Töchter der Hoffnung

Maria Nikolai
Historischer Roman / Familien-Saga
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Traumhaft schöner Auftakt einer neuen Familiensaga

Helena, Katharina und Lilly Lindner sind mit dem Gasthaus Lindenhof in Meersburg am Bodensee fest verwurzelt.
Verbinden sie doch viele schöne Kindheitserinnerungen mit dem in die Jahre gekommenen Haus.
Besonders Helena träumt davon aus dem alten Gasthof ein Grandhotel zu machen.
Doch so eine Neugestaltung ist teuer und das Geld ist knapp.
Die Jahre des Kriegs und die fehlenden Gäste haben ihre Spuren hinterlassen.
Ihre Mutter Elisabeth führt in der Zeit, wo der Vater im Krieg ist das Gasthaus mit fester Hand aber ohne Erfolg.
Als eines Tages ein fremder Mann in das Gasthaus kommt fühlt Helena eine Verbindung zu dem Fremden.
Helena fühlt sich trotz der entstellenden Narben die der Fremde im Gesicht hat von seiner Aura angezogen.
Er ermutigt sie ihren Traum vom Grandhotel nicht aus den Augen zu verlieren.
Nach und nach entdecken sie, dass sie eine gemeinsame Vergangenheit haben der sie auf die Spur kommen müssen.

„Töchter der Hoffnung“ ist der erste Band der neuen Bodensee-Saga von Maria Nikolai.

Was soll ich sagen, das Buch hat mich von Anfang bis Ende begeistert.
Es hat alles was ein guter Roman braucht.
Viele historische Elemente wie der erste Weltkrieg und die Spanische Grippe.
Historische Persönlichkeiten wie Wassily Kandinsky, Kasia von Szadurska und Dr. Karl Moll.
Eine romantische Liebesgeschichte und ein Geheimnis das sich ganz langsam entblättre.
Ja und natürlich einfach tolle Protagonisten.
Besonders hat es mir natürlich Helena angetan.
Sie ist eine tolle Frau die ihren Traum vom Grandhotel nicht aufgeben mag.
Trotz aller Widrigkeiten hält sie immer daran fest.
Verzweifelt sucht sie nach einer Lösung den Lindenhof zu retten als das Geld auszugehen drohte.
Auch ihre Schwestern Katharina und Lilly mochte ich auf Anhieb.
Lilly ist jung und weiß noch nicht so recht wo sie ihr Weg einmal hinführen soll.
Katharina dagegen ist von der Medizin begeistert.
Sie arbeitet als Hilfsschwester im Lazarett und kümmert sich aufopferungsvoll um die Patienten.
Für sie würde ich mir Wünschen, dass ihr der Weg zum Medizinstudium geebnet wird.

Natürlich muss ich auch Baron Maxim Baranow erwähnen.
Er hat so viel schreckliches erlebt: Seine Begegnung mit Helena führt ihn zu einem Wendepunkt in seinem Leben.

Die Entwicklung all der wunderbar ausgearbeiteten und sympathischen Charaktere mitzuerleben war einfach toll.
Ich habe mit ihnen gelitten und mich mit ihnen gefreut.

Maria Nikolai erzählt die Geschichte mit sehr viel Gefühl. Viele historische Gegebenheiten hat sie mit in die Geschichte eingeflochten und auch reale Persönlichkeiten die Bühne betreten lassen.

Mit ihrem gut verständlichen und fesselnden Schreibstil hat die Autorin mich ganz schnell in die Geschichte eintauchen lassen.
Ich konnte das Buch nach wenigen Seiten kaum noch aus der Hand legen.

Jetzt freue ich mich schon auf den 2. Band der Bodensee-Saga.

Stadt der Mörder

Britta Habekost
Historischer Kriminalroman
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Historischer Kriminalroman der mit einer gewaltigen Sprache daherkommt

Die Leiche des sechzehnjährigen Clément Faucogney wird gefunden.
Der Anblick entsetzt selbst den Ermittler Lieutenant Julien Vioric der im Krieg schon viel gesehen hat.
Bei seinen Ermittlungen stößt der Lieutenant auf Lysanne Magloire, eine jungen Frau die auf der Suche nach ihrer Schwester ist und sich dabei in große Gefahr begibt.
Längst schon ist sie den Surrealisten, eine Gruppe Pariser Dichter verfallen.
Noch ahnt niemand, dass diese Gruppe der Schlüssel zu den Verbrechen ist die in Paris zur Zeit verübt werden.


„Stadt der Mörder“ ist ein Historischer Kriminalroman von Britta Habekost.
Die Autorin kommt mit einer gewaltigen Sprache daher. Stellenweise ist die Geschichte fast schon poetisch geschrieben.
Sie beschreibt die Ereignisse recht bildhaft, man sieht es richtig vor seinem inneren Auge vorbeiziehen.

Die Protagonisten sind interessant.
Lieutenant Julien Vioric hat mir auf Anhieb gefallen, genau wie Lysanne. Beide tragen ihre Vergangenheit mit sich herum.

Auch die Gruppe der Surrealisten ist spannend dargestellt. Sie hat es ja wirklich gegeben.
In diesem Zusammenhang hätte ich mir ein Personenregister gewünscht wo die realen Personen hervorgehoben werden.

Beim Lesen fühlt man sich in das Paris der 1920er Jahre versetzt. Die Autorin beschreibt die Schauplätze gekonnt.
Auch ist in diesem Buch Fiktion und Realität so fein verwoben, dass man es kaum trennen kann.

„Stadt der Mörder“ ist ein historischer Kriminalroman der auch für Nicht-Krimileser sehr zu empfehlen ist.

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch

Helene Sommerfeld
Historischer Roman
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannend-Turbulent-Mitreisend

Berlin 1922.
Die Polizeiärztin Magda Fuchs eröffnet in Berlin Charlottenburg ihre eigene Praxis.
Die Zeiten sind schwer, die Inflation schreitet mit schnellem Schritten voran.
Magda Fuchs stellt sich die Frage, ob es die richtige Zeit ist an ein Kind zu denken.

LS Polizeiärztin wird Magda zu einem grausigen Fall gerufen.
Eine junge Mutter wird mit vielen Stichverletzungen neben ihrem Kind aufgefunden.
Magda und Kommissar Kuno Mehring fragen sich, ob der Mord an der Mutter zu seiner Serie von Überfällen auf Frauen des leichten Gewerbes gehört.

„Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch“ ist der zweite Band einer geplanten Trilogie von Helene Sommerfeld.
Helene Sommerfeld ist das Pseudonym eines in Berlin lebenden Autorenehepaars.
Sie bezeichnen sich selbst als Yin und Yang.
Und wenn man das Buch so liest kann man dem nur zustimmen, sie ergänzen sich wunderbar.
Die Geschichte ist wie aus einer Feder geschrieben.

Die Autoren entführen ihre LeserInnen im zweiten Teil ins Berlin 1922.
Die Inflation schreitet weiter voran.
Magda Fuchs ist inzwischen frisch verheiratet und hat ihre eigene Praxis eröffnet.
Natürlich steht sie auch weiterhin im Dienst der Polizei.
Mit dem Beruf der Polizeiärztin hatte ich mich vor den ersten Band noch nie beschäftigt. Es hat mich überrascht zu lesen, dass es den Beruf schon seit 1900 gibt.
Leben konnte man wohl nicht von diesem Beruf, so hat sich ja auch Magda Fuchs den Traum der eigenen Praxis erfüllt.

Auch im zweiten Band sind die Charaktere gut in Szene gesetzt.
Es gefällt mir die weitere Entwicklung der Protagonisten mitzuerleben. Vor allem spürt man, dass sich das Bild der Frau deutlich wandelt.
Sie werden stärker und selbstbewusster.

Auch bekommt man wieder viel von der Stimmung in Berlin der 1920er Jahre mit.
Für viele ist die Lage schwierig. Hoffnungslosigkeit, Armut und Arbeitslosigkeit sind an der Tagesordnung.
So fragt sich Magda auch, ob es die richtige Zeit ist an eine Familie zu denken.

„Die Polizeiärztin Magda Fuchs – Das leben, ein großer Rausch“ ist spannend und gleichzeitig sehr unterhaltsam. Es hat etwas von Krimi und Historischem Roman, meine beiden liebsten Genre.

Jetzt freue ich mich schon auf den dritten Band
„Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein wilder Tanz der im März 2022 erscheinen soll.

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum

Helene Sommerfeld
Historischer Roman
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.


Spannender Auftakt der Reihe um die Polizeiärztin Magda Fuchs

Berlin 1920. Nach dem Krieg ist alles im Wandel.
Auch die Frauen wollen sich nicht so einfach zurück an den Herd drängen lassen.
Das bekommt auch die Polizeiärztin Magda Fuchs in ihrem Bekanntenkreis zu spüren.
Magda ist von Frauen umgeben die ihr Leben selbst in die Hand nehmen wollen.
Auch Magda muss sich in ihrem Job als Polizeiärztin behaupten und das ist nicht immer einfach.

„Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum“ ist der Auftakt einer geplanten Trilogie von Helene Sommerfeld.
Helene Sommerfeld ist das Pseudonym eines in Berlin lebenden Autorenehepaars.
Sie bezeichnen sich selbst als Yin und Yang.
Und wenn man das Buch so liest kann man dem nur zustimmen, sie ergänzen sich wunderbar.
Die Geschichte ist wie aus einer Feder geschrieben.

Die Autoren entführen ihre LeserInnen ins Berlin 1920.
Alles ist im Wandel. Besonders das Bild der Frau scheint sich zu verändern.
In der Geschichte begegnet man einigen starken und selbstbewussten Frauen.
Besonders angetan hat es mir natürlich Magda Fuchs, die Polizeiärztin.
Aber auch Doris, Celia, Ina, Ruth und Erika müssen Mauern einreisen um sich in der Männerwelt ihren Platz zu erobern.

Die Charaktere sind gut in Szene gesetzt und gefallen mir ausnehmend gut.
Es macht Spaß ihre Entwicklung mitzuerleben.
Auch bekommt man viel von der Stimmung in Berlin der 1920er Jahre mit, die von Armut und Hoffnungslosigkeit geprägt ist.

„Polizeiärztin Magda Fuchs – Das leben, ein ewiger Traum“ ist spannend und gleichzeitig sehr unterhaltsam. Es hat etwas von Krimi und Historischem Roman, meine beiden liebsten Genre.

Den zweiten Band „Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein großer Rausch“ habe ich schon parat liegen.

Unsere Hälfte des Himmels

Christiane Lind
Historischer Roman
erschienen by AIKA Consulting GmbH
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Christiane Lind für das Rezensionsexemplar

Der Traum vom Fliegen

Johanna und Amelie sind beste Freundinnen und haben beide einen großen Traum, den Himmel zu erobern.
Allerdings war dieser Traum in den 1930er Jahren nicht so leicht zu erfüllen aber die 2 jungen Frauen gaben die Hoffnung nicht auf Pilotinnen zu werden.
40 Jahre später, 1971 bekommt Lieselotte die Nachricht, dass ihre Mutter Amelie einen Unfall hatte und im Koma liegt. Lieselotte die mit ihrem Mann in Kassel lebt macht sich auf den Weg nach Frankfurt zu ihrer Mutter.
Lieselotte möchte versuchen ihre Mutter mit Geschichten aus der Vergangenheit aus dem Koma zu holen. Da Mutter und Tochter nie ein inniges Verhältnis zueinander hatten und Lieselotte auch nie erfahren hat wer ihr Vater ist merkt sie wie wenig sie vom Leben ihrer Mutter weiß.
So versucht sie mehr über die Vergangenheit zu erfahren.

Mit ihrem Roman „Unsere Hälfte des Himmels“ entführt Christiane Lind ihre LerserInnen in die Welt des Fliegens.
Diesen Roman widmet die Autorin aber einer ganz besonderen Gruppe von Frauen, den Himmelsstürmerinnen.
Es beginnt 1935 in Frankfurt, hier gibt es eine Gruppe von Frauen, darunter auch Amelie und ihre Freundin Johanna die einer Segelfliegergruppe angehören.
Die zwei Freundinnen wollen aber mehr als segelfliegen, sie wollen den Flugschein machen und Pilotinnen werden. Ihr Traum ist es eine Stelle als Testpiloten in Berlin zu bekommen.
In diesem Buch wird beschrieben wie schwer es damals für eine Frau war sich in der Männerwelt zu behaupten. Seit Hitler an der Macht war hieß es immer mehr eine Frau gehört an den Herd, hat für ihren Mann zu sorgen und dem Führer Söhne zu schenken. Heute kann man sich so etwas gar nicht mehr vorstellen.
Aber auch Lieselotte befindet sich 1971 in einer Ehe wo der Mann das Sagen hat.
Sie darf nicht arbeiten gehen da die Leute ja sonst denken der Mann verdient nicht genug.
Als Lieselotte nach Frankfurt kommt um sich um ihre im Koma liegende Mutter zu kümmern merkt sie, dass hier in der Stadt die Frauen ihre Rechte fordern und gegen den § 218 kämpfen.
Langsam gesteht sie sich, dass sie in ihrer Ehe nicht glücklich ist und etwas ändern muss.

Christiane Lind kann die Geschehnisse und die Umstände der damaligen Zeit sehr gut vermitteln. Meine Mutter ist 1921 in Frankfurt geboren und ich habe ihren Erzählungen aus ihrer Kindheit und Jugend immer mit großem Interesse gelauscht. Vieles habe ich in ähnlicher Weise in diesem Buch wiedergefunden.
Nicht nur der historische Hintergrund war fesselnd, auch die Protagonisten sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Besonders hat mich Lieselotte beeindruckt die am Anfang ja eher das“ Heimchen am Herde“ war und im Laufe der Erzählung immer selbstständiger und selbstbewusster wurde.
Das Buch wechselt zwischen den Jahren 1971 wo Lieselotte im Mittelpunkt steht und 1935 wo es um das Schicksal von Amelie geht. Diese Schreibweise führt dazu, dass man nicht aufhören kann zu lesen den man möchte ja wissen wie es mit Amelie oder Lieselotte weitergeht.

Unsere Hälfte des Himmels hat mich sehr beeindruckt und ich möchte es allen ans Herz legen.

Das Kaffeehaus – Geheime Wünsche

Marie Lacrosse
Historischer Roman
erschienen im Goldmann Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar.

Glanzvolles Ende der großartigen Kaffeehaus-Saga

Nach dem Tod des geliebten Onkels hat Sophie das Kaffeehaus übernommen.
Auffällig sind die Schaufenster des Cafés, die Sophie durch spektakuläre Gestaltung in Szene setzt.
Das Café wird zu einem Treffpunkt der Wiener Kulturbohème. Viele namhafte Persönlichkeiten geben sich im Café Prinzess die Klinke in die Hand.
Ein Saboteur macht Sophie allerdings derweil Sorgen genauso wie ihre Schwester Milli.

„Das Kaffeehaus – Geheime Wünsche“ ist der 3. Band der großartigen Kaffeehaus-Saga von Marie Lacrosse.

Das Buch ist wieder wunderschön gestaltet. Das Cover ist gut auf Band 1+2 abgestimmt.
Am Anfang gibt es wieder eine Karte von Wien anno 1889.
Danach das obligatorische Personenverzeichnis, was ich bei so umfangreichen historischen Romanen immer sehr wichtig finde. Die historischen Persönlichkeiten sind auch wieder gekennzeichnet.

Auch gibt es auf der Innenseite des Covers wieder ein tolle Totenrezept. Die Orangentorte werde ich bestimmt nach backen.

Es ist schön Sophie wieder zu Treffen.
Sie hat das Café Prinzess übernommen. Es wird zu Treffpunkt vieler bekannter Persönlichkeiten.
Hier stößt man auf Namen wie Gustav Klimt, Arthur Schnitzler, Felix Salten oder Hugo von Hofmannsthal.
Sophie hat eine enorme Entwicklung durchlebt. Sie ist älter und reifer geworden.
Mit dem Caféhaus trägt sie auch eine große Verantwortung.
Die Stellung der Frau zu dieser Zeit kommt wieder sehr gut zur Geltung.
Sophie muss auf ihren untadeligen Ruf achten, was nicht immer einfach ist.
Ihre große Liebe Richard, der in einer unglücklichen Ehe mit Amalia steckt möchte Sophie nicht aufgeben.

Der Schreibstil und die interessanten historischen Hintergrundinformationen lassen mich tief in das Buch eintauchen und ich möchte es nicht aus der Hand legen.
Es ist erstaunlich wie gekonnt hier historische Begebenheiten mit Fiktion miteinander verwoben werden.
Man kann sich gut vorstellen, dass sich alles genau so abgespielt hat.
„Das Kaffeehaus – Geheime Wünsche“ ist mit über 700 Seiten ein umfangreiches und facettenreiches Buch. Ich kann gar nicht oft genug betonen wie begeistert ich von diesem Werk bin.

Der Teepalast

Elisabeth Herrmann
Historischer Roman
erschienen im Goldmann Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine gut Mischung aus Abenteuer und Historik

Friesland 1834: Lene Vosskamp wächst bei einer Fischerfamilie in Armut auf.
Als eines Tages ein Handelsschiff vor der Küste sinkt, rettet Lene einen Mann aus den Fluten.
Damit hat sie die Aufmerksamkeit der Strandpiraten auf sich gezogen:
Lene landet im Kerker, kann sich aber durch eine Münze, die ihr der Schiffsbrüchige gegeben hat befreien.
Diese Münze soll Lene helfen Teehandel in China zu betreiben.
Lene sieht sich ihrem Traum der Armut zu entfliehen nahe. Sie begibt sich auf eine abenteuerliche Reise von Emden über London bis nach Kanton.

„Der Teepalast“ ist der neue Roman von Elisabeth Herrmann.
Ich habe schon unzählige Bücher der Autorin gelesen, bisher aber immer Krimis, Thriller und auch Jugendbücher, die auch im Spannungsbereich angesiedelt sind.
Jetzt hat die Autorin einen Abstecher ins Genre der Historischen Romane gemacht.
Und wie kann es bei Elisabeth Herrmann anders sein, auch dieses Genre beherrscht sie grandios.

Schon das Cover ist ein Hingucker. Es ist wunderschön und man muss es in der Buchhandlung einfach in die Hand nehmen.

Die Protagonisten sind durchweg sehr interessant.
Vor allem natürlich Lene Vosskamp die sich in dieser Geschichte auf ein großes Abenteuer einlässt.
Ich fand Lene gleich sympathisch und es hat Freude gemacht ihre Entwicklung mitzuerleben. Ihr Mut und ihr Tatendrang haben mir allen Respekt abgefordert.
Lene möchte der Armut entfliehen und mit einer Münze die sie von einem Mann den sie aus den Fluten gerettet hat bekommen hat in den Teehandel einsteigen. Ihr großer Traum ist ein Teepalast.
Es hat mir großen Spaß gemacht Lene auf ihrer großen und abenteuerlichen Reise bis ins ferne Asien zu begleiten.

Elisabeth Herrmann erzählt die Geschichte aus Sicht von Lene.
Aber auch die anderen Protagonisten kommen nicht zu kurz.
Im Laufe des Buches begegnet man auch einigen historischen Persönlichkeiten die das Erzählte noch authentischer werden lassen.
Auch die Stellung der Frau zu dieser Zeit wird in diesem Buch hervorgehoben. Wie gut, dass es immer wieder so starke und mutige Frauen wie Lene Vosskamp gab die für die Rechte der Frau gekämpft haben.

Der Schreibstil von Elisabeth Herrmann ist wie immer flüssig und leicht verständlich.
Die Autorin erzählt so bildhaft, dass man sich alles genau vorstellen kann.
Die Länder und Städte sind in diesem Roman sehr gut beschrieben genau wie die Menschen die uns im Laufe der Geschichte begegnen.
Und wie kann es bei der Autorin anders sein, fehlt es auch in diesem Buch nicht an Spannung.

Auch mit dieser Geschichte hat Elisabeth Herrmann mir, wie schon so oft wunderbare Lesestunden geschenkt.

Atelier Rosen – Die Frauen aus der Marktgasse

Marie Lamballe
Historischer Roman
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Lesejury für die Leserunde

Liebe oder Freundschaft

Kassel im Jahre 1830.
Elise Rosen arbeitet bei ihrer Mutter im Putzmacher-Atelier.
Elises Hutkreationen sind in den höheren Kreisen beliebt.
So wird sie auch in das Haus der von Schönhoff’s bestellt und lernt dort Sybilla, die Tochter des Hauses kennen.
Sybilla ist mit dem Leutnant von Haynau verlobt, doch der verliebt sich in Elise.
Das stürzt Elise in einen großem Gewissenskonflikt.
Hegt sie doch auch Gefühle für den Leutnant, möchte aber die Freundschaft mit Sybilla nicht aufs Spiel setzten.

„Atelier Rosen – Die Frauen aus der Marktgasse“ ist der Auftakt einer neuen Buchreihe von Marie Lamballe.

Die Autorin beschreibt die Zeit um 1830 sehr realistisch. Man kann sich das Leben in Kassel zu dieser Zeit recht gut vorstellen.

Die Protagonisten sind gut getroffen.
Elise ist 20 Jahre und arbeitet als Putzmacherin im Atelier ihrer Mutter.
Sie hat mir auf Anhieb gut gefallen. Elise ist eine intelligente und lebensbejahende Frau.
Ihre Mutter Charlotte führt das Atelier mit harter Hand.
Am Anfang war mir Charlotte nicht so sympathisch was sich aber nach und nach gegeben hat.
Als unverheiratete Frau mit einem Kind hatte sie es in dieser Zeit bestimmt nicht einfach.
Sie ist immer von der Angst begleitet, dass das Atelier nicht mehr genug zum Leben abwirft.

Charlotte ist ja auch noch für ihre Mutter und für ihre zwei Angestellten Therese und Babette verantwortlich.
Die beiden Frauen bewohnen je eine kleine Kammer im Haus.
Auch Moritz, der Sohn von Thereses wohnt mit bei den Rosen.

Auch Sybilla von Schönhoff gefällt mir gut. Sie ist eine graue Maus und blüht richtig auf nachdem sie Elise kennengelernt hat.
Doch zwischen der Freundschaft der Frauen steht der Leutnant von Haynau.

Es macht viel Freude die Entwicklung der Charaktere mitzuerleben.
Es gibt einige Verwicklungen und böse Verleumdungen.

Marie Lamballe erzählt die Geschichte sehr authentisch. Man kann sich gut vorstellen, wie das Leben zu dieser Zeit war.

Ihr Schreibstil ist flüssig und gut verständlich.
Es macht Spaß der Geschichte und den Charakteren zu folgen.
Ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Des Kummers Nacht

Ralph Knobelsdorf
Historischer Kriminalroman
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an die Bloggerjury und den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.

Spannender Krimi mit spannenden Einblicken ins historische Berlin

Als Wilhelm von der Heyden Zeuge einer Explosion wird, bei der eine Frau ums Leben gekommen ist wird er für den diensthabenden Wachtmeister schnell zum Verdächtigen.
Ganz anders der Chef der Kriminalpolizei. Der ist nicht nur von der Unschuld von Wilhelm von der Heyden überzeugt sondern sieht bei ihm auch viel Potential als Ermittler.
Da es an guten Mitarbeitern mangelt wird Wilhelm eingestellt und gehört von nun an zum Ermittlerteam.
Doch die Ermittlungen gestalten sich schwierig und müssen überlegt und vorsichtig durchgeführt werden den das Opfer stammt aus der höheren Gesellschaft.

„Des Kummers Nacht: von der Heydens erster Fall“ ist der Auftakt einer neuen Krimi-Reihe von Ralph Knobelsdorf.

Der Autor entführt seine LeserInnen nach Berlin ins Jahr 1855.
Die preußische Kriminalpolizei befindet sich gerade im Aufbau.
Wilhelm von der Heyden der ein Studium in Kriminalistik absolviert hat wird Zeuge einer Explosion. Für den diensthabenden Wachtmeister ist er schnell ein Verdächtiger. Wilhelm kann den leitenden Kriminalbeamter aber schnell von seiner Unschuld überzeugen.
Seine gute Beobachtungsgabe lassen den Chef der Kriminalpolizei auf ihn aufmerksam werden.
So wird Wilhelm von der Heyden in den Kreis der ermittelnden Beamten aufgenommen.

Als LeserIn bekommt man einen guten und authentischen Einblick in die Ermittlungsarbeit der 1850er Jahre. Wenn man wie ich viele Kriminalromane liest ist es interessant zu erfahren welche profanen Mittel der Polizei damals zur Verfügung standen um einen Täter zu überführen.

Der Fall wird gut und spannend erzählt. Die Ermittlungsarbeit führt die Kriminalpolizei in die höheren Kreise was zur Folge hat, dass sie recht behutsam vorgehen müssen.

Außer dem Kriminalfall sind auch die historischen Gegebenheit sehr interessant.
Die 1850er Jahre werden authentisch widergespiegelt und die LeserInnen erhalten viele Informationen aus dieser Zeit.
Auch begegnet man einigen historischen Persönlichkeiten die im Anhang an dem Krimi noch einmal beschrien werden.

Der Schreibstil von Ralph Knobesldorf ist flüssig und leicht verständlich. Der Autor vermittelt neben Spannung auch einiges an Geschichte was das Buch für mich, als Liebhaber von Kriminalromanen und historischen Romanen um so lesenswerter macht.

Dies war nun der erste Fall für Wilhelm von der Heyden und ich freue mich schon auf seinen zweiten Fall.

Die Frauen von New York – Glanz der Freiheit

Ella Carey
Historischer Roman
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar.

Lily Rose, was für eine starke und bemerkenswerte Frau

So wie viele Männer in Amerika werden auch die Köche des Restaurants Valentino’s in New York eingezogen.
Es ist das Jahr 1942 und in Europa herrscht Krieg.
Lily Rose sieht ihre Stunde gekommen und versucht mit viel Ehrgeiz die erste Küchenchefin überhaupt zu werden.
Immer wieder versucht Lily trotz dem Mangel an Lebensmittel neue Rezepte zu kreieren und das Restaurant am Laufen zu halten.
Dabei begegnet sie dem Chef de Cuisine Tom in den sie sich verliebt.
Doch auch Tom muss an die Front.
Nach Ende des Krieges kehren die Männer zurück und behaupten ihre Stellung wieder.
Nur von Tom hört Lily nichts.

„Die Frauen von New York – Glanz der Freiheit“ ist der erste Band der Reihe Töchter Amerikas von Ella Carey.

Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach New York in die 1940er Jahre.
Die Zeit wird von der Autorin sehr authentisch geschildert.
Man kann sich das Leben in New York und die Schwierigkeiten und Einschränkungen die der Krieg mit sich bringt gut vorstellen.

Die Protagonisten sind interessant und meist sympathisch.
Natürlich gefällt mir Lily, die im Mittelpunkt der Geschichte steht am besten.
Lily Rose ist eine starke und intelligente Frau. Kochen bedeutet für sie alles. Sie kreiert gerne neue Rezepte, was ihr auch in der Zeit wo die Lebensmittel stark rationiert sind immer wieder gelingt.
Aber Lily hat es nicht leicht. Ihre Mutter plant eine Hochzeit für sie mit einem Mann den Lily nicht heiraten will. Sie sieht sich gezwungen ihr heimisches Nest zu verlassen.
Lily hat sich in den Chef de Cuisine Tom verliebt. Doch er gilt als vermisst und auch nach dem Kriegt bekommt sie keine Nachricht über Tom’s verbleiben.
Die einzige Stütze ist ihre Großmutter.
Ich habe viel mit Lily gelitten , mich aber auch viel mit ihr gefreut.

Aber auch andere Frauen finden in der Geschichte Gehör. In einer Zeit wo die Männer in den Krieg ziehen müssen sind es die Frauen die das Leben halbwegs aufrechterhalten.
Und wieder einmal mehr zeigt sich wie gut das die Frauen können.

Ella Carey hat mich mit ihren leichten und flüssigen Schreibstil begeistert.
Einmal angefangen war man schnell in einem Lesefluss und hat das Buch kaum aus der Hand legen können.

Die Einblicke in die Küche des Restaurants Valentino’s finde ich sehr gut geschildert und interessant.
Es macht Freude Lily beim Kochen über die Schulter zu schauen, mitzubekommen wie neue Rezepte entstehen.

„Die Frauen von New York – Glanz der Freiheit“ Ist ein Buch, bei dem das Lesen einfach Freude macht.
Ich freue mich schon auf den zweiten Band der Reihe „Die Frauen von New York – Worte der Hoffnung“ der im April 2022 erscheinen wird.