Die Frauen vom Reichstag: Schritte in eine neue Welt

Micaela A Gabriel
Historischer Roman
399 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar.

Abschluss einer sehr interessanten Trilogie

zum Inhalt:
Nach einer beschwerlichen Flucht aus Deutschland ist Marlene Emden über Frankreich, Spanien und Portugal im New York angekommen.
Hier wird sie und Lena, die Tochter von Sonja Grawitz und Justus von Ostwald von ihrer Freundin Paula Hagedorn aufgenommen.
Paula Hagedorn musste nach der Ermordung ihres Mannes in die USA emigrieren.
Jetzt engagiert sie sich für politisch Verfolgt und besonders für Kinder in Not.
Lena interessiert sich für Paulas Arbeit und möchte ihr helfen.
Lena möchte sich politisch engagieren und unterstützt Paula dabei die Arbeiterwohlfahrt in den USA zu gründen.

„Die Frauen vom Reichstag: Schritte in eine neue Welt“ ist der dritte Band der Reihe „Die Parlamentarierinnen“ von Micaela A. Gabriel.

Der letzte Band erzählt von den Veränderungen die durch den Nationalsozialismus in Deutschland voranschreiten.
Für die drei Frauen, die wir Lesende schon über zwei Bände begleiten durften ist es wohl die schwerste Zeit.
Marlene steht als Sozialdemokratin besonders im Fokus.
Ihr Mann Max überredet sie Deutschland zu verlassen und nach Frankreich zu gehen. Max der als Jude besonders gefährdet ist will nachkommen. Doch die Beiden verlieren sich aus den Augen.
Paula ist schon 1933, nach der Ermordung ihres Mannes in die USA emigriert.
Hier hilft sie jüdischen und politisch Verfolgten aus Deutschland in die USA zu flüchten.
Auch Sophie engagiert sich für die Verfolgten. Sie versteckt gefährdete Kinder in einem Landjugendheim.

Der Historischen Roman „Die Frauen vom Reichstag: Schritte in eine neue Welt“
ist der dritte und letzte Teil einer Trilogie von Micaela A. Gabriel.
Die Charaktere sind sehr lebendig, die Zeit der Handlung wird sehr realistisch dargestellt.
Die Handlungsorte wechseln zwischen Europa und New York.
Micaela A. Gabriel hat viel Zeitkolorit in ihre Geschichte einfließen lassen.
Der Nationalsozialismus und das Leben in Deutschland unter erschwerten Bedingungen wird authentisch widergespiegelt.
Es sind die wohl schwersten Jahre für die Charaktere.
Ich haben beim lesen mit ihnen gelitten.
Ich habe die Frauen aber auch für ihr Engagement und ihren Mut anderen zu helfen bewundert.
Man spürt beim Lesen wie viel Energie Micaela A. Gabriel für ihre Recherche aufgebracht hat und wie viel Herzblut in dieser Geschichte steckt.

Der 3. Band „Die Frauen vom Reichstag: Schritte in eine neue Welt“ war für mich der emotional berührendste Band der Trilogie.
Ich bin dankbar dafür, dass ich die Charaktere so lange Zeit begleiten durfte.

Die Radioschwestern – Melodien einer neuen Welt

Eva Wagendorfer
Historischer Roman
446 Seiten
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Endlich geht die Saga der Radioschwestern weiter

Der Krieg ist zu Ende. Frankfurt ist von den Amerikanern besetzt.
Die Freundinnen Gesa, Inge und Margot hoffen auf einen Neuanfang.
Sie entdecken erneut ihre Leidenschaft für das Radio.
Radio Frankfurt wird von den Amerikanern kontrolliert. Die Freundinnen hoffen auf ihre Chance. Endlich wollen sie beruflich Karriere machen.
Doch auch die Jüngeren hoffen auf eine Stellung in der Unterhaltungsbranche.
Gemeinsam kämpfen die Radioschwestern um ihre Zukunft, die Liebe und ihr Glück.

„Die Radioschwestern – Melodien einer neuen Welt“ ist der 2. Band der Radioschwestern Saga von Eva Wagendorfer.

Die Autorin entführt ihre LeserInnen nach Frankfurt in die Jahre 1945 – 1955er Jahre.
Das Radio lebt wieder auf und die drei Freundinnen erhoffen sich eine Chance mit dabei zu sein.

Die Geschichte wird aus der Perspektive dreier Freundinnen erzählt.

Gesa hatte sich vor dem Krieg einen Namen als Hörspielsprecherin gemacht.
Kann sie an ihren Erfolg wieder anknüpfen?
Oder können ihr die Jüngeren, die nachrücken ihren Erfolg streitig machen?

Inge hatte Erfolge als Sängerin, bekam im Krieg aber Auftrittsverbot.
Jetzt fragt sie sich ob sie noch immer bereit für die Bühne ist.

Margot kann wieder als Cellistin im Rundfunkorchester arbeiten.
Doch noch immer hat sie als Frau einen schweren Stand unter den Männern.

Drei Frauen träumen von ihrer Zukunft und geben sich gegenseitig Halt und Stütze.

Die Protagonisten waren mir im ersten Band schon gleich sympathisch.
Jetzt habe ich mich gefreut sie wieder zutreffen.
Im Laufe der Geschichte haben die Freundinnen eine große Entwicklung durchlebt.
Es war spannend sie dabei zu begleiten.

Eva Wagendorfer vermittelt interessante Einblicke in die damalige Entwicklung des Radios.
Der Krieg ist vorbei und die 1950er Jahre brechen an.
Frankfurt ist von den Amerikanern besetzt.
Der Rock’n‘Roll ist auf dem Vormarsch.
Eine Aufregende Zeit die wir hier mit den Radioschwestern erleben dürfen.
Mir als Frankfurterin hat es besonders viel Freude gemacht in das Frankfurt vor meiner Geburt einzutauchen.

Die einzelnen Kapitel sind wieder liebevoll mit einer Radionachricht versehen.
Am Ende gibt es ein Glossar indem Begriffe und auch historische Persönlichkeiten erläutert werden.

Eva Wagendorfer hat eine angenehme Art ihre Geschichte zu erzählen.
Ihr Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin hat ihren Protagonisten richtig Leben eingehaucht.
Auch die Handlungsorte und die Zeit der Handlung ist sehr authentisch geschildert.

Mir hat es sehr viel Freude bereitet die Freundinnen durch die Zeit zu begleiten.


Solange wir uns hatten

Leonie Wittkamp
Historischer Roman
erschienen bei Leonie Wittkamp
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Leonie Wittkamp für das Rezensionsexemplar

Eine Geschichte mit Sogwirkung

Die Geschichte hat zwei Handlungsorte. Einmal die Rheinprovinz in Preußen und dann Australien.
Als die Australische Regierung in Köln Siedler anwirbt entschließen sich Rose und Henri nach Australien auszuwandern.
Sie bauen sich trotz Strapazen eine Farm aus und bekommen zwei Kinder.
Als eines Tage ein Brief von Henri’s Bruder kommt verschwindet er spurlos.
Rose führt die Farm weiter und hofft, dass Henri eines Tages zurückkommt.
Viele Jahre später findet Joshua den Brief seines Onkels und reist zurück nach Preußen um seinen Vater zu finden.
In Deutschland findet er nicht nur die Liebe sondern auch ein Geheimnis dem sich die Familie stellen muss.

Ich habe Rose und Henri für ihren Mut bewundert fern von der Heimat ein neues Leben zu beginnen.
Als Henri verschwunden war stand Rose mit ihren zwei Kindern alleine da. Trotz aller Widrigkeiten hat sie die Farm weiter ausgebaut.

Es war interessant die zwei Handlungsorte zu verfolgen.
Als Lesender wusste man meist mehr als die Protagonisten. Man konnte ja beide Handlungsstränge, Preußen und Australien verfolgen.
Ich fand es spannend wie die Handlungsstränge zusammengelaufen sind.
Joshua kehrt nach Australien zurück und auch Rose muss sich dem Geheimnis stellen.

Leonie Wittkamp beschreibt vor allem die Handlungsorte und die Zeit der Handlung sehr gut. Man kann es sich richtig gut vorstellen. Die Schwierigkeiten und Strapazen die, die Charaktere in Australien erwartet haben.
„So lange wir uns hatten“ ist eine Geschichte über eine Liebe, einem Neuanfang und um ein Geheimnis.
Das Buch hat sich schnell gelesen. Nach ein paar Seiten wurde ich wie durch einen Sog in die Geschichte reingezogen. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Jetzt freue ich mich auf weitere Geschichten von Leonie Wittkamp.

Anno 1741 – Fremde Heimat

Sylvia Koppermann
Historischer Roman
erschienen bei Sylvia Koppermann
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Sylvia Koppermann für das Rezensionsexemplar

Eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit

Im Frühjahr 1741 machen sich rund 180 Personen auf den Weg um von der Pfalz nach Pennsylvania (Amerika) auszuwandern.
Als Nicht-Katholik wird das Leben zusehend schwerer und das Erbschaftsgesetz tut sein übriges. Der Besitz wird zu gleichen Teilen auf alle Söhne verteilt. Das Land wird oft so klein, dass keine Familie mehr davon Leben kann.

Voller Hoffnung machen sich die Familien auf den Weg.
Doch die Reise soll schon in Schenkenschanz, am Niederrhein endet.
Lange Zeit müssen die Menschen Hoffen und Bangen das sie weiter Reisen können.
Doch den Meisten geht das Geld aus und sie können sich eine Überfahrt nach Amerika nicht mehr leisten.
Sie beschließen sich am Niederheim eine neue Heimat aufzubauen.
Doch Krankheit, Hunger und die Angst wieder verjagt zu werden machen ihnen das Leben schwer.

Sylvia Koppermann ist auf die Idee zu dieser Geschichte gekommen als sie Ahnenforschung betrieben hat.
Die Autorin ist darauf aufmerksam geworden, dass eine ganze Generation ihrer Vorfahren die Pfalz verlassen haben um an den Niederrhein zu kommen.
Das lies Sylvia Koppermann keine Ruhe, hier wollte sie Nachforschungen anstellen.

Entstanden ist eine ergreifende Geschichte.
Die Personen in dieser Geschichte haben so wirklich gelebt.
Mit diesem Wissen ist die Geschichte natürlich noch viel ergreifender.
Ich habe mich immer wieder gefragt was ein Mensch alles auszuhalten vermag.
Krankheit, Hunger und Not haben die Menschen lange Zeit begleitet. Immer wieder wurde ihnen Hoffnung gemacht die sich wieder zerschlagen hat und die Angst vor dem Scheitern war wieder da.

Sylvia Koppermann erzählt die Geschichte ungeschönt und glaubwürdig.
„Anno 1741 – Fremde Heimat“ ist eine Geschichte die mich sehr berührt hat, wo ich mit den Menschen gehofft und gebangt habe.
Diese Geschichte werde ich so schnell nicht vergessen.

Als wir von Schönheit träumten

Ines Thorn
Historischer Roman
362 Seiten
erschienen im Aufbau Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar.

Lebendige Familiengeschichte

Leipzig, 1959:
Die zwei Schwestern Annekathrin und Hanka haben Träume.
Annekathrin möchte Fotografin werden und Hanka möchte gerne Modedesignerin werden.
Die Schwestern wachsen in der DDR auf und müssen spüren, dass sich ihre Träume nicht so einfach verwirklichen lassen.
Die Gründerin der Modezeitschrift „Sibylle“ wird auf Hanka und ihre Entwürfe aufmerksam. Sie möchte Hanka als Mannequin engagieren.
Mit dem Geld was Hanka als Mannequin verdient kann sie sich eine Ausbildung an der Hochschule finanzieren.
Die beiden Schwestern Träumen weiter von einer glorreichen Zukunft doch es kommt anders als sie gedacht haben.

„Als wir von Schönheit träumten“ ist eine lebendige Familiengeschichte von Ines Thorn.
Die Autorin hat mir mit ihren Geschichten schon viele schöne Lesestunden geschenkt und auch der neue Roman ist wieder das reinste Lesevergnügen.

Die Lesenden begleiten die Familie Salomon durch die Jahre 1959 – 1971.
Eins hatten Rudi und Elli eine Maßschneiderei und waren bekannt für ihre ausgefallenen Modelle. Die Reichen und Schönen zählten zu ihrer Kundschaft.
Auch ihrer Tochter Hanka liegt das Nähen im Blut. Sie träumt davon ihre Mode einmal in Paris vorzustellen.
Doch nach dem Bau der Mauer wird es zusehend schwerer.
Im Modeatelier bleibt die Kundschaft weg.
Schöne und hochwertige Stoffe sind kaum noch zu bekommen.
Annekathrin träumt weiter davon Fotografin zu werden und Hanka bekommt die Chance als Mannequin Geld zu verdienen.
Beiden kommen Männer in die Quere und sie müssen eine Entscheidung für die Zukunft treffen.

Die Familie Salomon habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen. Sowohl die Eltern Rudi und Elli wie auch die Töchter Annekathrin und Hanka sind tolle und liebenswerte Charaktere.
Die Töchter haben unterschiedliche Vorstellungen was ihren Lebensweg angeht.
Aber beiden werden vom Staat Steine in den Weg gelegt.
Den Zusammenhalt der Familie spürt man deutlich.
Die Eltern treten in die Partei ein um die Zukunft der Kinder einfacher zu machen.
Vielleicht können sie so ihre Träume doch verwirklichen.

Ich habe die Familie gerne begleitet, habe mit ihnen gelitten, mit ihnen gezittert und mich natürlich auch mit ihnen gefreut.

Ines Thorn erzählt ihre Geschichte sehr lebendig und bildhaft.
Das Leben in der DDR wird authentisch und ehrlich widergespiegelt.
Auch als Mensch der in Westdeutschland aufgewachsen ist, bekommt man einen guten Einblick vom Leben in der DDR vor und nach dem Mauerbau.
Die Autorin erzählt die Geschichte fesselnd und mitreißend. Ich habe das Buch nach wenigen Seiten nicht mehr aus der Hand legen können und es in 2 Tagen verschlungen.

Die Reporterin – Zwischen den Zeilen

Teresa Simon
Historischer Roman
413 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Die 1960er Jahre werden lebendig

Zum Inhalt:
München 1962: Marie Graf möchte gerne Reporterin werden. Sie möchte schreiben und immer nur schreiben.
Doch statt dessen hilft sie in der elterlichen Drogerie und studiert Pharmazie.
Pharmazie das war einst der Traum ihres Vaters, doch Marie tut sich damit schwer.
Heimlich bewirbt sie sich bei verschiedenen Zeitungen.
Die noch junge Zeitung „Der Tag“ bietet Marie die Chance bei einem Praktikum in die Zeitungsbranche reinzuschnuppern, mit der Möglichkeit eines anschließenden Volontariat.
Doch bis zur Reporterin ist es ein langer und steiniger Weg. Marie muss sich bei ihren Kollegen und vor allem bei ihren Eltern durchsetzen.
Ihr Mentor Baron Bárthoy steht ihr immer hilfreich zur Seite.
Aus Marie-Luise Graf wird bald Malou Graf, die als Gesellschaftskolumnistin Berühmtheiten wie Pierre Brice. Peter Kraus und Hildegard Knef interviewen darf.

„Die Reporterin – Zwischen den Zeilen“ ist der erste Band der Reporterin Reihe von Teresa Simon.
Als LeserIn begleitet man tolle und interessante Charaktere.
Im Mittelpunkt steht Marie Graf. Sie ist eine liebenswerte und intelligente junge Frau.
Marie hat den Wunsch zu schreiben und Journalistin zu werden was bei ihren Eltern auf Unverständnis trifft.
Eigentlich ist Marie gradlinig und ehrlich aber um ihren Traum zu erreichen muss sie zu einer Notlüge greifen.

Maries beste Freundin Roxy ist eher der sprunghafte Typ.
Sie wechselt ihren Style so schnell wie ihre Liebhaber.
Doch meist verliebt sich Roxy in die falschen Männer.
Dabei sucht sie doch nur Liebe und Geborgenheit.

Maries Großonkel Julius ist ihr Fels in der Brandung.
Er lebt in einer Seniorenresidenz.
Immer wenn Marie der Schuh drückt hat Onkel Julius ein offenes Ohr. Geheimnisse sich bei ihm immer sicher.

Auch bei der Zeitung lernen wir interessante Charaktere kennen.
Besonders gefallen haben mir der Baron der Marie unterstützt wo immer er kann und der Fotograf Samy.

Der erste Band spielt in den Jahren 1961-1965
An viele Personen und Ereignisse die in der Geschichte zur Sprache kommen kann ich mich noch gut erinnern.
So finden gleich zu Beginn der Geschichte die „Schwabinger Krawalle“ in München statt. Ganz vorne mit dabei Andreas Baader.
Man erlebt den ersten Besuch von Charles de Gaulle genauso wie den Besuch von Königin Elisabeth.
Man trifft auf Stars wie Pierre Brice. Peter Kraus, Herman Prey und Hildegard Knef.
Viele Musiktitel der 60er Jahre finden Erwähnung und ich hatte meist den Song gleich im Ohr.

Teresa Simon führt ihre LeserInnen unterhaltsam durch die 1960er Jahre.
Die Geschichte ist richtig lebendig.
Viele interessanten Informationen fließen ganz einfach und leicht in die Handlung mit ein.
Personen und Ereignisse an die ich mich noch gut aus Erzählungen meiner Eltern und aus meiner Jugend erinnere sind an meinem inneren Auge vorbeigezogen.

Wie alle Bücher von Teresa Simon gehört auch „Die Reporterin“ wieder zu meinen Highlights.
Die Geschichte ist interessant, die Charaktere liebenswert und die Informationen kaum zu übertreffen.
Mittlerweile ist bekannt, dass hinter dem Pseudonym Teresa Simon die Autorin Brigitte Riebe steckt.
Zwei meiner liebsten Autorinnen verbunden in einer Person.

Teresa Simon lässt den ersten Band mit einem Cliffhanger enden. Jetzt heißt es warten auf den zweiten Band „Die Reporterin – Worte der Wahrheit“ der zum Glück schon im August erscheinen wird.

Hinter dem falschen Glanz

Hanna Caspian
Historischer Roman
415 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer-Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Auch der 2. Band hat mich begeistert

Zum Inhalt:

Nach dem Tod der Mutter geht es Adelheids Familie noch schlechter.

Adelheid macht die Fürstin verantwortlich für den Tod ihrer Mutter und schwört Rache.
Beim Säubern des Kamins im Arbeitszimmer des Fürsten fällt Adelheid ein Brief in die Hände den der Fürst offensichtlich verbrennen wollte.
Schnell merkt sie wie wertvoll der Brief ist, da er den Fürsten schwer belasten könnte.
Adelheid versteckten Brief an einem sicheren Ort.
Eines Tages wird sie auf dem Weg von ihrer Familie zum Schloss von einem Mann angesprochen. Der bietet Adelheid Geld gegen Informationen aus dem Schloss an.
Geld das ihre Familie so dringend braucht.

„Schloss Liebenberg: Hinter dem falschen Glanz“ ist der 2. Band der Trilogie um Schloss Liebenberg von Hanna Caspian.
Schon der erste Band hat mich begeistert. Der 2. Band hat mich nach wenigen Seiten auch wieder ganz in seinen Bann gezogen.

Wieder einmal hat Hanna Caspian tolle Charaktere zum Leben erweckt und sie in eine interessante Geschichte mit vielen historisch belegten Ereignissen hineingesetzt.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Adelheid, sie ist 2. Hausmädchen auf Schloss Liebenberg.
Wenn man noch einmal den ersten Band zur Hand nimmt spürt man schnell, welch eine Entwicklung Adelheid durchlebt hat.
Sie hat vielleicht keine große Bildung aber sie ist nicht dumm und vor allem sehr gewitzt.

Neben Adelheid treffen die LeserInnen auch anderen Bediensteten wieder.
Die Charaktere sind recht unterschiedlich aber alle haben ihre Träume, Wünsche und gar ein Geheimnis.
Manche sind mehr andere weniger sympathisch.
Im Gegensatz zu „Gut Greifenau“ bleiben wir ganz auf der Dienstbodenetage.
Interessant beschrieben sind die Hierarchien und das Konkurrenzdenken, dass es unter den Bediensteten gibt.
Die Arbeitstage sind lang und je weiter unten man in der Hierarchie steht so härter ist die Arbeit.

Die Herrschaften sehen wir nur, wenn die Dienstboden auf sie treffen.
Was natürlich selten der Fall ist, da ein guter Dienstbote unsichtbar ist.
Außer natürlich die höheren Bediensteten die den Herrschaften aufwarten.
Wir LeserInnen erfahren also nur das von den Herrschaften was die Bediensteten sehen, hören oder in der Zeitung lesen. Oft sind es nur Gerüchte.

Hanna Caspian lässt ihre Geschichte auf Schloss Liebenberg spielen.
Das Fürstenpaar zu Eulenburg hat es wirklich gegeben, wie auch andere politische Figuren in dieser Geschichte.
Auch die Eulenburg-Affäre die in der Geschichte ihren Platz einnimmt ist historisch belegt.

Hanna Caspian versteht es Realität und Fiktion so fein miteinander zu verweben, dass man es nicht mehr zu trennen vermag.
Die Autorin hat einen leicht verständlichen und unterhaltsamen Schreibstil.
Dabei beschreibt sie viele kleine Details, so kann man sich gut vorstellen wie die Räume ausgesehen haben oder wie die Bediensteten ihre Arbeit verrichteten.
Bei mir sind recht schnell Bilder im Kopf entstanden.

„Schloss Liebenberg: Hinter dem falschen Glanz“ ist eine großartiger Fortsetzung.

Jetzt freue ich mich auf den 3. Band Schloss Liebenberg: Hinter dem goldenen Schatten“ der am 1. September 2023 erscheinen soll.

Goldene Zeiten im Inselsalon

Sylvia Lott
Historischer Roman
446 Seiten
erschienen bei Blanvalet
5 von 5 Sternen

ielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Auch der 3. Band begeistert

Zum Inhalt:
Norderney 1920:
Der erste Weltkrieg ist vorüber doch auch im Inselsalon sind die Folgen noch gut zu spüren.

Friedas Mann Hilrich ist nicht aus dem Krieg zurückgekehrt.
Um den Friseursalon aufrecht zuhalten und damit das Einkommen für die Familie zu sichern heiratet Frieda einen Friseurmeister. Denn ohne Friseurmeister darf Frieda den Salon nicht weiterführen.
Lissy die Tochter von Frieda beginnt im Inselsalon eine Lehre als Friseurin.
Doch ihr wird es auf der Insel langsam zu eng.
Sie träumt von Freiheit und einem aufregenden Leben in Berlin.
Nach ihrer Lehre darf Lissy sich in einem Salon in Berlin weiterbilden.‘
Sie genießt ihre Freiheit und lernt den charismatischen Ivo Sartorius kennen.

„Goldene Zeiten im Inselsalon“ ist der dritte Band der Norderney-Saga von Sylvia Lott.
Die Autorin entführt die LeserInnen nach Norderney in die 1920er Jahre.
Die goldenen 20er Jahre sind zu Beginn gar nicht so golden. Doch nach und nach kommen gut betuchte Urlauber nach Norderney.

Es ist schön die bekannten Protagonisten wieder zutreffen.
Frieda ist gezwungen einen Friseurmeister zu heiraten.
Ohne Friseurmeister muss sie den Inselsalon schließen und Geld um einen Friseurmeister einzustellen ist nicht da.

Greta ist glücklich mit ihrem Mann Dr. Max Lubinus. Endlich ist sie auch schwanger und freut sich auf ihr Kind.
Doch Max Lubinus findet nach dem Krieg keinen Anstellung auf Norderney.
Müssen sie jetzt die Insel verlassen und aufs Festlandziehen wo die Chancen einer Anstellung besser sind?

Lissy, die Tochter von Frieda ist mittlerweile eine junge Frau und beginnt mit ihrer Ausbildung im Inselsalon.
Nach ihrer Ausbildung geht sie wie damals ihr Vater nach Berlin um sich den letzten Schliff anzueignen.
In Berlin genießt sie ihre Freiheit und das Leben.

Sylvia Lott verknüpft ihre Geschichte mit realen politischen und kulturellen Ereignisse.
So fließen die Inflation und die Währungsreform in die Geschichte mit ein. Genauso wie die Mode, der Bubikopf, der eine Spezialität von Frieda wird wie auch das freie Leben in Berlin Erwähnung findet.

Sylvia Lott hat einen unterhaltsamen und schnörkellosen Schreibstil.
Schon nach wenigen Seite war ich wieder mitten in der Geschichte drin.
Auch in diesem Band erzählt die Autorin die Geschichte wieder aus verschiedenen Perspektiven.
Man fühlt mit Frieda, Greta und Lissy mit, man teilt Freud und Leid mit den sympathischen Charakteren.
Es macht auch wieder große Freude die Entwicklung und die Stärken der Charaktere mitzuerleben.

Schon die ersten beiden Bände habe ich verschlungen und mit dem dritten Band ging es mir genauso.

Jetzt freue ich mich auf den letzten Band der Norderney-Saga.
„Neue Träume im Inselsalon“ soll im März 2024 erscheinen.
Ich bin schon sehr gespannt wie es weitergeht.

Eine Familie in Berlin – Fine und die Zeit der Veränderung

Ulrike Renk
Historischer Roman
509 Seiten
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Der letzte Teil einer großen Familiengeschichte

Zum Inhalt:
Ulla und Heinrich Dehmel sind mit ihren drei Töchtern wieder nach Berlin zurückgekehrt.
Ulla engagiert sich politisch. Heinrich dagegen ist ganz für seine Patienten da. Die Ehe leidet sehr darunter.
Die Weltwirtschaftskies kommt und dazu gewinnen die Nazis immer mehr an Macht.
Ulla hat Angst, dass ihre Kinder in Berlin nicht mehr sicher sind.
So schickt sie Fine und ihre Schwester aufs Land.
Hier wachsen die Kinder behütet auf. Fine kann Abitur machen und träumt davon Ärztin zu werden.

„Eine Familie in Berlin: Fine und die Zeit der Veränderung“ ist der vierte Band der großen Familiensaga von Ulrike Renk.

Die Künstlerfamilie Dehmel ist eine so interessante Familie, die ich über die vier Bände gerne begleitet habe.

In diesem Band begleiten wir die Familie durch die Jahre 1926 – 1935.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Fine erzählt. Trotzen steht zu Beginn Ulla im Vordergrund.
Man erfährt einiges von ihrem politischen Engagement.
Mit 14 Jahren kommt Fine mit ihrer Schwester dann auf Land zu einer Pflegefamilie.
Ulla ist es nicht mehr möglich ausreichend für die Kinder zu sorgen.
Ihre Ehe ist gescheitert und Heinrich unterstützt die Familie nicht.
Die Mädchen haben Heimweh, sehnen sich nach ihrer Mutter.
Sie erfahren aber auch zum ersten Mal was ein geregeltes Familienleben bedeutet. Sie haben genug zu essen und sind in Sicherheit.

Die Protagonisten sind sehr lebensnah beschrieben.
Fine ist ein toller und liebenswerter Charakter.
Sie ist schon sehr früh selbstständig geworden. Hat sich immer verantwortlich für ihre Schwestern gefühlt.

Ulrike Renk erzählt die Geschichte wunderschön und authentisch.
Ihre Erzählung ist bunt und facettenreich.
Die Zeit der Handlung wird exzellent widergespiegelt.
Einmal mit dem Buch angefangen wird man wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen und erwacht erst wieder wenn die Geschichte zu Ende ist.

Die Erzählung der Geschichte über die Familie Dehmel lässt Ulrike Renk hier enden.
Im Nachwort schreibt die Autorin noch kurz wie es mit den Mitgliedern der Familie weitergegangen ist.

„Eine Familie in Berlin: Fine und die Zeit der Veränderung“ ist ein wunderschöne Fortsetzung der Geschichte über die Familie Dehmel.
Jetzt muss ich die Familie Dehmel verlassen und bedanke mich bei Ulrike Renk für die schönen Lesestunden die ich mit der Familie Dehmel verbringen durfte.

Allsberg 1871 – Der Glanz der alten Zeit

Hans von Rotenhan
Historischer Roman
383 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Auftakt einer wunderbaren und interessanten Trilogie

Klappentext:

1871: Schloss Allsberg, das ehemals glanzvolle Anwesen der Familie Tröger in Unterfranken, ist in die Jahre gekommen und die Schönheit früherer Tage kaum mehr zu erkennen. Thea, die 26-jährige Tochter von Baron Tröger, erhält den Auftrag, auf einen Schlag alles Vieh zu verkaufen, um künftig Pferde für das Militär zu züchten und den Trögers damit wieder zu Wohlstand zu verhelfen.
Als Baron Tröger bei einem Reitunfall stirbt, erfüllt Thea den letzten Wunsch ihres Vaters. Um die Nachkommenschaft der Trögers zu sichern, sucht sie ihren eigenwilligen Bruder Cord und bringt ihn dazu, ihre Freundin Vicky zu heiraten. Doch die Ehe scheitert und Thea kümmert sich zusammen mit Vicky um die zwei aus der Verbindung stammenden Söhne. Trotz etlicher Widerstände gelingt es Thea, sich mit dem Gestüt durchzusetzen und auch die anderen Geschäfte des Familiensitzes Schloss Allsberg erfolgreich zu führen.
Und in dem Förster Hubert findet sie sogar ihre große Liebe, die sie jedoch geheim halten muss, um der gesellschaftlichen Ächtung zu entgehen, während Vicky sich in die Tochter des Dorfpfarrers verliebt.

„Allsberg 1871 – Der Glanz der alten Zeit“ ist der gelungene Auftakt einer Trilogie von Hans von Rotenhan.

Die Handlung umfasst die Jahre 1871-1892.
Im Mittelpunkt steht das Schloss Allsberg und seine Bewohner.
Thea die Tochter des Baron, die nach seinem Tod versucht das Anwesen für die Nachkommen zu erhalten.
Und ihre Freundin Vicky, die eine Ehe mit Theas Bruder eingeht.
Vickys Ehe scheitert. Mit ihren zwei Söhnen lebt sie weiterhin mit Thea auf Schloss Allberg.
Die beiden Charaktere werden sehr lebendig dargestellt.
Es sind zwei starke Frauen die gegen die Konventionen kämpfen und die sich in der Männerwelt behaupten müssen.
Mir waren beide Frauen gleich sehr sympathisch.
Ich habe viel mit ihnen gelitten aber mich auch mit ihnen gefreut.

Hans von Rotenhan hat einen gut verständlichen und flüssigen Schreibstil.
Der Autor vermag es die Geschichte so zu erzählen, dass man als LeserIn das Gefühl hat mittendrin zu sein.
Hans von Rotenhan beschreibt die Zeit der Handlung sehr authentisch und lässt somit die Jahre des 19. Jahrhundert wieder aufleben.

„Allsberg 1871 – Der Glanz der alten Zeit“ war ein toller Einstieg in die Trilogie.
Ich freue mich schon sehr auf den 2. Band „Allsberg 1980 – Der Klang der Vergangenheit“ der am 1. August 2023 erscheinen soll.