Das Geheimnis der Venus

Pia Rosenberg
Historischer Roman
505 Seiten
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Mythen um das Gemälde Primavera von Botticelli

Klappentext:
Florenz, 1482: Die 18-jährige Mira harrt seit einer Verschwörung gegen die Familie der Medici in einem Kloster aus. Als man sie zurück nach Florenz ruft, unterstützt sie den Maler Sandro Botticelli bei seinem neuen Gemälde »Primavera«. Während der Arbeit daran lernt sie den kennen, der ihr Herz wider Willen höherschlagen lässt, denn Mira soll einen Cousin von Lorenzo de Medici heiraten. Aber nicht nur die Liebe gibt Mira Rätsel auf, sondern auch das Vorbild der schönen Venus und der Tod einer der drei Grazien.

„Das Geheimnis der Venus“ von Pia Rosenberger ist eine spannende Geschichte um ein Gemälde von Botticelli.
Schon alleine das Buchcover ist ein Hingucker und hat mich neugierig gemacht.

Im Mittelpunkt steht Semiramide d’Appiano, kurz Mira genannt.
Mira hat einige Zeit ganz abgeschieden in einem Kloster gelebt. Jetzt wird sie nach Hause geholt. Zu Miras Reisebegleitung zählt auch der Gardist Riccardo Vespucci. Mira und Riccardo führen auf der Reise angeregte Unterhaltungen.
In Florenz soll Mira Enzo, den Cousin von Lorenzo de Medici heiraten.
Enzo gibt bei Botticelli das Gemälde „Primavera“ in Auftrag, dass einmal ein Zimmer in seinem Haus schmücken soll. Auf dem Bild ist die Göttin Venus zu sehen, daneben Flora die Göttin der Blüten und drei tanzende Grazien. Für Flora steht Miras Freundin Modell.
Für Merkur soll der Gardisten Riccardo Modell stehen.
Da eine der drei Grazien nicht erscheint, wird sie durch Mira ersetzt. Kurze Zeit später wird das eigentliche Modell für die 3. Grazie ermordet aufgefunden.
Auch die 2. der drei Grazien verschwindet spurlos. Riccardo bekommt den Auftrag herauszufinden was hinter dem Verschwinden und der Ermordung der Modelle steckt.
Hat der Tod und das Verschwinden der Grazien etwas mit dem Gemälde zu tun? Sind Mira und Riccardo auch in Gefahr?

Pia Rosenberger hat interessante Charaktere erschaffen. Mir waren Mira und Riccardo sehr schnell sympathisch. Die Liebesgeschichte zwischen den zwei Protagonisten liest sich schön. Mira war für die damalige Zeit eine selbstbewusste und energische Frau, was mir gut gefallen hat.
Die Leser*innen bekommen auch einen Einblick in das Leben der Medicis und das Leben im 18. Jahrhundert.

Das wohl bekannteste Gemälde von Botticelli gibt, auch in der heutigen Zeit immer noch Rätsel auf und es ranken sich um seine Entstehung immer wieder Mythen.
So auch in diesem Roman. Die Geschichte rund um das Gemälde und das Schicksal der drei Grazien hat mich schnell gefesselt.

Pia Rosenberger hat einen gut verständlichen und fesselnden Schreibstil.
In „Das Geheimnis der Venus“ vereint sie gekonnt Realität und Fiktion.
In einem Nachwort erzählt die Autorin noch einmal welche Charaktere real und welche fiktiv sind.
Für mich war es eine spannende und sehr unterhaltsame Geschichte die ich mit großer Freunde gelesen habe.


Die Köchin – Süße Tage, bittere Stunden

Petra Durst-Benning
Historischer Roman
559 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für Rezensionsexemplar

Ein fulminantes Ende der Köchinnen Trilogie

Fabienne, Yves und Violaine habe sich auf der Obstplantage in den Dombes gut eingelebt. Zusammen mit ihrer Schwester Lily versucht Fabienne die Massen an herrlich duftenden Früchten zu verarbeiten.
Doch langsam erwacht das Heimweh nach dem Süden Frankreichs wieder in Fabienne. Außerdem hat sie die Suche nach ihrem Sohn nach all den Jahren immer noch nicht aufgegeben.
Bei der Suche nach einer passenden Wohnung für die kleine Familie eröffnen sich Fabienne und Yves ungeahnte Möglichkeiten.
In Gruissan, dem romantischen Ort am Mittelmeer bekommen sie die Chance ein Restaurant zu eröffnen. Fabienne’s lang gehegter Traum wird endlich wahr.
Das Restaurant liegt zentral, direkt am Marktplatz und wird ein voller Erfolg. Fabienne schwebt auf Wolken. Eines Tages steht auch noch Victor, ihr Sohn, der als Baby entführt wurde vor der Tür. Doch das Aufeinandertreffen verläuft ganz anders als in Fabienne’s Vorstellungen. Ihr Sohn steht ihr ablehnend gegenüber. Er ist voller Hass auf seine leibliche Mutter und lässt keine Erklärung zu. Fabienne stürzt in ein tiefes Loch und findet nur schwer wieder zu sich selbst.

„Die Köchin – Süße Tage, bittere Stunden“ ist der 3. und letzte Band der Köchinnen Trilogie von Petra Durst-Benning.

Petra Durst-Benning gehört zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, ich habe alle Bücher von ihr verschlungen. Egal ob historisch oder zeitgenössisch, ihre Bücher sind immer ein wahrer Lesegenuss.
Und wie kann es bei einem Buch der Autorin anders sein, auch „Die Köchin – Süße Tage, bittere Stunden“ hat mich sofort wieder in seinen Bann gezogen und wird ohne Zweifel wieder zu meinen Highlights des Jahres gehören.

Schon die ersten beiden Bände habe ich verschlungen und Fabienne auf eine kulinarische Reise durch Frankreich begleitet. Ich konnte es kaum erwarten den Abschlussband endlich in Händen halten zu dürfen.

Wie kann es anders sein, Fabienne hatte ich schon im 1. Band sehr schnell ins Herz geschlossen.
Sie ist eine mutige junge Frau, die vom Schicksal hart getroffen wird, ihre Träume aber nie aufgibt.
Ihre Leidenschaft ist das Kochen.
Ihr Traum ist es ein eigenes Restaurant zu besitzen und den kann sie sich endlich erfüllen.

Petra Durst-Benning versteht es starke Charaktere zu erschaffen und ihnen Leben einzuhauchen.
Bei ihrer Geschichte liegt Freud und Leid sehr eng beieinander.
Auch im 3. Band baut die Autorin immer dann, wenn man glaubt, dass Fabienne endlich am Ziel ist, Wendungen ein die Fabienne wieder vor eine große Herausforderung stellen.
Mit ihrem unkomplizierten Schreibstil macht die Autorin es dem Leser leicht in die Geschichte einzutauchen.
Sie braucht keine seitenlangen Beschreibungen, nein ein paar Sätze reichen bei der Autorin aus und vor dem inneren Auge beginnt ein Film abzulaufen.
Die bildhafte Beschreibung der Handlungsorte wecken bei mir immer das Fernweh.

In diesem Band hat Petra Durst-Benning eine ganz besondere Überraschung für ihre treuen Leser*innen eingebaut. Ich möchte nicht zu viel verraten, nur so viel, Fabienne macht die Bekanntschaft mit zwei ganz besonders netten Frauen. Eine geniale Idee.

Jetzt nach dem 3. Band lässt Petra Durst-Benning ihre Fabienne ihren weiteren Weg alleine weitergehen. Ich denke, im Schoße ihrer Familie ist Fabienne gut aufgehoben. So klappe auch ich den letzten Buchdeckel zu und hänge in Gedanken immer noch Fabienne nach.

Ich bin mir sicher, in Petra Durst-Bennigs Gedanken reift schon eine neue, fesselnde Geschichte. Ich bin schon sehr gespannt.



Savannah – Aufbruch in eine neue Welt

Malou Wilke
Historischer Roman
568 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Eine wunderschöne Geschichte

„Savannah: Aufbruch in eine neue Welt“ ist der erste Band der Siedler-Saga von Malou Wilke.

Eleonore, kurz Nellie genannt ist schwanger. Für eine unverheiratete Frau im 18. Jahrhundert undenkbar. So wird Nellie auch von ihrem Vater verstoßen. Sie verlässt ihr Zuhause, ihre Eltern und Geschwister.
Nellie sieht für sich keine Zukunft in Preußen. So folgt sie, wie viele dem Aufruf des Visionärs James Oglethorpe, der mit mutigen Auswanderern in Amerika eine Kolonie namens Georgia gründen will.
So begibt sich Nellie auf ein Schiff und fiebert aufgeregt dem neuen Land entgegen.
In South Carolina angekommen gibt es jeden Tag neue Herausforderungen. Nellie muss immer wieder um ihre Bleibe kämpfen. Das Leben ist hart und entbehrungsreich.
Schnell gewinnen die verwaisten Siedlerkinder das Herzen von Nellie. Und da ist Samuel, der englische Anwalt mit den blauen Augen, der ihr in schweren Stunden beisteht.

Malou Wilke zeichnet ein fesselndes Bild des Lebens in den frühen Tagen der amerikanischen Kolonien. Sie beschreibt die raue Schönheit der Landschaft ebenso eindrucksvoll wie die harten Lebensbedingungen der Siedler. Dabei lässt sie die Leser*innen tief in Nellies Gedanken und Gefühle eintauchen.

Der Roman besticht durch seine lebendige Erzählweise und seine vielschichtigen Charaktere. Nellie ist eine starke und unabhängige Frau, die für ihre Überzeugungen einsteht. Sie ist aber auch verletzlich und muss lernen, mit ihren eigenen Fehlern und Schwächen umzugehen.

Auch Themen wie indigene Völker und Sklavenhaltung werden in die Geschichte eingestreut.
Dabei bleibt die Autorin neutral und vermittelt keine eigene Meinung. Es war in dieser Zeit leider so und wenn eine Geschichte authentisch sein soll, muss das Thema natürlich angesprochen werden. So arbeitet bei Nellie das Sklavenpaar Grover und Destiny.
Zum Glück geht es ihnen bei Nellie, im Gegensatz zu vielen anderen gut.

Der Schreibstil von Malou Wilke ist flüssig, fesselnd und gut verständlich.
Ich bin schnell tief in die Geschichte eingetaucht und die Seiten sind nur so dahingeflogen.

„Savannah: Aufbruch in eine neue Welt“ ist ein spannender und emotionaler Roman.
Ich freue mich schon jetzt auf den 2. Band „Savannah: Erwachen einer neuen Zeit“ der im Dezember erscheinen soll.

Die Stauffenbergs

Charlotte Roth
Historischer Roman
411 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer-Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine sehr schöne Liebesgeschichte mit einem traurigen Ende

Klappentext:
Sie ist die Tochter des fränkischen Generalkonsuls und einer baltischen Freifrau. Er ist der jüngste Spross eines schwäbischen Adelsgeschlechts mit einer vielversprechenden militärischen Karriere. Als Nina und Claus von Stauffenberg sich 1929 auf einem Ball kennenlernen, sind sie verliebte junge Menschen auf dem Weg in ein märchenhaftes Leben.

Doch der Lauf der Geschichte will es anders: Aus der Mutterkreuzträgerin und dem Wehrmachtsoffizier werden Regimegegner und Verschwörer. Das Schlimmste für ihn: Deutschlands Zusammenbruch. Für sie: der Verlust ihres geliebten Mannes. Trotzdem lässt Nina von Stauffenberg ihrem Claus die Freiheit, zu tun, was er tun muss. Doch das bedeutet, dass sie ihn nach dem 20. Juli 1944 nie wiedersehen und alles verlieren wird …

„Die Stauffenbergs“ von Charlotte Roth ist eine Liebesgeschichte, die ein trauriges Ende findet.
Charlotte Roth erzählt die Geschichte von Nina und Claus von Stauffenberg. Es ist eine tiefe und innige Liebe die, die zwei Menschen verbindet.
Am Anfang, wenn wir Nina kennenlernen ist sie noch eine sehr junge und naive Frau. Doch an der Seite von Claus entwickelt sie sich zu einer Persönlichkeit. Als Claus und Nina sich begegnen verlieben sie sich gleich ineinander. Charlotte Roth erzählt die Liebesgeschichte mit so viel Gefühl, dass man gar nicht daran denkt, dass die Geschichte ein trauriges Ende nimmt.

Als die politische Situation sich in Deutschland zu verändern beginnt, war auch Claus von Stauffenberg davon überzeugt das Hitler Deutschland positiv verändern wird.
Claus von Stauffenberg ist aber einer der merkte wie er sich getäuscht hat. Mit einigen Gleichgesunden fängt Claus an einen Plan zu schmieden.

Charlotte Roth erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven.
Der Perspektivwechsel sorgt dafür, dass man den Charakteren ganz nahe ist. Ich konnte mich richtig in Nina und Claus hineindenken. Konnte fühlen, was sie fühlen denken, was sie denken.
Wie schon oft hat Charlotte Roth mich wieder mit einer Geschichte total begeistert. Schnell wurde ich wie durch einen Sog in die Geschichte hineingezogen.
Der flüssige und gut verständliche Schreibstil sorgt dafür, dass die Seiten nur so dahinfliegen.

Charlotte Roth hat eine ganz tolle Recherchearbeit geleistet. Die Autorin vermittelt die Zeit der Handlung sehr realistisch.
Sie trifft den Nerv und man versteht gut, dass was am Anfang vielleicht für die Menschen vielversprechend anmutete zu einem Inferno wurde.
Am Ende der Geschichte finden die Leser*innen noch ein ausführliches und interessantes Glossar.

„Die Stauffenbergs“ ist eine gelungene Romanbiografie, die mir viel Lesevergnügen bereitet hat.

Das Haus Kölln – Wahres Glück

Elke Becker
Historischer Roman
365 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein schöner Abschluss der Kölln Saga

Klappentext:
Elmshorn 1938: Geschäftlich sind die Köllns im Aufschwung. Als erste eingetragene Marke des Unternehmens setzen ihre blütenzarten Haferflocken neue Standards, die Produktpalette wächst. Politisch zieht eine Bedrohung herauf, als die NSDAP mehr und mehr Zuspruch in der deutschen Bevölkerung findet. Die Gefahr rückt immer näher und als Deutschland in den Krieg zieht, bangt Else um ihren Mann und ihre Söhne. Doch gerade in Krisenzeiten steht die Familie besonders eng zusammen.

„Das Haus Kölln – Wahres Glück“ ist der 3. und letzte Band der Kölln-Saga von Elke Becker.

Elke Becker entführt ihre Leser*innen nach Elmshorn. Erzählt wird die Geschichte einer noch heute bekannten Unternehmerfamilie. Die Familie Kölln ist bekannt für ihre Haferflocken und andere Frühstücksprodukte.
Die Geschichte umfasst die Jahre 1937-1945 und wieder erschüttert ein Krieg die Menschen.

Peter Claus Diedrich hat das Unternehmen fest im Griff.
Seine Frau Else steht immer an seiner Seite. Auch mit der Boutique hat Else Erfolg. Die Kinder sind schon junge Erwachsene. Der älteste Sohn bereitet sich schon darauf vor, eines Tages das Mühlenwerk zu übernehmen. Die Mädchen studieren in Hamburg und haben sich dem Swing verschrieben.
Die Zeiten werden immer beängstigender. Die NSDAP wird immer stärker. Immer mehr Einschränkungen müssen die Menschen hinnehmen. Die jüdischen Einwohner versuchen ins Ausland auszuwandern. Dann bricht der 2. Weltkrieg aus.

Ich habe bei diesem Band eine Weile gebraucht um in die Geschichte einzutauchen.
Zu den Protagonisten habe ich den Zugang zu Beginn nicht richtig gefunden. Ich konnte sie am Anfang zum Teil nicht zuordnen.
Zwischen der Handlung des 2. Bands und des 3. Bands liegen viele Jahre. Die Kinder die damals gerade geboren wurden, sind jetzt fast erwachen.
Mir haben hier Rückblenden gefehlt, die andeuten, was in den vergangenen Jahren geschehen ist. Nach einem Drittel des Buchs bin ich dann aber doch in die Geschichte eingetaucht.

Elke Becker hat für die Geschichte ganz tolle Charaktere ins Leben gerufen. Viele hat man im 1. und 2. Band schon kennen und lieben gelernt.
Aber auch die junge Generation sind sehr liebenswerte Charaktere, die sich beweisen müssen.
Nicht nur die Familie Kölln auch die Nebendarsteller sind gut getroffen. Auch hier trifft man auf alt Bekannte und auf neue Protagonisten.
Elke Becker führt ihre Charaktere sehr lebendig durch die Geschichte. Die Handlungsorte werden sehr gut beschrieben.

Das Leben und werken der Familie Kölln war im Krieg mit Schwierigkeiten verbunden.
Es mussten bestimmt Mengen produziert werden, dazu fehlten aber die Arbeiter. Die Männer waren ja fast alle im Krieg. Dazu kam die Angst um die Familie.

Die Autorin hat sehr gute Recherchearbeit geleistet. Elke Becker vermittelt den Zeitgeist sehr gut. Die beliebte Swingmusik, die auch die Töchter des Hauses Kölln liebten, wurde verboten. Nur heimlich konnte man noch in einen Keller gehen und die Musik hören und tanzen. Oft machte die SS Razzien.
Wer vom jüdische Teil der Bevölkerung die Möglichkeit hatte, flüchtete ins Ausland.
Die Schwester von Peter Claus Diedrich Helene, ist mit einem Juden verheiratet. Da war Marie, die in Dänemark lebt eine große Hilfe.
Sehr interessant war, wie die Dänen für die jüdischen Menschen eingestanden sind als Dänemark von den Deutschen besetzt war. Das war für mich neu und spannend.


Im Nachwort erzählt Elke Becker, dass ihr das Firmenarchiv zur Verfügung stand. Über das Privatleben der Familie Kölln ist nicht so viel überliefert. Hier hat die Autorin ihre Fantasie freien Lauf gelassen. Herausgekommen ist eine Geschichte, die mit gut gefallen hat. Elke Becker hat Realität und Fiktion wunderbar verknüpft. Die Geschichte wirkt sehr authentisch.

Der flüssige und gut verständliche Schreibstil der Autorin lässt das Lesen zu einem großen Vergnügen werden.

Fräulein Liebe und der Traum vom Leben

Susanne Esser
Historischer Roman
392 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer-Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine bewegende Familiensaga

Klappentext:
1955 scheinen im schönen Andernach am Rhein die schlimmsten Wunden des 2. Weltkriegs verheilt. Buchhändlerin Eva Liebe möchte nun endlich ihren Georg heiraten – doch als sie das Aufgebot bestellen wollen, erfährt Eva über ihren Verlobten etwas, das ihr den Boden unter den Füßen wegreißt. Zutiefst verletzt stößt Eva ihn von sich; seine Erklärung kann sie nicht glauben.
Trost und Ablenkung findet Eva in der Rhein-Buchhandlung, die sie als Urlaubsvertretung für ihre Tante alleine führt. Für sie eine Bewährungsprobe, soll sie die Buchhandlung doch eines Tages von der Tante übernehmen. Mitten in die Lesung mit einer jungen Autorin platzt jedoch ein verhärmter Mann, schimpft Eva eine Betrügerin und wirft sie hinaus. Es ist Evas totgeglaubter Onkel August und der Spätheimkehrer ist nicht mehr der Mann, der er einst war.

„Fräulein Liebe und der Traum vom Leben“ ist der 2. Band der historischen Familiensaga „Die Rhein-Buchhandlung“ von Susanne Esser.

Susanne Esser hat tolle Charaktere zum Leben erweckt. Eva ist mir schon im 1. Band ans Herz gewachsen. Sie ist eine junge und starke Frau. In der Buchhandlung ihrer Tante Maria fühlt sie sich wohl.
Da die Tochter der Tante studieren möchte und nicht so viel Interesse an der Buchhandlung zeigt, wird Eva als Buchhändlerin die Buchhandlung wahrscheinlich einmal übernehmen. Doch bis dahin ist ein weiter Weg.
Eva hat in diesem Band gleich mit zwei Schicksalsschlägen zu kämpfen. Endlich möchte sie ihren Georg heiraten. Doch als sie das Aufgebot aufgeben erfährt sie etwas über Georg, dass es ihr unmöglich macht den Mann zu heiraten.
Eva findet wieder einmal Trost in der Buchhandlung. Doch es kommt noch schlimmer. Ihr Onkel August kommt als Spätheimkehrer aus dem Krieg. Er ist kaum wiederzuerkennen, beschimpft Eva eine Betrügerin zu sein und wirft sie aus der Buchhandlung.

Die Autorin hat die Atmosphäre der Zeit gut angepasst. Der Krieg ist 10 Jahre vorbei. Die Menschen wollen wieder Freude empfinden, wollen wieder Leben.
So will auch Eva ihr Glück finden, doch das bleibt ihr erst einmal verwehrt.
Auch die Nachwehen des Kriegs vermittelt die Autorin gut. Was der Krieg aus den Menschen gemacht hat. Vor allem mit denen, die an vorderster Front gekämpft haben und in Gefangenschaft geraten sind.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Mit viel Gefühl erzählt sie ihren Leser*innen die Geschichte.
Der 1. Band hat mir schon große Freude bereitet und jetzt im 2. Band die weitere Entwicklung von Eva und den anderen Charakteren mitzuerleben war mir eine große Freude.

„Fräulein Liebe und der Traum vom Leben“ ist die gelungene Fortsetzung der historischen Familiensaga und ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Eifelfrauen- Der Ruf der Nachtigal

Brigitte Riebe
Historischer Roman
430 Seiten
erschienen im Wunderlich Verlag (Rowohlt Verlag)
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Fesselnder Historischer Roman

Klappentext:
Altenburg, 1945: Wiesen voller Orchideen im Frühling, Heuernten in der Sommersonne, stille Landschaften im Herbstnebel. Klara und Mia Fuchs wachsen als Schwestern auf einem idyllischen Bauernhof in der Eifel auf. Die beiden sind unterschiedlich wie Tag und Nacht: Während Mia alle Blicke auf sich zieht und die Menschen mit ihrer ungezwungenen Art für sich einnimmt, ist Klara nachdenklich und in sich gekehrt. Nur wenn sie singt, fällt alle Schüchternheit von ihr ab. Ihre glockenhelle Stimme verzaubert jeden, der ihr zuhört. Als der tschechische Sänger Pavel auf dem Hof Schutz sucht, nimmt das Leben der Schwestern eine unerwartete Wendung.


„Eifelfrauen – Der Ruf der Nachtigall“ ist der zweite Band der Eifelfrauen Dilogie von Brigitte Riebe.

Brigitte Riebe gehört schon lange zum Kreis meiner Lieblingsautoren/innen.
Ich habe schon recht viel von ihr gelesen und es ist egal welches Buch man von Brigitte Riebe in die Hand nimmt, es ist immer ein Highlight.
Auch der neue historische Roman „Eifelfrauen – Der Ruf der Nachtigall“ hat mich wieder mehr als begeistert.

Johanna lebt weiterhin mit ihrer Familie im Haus der Füchsin. Sie und ihre beiden Töchter Klara und Mia lieben die Natur, die Tiere und Pflanzen.
Jetzt, wo der Krieg endlich vorbei ist und die Töchter erwachsen sind, möchte sich Johanna auch wieder mehr ihrer Kunst widmen.

Klara und Mia sind als Schwestern aufgewachsen und haben ein sehr inniges Verhältnis.
Klara verzaubert alle mit ihrer schönen Stimme. Als der tschechische Sänger Pavel auf den Bauernhof der Familie kommt, ist auch er von Klaras Stimme angetan. Pavel gibt Klara Gesangsunterricht und es wächst die Idee, eine vereinfachte Version von Hänsel und Gretel in den umliegenden Dörfern aufzuführen.
Pavel hat mit seiner Art schnell Klaras Herz erobert, aber nicht nur Klaras Herz auch, Mia findet Gefallen an Ravel.

Auch Mia zieht es hinaus. Da Heinrich und seine Frau Greta keine Kinder haben, holen sie Mia nach Trier. Mia soll den Ablauf in der Tabakfabrik Fuchs kennenlernen.
Sie ist, außer den Kindern von Georg, der wegen seiner Nazivergangenheit in der Familie geächtet wird, die einzige Nachkommin der Familie Fuchs.
In der Fabrik lernt sie den Werbeleiter Simon Bermann kennen der ihr helfend zur Seite steht.

Auch die anderen Charaktere sind gut und durchdacht zu ihrem Einsatz gekommen.
Die meisten sind aus dem 1. Band bekannt. Es war für mich ein freudiges Wiedersehen.

Brigitte Riebe erzählt die Geschichte sehr facettenreich.
Die Jahre 1945-1954 werden gut widergespiegelt.
Der Krieg ist zu Ende. Brigitte Riebe, beschreibt die Situation sehr realistisch. Dabei erzählt die Autorin nicht nur vom Eiswinter und dem Hunger, der die Menschen plagt. Von den immer noch rationierten Lebensmittel die nie ausreichen.
Brigitte Riebe, zeigt auch die andere Seite der Menschen auf. Es gibt Hoffnung, die Menschen wollen endlich wieder leben. Der Hunger auf das Schöne, auf Kunst wie die Oper oder eine Gemäldeausstellung werden sehr deutlich spürbar.

Der Schauplatz ist wie im 1. Band wieder die Eifel.
Die Beschreibung der Landschaft ist farbenprächtig. Ich habe dieses Fleckchen Erde schon im 1. Band liebgewonnen.

Wieder einmal hat Brigitte Riebe mich mit ihrem Schreibstil begeistert. Das Buch hat mich einfach so gefesselt, dass ich es kaum aus der Hand legen konnte.
Jetzt sind die 2 Bände der Eifelfrauen gelesen. Ich bin aber mir sicher, Brigitte Riebe wird ihre Leser*innen bald mit einem neuen Werk begeistern.

Der Blick einer Frau

Caroline Bernard
Historischer Roman
384 Seiten
erschienen bei Rütten & Loening
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Fesselnde Geschichte

Klappentext:
1935: Im Pariser Exil schließt die junge Gerta mit dem Fotografen André einen Pakt: Er bringt ihr das Fotografieren bei, sie kümmert sich darum, seine Bilder zu verkaufen. Bald werden die beiden als Gerda Taro und Robert Capa gefeiert, und sie verlieben sich. Als dann in Spanien der Bürgerkrieg ausbricht, wagt es Gerda als erste Frau, an vorderster Front zu fotografieren. Die Bilder gehen um die Welt, auch wenn niemand glaubt, dass eine Frau sie gemacht hat. Doch der Erfolg fordert seinen Tribut. Auf der Suche nach dem besten Bild riskieren Gerda und Robert nicht nur ihre Liebe, sondern auch ihr Leben.

„Der Blick einer Frau“ von Caroline Bernard erzählt aus dem Leben der Fotografin Gerda Taro und des Fotografen Robert Capa.
Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, da Caroline Bernard mich mit Büchern wie „Die Wagemutige“ oder Frida Kahlo, in denen es immer um bekannte Persönlichkeiten geht, begeistert hat.
Gerda Taro und Robert Capa waren mit bisher unbekannt und ich bin der Autorin dankbar, dass sich das durch diese Geschichte geändert hat.

Die junge Fotografin Christina findet auf dem Dachboden eines Hauses einen Koffer voller Negative. Schnell erkennt sie, dass der Inhalt interessant und wertvoll ist. Sie versucht herauszufinden, wer die Bilder, die zum Teil im spanischen Bürgerkrieg entstanden sind, gemacht hat.
Da beginnt die Geschichte.

Gerta lebt, wie viele deutsche Juden in Paris im Exil. Ein Zimmer teilt sie sich mit einer Freundin. Das Geld reicht hinten und vorne nicht. Essen gibt es nur so viel, dass sie nicht den Hungertod sterben.
Als sie den Fotografen André kennenlernt, reift eine Idee in Greta.
Sie beginnt sich für das Fotografieren zu interessieren und schließt einen Deal mit André.
Er lernt ihr das Fotografieren und sie versucht seine Bilder zu verkaufen.
Gerta hat für ihre Bilder einen anderen Blickwinkel als ihre männlichen Kollegen, was auf Interesse stößt.
Gerta erfindet für sich und André die Künstlernamen Gerda Taro und Robert Capa, mit denen sie auch in die Geschichte eingehen werden.
Als Greta zu Ohren kommt, dass in Spanien der Bürgerkrieg ausgebrochen ist, reist sie zusammen mit André nach Spanien. Sie möchte den Menschen das wahre Gesicht des Aufstands zeigen.
Doch die Reise nach Spanien wird ihr zum Verhängnis, sie kehrt nicht mehr zurück.

Caroline Bernard erzählt die Geschichte mit viel Gefühl. Die Autorin vermittelt ihren Leser*innen immer die passende Stimmung. Erst das entbehrungsreiche Leben, zum Teil Verzweiflung, aber auch der Wille sich nicht unterkriegen zu lassen wird deutlich.
Die Gefühle, die Greta für André hegt, werden schnell deutlich. Und vor allem die Spannung von Gretas ersten Fotografien.
Die Reise nach Spanien und der Bürgerkrieg übertrifft dann alles gelesene noch einmal. Ich habe Greta und André mit großer Spannung begleitet.

Caroline Bernhard hat einen flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil. Unterhaltsam, fügt die Autorin Details der frühen Fotografie in ihre Geschichte ein.
Auch das Leben in Frankreich im Exil wurde eingehend und realistisch von der Autorin beschrieben.
Aus realen Überlieferungen und Fiktion webt Caroline Bernhard eine wunderbare Geschichte zusammen, in die ich schnell eingetaucht bin.

Wie schon einige Bücher der Autorin hat mich „Der Blick einer Frau“ wieder total begeistert.

Unsere kurze Ewigkeit

Melanie Metzenthin
Historischer Roman
414 Seiten
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Piper Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine fesselnde Erzählung über Liebe, Macht und Familie

Klappentext:

Essen, 1882. Der begehrteste Junggeselle des Ruhrpotts heiratet eine alte Jungfer: Für Fritz Krupp und die gleichaltrige Margarethe mag es eine Liebeshochzeit sein, doch die feine Gesellschaft sieht in der Braut keine gute Partie. Margarethe beweist allerdings schnell, was in ihr steckt. Immer wieder muss sie für ihren kränklichen Gatten einspringen und ihn in privaten wie beruflichen Belangen vertreten. Ihr Mann, das Unternehmen und die Krupp-Dynastie verlangen ihr alles ab – ihre Ehe wird für sie zur Lebensaufgabe, Erfüllung und Herausforderung zugleich.

Mit ihrem Roman „Unsere kurze Ewigkeit“ entführt Melanie Metzenthin ihre Leser*innen in die Welt der deutschen Industriellenfamilie Krupp und zeichnet ein facettenreiches Bild von Margarethe, der Ehefrau von Fritz Krupp.

Margarethe arbeitet als Gouvernante, was ihrer Mutter so gar nicht behagt. Sie wünscht sich für ihre Tochter eine gute Partie, was das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter trübt. Besser versteht Margarethe sich mit Berta Krupp. Auch zu Fritz Krupp, dem Sohn von Berta, hat Margarethe einen guten Kontakt. Margarethe fühlt sich schon länger zu Fritz hingezogen, doch bis Fritz sich zu einer Heirat entschließt, dauert seine Zeit.
Fritz ist gesundheitlich angeschlagen und nicht imstande, die Firma alleine zu leiten.
Margarethe unterstützt ihren Mann aus voller Kraft und vertritt ihren Mann, wo immer es nötig ist.

Melanie Metzenthin zeichnet ein komplexes Bild der Protagonisten. Margarethe wird als kluge und willensstarke Frau dargestellt, die sich in einer männerdominierten Welt zu behaupten weiß. Fritz hingegen kämpft mit seinem angeschlagenen Gesundheitszustand und sucht Zuflucht in der Welt der Wissenschaft.

Der Roman ist gleichzeitig ein Zeitbild des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Metzenthin verwebt gekonnt historische Ereignisse mit der fiktionalen Erzählung und lässt den Leser eintauchen in die Epoche der Industrialisierung und des Kaiserreichs.
Melanie Metzenthin erzählt die Geschichte in einem fesselnden und gut verständlichen Schreibstil.

„Unsere kurze Ewigkeit“ ist ein fesselnder und facettenreicher Roman, der die Leser auf eine Zeitreise in die Vergangenheit mitnimmt. Melanie Metzenthin zeichnet ein berührendes Bild einer starken Frau und ihrer außergewöhnlichen Ehe.

Danzig – Zeiten des Sturms

Heike Sellnick
Historischer Roman
560 Seiten
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Auftakt einer interessanten Trilogie

Klappentext:
Johanna ist glücklich. Der Aufbau der neuen Forster-Werft auf dem Strohdeich vor den Toren von Danzig schreitet gut voran. Ihr Ehemann Berthold und sein Sohn aus erster Ehe, Pawel, arbeiten voller Tatendrang am ersten Schiff, das schon bald zu Wasser gelassen werden soll. Auch Johanna drängt darauf, sich mehr in die Geschäfte der Werft einzubringen. Inzwischen schätzen Berthold und Pawel ihre zupackende Art, aber als Frau hat sie sehr zu ihrem Missfallen immer noch wenig zu entscheiden. Außerdem geht ihr Pawel weiterhin aus dem Weg. Er kann nicht vergessen, was beim Brand der Lagerhalle in Neufahrwasser geschehen ist.
Und einem ist Johannas Erfolg nach wie vor ein Dorn im Auge: ihrem Bruder. Theodor intrigiert gegen sie, wo er kann, und versucht Johanna und der Werft immer weitere Steine in den Weg zu legen. Als es zu einem Eklat bei der ersten Schiffstaufe kommt, steht nicht nur der Ruf des jungen Schiffsbauunternehmens auf dem Spiel, auch Johannas Ehe wird einer Zerreißprobe ausgesetzt.

„Danzig – Zeiten des Sturms“ ist der zweite Band einer interessanten Trilogie von Hilke Sellnick.
Die Autorin ist mir unter verschiedenen Pseudonymen schon lange bekannt.
Auf die Fortsetzung der Trilogie war ich schon sehr gespannt.

Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach Danzig in das Jahr 1862.
Es geht weiter mit Johanna, Berthold und Pawel.
Auch wenn es nicht die große Liebe ist, so ist Johanna glücklich in ihrer Ehe, die einmal als eine Zweckehe begann.
Die Familie und Werftbesitzer fiebern aufgeregt dem Zuwasserlassen ihres ersten Schiffs entgegen. Auch Johanna arbeitet kräftig mit, auch wenn sie sich ärgert, dass sie als Frau nicht richtig ernst genommen wird.
Johannas Bruder Theodor intrigiert immer noch gegen sie. Er neidet ihr den Erfolg. So kommt es auch bei der Schiffstaufe zu einem unschönen Ereignis, dass dem Ansehen der noch jungen Werft schaden kann.

Die Protagonisten hat man zum Teil schon im ersten Band kennengelernt.
Johanna war mir schon im ersten Band sympathisch. Sie bringt sich gut in die Werft ein und ist sich für keine Arbeit zu schade.
Doch ihre Meinung wird nicht immer ernst genommen. Leider war dies das Los der Frau in dieser Zeit.
Auch Berthold ist ein toller Charakter. Ich finde es gut, mit welchem Elan er die Werft aufgebaut hat.
Pawel ist noch jung und mit ihm gehen die Pferde manchmal durch. Ich mag ihn aber auch gerne.

Hilke Sellnick bringt mir mit ihrer Geschichte das frühere Danzig näher.
Mit seiner direkten Lage an der Ostsee ist die Stadt ideal für den Schiffsbau.
Auch über die Werft und den Schiffsbau erfährt man einiges, was ich interessant finde.
Die Zeit hat die Autorin gut eingefangen. Man erfährt einiges über das Leben und Denken der Menschen in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und von der politischen Lage im Land

Die Charaktere werden sehr lebendig beschrieben und gefallen mir gut.
Die Autorin erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, was die Geschichte sehr facettenreich macht.
Der Schreibstil von Hilke Sellnick ist flüssig und gut verständlich.
Über der ganzen Geschichte liegt eine gewisse Spannung, die mich immer weiterlesen ließ.

„Danzig – Zeiten des Sturms“ ist ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe. Ich freue mich schon auf Band 3 „Danzig – Jahre der Freiheit“, der im Juni 2025 erscheinen soll.