Elvis und die Tote im Amischlitten

Ursula Neeb
Historischer Kriminalroman
312 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Zeit der amerikanischen Besatzung

Klappentext:
Bad Nauheim 1958: Die beschauliche Kurstadt ist völlig aus dem Häuschen, als Elvis Presley in der Villa Grunewald Einzug hält. Nur Elfriede Kunz, die Wirtin der Gaststätte „Rheingold“ bleibt auf dem Teppich. Sie hat in ihrem bewegten Leben schon viele berühmte Persönlichkeiten in ihrer Heimatstadt kommen und gehen sehen. Als jedoch unmittelbar vor ihrer Kneipe eine tote Frau in einem Cadillac gefunden wird, beginnt Elfi, sehr zum Unmut von Kriminalkommissar Freddy Graf, auf eigene Faust zu ermitteln.

„Elvis und die Tote im Amischlitten“ ist der erste Band der Krimireihe „Wirtin Elfi Kunz ermittelt“ von Ursula Neeb.

Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach Bad Nauheim in das Jahr 1958. In der Kurstadt sind US Amerikaner stationiert. Der wohl bekannteste ist Elvis Presley. Die Bewohner der Stadt sehen die Amerikaner einmal als Segen und einmal beäugen sie sie misstrauisch.
Immerhin sind die US Amerikaner Arbeitgeber für viele Bürger und sorgen auch in dem einem oder anderem Geschäft für Umsatz. Gerne gesehen sind sie im „Rheingold“ wo die Wirtin Elfriede Kunz das Zepter schwingt. Die Wirtin ist Witwe und die Geliebte von GI Brian O’Shaugnessy. Ausgerechnet in Brians Auto wird eine tote Frau gefunden wurde und der GI wie vom Erdboden verschluckt ist.
Die Kriminalkommissar Freddy Graf und Max Caspers ermitteln zusammen mit einem amerikanischen Kollegen. Da sich Brian O’Shaugnessy öfter im „Rheingold“ aufgehalten hat wird auch im Umfeld der Gaststätte ermittelt. Als auch die Pensionsgäste des „Rheingold“ in das Auge der Ermittler geraten nimmt die Wirtin die die Ermittlungen selber in die Hand.

Ursula Neeb ist mir schon viele Jahre als Autorin bekannt. Ihre Krimireihen „Die Hurenkönigin ermittelt“ und „Dichterin Sidonie Weiß“ habe ich mit Begeisterung gelesen.

Auch ihr neustes Werk „Elvis und die Tote im Amischlitten“ hat mich begeistert. Wie gewohnt ist es ein Kriminalroman bei dem man immer wieder ein Schmunzeln auf den Lippen hat, der aber durchaus Tiefgang hat.

Die Autorin schildert hier eingehend das Zusammenleben zwischen den Bürgern in Bad Nauheim und der US Amerikanischen Besatzung. Natürlich kommt man dabei um Elvis Presley nicht herum. Dabei beleuchtet Ursula Neeb zwei Seiten der Menschen. Die einen sind froh das der Krieg vorbei ist und sehen in den US Amerikanern die Befreier. Die Menschen wollen die Ärmel hochkrempeln und für einen Neustart sorgen. Die andere Seite bedauert immer noch das der Krieg so aus ging und glauben immer noch daran das Deutschland hätte siegen könne.
Dazu kommt noch, dass die GI’s einem Flirt mit einer schönen Frau nicht abgeneigt sind was bei den deutschen Männern auf Eifersucht stößt und so manche Prügelei auslöst.

Für ihre Geschichte hat die Autorin wieder tolle Charaktere ins Leben gerufen. Besonders gut gefällt mir natürlich die Wirtin Elfriede Kunz. Sie ist eine Frau die Zupacken kann und die auch schon einiges Leid in ihrem Leben erfahren hat.

Der Schreibstil von Ursula Neeb ist wie gewohnt flüssig und gut verständlich. Die Ermittlungen sind spannend. Die Zeit der Handlung spiegelt die Autorin sehr gut wider. Sie schildert das Zusammenleben der Besatzer und den Bewohnern von Bad Nauheim sehr authentisch. Auch die Bekanntheit von Elvis Presley und die Aufmerksamkeit die ihm zukommt finden ihren Platz in der Geschichte.

„Elvis und die Tote im Amischlitten“ ist ein spannender und sehr unterhaltsamer Historischer Kriminalroman den ich mit Freude gelesen habe.

Madame ermittelt

Ursula Neeb
Historischer Kriminalroman
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Sidonie ermittelt in einem sehr persönlichen Fall

Frankfurt im Jahre 1838, die frühere Prostituierte Susi Kesselheim führt am entstehenden Taunusbahnhof eines von Sidonie Wilde’s „Wasserhäuschen“
Susi wird beschuldigt unter der Theke Alkohol zu verkaufen und auch weiter der Prostitution nachzugehen.
Susi zeigt Reue und gelobt Besserung. Am Folgetag wird sie ermordet in der Trinkhalle aufgefunden.
Die Dichterin Sidonie Wilde unterstützt ihren Ehemann Oberinspektor Max Wilde bei den Ermittlungen.

Nachdem ich „Madame empfängt“ gelesen habe musste ich jetzt unbedingt den Folgeband „Madame ermittelt“ von Ursula Neeb lesen.

„Madame ermittelt“ ist ein historischer Kriminalroman von Ursula Neeb.
Als Frankfurterin liebe ich Bücher die im alten Frankfurt angesiedelt sind.
So habe ich auch schon die Reihe „Die Hurenkönigen ermittelt“ von Ursula Neeb verschlungen.

Mit ihrer Geschichte schickt die Autorin ihre Leser*innen in das Jahr 1838.
Frankfurt wird anschaulich beschrieben, die Straßen heißen zum Teil heute noch so wie in der Geschichte und natürlich sind mir die Schauplätze bekannt.

Auch wenn Frankfurt damals schon eine große und bedeutende Stadt war, kommt in der Geschichte doch zum Vorschein wie klein es damals gewesen sein muss.

Die Protagonisten in der Geschichte gefallen mir durchweg gut.
Besonders natürlich die Dichterin Sidonie Wilde, die mittlerweile mit Oberinspektor Max Wilde, den sie bei den Ermittlungen der Giftmorde (Madame empfängt) kennengelernt hat. Sidonie, die sich schon einen Namen mit ihren Gedichten gemacht hat, schreibt jetzt vor allem Kriminalromane und hat damit großen Erfolg.
Jetzt bekommt Sidonie es mit einem ganz persönlichen Fall zu tun.
Susi Kesselheim, die eins ihrer „Wasserhäuschen“ führt wird ermordet.
Die Dichterin kann es nicht lassen und ermittelt parallel zu ihrem Mann in der Mordsache.

Ursula Neeb erzählt die Geschichte spannend und lässt einiges aus dem historischen Frankfurt in ihren Text mit einfließen.
Die Sprache ist perfekt an die Zeit und die jeweiligen Charaktere angepasst.

„Madame ermittelt“ ist ein gelungener und unterhaltsamer historischer Kriminalroman den ich sehr gerne gelesen habe.

Madame empfängt

Ursula Neeb
Historischer Kriminalroman
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Mysteriöse Giftmorde im alten Frankfurt

Frankfurt im Jahre 1836, es werden mehrerer junge Dienstmädchen ermordet.
Alle haben sich ihren kargen Lohn durch Prostitution aufgebessert, alle wurden vergiftet.
Es gibt Anzeichen, dass der Täter aus der gehobenen Frankfurter Gesellschaft stammt.
Die hiesige Polizei unter der Leitung von Oberinspektor Brand reist sich nicht unbedingt ein Bein bei den Ermittlungen aus, da die Opfer eh als liederliche Frauenzimmer gelten.
Die Frankfurter Dichterin Sidonie Weiß möchte das der Täter gefasst wird und beginnt mit ihrem Jugendfreund Johann Konrad Friedrich eigenständig Ermittlungen anzustellen.

„Madame empfängt“ ist ein historischer Kriminalroman von Ursula Neeb.
Als Frankfurterin liebe ich Bücher die im alten Frankfurt angesiedelt sind.
So habe ich auch schon die Reihe „Die Hurenkönigen ermittelt“ von Ursula Neeb verschlungen.

Mit ihrer Geschichte schickt die Autorin ihre Leser*innen in die Jahre 1836/1837.
Frankfurt wird anschaulich beschrieben, die Straßen heißen zum Teil heute noch so wie in der Geschichte und natürlich sind mir die Schauplätze bekannt.
Auch wenn Frankfurt damals schon eine große und bedeutende Stadt war, kommt in der Geschichte doch zum Vorschein wie klein es damals gewesen sein muss. Das Geld war allerdings schon zur damaligen Zeit in Frankfurt zuhause.
Viele bedeutende und reiche Persönlichkeiten lebten in Frankfurt.

Die Protagonisten in der Geschichte gefallen mir durchweg gut. Besonders natürlich die Dichterin Sidonie Weiß.
Sidonie ist bekannt für ihre Gedichte und Kriminalromane.
So interessiert sie sich auch für die Giftmorde an den Dienstmädchen.
Genauso bekannt und geschätzt ist die Dichterin auch für ihre Wohltätigkeit.
Sie selbst lebt in der Innenstadt, in der Nähe der Altstadt, dem Armenviertel von Frankfurt.
Aber auch nicht weit entfernt vom Westend, wo damals schon die Schönen und Reichen ihre Villen hatten.
So bewegt sich Sidonie in allen Bevölkerungsschichten und hat einen guten Einblick in beide Welten.
Zusammen mit ihrem Jugendfreund Johann Konrad Friedrich beginnt sie im Falle der Giftmorde zu ermitteln.
Dabei steht ihr auch der Frankfurter Arzt und Psychiater Heinrich Hoffmann mit Rat zur Seite.
Im Gegensatz zu Sidonie Weiß und Johann Konrad Friedrich ist Heinrich Hoffmann eine historische Persönlichkeit und wurde mit seinem Buch „Der Struwwelpeter“ weit über die Grenzen Frankfurts bekannt.

Ursula Neeb erzählt die Geschichte spannend und lässt einiges aus dem historischen Frankfurt in ihren Text mit einfließen.
Die Sprache ist perfekt an die Zeit und die jeweiligen Charaktere angepasst.

„Madame empfängt“ ist ein gelungener und unterhaltsamer historischer Kriminalroman den ich sehr gerne gelesen habe.
Den zweiten Band „Madame ermittelt“ habe ich mir schon auf meine Wunschliste gesetzt.