Wer aus dem Schatten tritt
Melanie Metzenthin
Historischer Roman
315 Seiten
erschienen bei Tinte & Feder
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen
Vielen Dank an NetGalley Deutschland für das Rezensionsexemplar
Ein wunderschöner Auftakt einer neuen Romanreihe
Klappentext:
Hamburg 1958: Voller Elan tritt die junge Ärztin Renate ihre erste Stelle in der Psychiatrie an. Sie merkt jedoch schnell, dass sie als Frau nicht mit offenen Armen empfangen wird. Durch einen Vorfall in der Klinik lernt sie den charmanten Matthias kennen, der am Anfang seiner Karriere als Profifußballer steht. Sie gehen miteinander aus, aber Renate zögert, sich auf ihn einzulassen.
Allmählich kommen die beiden sich näher und Renate merkt, wie gern sie ihn hat. Ausgerechnet jetzt muss sie sich mehr denn je auf die Arbeit konzentrieren. Ihr Kollege Dr. Lehmann macht ihr das Leben schwer und schließlich droht sogar die Entlassung. Gelingt es ihr, sich zu behaupten?
„Wer aus dem Schatten tritt“ ist der erste Band der neuen Romanreihe „Eine starke Liebe“ von Melanie Metzenthin.
Im Mittelpunkt steht Renate Schwarz. Renate ist 26 Jahre alt und Ärztin. Renates Eltern sind 1943 beim Hamburger Feuersturm ums Leben gekommen. Seither lebt Renate bei ihrem Onkel Heinrich, der sie auch adoptiert hat. Heinrich gehört ein Haus, in dem er im Erdgeschoss seine Arztpraxis hat. Er selber wohnt im 1. Stock und Renate hat mittlerweile im 2. Stock ihre eigene Wohnung.
Auch Renate hat sich den Wunsch Ärztin zu werden erfüllt. Jetzt tritt sie ihre erste Stelle in der Psychiatrie an. Dieser lange gehegte Wunsch, hat sie sogar ihre Beziehung zu ihrem Freund gekostet. Er wollte sie heiraten, wollte aber nicht, dass sie als Ärztin arbeitet. Schon gar nicht in der Psychiatrie.
Diese Ablehnung wird Renate auch in ihrem Berufsleben begleiten. 1950er Jahren wurden Ärztinnen nicht überall akzeptiert. Das Frauenbild zu dieser Zeit ließ gehörig zu Wünschen übrig.
Melanie Metzenthin erzählt die Geschichte sehr authentisch. Die Autorin macht auf den Stand der Frauen in den 1950er Jahren aufmerksam. Besonders als Ärztin und dann auch noch in einer Fachrichtung wurden Frauen von ihren männlichen Kollegen oft nicht akzeptiert. Sie wurden schikaniert und es wurde akribisch darauf geschaut, ob die Frau nicht einen Fehler macht.
Das Frauenbild der 1950er Jahre vermittelt Melanie Metzenthin ihren Leser*innen sehr gut.
Die Charaktere werden sehr gut beschrieben, man kann sie sich gut vorstellen. Renate war mir auf Anhieb sympathisch. Ich habe sie gern begleitet und mich mit ihr gefreut als sie den Fußballer Matthias kennenlernt. Und manchmal war ich richtig wütend auf ihre männlichen Kollegen.
Melanie Metzenthin hat einen flüssigen und fesselnden Schreibstil. Ich habe das Buch zeitweise nicht aus der Hand legen können.
„Wer aus dem Schatten tritt“ habe ich mit großer Freude gelesen. Jetzt bin ich gespannt auf den 2. Band.
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