Böhmische Hoffnung

Karin Lindberg
Historischer Roman
303 Seiten
erschienen bei Tinte & Feder
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Toller Auftakt der Lemberg Saga

Klappentext:
Böhmen 1937: Als die junge Alba Lemberg nach einem Aufenthalt bei Verwandten nach Hause zurückkehrt, währt die Freude über das Wiedersehen nur kurz. Denn schon bald gerät sie mit den Eltern über deren Vorstellung für ihre Zukunft aneinander.
Vater Carl will von Albas Plänen, eine Lehre im Betrieb zu absolvieren, nichts wissen. Der Patriarch hat andere Sorgen, er ringt um den Erhalt der Lemberg-Webereien, dazu bereiten ihm Fehler aus der Vergangenheit seelische Qualen. Dass auch die Mutter ihre ganz eigenen Gründe hat, die willensstarke Erstgeborene schnell unter die Haube zu bringen, ahnt niemand.
Alba kämpft für ihren Traum und bringt damit ihre Geschwister gegen sich auf, was zu weiterem Unfrieden im Hause Lemberg führt. Sie freundet sich heimlich mit dem Hilfsarbeiter Miroslav an, um mehr über die Weberei und die Nöte der Arbeiterschaft zu erfahren. Miroslavs unverblümte Art macht ihr anfangs schwer zu schaffen, doch lernt Alba durch ihn, vieles mit anderen Augen zu sehen.

Böhmische Hoffnung ist der erste Band der Lemberg-Saga von Karin Lindberg.

Die Leser*innen reisen in das Jahr 1937 ins Sudetenland.
Man lernt die Familie Lemberg und ihre Weberei kennen.
Im Mittelpunkt der Geschichte steh Alba Lemberg. Alba hat Pläne für ihre Zukunft, sie möchte eine Ausbildung in der Weberei machen.
Doch die Eltern haben offensichtlich andere Vorstellungen vom Leben ihre Tochter.
Vater und Mutter wollen Alba, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen so schnell wie möglich verheiraten.
Der Vater kämpft um die Existenz seiner Weberei. Fehler die er in der Vergangenheit gemacht hat rächen sich jetzt.
Alba möchte für ihre Selbstbestimmung kämpfen. Einen Trost findet sie bei Miroslav, einem Arbeiter aus der Weberei. Von ihm erfährt Alba auch wie es den Arbeitern geht und welche Nöte sie haben.

Karin Lindberg erzählt die Geschichte gefühlvoll. Ihre Charaktere sind sehr gut getroffen und lebendig. Mir gefällt Alba sehr gut. Sie ist eine junge Frau die über sich selbst bestimmen möchte doch an den Konventionen scheitert. Selbst ihre Geschwister lehnen sich gegen Alba auf.
Karin Lindberg zeigt die Stellung der Frau sehr gut auf, mit allen Regeln nach denen sich zu richten ist. Die Geschichte enthält auch viele historische Hintergründe. Auch die politische Situation in Böhmen und die Notlagen vieler Arbeiter werden angesprochen. Irgendwie herrscht vieler Orts Aufbruchstimmung.

Karin Lindberg hat mich mit ihrer Geschichte richtig gefesselt. Es war für mich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Freude, Hoffnung, Zorn und Intrigen wechseln sich ab.

Der fesselnde und gut verständliche Schreibstil der Autorin hat mich ganz tief in die Geschichte eintauchen lassen.
Mir hat „Böhmische Hoffnung viel Freude gemacht.
Ich freue mich jetzt auf den 2. Band „Böhmische Schicksalstage“ der im Oktober erscheinen soll.

Die Porzellanmanufaktur-Zerbrechliche Hoffnung

Stefan Maiwald
Historischer Roman
388 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Die Thalmeyer-Saga geht aufregend weiter

Selb in den 50er Jahren: Marie Thalmeyer hat es geschafft, das Sorgerecht für ihre Tochter zurückzuerlangen, doch die Freude hält nicht lange. Die Porzellanmanufaktur steht nach einem Betrug kurz vor dem Ruin und die DDR öffnet die Grenzen für das Meißner Porzellan. Die Preise sind im freien Fall.

Maries Bruder Joachim lebt währenddessen immer offener seine Homosexualität aus. Er versucht mit Hilfe der Musik, die Narben des Krieges verblassen zu lassen und wird erfolgreicher Manager der Stars. Doch auch in der Welt der Reichen und Schönen lauern Gefahren .

Als der Erzfeind der Familie, der Papierfabrikant Karl Metsch, aus der Haft entlassen wird, flammt die Fehde erneut auf. Können Marie und Sophie Thalmeyer wieder alles zum Guten wenden?

„Die Porzellanmanufaktur-Zerbrechliche Hoffnung“ von Stefan Maiwald ist der 2. Band der dreiteiligen Thalmeyer-Saga.

Der 2. Weltkrieg ist beendet doch die Nachwehen des Kriegs sind noch überall zu spüren.
Marie Thalmayer widmet sich der Porzellanmanufaktur um damit ihr Leben zu finanzieren. Doch ihr Buchhalter hat sie über viele Jahre betrogen. Jetzt steht es um die Porzellanmanufaktur schlecht. Maria muss hart kämpfen um die Fabrik am Leben zu erhalten. Als die DDR die Grenzen für das Meißner Porzellan öffnet scheint der Kampf hoffnungslos zu sein. Privat kann Maria einen Erfolg verbuchen. Sie hat das Sorgerecht für ihre Tochter zurückbekommen.

Maries Bruder Joachim möchte den Krieg endlich hinter sich lassen und ins Filmgeschäft einsteigen. Seine Idee ist es die Krimis von Edgar Wallace zu verfilmen. All zu gerne möchte er die Hauptrolle übernehmen aber da ist auch noch der gutaussehend Joachim Fuchsberger.

Stefan Maiwald hat für seine Familien-Saga starke Protagonisten gezeichnet.
Am besten gefällt mir Maria. Sie ist eine sehr starke Frau die sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen lässt.
Auch Joachim gefällt mir gut. Er hat sich sehr positiv entwickelt.
Auch die anderen Charaktere gefallen mir gut. Alle sind lebendig und fast alle sympathisch.

Man kann sich die Nachkriegsjahre mit der Entbehrung die vieler Orts noch herrscht gut vorstellen.
Man spürt aber auch, dass die Menschen nach vorn schauen und auf eine bessere Zukunft hoffen.

Stefan Maiwald spiegelt die Zeit der Handlung sehr gut wider, vor allem bekannte Namen wie z. B. Joachim Fuchsberger lassen die Zeit der Handlung authentisch erscheinen.
Mit seinem flüssigem und gut verständlichen Schreibstil lies der Autor mich ganz tief in die Geschichte eintauchen.
Ich habe das Buch nach einigen Seiten kaum aus der Hand legen können.

Jetzt freue ich mich schon sehr auf den 3. Band „Die Porzellanmanufaktur – Zerbrechliche Träume“ der die Leser*innen in die 60er Jahre führen wird und am 1. Oktober 2024 erscheinen soll.

Die Hofreiterin – Der Traum von Freiheit

Franziska Stadler
Historischer Roman
412 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Emotionaler Roman mit wunderschöner historischer Kulisse

Wien, 1898. Die junge Irma Rehberger liebt ihren Lipizzaner-Hengst Novio über alles. Als er verkauft werden muss, um das Gestüt ihrer Familie zu retten, bricht für sie eine Welt zusammen. Kurzerhand beschließt sie, ihrem Pferd an die berühmte Spanische Hofreitschule in Wien zu folgen. Verkleidet als Pferdeknecht tritt sie die Ausbildung als Eleve an, hat es ohne adligen Hintergrund allerdings nicht leicht. Durch ihr außergewöhnliches Talent wird schon bald ihr Lehrer Stephan auf sie aufmerksam und fördert sie besonders. Mit der Zeit fühlt Irma sich immer stärker zu ihm hingezogen, doch wenn ihre Tarnung auffliegt, muss sie Novio verlassen. Wie wird Irma sich entscheiden? Folgt sie der Vernunft oder ihrem Herzen?

„Die Hofreiterin – Der Traum von Freiheit“ ist der 1. Band der Reihe „Die Hofreiterin von Wien“ von Franziska Stadtler.
Die Autorin ist mir besser bekannt unter dem Namen Martina Sahler, damit hat sie mir schon viele schöne Lesestunden geschenkt.

Im Mittelpunkt steht die junge Irma Rehberger. Als die Eltern ihren geliebten Lipizzaner-Hengst Novio verkaufen folgt Irma dem Pferd an die Spanische Hofreitschule in Wien.
Verkleidet als Mann fängt sie dort eine Ausbildung als Bereiter an. Ihr Ausbilder Stephan Gowalka entdeckt das Talent was Irma mit dem Umgang von Pferden hat und fördert sie.
Doch eigentlich tut sich Irma schwer den ganzen Tag als Mann ihre Arbeit zu verrichten. Doch sich als Frau zu erkennen zugeben ist nicht möglich. Irma würde ihren geliebten Hengst Novio verlieren und auch ihren Ausbilder für den sie mehr Gefühle hat als erlaubt ist.

Irma war mir gleich sympathisch. Sie ist eine taffe Frau und stellt sich einer Männerwelt. Die große Liebe zu ihrem Pferd lässt sie über sich hinauswachsen.
Auch Stephan Gowalka ist mir schnell sympathisch gewesen. Von ihm geht etwas geheimnisvolles aus.

Franziska Stadtler erzählt die Geschichte gefühlvoll und emotional und bettet sie in eine wunderschöne historische Kulisse.
Das Wien zu Zeiten der Habsburgermonarchie mit all seinem Glanz und Gloria wird schön beschrieben. Ich war vor Jahren einmal die Spanische Hofreitschule in Wien besuchen und hab mich schnell wieder dorthin versetzt gefühlt.
Wien mit all seinen schönen Ecken wie der Prater und die Hofreitschule werden eingehend beschrieben.
Auch Kaiserin Sisi die selbst eine große Liebe zu Pferden hegte werden die Leser*innen in der Geschichte begegnen.

Die Charaktere werden intelligent durch die Geschichte geführt und sind richtig lebendig. Ich habe schnell von jedem ein Bild im Kopf gehabt und mir kam es vor als würde ich sie schon länger kennen.
Die Geschichte hat ein gewisses Suchtpotenzial, ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
„Die Hofreiterin – Der Traum von Freiheit“ ist ein wunderschön erzählter Historischer Roman mit traumhaftem Setting.

Ich freue mich schon auf den 2. Band „Die Hofreiterin – Das Versprechen der Liebe“ der im Oktober erscheinen soll.

Loreley – Dia Frau am Fluss

Susanne Popp
Historischer Roman
431 Seiten
erschienen im S. Fischer Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S. Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine eindrucksvolle Geschichte

Klappentext:
Bacharach 1817. Die mittellose Waise Julie arbeitet als Magd im Gasthaus ihres Vormunds. Ein geheimnisvoller Zauber geht von ihr aus, und ihre außergewöhnliche Schönheit sorgt immer wieder für Eifersucht und Streit. Der Pfarrer fordert gar, dass sie den Ort verlässt.
Auch Johann hat Eltern und Geschwister verloren. Er kehrt seinem Heimatdorf den Rücken, um in Karlsruhe bei der Rheinbegradigung sein Auskommen zu finden. Nach einem entsetzlichen Ereignis verlässt er die Großbaustelle und wird Schiffer auf dem breiten Fluss.
Julie und Johann lernen sich kennen. Sie ahnen nicht, welche Schatten die Vergangenheit auf sie werfen wird. Am sagenumwobenen Loreley-Felsen nimmt das Schicksal seinen Lauf.

„Loreley – Die Frau am Fluss“ ist der neue Roman von Susanne Popp. Die Autorin hat mich mit ihrer Teehändlerin-Saga schon begeistert, auf das neue Werk war ich sehr gespannt.

Die Geschichte führt die Leser*innen zunächst nach Bacharach, einem kleinen Weinort am Rhein.

Die Zwillinge Ruth und Julie leben mit ihrer Mutter in Bacharach. Die Mutter ist Hebamme und Kräuterfrau. Als sie stirbt muss Julie bei ihrem Vormund im Gasthaus arbeiten.

Ruth ist blind und bleibt zuhause.
Julie ist eine ausgesprochene Schönheit und zieht somit die Augen der Männer auf sich. Dies gefällt dem Pfarrer überhaupt nicht. Julie wird mit einen älteren Mann verheiraten und muss Bacharach verlassen.
Julie lernt den Rheinschiffer Johann kennen und lieben. Auch Johann steht ohne Familie da. Er geht nach Karlsruhe um bei der Rheinbegradigung zu helfen. Doch nach einem Vorfall verlässt er Karlsruhe um Rheinschiffer zu werden.

Susanne Popp lässt ihre Geschichte in einer sagenumwobenen Landschaft spielen. Wer kennt den Rheinfelsen und die Geschichte der Loreley nicht. Die Geschichte hat allerdings nichts mit der Sage von der Loreley zu tun, von ihr geht aber trotzdem etwas Magisches aus.

Susanne Popp hat wieder ganz tolle Charaktere zum Leben erweckt und führt sie geschickt durch die Geschichte. Mit Ruth, Julie und Elisabeth Merkens, mit der sich Julie während der Geschichte anfreundet hat die Autorin wieder starke Frauenfiguren entwickelt. Es macht Freude ihre Entwicklung mitzuerleben.

Wie von Susanne Popp gewohnt hat sie auch für diese Geschichte große Recherchearbeit geleistet. Die Leser*innen erfahren einiges zur Rheinbegradigung die zu der Zeit der Handlung durchgeführt wurde. Auch einige reale historische Persönlichkeiten finden den Weg in die Geschichte und machen sie somit noch authentischer.

Ich mag den flüssigen und gut verständlichen Schreibstil von Susanne Popp. Sie hat wieder einmal einige Historischer Ereignisse in eine sonst fiktive Geschichte eingewebt.

Dem Buch wurde eine Karte des Rheins und ein ausführliches Nachwort der Autorin mitgegeben. Am Ende findet man noch eine Leseprobe für den 2. Band „Loreley-Strom der Zeit“ der im Herbst erscheint. Auf die Fortsetzung freue ich mich jetzt schon.

Der Meister der Karten

Johanna von Wild
Historischer Roman
409 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Sehr interessanter Historischer Roman

Klappentext:
Martin Waldseemüller studiert die sieben Künste, entdeckt seine Liebe zur Kosmographie und will sich ganz der Wissenschaft widmen. Während spanische und portugiesische Seefahrer immer mehr unbekannte Winkel der Erde entdecken, beschließt Martin, sein beschauliches Leben aufgeben und eine lange Reise anzutreten. In Lissabon begegnet er der schönen Spanierin Elena. Doch ihrer heimlichen Liebe droht Gefahr, als Elenas verschollen geglaubter Ehemann von einer Reise mit Amerigo Vespucci zurückkehrt.

„Der Meister der Karten“ von Johanna von Wild ist ein sehr interessanter Historischer Roman.

Im Mittelpunkt steht Martin Waldseemüller, er war ein deutscher Kartograf und hat 1507 die erste Weltkarte erstellt wo das Land im Westen mit America bezeichnet wurde.
In diesem Historischen Roman treffen die Leser*innen auf noch mehr historisch überlieferten Personen.

Martin Waldseemüller hat seine Liebe zur Kosmographie entdeckt Es war eine interessante Zeit wo die Seefahrer unterwegs waren und neue Länder entdeckt haben.
Auch Martin begab sich auf Reisen. In Lissabon verliebte er sich in die Spanierin Elena. Elena ist vor ihrem Mann Enzo De Cabrera aus Spanien gefochten. Auf einer Reise mit Amerigo Vespucci scheint ihr Mann verschollen zu sein, was dazu führt, dass Elena zu ihrer Liebe zu Martin steht.
Doch als Martin einer Einladung von Don Manuel nach Evora folgt steht er Enzo De Cabrera auf einmal gegenüber.

Johanna von Wild erzählt ihre Geschichte abwechselnd aus der Sicht von Martin und von Elena. So kennen die Leser*innen die zwei Protagonisten schon gut bevor sie sich selbst begegnen.

Die Autorin beschreibt das Leben im Mittelalter sehr authentisch. Dabei wird nicht nur das Leben der Reichen und Adligen beäugt sondern auch das der einfachen Leute. Man hat schnell ein Bild vor Augen, kann sich alles gut vorstellen.

Die Charaktere werden gut durch die Geschichte geführt und sind richtig lebendig. Natürlich gefällt mir Martin Waldseemüller am besten. Er ist ein intelligenter Mann mit Träumen. Auch Elena ist eine interessante Frau, Sie ist mit einem gewalttätigem Mann verheiratet und weiß sich nur mit Flucht zu helfen.

Auch die Handlungsorte beschreibt Johanna von Wild sehr eindrucksvoll. Egal ob in Deutschland, Spanien oder Portugal, auch hier hat man schnell Bilder vor Augen.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Ich bin schnell in die Geschichte versunken und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

„Der Meister der Karten“ ist ein Historischer Roman in dem einige reale Persönlichkeiten zu Wort kommen.

Das Haus Kölln – Große Hoffnung

Elke Becker
Historischer Roman
384 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Auch der 2. Band begeistert

Klappentext:
Elmshorn 1912: Mit der Erfindung der Haferflocke hat Bertha Kölln Großes vollbracht. Unermüdlich hat ihre Familie daran gearbeitet, die neue Zutat massentauglich herzustellen. Da greift schließlich der Erste Weltkrieg nach dem verschlafenen kleinen Ort bei Hamburg und damit auch nach den Köllns. Doch die lassen sich weder von dieser Bedrohung noch von zahlreichen Unglücken in der Hafermühle unterkriegen. Als mit Else Voormann eine junge Frau aus Künstlerkreisen in die Unternehmerfamilie einheiratet, haben es beide Seiten nicht leicht: Ihr Mann Peter Claus Diedrich versteht die selbstbewusste, entschiedene Else nicht, Else wiederum traut ihrem Mann nicht über den Weg, verbringt er doch arg viel Zeit mit einer hübschen Schneiderin. Wieder heißt es für zwei sehr unterschiedliche Frauen: gegen- oder miteinander?

„Das Haus Kölln – Große Hoffnung“ ist der zweite Band der Kölln-Saga von Elke Becker.

Elke Becker entführt ihre Leser*innen nach Elmshorn. Erzählt wird die Geschichte einer noch heute bekannten Unternehmerfamilie. Die Familie Kölln ist bekannt für ihre Haferflocken und andere Frühstücksprodukte.
Die Geschichte umfasst die Jahre 1912-1921, also auch die Jahre des 1. Weltkriegs.

Mit Peter Claus Diedrich übernimmt die nächste Generation die Geschäfte.
Auch er bringt eine Frau mit nach Hause die Großmutter Charlotte abwertend betrachtet. Auch Bertha ist der Meinung sie Else Voormann passt nicht in die Familie, besinnt sich aber auf ihre eigene Situation vor vielen Jahren.
Der 1. Weltkrieg bricht aus und Peter Claus Diedrich wird eingezogen. Wieder sind es die Frauen die das Geschäft am Laufen halten. Es ist nicht einfach die Kornmühle rentabel zu betreiben. Es kommt kaum noch Getreide und die Arbeite müssen zum Teil durch Frauen ersetzt werden. Auch als der Krieg vorbei ist, hat die Familie es noch schwer. Die Preise werden vorgegeben. Das bedeutet, dass die feinen Haferflocken zum gleichen Preis wie die Grütze verkauft werden muss. Das deckt die Unkosten nicht. Wieder sind es die Frauen die eine Lösung finden.

Elke Becker hat für die Geschichte ganz tolle Charaktere ins Leben gerufen. Viele hat man im 1. Band schon kennen und lieben gelernt.
Aber auch die nächste Generation sind sehr liebenswerte Charakter die sich beweisen müssen.
Nicht nur die Familie Kölln auch die Nebendarsteller sind gut getroffen. Auch hier trifft man auf alt Bekannte und auf neue Protagonisten.
Elke Becker führt ihre Charaktere sehr lebendig durch die Geschichte. Ich habe von jedem ein Bild im Kopf. Die Handlungsorte werden sehr gut beschrieben auch hier kann man sich sehr schnell alles vorstellen.

Die Geschichte der Familie Kölln hat mich auch im 2. Band wieder ganz schnell gefesselt.
Die Autorin hat sehr gute Recherchearbeit geleistet. Im Nachwort erzählt Elke Becker, dass ihr das Firmenarchiv zur Verfügung stand. Über das Privatleben der Familie Kölln ist nicht so viel überliefert. Hier hat die Autorin ihre Fantasie freien Lauf gelassen. Herausgekommen ist eine Geschichte die mich begeistert hat. Elke Becker hat Realität und Fiktion wunderbar verknüpft. Die Geschichte wirkt sehr authentisch.

Der flüssige und gut verständliche Schreibstil der Autorin lässt das Lesen zu einem großen Vergnügen werden.

Ich freue mich jetzt schon auf den 3. Band „Das Haus Kölln – Wahres Glück“ der im Juli erscheinen wird.

Mademoiselle Marthe und die Küche der Freiheit

Ulrike Renk
Historischer Roman
588 Seiten
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein Historischer Roman der mich begeistert hat

1889: Marthe wächst auf einem Hof in den Vogesen auf, ihre Großmutter bringt ihr bei Brot zu backen, ihre Mutter, eine hervorragende Köchin, wie man aus den einfachsten Zutaten wunderbare Gerichte zaubert. Als sie mit ihrer Mutter nach Paris zieht, taucht sie in eine neue Welt ein. Nicht nur lernt sie einen Mann kennen, der ihr aller Gegensätze zum Trotz den Hof macht, sie erkennt auch, dass ihr das Schreiben genauso viel Freude macht wie das Kochen. Doch wird es ihr gelingen, sich in der männerdominierten Welt der französischen Küche zu behaupten?

„Mademoiselle Marthe und die Küche der Freiheit“ von Ulrike Renk erzählt aus dem Leben von Marthe Distel. Der Gründerin der Kochschule Le Cordon Bleu.

Im Mittelpunkt steht natürlich Marthe. Ihr wurde das Kochen schon in die Wiege gelegt. Ihre Mutter war eine sehr gute Köchin und auch von der Großmutter hat Marthe schon das Brotbacken gelernt.

Marthe lebt mit ihrer Mutter auf dem Hof der Großmutter in den Vogesen. Sie sind Selbstversorger, haben eine Kuh, ein Schwein und Hühner, Obst und Gemüse wächst im Garten. Es wird das verarbeiten was sie anbauen und was die Natur hervorbringt. Käse und Butter wird aus der Milch der Kuh gemacht.
Marthe soll das Lyzeum besuchen und studieren. Das bedeutet, dass sie nach Paris muss. Ihre Mutter tritt eine Stelle als Köchin in einem Haushalt in Paris an. Für Marthe erschließt sich eine ganz neue Welt. In Florence, der Tochter des Arbeitgebers ihrer Mutter freundet sie sich schnell an. Auch Florence besucht das Lyzeum und studiert. Zusammen wollen sie die Welt revolutionieren und die Frauen dazu ermutigen unabhängiger zu werden.

„Ulrike Renk“ hat sie ihren neuen Roman passend zum Thema wie ein 5 Gänge Menü aufgeteilt, beginnend mit einem Amuse-Gueule geht es zum Entrée und weiter zur warmen Vorspeise der das Hauptgericht folgt. Am Ende gibt es natürlich auch noch das Dessert.

Als Protagonistin hat sich die Autorin eine reale aber leider nicht sehr bekannte Frau ausgesucht. Ich bin gerne in das Leben von Marthe Distel eingetaucht. Habe mit ihr Paris erkundet. Marthe wurde Journalistin und die Gründerin der renommiertesten Kochschule der Welt Le Cordon Bleu die heute Niederlassungen in der ganzen Welt hat.

Wie schon so oft hat mich Ulrike Renk mit ihrer Geschichte wieder einmal total begeistert.

Ihre Charaktere sind immer richtig lebendig und es macht Freude sie ein Stück ihres Weges zu begleiten.
Da ich selber gerne koche fand ich die Geschichte von Marthe Distel sehr interessant. Man muss beachten, dass zu dieser Zeit Koch ein reiner Männerberuf war. Eine Frau hat höchsten einmal in einem bürgerlichen Haushalt gekocht. Das dann eine Frau eine Kochschule gründet die solche Ausmaße annimmt finde ich revolutionär.
Leider weiß man heute nicht viel über Marthe Distel.
Für Ulrike Renk war es bestimmt ein großer Rechercheaufwand um das Wirken von Martha Distel aufzudecken.
Mit ihrem flüssigen und gut verständliche Schreibstil erzählt die Autorin ihren Leser*innen vom Leben und Wirken Martha Distels. Sie kann Realität und Fiktion so fein verweben, dass ein großes Ganzes entsteht.
Nach ein paar Seiten hat die Geschichte mich total gefesselt und ich bin ganz tief in den Roman eingetaucht.

Mit „Mademoiselle Marthe und die Küche der Freiheit“ hat Ulrike Renk mir schöne Lesestunden geschenkt.

Elvis und die Tote im Amischlitten

Ursula Neeb
Historischer Kriminalroman
312 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Zeit der amerikanischen Besatzung

Klappentext:
Bad Nauheim 1958: Die beschauliche Kurstadt ist völlig aus dem Häuschen, als Elvis Presley in der Villa Grunewald Einzug hält. Nur Elfriede Kunz, die Wirtin der Gaststätte „Rheingold“ bleibt auf dem Teppich. Sie hat in ihrem bewegten Leben schon viele berühmte Persönlichkeiten in ihrer Heimatstadt kommen und gehen sehen. Als jedoch unmittelbar vor ihrer Kneipe eine tote Frau in einem Cadillac gefunden wird, beginnt Elfi, sehr zum Unmut von Kriminalkommissar Freddy Graf, auf eigene Faust zu ermitteln.

„Elvis und die Tote im Amischlitten“ ist der erste Band der Krimireihe „Wirtin Elfi Kunz ermittelt“ von Ursula Neeb.

Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach Bad Nauheim in das Jahr 1958. In der Kurstadt sind US Amerikaner stationiert. Der wohl bekannteste ist Elvis Presley. Die Bewohner der Stadt sehen die Amerikaner einmal als Segen und einmal beäugen sie sie misstrauisch.
Immerhin sind die US Amerikaner Arbeitgeber für viele Bürger und sorgen auch in dem einem oder anderem Geschäft für Umsatz. Gerne gesehen sind sie im „Rheingold“ wo die Wirtin Elfriede Kunz das Zepter schwingt. Die Wirtin ist Witwe und die Geliebte von GI Brian O’Shaugnessy. Ausgerechnet in Brians Auto wird eine tote Frau gefunden wurde und der GI wie vom Erdboden verschluckt ist.
Die Kriminalkommissar Freddy Graf und Max Caspers ermitteln zusammen mit einem amerikanischen Kollegen. Da sich Brian O’Shaugnessy öfter im „Rheingold“ aufgehalten hat wird auch im Umfeld der Gaststätte ermittelt. Als auch die Pensionsgäste des „Rheingold“ in das Auge der Ermittler geraten nimmt die Wirtin die die Ermittlungen selber in die Hand.

Ursula Neeb ist mir schon viele Jahre als Autorin bekannt. Ihre Krimireihen „Die Hurenkönigin ermittelt“ und „Dichterin Sidonie Weiß“ habe ich mit Begeisterung gelesen.

Auch ihr neustes Werk „Elvis und die Tote im Amischlitten“ hat mich begeistert. Wie gewohnt ist es ein Kriminalroman bei dem man immer wieder ein Schmunzeln auf den Lippen hat, der aber durchaus Tiefgang hat.

Die Autorin schildert hier eingehend das Zusammenleben zwischen den Bürgern in Bad Nauheim und der US Amerikanischen Besatzung. Natürlich kommt man dabei um Elvis Presley nicht herum. Dabei beleuchtet Ursula Neeb zwei Seiten der Menschen. Die einen sind froh das der Krieg vorbei ist und sehen in den US Amerikanern die Befreier. Die Menschen wollen die Ärmel hochkrempeln und für einen Neustart sorgen. Die andere Seite bedauert immer noch das der Krieg so aus ging und glauben immer noch daran das Deutschland hätte siegen könne.
Dazu kommt noch, dass die GI’s einem Flirt mit einer schönen Frau nicht abgeneigt sind was bei den deutschen Männern auf Eifersucht stößt und so manche Prügelei auslöst.

Für ihre Geschichte hat die Autorin wieder tolle Charaktere ins Leben gerufen. Besonders gut gefällt mir natürlich die Wirtin Elfriede Kunz. Sie ist eine Frau die Zupacken kann und die auch schon einiges Leid in ihrem Leben erfahren hat.

Der Schreibstil von Ursula Neeb ist wie gewohnt flüssig und gut verständlich. Die Ermittlungen sind spannend. Die Zeit der Handlung spiegelt die Autorin sehr gut wider. Sie schildert das Zusammenleben der Besatzer und den Bewohnern von Bad Nauheim sehr authentisch. Auch die Bekanntheit von Elvis Presley und die Aufmerksamkeit die ihm zukommt finden ihren Platz in der Geschichte.

„Elvis und die Tote im Amischlitten“ ist ein spannender und sehr unterhaltsamer Historischer Kriminalroman den ich mit Freude gelesen habe.

Das Opernhaus – Rot das Feuer

Anne Stern
Historischer Roman
386 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar.

Kampf der Bürger um mehr Rechte

Klappentext:
Dresden 1849: Elise lebt als gefeierte Violinistin und angesehene Ehefrau des Komponisten Adam Jacobi in Dresden. Doch eine schicksalshafte Begegnung mit dem Kulissenmaler Christian droht, das fragile Gleichgewicht ihres Lebens zu erschüttern. Mit dem aufstrebenden Künstler an der Semperoper verbindet sie eine große Sehnsucht, eine Leidenschaft für die Kunst und eine romantische Erinnerung. Elise spürt, dass ihre Liebe auch nach Jahren noch stärker ist als alle Konventionen. Doch bevor sie das Unmögliche wagen kann, brechen blutige Aufstände in der Stadt aus. Unzufriedene Arbeiter und Dienstmädchen, Künstler und Intellektuelle, Männer und Frauen ziehen für ihre Rechte in den Kampf. Auch das prächtige königliche Hoftheater im Herzen der Stadt wird zum Schauplatz der widerstreitenden Gegner. Denn selbst Kapellmeister Richard Wagner und Gottfried Semper rufen zum Widerstand gegen die Obrigkeit auf. Dann bittet der König die preußische Armee um Hilfe. Es kommt zum Äußersten. Und Elise muss sich in den blutigen Wirren entscheiden, auf welcher Seite sie steht und wie viel zu opfern sie bereit ist.

„Das Opernhaus – Rot das Feuer“ ist der 2. Band der Dresden Reihe von Anne Stern.
Anne Stern ist für mich immer ein Garant für schöne Lesestunden und somit habe ich mich auf das Buch schon sehr gefreut.

Anne Stern entführt ihre Leser*innen wieder nach Dresden in das Jahr 1849.

Elise die man im 1. Band schon gut kennengelernt hat ist mit Adam Jacobi verheiratet und ihre Adoptivtochter Netty ist mittlerweile 8 Jahre. Man kann schon ahnen, dass Netty auch einmal ans Theater gehen wird. Sie hat das Tanzen im Blut.
Als Elise den Kulissenmaler Christian näher kennenlernt gerät ihr Leben aus den Fugen. Doch ist es die Zeit für eine neue Liebe? Dresden scheint gerade Kopf zu stehen.
Die Bürger kämpfen um ihre Rechte. Es gibt blutige Aufstände die sogar vor der Semperoper nicht halt machen.

Mit dieser Geschichte führt Anne Stern uns das Leben der Frau Ende der 1840er Jahre vor Augen. Genauso wie das Leben der der Bürger, die genug von der Restaurationspolitik haben. Es kommt zu Aufständen und Freiheitskämpfen die in die Maiaufstände münden.
Auch die Frauenrechtlerinnen ziehen mit in den Kampf, der selbst vor dem königlichen Hoftheater nicht halt macht. Schließlich rufen auch Richard Wagner und Gottfried Semper zum Widerstand auf.

Anne Stern spiegelt die Zeit sehr realistisch wider. Auch ihre Beschreibung der Schauplätze sind sehr detailliert. Man kann sich schnell ein Bild machen.
Dazu kommt noch, dass die Charaktere sehr lebendig sind. Ich habe sie sehr gerne durch die Geschichte begleitet.

„Das Opernhaus – Rot das Feuer“ ist die Geschichte der Kämpfe um Freiheit, Rechte und auch um Frauenrechte. Dabei darf die Liebe natürlich nicht fehlen.

Anne Stern erzählt die Geschichte flüssig und gut verständlich. Manchmal hat ihre Sprache fast etwas philosophisches.

Nach dem 1. Band „Das Opernhaus – Goldhell die Melodie“ habe ich auch den 2. Band „Das Opernhaus – Rot das Feuer“ nur so verschlungen. Jetzt freue ich mich auf den 3. Band „Das Opernhaus – Samtschwarz die Nacht“ der am 13. August erscheinen soll.

Neue Träume im Inselsalon

Sylvia Lott
Historischer Roman
511 Seiten
erschienen bei Blanvalet
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein sehr schöner Abschluss der Norderney Saga

Zum Inhalt:
Norderney, 1935 bis 1955: Nach einem Schicksalsschlag hat Lissy auf ihrer Heimatinsel Zuflucht gefunden. Aber nur zögernd kann sie sich wieder für ein neues Glück öffnen. Ihre uneheliche Tochter Marina ist ein fröhliches, unkompliziertes Kind und rührt zu gern im Salon Farben an. Während des Kriegs gelangte sie 1941 als Zwölfjährige mit der Kinderlandverschickung nach Österreich. Mit Resi, ihrer neuen Freundin, sammelt sie für deren Mutter Heilpflanzen, aus denen Cremes und Tees bereitet werden. Zurück auf der Insel wird auch Marina Friseurin. Nach dem Krieg, als Norderney Erholungszentrum für britische Soldaten und ein Schmugglerparadies wird, mixt sie eigene Pflegeprodukte und verkauft sie auf dem Schwarzmarkt. Ihr Freund Siebo hilft ihr dabei. Doch als bei einer großen Polizeirazzia das Conversationshaus umstellt wird, droht Ungemach.

„Neue Träume im Inselsalon“ ist der 4. Band der Norderney-Saga von Sylvia Lott.
Die Autorin entführt die LeserInnen nach Norderney in die Jahre 1935-1955.

Die Autorin führt ihre Protagonisten durch schwere Zeiten. Der 2. Weltkrieg bricht aus und auch Norderney bleibt nicht verschont.

Natürlich treffen wir die seit dem ersten Band ans Herz gewachsenen Charakter wieder.

Frieda führt noch immer den Inselsalon und Grete kümmert sich neben ihrer Familie auch noch um kranke Kinder im Seehospiz.
Friedas Tochter Lissy arbeitet im Friseursalon mit. Ihre Tochter Marina wird 1941 als zwölfjährige mit der Kinderverschickung nach Österreich gebracht. In Österreich kann sie eine Freundin gewinnen. Resi und ihre Mutter lernen Marina viel über Heilkräuter. Mit ihrem Wissen stellt sie nach dem Krieg auf Norderney Cremes her die sie auf dem Schwarzmarkt verkauft.

Sylvia Lott verknüpft ihre Geschichte wieder mit realen politischen und kulturellen Ereignisse.
So herrscht in diesem Band natürlich Krieg mit all seinen Auswirkungen. Im letzten Drittel der Geschichte können die Leser*innen dann verfolgen, wie sich Norderney nach dem Krieg entwickelt.
Erst wird es ein Erholungszentrum für britische Soldaten. Der Schwarzmarkt boomt wie in vielen Städten in Deutschland.

Sylvia Lott hat einen unterhaltsamen und schnörkellosen Schreibstil.
Schon nach wenigen Seite war ich wieder mitten in der Geschichte drin.
Auch in diesem Band erzählt die Autorin die Geschichte wieder aus verschiedenen Perspektiven.
Man fühlt mit Frieda, Greta, Lissy und Marina mit, man teilt Freud und Leid mit den sympathischen Charakteren.
Es macht auch wieder große Freude die Entwicklung und die Stärken der Charaktere mitzuerleben und vor allem der Zusammenhalt, der zwischen Frieda und Greta seit dem ersten Band besteht greift auf die anderen Frauen über.

„Neue Träume im Inselsalon“ ist genau wie die vorherigen Bände ein interessanter und emotionaler Roman.