Weserleuchten
Christiane Lind
Historischer Roman
erschienen im Ullstein Verlag
482 Seiten
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar
Zwei Frauen, ein Abenteuer
Klappentext:
Bremen, 1890. Louise, Tochter aus gutem Hause, sehnt sich nach einem anderen, unabhängigen Leben und will ausbrechen. Emilie, Botanikerin, kommt aus armen Verhältnissen, plant eine Forschungsexpedition nach Australien. Sie wirkt mutig und frei – aber ist sie das wirklich?
Als Louise Emilies Vortrag besucht, wittert sie die einmalige Gelegenheit, dem für sie vorgezeichneten Weg zu entfliehen, und fasst den Entschluss, Emilie nach Down Under zu begleiten. Doch Emilie weist Louise harsch ab, feine Damen wie sie sind nicht für solche Abenteuer gemacht. Louise bleibt hartnäckig, und es entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Frauen.
„Weserleuchten“ von Christiane Lind ist ein historischer Roman, der die Leser*innen am Abenteuer zweier Frauen teilhaben lässt.
Die Autorin entführt ihre Leser*innen in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Der Geschichte steht ein umfangreiches Personenregister vor, dass ich sehr nützlich finde.
Man kann zu Beginn der Geschichte immer wieder einmal nachschauen, mit wem man es gerade zu tun bekommt. Christiane Lind beschreibt ihre Charaktere allerdings so gekonnt, dass ich sie schnell verinnerlicht hatte.
Im Mittelpunkt stehen die zwei Frauen. Louise und Emilie.
Louise ist eine Tochter aus gutem Hause. Sie wird gut behütet und ihr Leben ist praktisch vorbestimmt. Am liebsten möchte sie aus ihrem Leben ausbrechen. Sie träumt von einem selbstständigen und selbstbestimmten Leben. Aber als Frau im Jahre 1889 kaum denkbar.
Emilie ist Botanikerin und kommt aus ärmeren Verhältnissen. Doch sie ist alles, was Louise sich wünscht. Sie ist selbstbestimmt und mutig. Sie plant gar eine Forschungsreise nach Australien. In Bremen hält sie einen Vortrag, den auch Louise besucht.
Als Louise auf die Idee kommt Emilie bei der Expedition nach Australien zu begleiten, ist diese gar nicht begeistert. So ein feines Fräulein taucht nicht für eine Forschungsreise.
Doch als die jungen Frauen sich näher kennenlernen, werden sie sich langsam sympathisch. Auch wenn die beiden Frauen grundverschieden sind, eint sie die Liebe zur Freiheit und die Liebe zu Pflanzen. Louise ist eine begabte Zeichnerin von Pflanzen und vielleicht wäre sie auch eine Bereicherung für das Forschungsteam.
Christiane Lind ist es wieder einmal gelungen mich ganz tief in die Geschichte eintauchen zu lassen. Ihre Charaktere sind so facettenreich, interessant und liebenswert, dass ich sie schnell ins Herz geschlossen habe. Ich habe die Charaktere sehr gerne begleitet und die Vorbereitungen zu ihrem Abenteuer verfolgt.
Auch die Handlungsorte werden gut beschrieben. Vor allem das historische Bremen.
Christiane Lind hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Ihre Geschichte ist voll gepackt mit Abenteuer, Spannung und auch mit Liebe.
Dabei ist es kein romantischer Schmöker. Es ist eine tiefgehende Geschichte die auch mit Intrigen und Lügen versehen ist.
Am Ende der Geschichte finden sich noch interessante historische Anmerkungen, wo man einen kleinen Einblick in die aufwendige Recherchearbeit bekommen kann.
„Weserleuchten“ ist ein interessanter historischer Roman, den ich mit großer Freude gelesen habe.
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