ein spannender Fall

Klappentext:
In den frühen Morgenstunden werden zwei Polizisten auf einer Landstraße bei Dresden erschossen. Die junge Beamtin und der Familienvater waren beliebt und unauffällig, in ihrem Umfeld finden die Ermittler Felix Bruch und Nicole Schauer zunächst keine Spur. Zeugen wollen einen schwarzen Pick-up am Tatort gesehen haben. Dessen mutmaßlicher Besitzer führt die Ermittler in ein Milieu des Untergangs, zu einem Prepper, einem Mann, der an den Ernstfall glaubt und sich akribisch darauf vorbereitet. Je tiefer Bruch und Schauer, in dessen Welt eindringen, desto radikaler wird die Stimmung seiner Unterstützer. Als im Wald eine weitere Leiche gefunden wird, spitzt sich die Lage zu. Bruch jedoch ist der festen Überzeugung, dass die Lösung ganz woanders liegt.

„Bruch – Durch finstere Zeiten“ ist der dritte Band der Felix Bruch Reihe von Frank Goldammer der im Wunderlich/Rowohlt Verlag erschienen ist.
Frank Goldammer ist mir durch seine vielen Kriminalromane gut bekannt. Ich freue mich immer, wenn ich ein neues Buch des Autors in Händen halten darf.

Im Mittelpunkt stehen die Ermittler Felix Bruch und Nicole Schauer.
Beide sehr exzentrische Charaktere.

Bruch und Schauer sind Ermittler bei der Mordkommission Dresden.
Bruch besitzt eine schnelle Auffassungsgabe, einen untrüglichen Instinkt und ist damit sehr erfolgreich.
Dabei sind seine Ermittlungsmethoden oft nicht ganz legal.
Bruch ist Einzelgänger und macht es seinen Kollegen oft schwer.
Seine Stimmung wechselt zwischen Manie und Depression.

Nicole Schauer kommt ursprünglich aus Hamburg und hat sich nach einer gescheiterten Beziehung versetzen lassen.
Nach außen hin wirkt Nicole hart aber im Inneren sieht es ganz anders aus.
Nicole Schauer wird schnell aggressiv. Und sie ist die Einzige, die einen Zugang zu Bruch findet.
Bruch und Schauer zusammen bilden ein explosives Team.
Und es ist nicht selten, dass sie aufeinanderprallen.

Ich kenne die beiden Ermittler schon seit dem ersten Band.
Und so wie Nicole sich langsam Felix angenähert hat, so habe ich mich den Beiden auch angenähert. Bruch hängt immer noch etwas Geheimnisvolles an.
Man erfährt immer wieder Kleinigkeiten aus der Vergangenheit aber es ist auch noch einiges ungesagt.

Der Fall ist recht mysteriös und spannend.
Zwei Polizisten werden auf offener Landstraße erschossen. Die Frage ist, was hatten die Beamten da zu suchen?
Denn die Straße lag nicht in ihrem Zuständigkeitsbereich.
Die Ermittlungen führen zu Götze, einem Mann, der ein großes Grundstück hat und sich dahinter praktisch eingemauert hat. Im Haus des Verdächtigen stapeln sich Konserven und Wasser in wahren Maßen. Was ist Götze, ein Prepper, ein Reichsbürger, ein Nazi? Ich denke von allem etwas. Aber ist er wirklich der Täter?
Die Gespräche, die Bruch und Schauer mit Götze führten, waren recht politisch angehaucht und interessant.

Wie gewohnt baut Frank Goldammer langsam Spannung auf, die dann aber schnell Fahrt aufnimmt. Die Beschreibung der Handlungsorte, vor allem das Grundstück von Götze sind recht detailliert. Man kann sich alles gut vorstellen.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig.

„Bruch-Durch finstere Zeiten“ ist jetzt schon der dritte Band der Reihe und auch damit hat mich Frank Goldammer wieder voll überzeugt.
Jetzt freue ich mich schon, wenn es mit dem vierten Band weitergeht.

Tod im Piemont

Anna Merati
Kriminalroman
281 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar

Geheimnisse kommen ans Tageslicht

Klappentext:
Sofia Dalmasso betreibt ein kleines Café in einem Bergdorf unweit des Lago Maggiore. Während die einen wegen ihres Risottos bei ihr einkehren, kommen die anderen, um sich die Zukunft voraussagen zu lassen. Denn Sofia hat von ihrer Großmutter das Kaffeesatzlesen gelernt. Als eines Tages ein Fremder ihr Café betritt und auf ihrer Kunst besteht, sieht sie zum ersten Mal das Symbol für den Tod. Am Tag darauf wird der Mann leblos aufgefunden. Von Schuldgefühlen geplagt, beginnt Sofia sich im Dorf umzuhören.

„Tod im Piemont“ ist ein sehr atmosphärischer Piemont-Krimi von Anna Merati.
Wer wie ich vom schönen Italien. Gutem Essen, gutem Wein und vielleicht ein bisschen Amore träumt, ist hier genau richtig.

Im Mittelpunkt steht Sofia Dalmasso. Sie betreibt in einem Bergdorf ein Café das für sein vorzügliches Risotto und der Haselnusstorte bekannt ist. Nicht nur durch ihr Essen ist Sofia bekannt, sie kann auch die Zukunft voraussagen.
Als sie bei einem Kunden das Symbol für den Tod sieht und der Mann am nächsten Tag tatsächlich tot aufgefunden wird, bekommt Sofia ein schlechtes Gewissen. Sofia versucht herauszufinden, wer für den Tod des Mannes verantwortlich ist und stößt auf ein viele Jahre altes Geheimnis.

Anna Merati erzählt so etwas von spannend, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Die Beschreibung der Handlungsorte lässt einen beim Lesen vom Urlaub träumen. Natürlich gehört zu einem italienischen Krimi auch gutes Essen und Trinken. Auch hier werden die Leser*innen nicht enttäuscht. Die Charaktere sind gut gezeichnet, ich habe sie gerne durch die Geschichte begleitet.
Der Schreibstil von Anna Merati ist flüssig und gut verständlich. Die Autorin flechtet immer wieder Wendungen in ihre Geschichte und es ist schwierig dem Täter auf die Spur zu kommen.

„Tod im Piemont“ ist ein spannender und unterhaltsamer Krimi. Ich würde gerne mehr davon lesen.

Harz aber herzlich

Peter Godazgar und Alexandra Kui
Kriminalroman
397 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Ermittlungen mit Humor

Klappentext:
Ein durchbrochenes Geländer, eine seltsam verdrehte Leiche am Abhang. Dabei wollte Ariane an ihrem ersten Arbeitstag in Düsterode im Harz nur eine frauenfeindliche Kritzelei beseitigen, schließlich gehört auch das zu ihren Aufgaben als Sensitivity-Managerin des Tourismus-Verbands. Als Polizeihauptmeister Andreas mit seinem Hund Frau Krause am Tatort ankommt, sind zwei Dinge schnell klar: Ariane und Andreas sind wie Feuer und Wasser, Stadt und Land, Tofu und Bratwurst, Bier und Kombucha. Und statt den Harz diverser und wertschätzender für alle zu machen, hat Ariane es mit ganz neuen Herausforderungen zu tun, denn irgendjemand sorgt dafür, dass Menschen sterben. Der Tote im Wald wird jedenfalls nicht der letzte sein. Von wegen «Glück auf» im Harz. Andreas und Ariane ermitteln. Und Frau Krause auch.

„Harz aber herzlich“ ist der Auftakt eine Krimireihe von Peter Godazgar und Alexandra Kui.

Nach gescheiterter Ehe tritt Ariane Höft von Holten eine Stelle als Sensitivity-Managerin des Tourismusverbandes in Düsterode im Harz an. Ariane möchte in Harz für mehr Diversität werben. Das kommt in dem kleinen Ort nicht besonders gut an.
Bei einer Bergwanderung, bei der sich Ariane einige Blasen an den Füßen holt, entdeckt sie eine Leiche. Völlig aufgelöst meldet sie den Fundort der Polizei. Der einzige Polizist im Ort ist Andreas Anton. Zusammen mit seiner Hündin Frau Krause kommt er zum Tatort. Wohl oder übel muss Andreas die Ermittlungen übernehmen aber auch Ariane ermittelt.
Und es wird nicht bei einer Leiche bleiben.

Die Charaktere sind zum Teil ziemlich skurril.
Ariane Höft von Holten kommt aus Hamburg und hat sich gerade von ihrer Ehefrau getrennt. Sie hat eine Stelle beim Tourismusverband, wird da aber nicht gerade herzlich aufgenommen.

Polizeihauptmeister Andreas Anton ist ein Schwergewicht, er bringt 124 Kilo auf die Waage. Begleitet wird er immer von seiner Hündin Frau Krause.
Für kleine Delikte spricht er gerne Verwarnungen aus. Das hat ihm den Spitznamen „Waldorfbulle“ eingebracht. Andreas ist eher harmoniebedürftig und versteht Spaß. Doch, dass sein Sohn in Hamburg mit einem Mann zusammenlebt das versteht Andreas nicht. Hier braucht er dringend Nachhilfe.

Mit Andreas und Ariane treffen zwei grundverschiedene Menschen zusammen. Dazu kommen die Bewohner von Düsterode, die man nicht allzu ernst nehmen darf.
Mit viel schrägem Humor erzählen die beiden Autoren die Geschichte.
Es gibt mehrere Tote und die Ermittlungen sind schwierig und spannend.
Peter Godazgar und Alexandra Kui beschreiben ihren fiktiven Handlungsort und den Harz anschaulich.
Mit Humor wird die Geschichte immer wieder aufgelockert.

„Harz aber herzlich“ ist ein gelungener Auftakt der Krimireihe und ich freue mich auf weitere Bände.

Die Gewalt des Sturms

Anna Johannsen / Elke Bergsma
Kriminalroman
315 Seiten
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar

Die Suche nach dem Maulwurf geht weiter

Klappentext:
Hauptkommissarin Lina Lübbers ist nach wie vor fest entschlossen, den Maulwurf in den eigenen Reihen zu enttarnen, als es in Aurich zu einem Tötungsdelikt kommt. Der Inhaber einer Anwaltskanzlei wird brutal ermordet aufgefunden. Alles deutet darauf hin, dass er Opfer eines Raubüberfalls wurde.

Linas Kollegin Kea Siefken sieht sich nur wenig später mit einem weiteren Fall konfrontiert: Der Inhaber einer Spedition wurde auf einem abgelegenen Feldweg von einem unbekannten Autofahrer überfahren, doch war es wirklich ein Unfall?

Je tiefer die beiden Ermittlerinnen graben, desto mehr Ungereimtheiten tun sich auf. Zudem gerät ihr Kollege Hauke Behrends als Informant des niederländischen de Jong-Clans zunehmend an seine Belastungsgrenze – und plötzlich ist im Dickicht der Herausforderungen jeder im Team mit der Frage konfrontiert, wem seine Loyalität gilt.

„Die Gewalt des Sturms“ ist der zweite Band der Lina Lübbers & Kea Siefken Trilogie von Anna Johannsen und Elke Bergsma.
Von Anna Johannsen habe ich schon viele spannende Krimis gelesen, die Trilogie ist das erste Werk, dass ich von Elke Bergsma lese. Ich war schon beim ersten Band neugierig wie die beiden Autorinnen zusammen harmonieren.

Die Charaktere der beiden Autorinnen gefallen mir gut. Besonders natürlich die beiden Kommissarinnen Kea Siefken und Lina Lübbers. Die beiden sind sehr verschieden und haben sich nach ersten Missstimmungen gut zusammengerauft.

Lina Lübbers ist eigentlich in Osnabrück tätig, in Aurich soll sie nach einem Maulwurf fanden. Das bedeutet, sie kennt schon vor Dienstantritt ihre neuen Kollegen aus den Akten. Nachdem sie den ersten größeren Fall erfolgreich gelöst haben, ist Lina dem Maulwurf aber noch nicht auf die Spur gekommen.

Es geht in diesem Band um zwei Mordfälle. Kea und Lina übernehmen zusammen mit einem Team je einen der Fälle. Doch je weiter die Ermittlungen voranschreiten, desto mehr sieht es danach aus, dass die Fälle doch zusammen hängen.
Die Ermittlerinnen kommen auch wieder dem niederländischen de Jong-Clan etwas näher.
Die beiden Autorinnen erzählen die Geschichte aus der Ich-Perspektive der beiden Kommissarinnen. Dabei wechseln sich die Kapitel mit den Kommissarinnen ab. Aber keine Angst, man kommt nicht durcheinander. Die Kapitel sind mit dem Namen der Kommissarin überschrieben und man weiß immer, wo man zu Hause ist.
Ich habe mich schon im ersten Band schnell an die Ich-Perspektive gewönnt. Ich finde es sehr spannend die Charaktere so zu begleiten. Man bekommt alles hautnah mit, kann sich richtig in die Person hineinversetzten, kann spüren, was sie fühlen und lesen, was sie denken. Ich finde, es ist eine interessante Erfahrung einen Krimi mit dieser Perspektive zu lesen.

Die beiden Autorinnen harmonieren sehr gut zusammen. Man merkt beim Lesen nicht, dass zwei Personen an der Geschichte geschrieben haben. Mich würde interessieren wie sie das gemacht haben. Ist jeder in die Rolle einer Ermittlerin geschlüpft?

Anna Johannsen und Elke Bergsma haben in diesem Krimi die Handlungsorte sehr gut beschrieben. Die Ermittlungen werden auch spannend geschildert.
Der Fall wird am Ende zur Zufriedenheit gelöst. Linas Auftrag ist auch im zweiten Band noch nicht vollständig beendet.

„Die Gewalt des Sturms“ ist wieder ein spannender und unterhaltsamer Krimi der Lust auf mehr macht.
Der dritte Band „Die Kraft der Ebbe“ soll schon im Dezember erscheinen. Ich freue mich schon darauf.

Dunkles Wasser

Charlotte Link
Kriminalroman
574 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Auch der 5. Band ist äußerst spannend

Klappentext:
Eine stürmische Nacht an der Westküste Schottlands. Zwei Familien, die in einer Bucht zelten, werden im Schlaf von mehreren vermummten Männern überfallen. Die Gewalt eskaliert, am Ende überlebt nur Iris, die älteste Tochter einer der Familien, weil es ihr gelingt sich zu verstecken. Die Kilbride-Morde, wie sie von da an genannt werden, können nicht aufgeklärt werden. Viele Jahre später wird Iris plötzlich von einem unheimlichen Stalker verfolgt. Kurz darauf verschwindet ihre Freundin auf einer gemeinsamen Ferienreise spurlos. Opfer eines Verbrechens, das eigentlich Iris galt? Zufällig trifft Iris auf Ex-Inspector Caleb Hale. Zusammen mit Kate Linville beginnt er zu ermitteln und gerät, auch persönlich, immer tiefer in einen Albtraum.

Dunkles Wasser ist der 5. Band der Kate-Linville-Reihe von Charlotte Link.

Iris fühlt sich verfolgt und ihre Freundin verschwindet plötzlich bei einer gemeinsamen Reise. Hatte der Täter es eventuell auf Iris abgesehen? Als Iris sich dem früheren Inspector Caleb Hale anvertraut, fängt dieser zusammen mit Kate Linville an, nach der Freundin zu suchen.
Iris ist die einzige Überlebende eines Mordfalls, der die Kilbride-Morde genannt wird und nie aufgeklart wurde.
Kate und Caleb haben das Gefühl, dass die beiden Fälle zusammenhängen.

Die Hauptakteure der Geschichte sind mittlerweile ja schon gut bekannt.
Inspector Kate Linville ist hochbegabt und hat eine einzigartige Kombinationsgabe.
Sie bei ihren Ermittlungen zu begleiten ist eine Freude und wie immer mit viel Spannung verbunden.

Caleb Hale wirkt sehr selbstsicher. Doch innerlich ist er Ängsten und Selbstzweifel ausgeliefert, die er mit Alkohol zu bekämpfen versucht. Kate hat er bei der Arbeit kennengelernt. Als sie endlich zur North Yorkshire Police wechselt ist, um mit Caleb zusammenzuarbeiten wurde dieser suspendiert.

Die Geschichte hat mehrerer Handlungsstränge und führt auch immer wieder zurück in das Jahr 2008 wo die Kilbride-Morde geschahen. Geschickt jongliert Charlotte Link mit den verschiedenen Handlungssträngen. Je weiter man liest, desto mehr nähern sich die Handlungsstränge an, bis sie am Ende total miteinander verwebt werden.

Charlotte Link hat die tolle Begabung ihre Handlungsorte sehr atmosphärisch zu Beschreiben.
Die düstere und neblige Atmosphäre bei den Rückblenden zur Westküste Schottlands ruft großen Nervenkitzel hervor.

Charlotte Link versteht es wie nur wenige Autor*innen schon nach wenigen Seiten Spannung zu erzeugen und über das ganze Buch aufrecht zu halten.
Dabei stellt sie ihren Leser*innen immer sehr gekonnt Fallen, erfindet Irrwege und führt sie auf die falsche Fährte.
So bleibt die Frage nach dem Täter und natürlich auch die Spannung bis zum Ende erhalten.

Für mich ist Charlotte Link eine der besten Autorinnen für Kriminalromane Made in Germany und ich freue mich auf jedes neue Buch von der Autorin.

Mauern und Lügen

Ralf Langroth
Historische Thriller
408 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Historischer Thriller

Klappentext:
August 1961. Auf dem Frankfurter Flughafen vereitelt BKA-Hauptkommissar Philipp Gerber in letzter Sekunde ein Attentat auf General Hiram Anderson, seinen ehemaligen Chef beim US-Militär-geheimdienst. Offiziell ist Anderson privat nach Deutschland zurückgekehrt, doch er verfolgt auch geheime politische Pläne. Er will Philipp vor einem gefährlichen Doppelagenten und Landesverräter warnen. Während Gerber fieberhaft versucht, die Drahtzieher des Anschlags ausfindig zu machen, gerät seine Freundin Eva Herden zwischen die Fronten: Sie erfährt, dass eine Mauer zwischen Ost- und West-Berlin gebaut werden soll. Wie soll die Journalistin mit dieser äußerst brisanten Information umgehen, die das Leben so vieler Menschen komplett verändern würde?

„Mauern und Lügen“ ist der 4. Band der Philipp-Gerber-Reihe von Ralf Langroth.
Dieses Buch vereint meine zwei liebsten Genre, historische Romane und Krimis/Thriller.

In diesem Band geht es um einen Anschlag, der von BKA-Hauptkommissar Philipp Gerber vereitelt wurde. Und um den Mauerbau zwischen Ost und West.
Philipp Gerber ist dabei die Drahtzieher des Anschlags ausfindig zu machen. Seine Freundin Eva Herden erfährt vom geplanten Mauerbau.
Zwei sehr brisante politische Fälle vereint in einer Geschichte.

Die Charaktere sind aus den ersten Bänden schon bekannt.
Philipp Gerber ist Ende dreißig.1939 ist er mit seinen Eltern nach Amerika immigriert.
Als Angehöriger des amerikanischen Militärgeheimdienstes CIC kehrt er nach Deutschland zurück.

Eva Herden hat im Krieg ihre Familie verloren. Sie ist Journalistin beim kommunistischen Nachrichtenmagazin Brennpunkt Bonn.
Adenauers Vorhaben die BRD aufzurüsten steht sie skeptisch gegenüber.

Ich finde die beiden Hauptcharaktere sehr interessant und bin ihnen schon mit Begeisterung über drei Bänden gefolgt.

Auch diesen Band hat Ralf Langroth wieder mit interessantem Zeitgeschehen und viel Spannung gefüllt.
Die Zeit der Handlung wird von Ralf Langroth sehr authentisch beschrieben.
Seine Charaktere haben ihre Ecken und Kanten was mir gut gefällt.
Darunter mischen sich bekannte Persönlichkeiten, was die Geschichte um so realistisch wirken lässt.

Ralf Langroth hat einen flüssigen und vor allem fesselnden Schreibstil.
Seine Geschichte wirkt realistisch und gut nachvollziehbar.
Wie schon bei den vorherigen Bänden konnte ich nach kurzer Zeit das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Ich würde mich über weitere Bände der historischen Thriller-Reihe freuen.

Yoko

Bernhard Aichner
Thriller
333 Seiten
erschienen im Wunderlich Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an de Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

ein schonungsloser Thriller

„Yoko“ ist der neue Thriller von Bernhard Aichner auf den ich schon sehnsüchtig gewartet habe.

Yoko hat Metzgerin gelernt. Sie kann Tiere zerlegen und Verwursteln. Nach dem Tod ihres Vaters hat sie die Metzgerei in eine Manufaktur umgewandelt, in der sie Glückskekse backt. Lange hat sie an dem optimalen Teig gewerkelt, für den sie mittlerweile bekannt ist. Mit Liebe kreiert die Sprüche, die sie in die Kekse steckt.
Zu ihrer Kundschaft gehören einige Chinarestaurants. So wird ihr auch die Auslieferung einer Charge Glückskekse an ein Chinarestaurant zum Verhängnis.
Als sie aus dem Restaurant kommt, sieht sie wie 2 Chinesen auf einen kleinen angeketteten Hund einschlagen. Yoko will dem Hund helfen aber gegen die zwei Chinesen kommt sie nicht an. Nachdem der Hund tot ist lassen die Chinesen ihre Wut an Yoko aus. Sie wird geschlagen und in ihr Auto gepackt. Im Wald wird sie vergewaltigt u d das Auto angezündet.
Zu Hause zieht sich Yoko von allem zurück. Sie kann das, was ihr angetan wird nicht vergessen. Ihre Freundin Maren möchte mit ihr zur Polizei gehe doch Yoko weigert sich. Doch heimlich schmiedet Yoko Rachepläne und gerät in einen Albtraum, aus dem sie nicht mehr herauskommt.

Bernhard Aichner hat wieder interessante und sehr unterschiedliche Charaktere ins Leben gerufen.

Yoko gefällt mir gut. Sie leidet immer noch an den Folgen einer schlimmen Kindheitserinnerung. Jetzt, nach der Vergewaltigung holten die Erinnerungen sie wieder ein. Manchmal ist Yoko sehr melancholisch und nur ihre Freundin Maren kommt an sie heran. Manchmal ist sie voller Rachegelüste und setzt sie auch in die Tat um. Dabei traut sie niemanden. Auch nicht Richard, dem Freund ihres Vaters der bei der Polizei ist. Vielmehr bringt sie Richard mit ihren Kindheitserinnerungen in Verbindung.
Mit ihren Handlungen bringt Yoko ihre Freundin Maren und ihren jungen Helfer Azad in große Gefahr.
Yoko wird in einen Sog aus Gewalt gerissen, aus dem sie nicht mehr rauskommt.
Manchmal hätte ich sie gerne in den Arm genommen und getröstet, dann wieder hätte ich sie schütteln und rütteln können das sie zur Vernunft kommt.

Bernhard Aichner hat einen fesselnden und schonungslosen Schreibstil. Genau wie Yoko in der Geschichte so geriet ich auch in einen Sog der mich ganz tief in das Buch hineingezogen hat. Die kurzen Kapitel verleiten dazu immer weiter zu lesen. So habe ich das Buch auch an zwei Abenden beendet.
Bernhard Aichner lässt die Kapitel immer mit einem Dialog zwischen Yoko und einem der Protagonisten enden. Das sorgt zusätzlich für Spannung.

Das Ende hat mich überrascht und war sehr gut konstruiert.
Jetzt bin ich auf die Fortsetzung gespannt. „John“ soll im Juni 2025 erscheinen.



Wintersturm

Ragnar Jónasson
Thriller
278 Seiten
erschienen im btb Verlag
Übersetzt aus dem Isländischen von Anika Wolff
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Island Thriller

Klappentext:
Ein gnadenloser Schneesturm, ein mysteriöser Todesfall und eine Wahrheit, die einen düsteren Schatten auf die nördlichste Stadt Islands wirft. Ari Arason, Polizeiinspektor im beschaulichen Siglufjörður, freut sich auf seinen dreijährigen Sohn, der die meiste Zeit bei Aris Exfreundin in Schweden wohnt. Obwohl sich ein Unwetter ankündigt, wollen sie die Ostertage als Familie zu dritt verbringen. Doch ein rätselhafter Todesfall nimmt Ari unerwartet in Anspruch: Ein neunzehnjähriges Mädchen ist von einem Dach gestürzt, der letzte Eintrag in ihrem Tagebuch deutet darauf hin, dass es kein Unfall war. Ari ist hin- und hergerissen zwischen beruflicher Pflicht und dem Wunsch, bei seinem Sohn zu sein. Er unterschätzt dabei, die sich immer mehr zuspitzende Gefahr durch Schneeverwehungen. Der eisige Wintersturm schneidet Siglufjörður von der Außenwelt ab. Die Aufklärung des Falls wird für Ari lebensbedrohlich.

„Wintersturm“ ist der 6. Band der Dark-Iceland-Reihe von Ragnar Jónasson.
Seit dem 5. Band „Schneetod“ ist einige Zeit vergangen.

Ari vermisst Tómas, der mittlerweile ganz nach Reykjavik gegangen ist. Über seine eigene Zukunft ist er sich auch nicht sicher, soll er in Siglufjörður bleiben, wo er jetzt die Polizeidienststelle leitet. Da ist aber seine Karriere am Ende angelangt. Oder soll er vielleicht auch wieder zurück nach Reykjavik.
Seine Exfreundin studiert mittlerweile in Schweden, somit sieht Ari seinen Sohn, der mittlerweile 3 Jahre ist selten.
Über die bevorstehenden Ostertage will seine Exfreundin Kristin mit Sefnir nach Siglufjörður kommen. Ari hat sich die Tage freigenommen, um sie mit seiner Familie zu verbringen.
Ausgerechnet in der Nacht vor Kristins Ankunft stürzt sich ein neunzehnjähriges Mädchen vom Dach eines Hauses. Alles sieht nach einem Suizid aus. Doch die Mutter des Mädchens drängt Ari zu ermitteln, wo es eigentlich nichts zu ermitteln gibt. Ari versucht die Ermittlungen und die Zweisamkeit mit seinem Sohn unter einen Hut zu bringen. Zu allem Übel wird auch noch ein Wintersturm vorausgesagt und Kristin drängt auf eine frühere Abreise.

Die Protagonisten sind interessant und einige aus den vorherigen Bänden schon bekannt.
Ari hat im Laufe der 6 Bände eine große Entwicklung durchlebt. Er ist reifer und älter geworden. Über seine Zukunft macht er sich Gedanken. Dass er mit Kristine wieder zusammenkommt, da glaubt er nicht mehr dran. Aber seinen Sohn möchte er so oft wie möglich sehen.

Der Fall, in dem den Ari ermittelt, wird spannend erzählt. Für Ari ist es eigentlich gar kein Fall, sondern Selbstmord. Doch wie will man das einer verzweifelten Mutter erklären? So fühlt sich Ari verpflichtet im Umfeld des Mädchens zu recherchieren.
Seinem neuen Mitarbeiter Ögmundur fehlt noch die Erfahrung. Er kam direkt von der Polizeischule nach Siglufjörður. Die Zusammenarbeit ist für Ari noch nicht ideal.

Ragnar Jónasson weiß, wie er Spannung aufbauen kann.
Die Atmosphäre in dem kleinen Ort bringt er den LeserInnen sehr gut näher. Schnee, Schneeverwehungen, Eis und Kälte sind zu spüren.
Die Erzählweise des Autors ist unterhaltsam, das Tempo am Anfang gemächlich, zieht aber zum Ende hin an.

„Wintersturm“ ist zwar der 6. Band der Krimireihe, kann aber auch gut unabhängig gelesen werden.
Kleine Details, die wichtig für den Fortgang der Geschichte sind, werden in die Handlung eingeflochten. Auch wenn man, so wie ich alle Bände gelesen hat, ist das auch eine gute Gedankenstütze.

Jetzt hoffe ich, dass die Reihe weitergeht.