Dunkler Sog

Leo Born
Thriller
416 Seiten
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Rezensionsexemplar.


Spannende Ermittlungen zwischen Frankfurt und dem Schwarzwald

Klappentext:
Kommissarin Mara Billinsky kommt nicht zur Ruhe: In einem Frankfurter Altenheim stirbt ein ehemaliger Arzt einen qualvollen Vergiftungstod und er ist nicht das einzige Opfer des brutalen Mörders. Als kurz darauf die verstümmelte Leiche einer Journalistin entdeckt wird, führt eine düstere Spur Mara und ihren neuen Kollegen Tobias Cronberg in ein kleines Dorf im Schwarzwald. Cronberg will sich um jeden Preis beweisen – doch er tappt in eine grausame Falle. Zurück in Frankfurt, gejagt von Selbstzweifeln und einem übermächtigen Feind gerät Mara immer tiefer in einen Strudel aus Lügen, Verrat und hasserfüllter Rache.

„Dunkler Sog“ ist schon der 10. Band der Mara Billinsky Reihe von Leo Born.
Auch dieser Band hat wieder alles, was ein guter und spannender Thriller braucht.
Es ist eben ein echter Leo Born.

Jetzt ist es so weit, Mara bekommt einen neuen Partner an die Seite gestellt. Zusammen ermitteln sie im Mordfall in einem Altenheim, wo ein Arzt im Ruhestand ermordet wurde. Bei den Recherchen stößt Mara auf ähnliche Fälle im Schwarzwald. Kurzentschlossen fährt sie mit ihrem neuen Partner Tobias Cronberg in den Schwarzwald, um dort die Ermittlungen voranzutreiben. Von Zusammenarbeit kann keine Rede sein. Mara macht wie üblich ihr Ding und Tobias Cronberg fühlt sich aufs Abstellgleis gestellt.

Wie immer hat Leo Born seine Charaktere gut gezeichnet und lässt sie lebendig wirken. Der Star seiner erfolgreichen Krimireihe ist unbestritten Mara Billinsky.
Mara ist eine etwas eigensinnige Ermittlerin, die sich von der Masse an Ermittlern, die es in den zahlreichen Krimis und Thrillern gibt, deutlich abhebt. Sie hat Ecken und Kanten, ist stur aber vor allem hat sie Biss. Bei ihren Ermittlungen geht sie bis an die Grenze des Erlaubten und manchmal auch darüber hinaus. Aber deswegen lieben wir sie ja auch.
Durch ihr Äußeres, schwarz gefärbtes Haar, mit Kajal schwarz umrandeten Augen, schwarze Kleider und Tattoos stößt sie bei ihren Mitmenschen oft auf Ablehnung.
Mittlerweile hat sie sich bei der Polizei einen Namen gemacht. Aber nicht alle ihre Kollegen mögen Mara.

Bis vor kurzem hat Mara mit ihrem Kollegen Jan Rosen sehr gut zusammengearbeitet. Jan ist das genaue Gegenteil von Mara, aber er ist auch ihr Ruhepol. Jan ist in die Abteilung für Internet-Kriminalität gewechselt. Seitdem ist Mara allein auf weiter Flur. Aber sie ist sowieso kein Teamplayer.

Doch das soll sich jetzt ändern. Tobias Cronberg wird der neue Mann an der Seite von Mara Billinsky. Doch an ihrer Seite ist er wenig zu finden, dazu lässt es Mara nicht kommen.

Der Fall ist schwierig. Mara kommt nicht weiter. Ein tote Arzt in Frankfurt und ähnliche Fälle im Schwarzwald. Trotz Unterstützung bei der Recherche von Jan Rosen läuft sie wie gehen eine Wand. So niedergeschlagen und voller Selbstzweifel habe ich Mara noch nie erlebt. Nach alle dem war ihr Leo Born in den vorherigen 9 Bänden zugemutet hat braucht sie eigentlich dringend eine Auszeit. Ich hätte Mara manchmal gerne in den Arm genommen und getröstet. Aber das wäre nicht ihr Ding gewesen.

Leo Born hat wieder einmal eine spannungsgeladene Atmosphäre geschaffen. Dazu die mysteriöse Stimmung die im Schwarzwald herrscht. All das sorgt für ein Kribbeln im Nacken. Man ist immer darauf gefasst, dass etwas passiert, bis es dann auch wirklich passiert.
Das Ende hält dann für die Leser*innen noch eine Überraschung bereit. Damit hat Leo Born mir einen heimlichen Wunsch erfüllt.

Das Buch hat mich nach wenigen Seiten wieder in seinen Bann gezogen.
Die Kapitel sind recht kurz und enden oft mit einem Cliffhanger.
Wie oft habe ich gedacht nur noch ein Kapitel und dann….
Aber Schlaf wird eh überbewertet. Ich habe es mir lieber mit „Dunkler Sog“ und einem roten Sizilianer gemütlich gemacht.

Die Mara Billinsky Reihe ist für mich eine der zurzeit besten deutschen Thriller-Reihen.
„Dunkler Sog“ wird somit auch wieder zu meinen Highlights des Jahres gehören.
Das Buch kann man auch lesen, wenn man die ersten Bände nicht kennt. Aber die Sucht wird irgendwann jeden befallen.

Jetzt heißt es wieder warten, bis der 11. Band der Reihe erscheint. Ich bin schon jetzt gespannt.

Eisland

Kim Faber / Janni Pedersen
Thriller
489 Seiten
Übersetzt von Franziska Hüther
erschienen im Blanvalet Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Klappentext:
Nach sieben Jahren wird der Mörder eines elfjährigen Jungen aus dem Gefängnis entlassen, weil es Zweifel an seiner Schuld gibt. Signe Kristiansen und Martin Juncker von der Kopenhagener Polizei haben damals ermittelt und sind nach wie vor von der Schuld des Mannes überzeugt. Entgegen den Anweisungen ihrer Vorgesetzten nehmen sie die Ermittlungen wieder auf. Als ein paar Tage nach der Entlassung ein Staatsanwalt verschwindet, ist es ihre Kollegin Nabiha Khalid, die auf eine brisante Verbindung zwischen den Fällen stößt.

„Eisland“ ist nach mittlerweile schon der 5. Band der spannenden Juncker & Kristiansen Reihe von Kim Faber und Janni Pedersen.

Das Autorenpaar Kim Faber und Janni Pedersen haben für ihr Thriller-Reihe spannende und aktuelle Themen aufgegriffen und zu einer Geschichte vereint.

Die Protagonisten hat man ja in den vorherigen Bänden schon gut kennengelernt.
Und ich freue mich immer wieder, sie wieder begleiten zu dürfen.

Auch in diesem Band hat es den Anschein, dass man es mit mehreren Fällen zutun bekommt.
Ein Mörder wird nach 7 Jahren aus dem Gefängnis entlassen, da es Zweifel an seiner Schuld gibt. Signe Kristiansen und Martin Juncker, die damals ermittelt haben, sind nach wie vor von der Schuld des Mörders überzeugt. Sie wollen dafür sorgen, dass der Mörder seine gerechte Strafe bekommt.
Einige Tage nach der Entlassung des vermeintlichen Mörders, verschwindet ein Staatsanwalt. Gibt es hier Parallelen? Nabiha Khalid eine Kollegin von Signe Kristiansen und Martin Juncker, findet eine Spur und spielt plötzlich eine große Rolle in den Ermittlungen.

Das Autorenpaar versteht es Spannung aufzubauen.
Man ist von Anfang an mitten im Geschehen. Es geht nicht nur darum neue Beweise gegen den Mörder zu finden, sondern um das Verschwinden des Staatsanwalts und viele andere Kleinigkeiten.

Die Geschichte schreitet in einem gewaltigen Tempo voran.
Die Spannung beginnt also fast auf der ersten Seite und zieht sich durch das gesamte Buch.

Die Charaktere sind sympathisch und entwickeln sich im Laufe der Bände immer weiter. Nabiha Khalid hat mir auch gut gefallen. Bei ihr bin ich noch sehr gespannt, was die nächsten Bände bringen.

Der Schreibstil der Autoren ist fesselnd und rasant.
Man wird wie von einem Sog in die Geschichte hineingezogen und kann das Buch kaum aus der Hand legen.

Die Fälle sind immer in sich abgeschlossen, doch ziehen sich die privaten Aspekte wie ein roter Faden durch die Bände und ich denke, es ist schöner, wenn man sie der Reihe nach liest.

Jetzt freue ich schon auf den nächsten Fall mit Juncker & Kristiansen.

Das Hotel – Im Nebel der Berge

Andrea Voggenreiter
Thriller
199 Seiten
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Andrea Voggenreiter für das Rezensionsexemplar

Ein psychologisch gut strukturierter Thriller

Klappentext:
Tirol, 1972: Nach einem traumatischen Erlebnis zieht sich die Münchner Ingenieurin Hanna Voss in die Einsamkeit der Alpen zurück. Im traditionsreichen Berghotel Waldfrieden sucht sie Ruhe, doch stattdessen begegnet sie Schatten, die bis weit in die Vergangenheit zurückreichen.
Als Hanna in der Bibliothek ein vergilbtes Tagebuch entdeckt, entfaltet sich vor ihr das Schicksal von Johann Trenkwalder, einem Soldaten des Ersten Weltkriegs, und seiner Frau Margarete. Je tiefer Hanna in die Aufzeichnungen eintaucht, desto mehr verschwimmen die Grenzen zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Was verbindet sie mit der tragischen Geschichte dieses Paares? Und warum erscheinen ihre eigenen Erinnerungen plötzlich so trügerisch wie der Nebel, der die Berge umhüllt?
Halt findet sie bei dem geheimnisvollen Amerikaner Jack, doch ihr Misstrauen bleibt.

„Das Hotel – Im Nebel der Berge“, ist der 1. Band der Berghotel-Saga von Andrea Voggenreiter.

Auf zwei Zeitebenen erzählt Andrea Voggenreiter ihren sehr atmosphärischen Thriller.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig, ich habe sie sehr gerne durch die Geschichte begleitet.
Die Ingenieurin Hanna Voss zieht sich in die Stille des Berghotel Waldfrieden zurück. Dort trifft sie auf den geheimnisvollen Amerikaner Jack, der auch für mich lange geheimnisvoll blieb.
Als Hanna sie ein altes Tagebuch findet, bekommt die Geschichte eine zweite Zeitebene.
Die Einträge aus dem Tagebuch erzählen Geschichte von Johann Trenkwalder und seiner Frau Margarete aus dem Ersten Weltkriegs. Hanna versinkt in die Tagebucheinträge. Gegenwart und Vergangenheit beginnen ineinander zu verschmelzen.

Bei der Geschichte zieht die Autorin alle psychologischen Register. Sie zaubert eine geheimnisvolle und zum Teil gespenstige Atmosphäre. Der Nebel, da ein knacken, dort ein anderes Geräusch. Beim Lesen ist es mir manchmal kalt den Rücken runtergelaufen.

Der Schreibstil von Andrea Voggenreiter ist recht fesselnd, flüssig, gut verständlich und ihm haftet etwas Poetisches an.

„Das Hotel – Im Nebel der Berge“ habe ich mit Freude gelesen und freue mich schon auf den 2. Band „Das Hotel – Dir Melodie des Winters“ der im Oktober erscheinen soll.

Hulda

Ragnar Jónasson
Thriller
270 Seiten
erschienen im btb Verlag
Übersetzt aus dem Isländischen von Anika Wolff
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar

Hulda-wie alles begann

Klappentext:
Island, November 1980: Die junge, unerschrockene Polizistin Hulda Hermannsdóttir erhält eines Abends einen Anruf von ihrem Vorgesetzten. In einer abgelegenen Jagdhütte im Norden des Landes wurde ein Teddybär gefunden, möglicherweise ein Hinweis auf einen seit langer Zeit ungelösten Fall eines vermissten Kindes. Hulda macht sich mit einer Kollegin sofort auf den Weg in das abgelegenene und dünn besiedelten Tal. Doch dort empfängt man sie alles andere als freundlich. Außerdem merkt Hulda, dass ihre neue Kollegin sehr ehrgeizig ist und sich zu einer direkten Konkurrentin entwickelt.

„Hulda“ ist der 4. Band der „Hulda-Reihe“ von Ragnar Jónasson.

Es geht zurück in das Jahr 1980. Hulda Hermannsdóttir hat es als Frau schwer bei der Polizei. Doch endlich winkt ihr eine Beförderung. Sie muss nur diesen kniffligen Fall lösen. Vor 20 Jahren wurde ein Baby aus dem Haus der Eltern entführt. Es gab nie ein Anzeichen, wo das Kind stecken könnte. Doch jetzt nach 20 Jahren ist der Teddybär des Kindes aufgetaucht. Vielleicht bring dieser Fund Licht ins Dunkel und Hulda kann herausfinden wo das Kind, das heute ein erwachsener Man sein muss, sich aufgehalten hat.
Zusammen mit ihrer Kollegin Áfrún macht Hulda sich auf den Weg in eine abgelegene Gegend, um die Ermittlungen zu starten.

Die Geschichte ist ganz nach Art von Ragnar Jónasson spannend erzählt.
Hulda die ich aus der Reihe schon gut kenne ist sympathisch. In diesem 4. Band, der vor den anderen Bänden angesiedelt ist, hadert Hulda mit ihrer Ehe. Sie fühlt sich zu Isak, einem der Personen im Kreise der Ermittlungen hingezogen.
Hulda und Áfrún haben Zimmer auf einem Bauernhof bezogen. Dort lernen sie nach und nach die Menschen kennen, die bei dem Fund des Teddys vor Ort waren. Für mich haftet jedem der Personen etwas Rätselhaftes an. Für mich hätte jeder der Personen, natürlich außer den zwei Söhnen, der Familie wo Hulda und Áfrún wohnen etwas mit der Entführung des Kindes zutun haben können. Nur warum? Auch den Vater des verschwundenen Kindes lernen die Leser*innen kennen. Er hat nach all den Jahren mit der Sache abgeschlossen und möchte die Ermittlungen eigentlich gar nicht. Doch das Reden über seinen verschwundenen Sohn fällt ihm auch heute noch schwer.

Ragnar Jónasson hat eine geheimnisvolle und prickelnde Atmosphäre geschaffen. Der Schreibstil des Autors ist flüssig, gut verständlich und fesselnd. Am Ende nimmt die Geschichte eine Wendung ein, mit der ich nicht gerechnet habe,

„Hulda“ ist wieder ein Thriller von Ragnar Jónasson, den ich nicht aus der Han legen konnte.

Die Hyäne von Hamburg

Jürgen Ehlers
Thriller
314 Seiten
erschienen bei BoD
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Jürgen Ehlers für das Rezensionsexemplar


Spannender und atmosphärischer Thriller

Klappentext:
„Du wirst es nicht verhindern können!“ Das steht in einer E-Mail, die Hauptkommissar Kastrup erhält, anonym gesendet von einer „Hyäne“. Und es stimmt. Bevor Kastrup die Mail gelesen hat, sind schon zwei tot. Kleine Drogendealer. Und das ist erst der Anfang. Ein Fall von Organisierter Kriminalität? Als die dafür zuständigen Kollegen ihm nicht helfen können oder wollen, trifft Hauptkommissar Kastrup sich mit jemandem, den er für einen der Bosse der Unterwelt hält. Als sein Vorgesetzter, davon erfährt, ist er alarmiert. Er warnt Kastrup. „Dieser Mann hat nichts zu verschenken. Wenn er dir etwas gibt, will er eine Gegenleistung.“ Davon ist zunächst nicht die Rede. Aber schon bald kommt Kastrup in eine Lage, in der er zu beinahe jeder Gegenleistung bereit wäre.

„Die Hyäne von Hamburg“ ist, nach „Der Wolf von Hamburg“ der 2. Band der Kommissar Kastrup Reihe von Jürgen Ehlers.

Hauptkommissar Kastrup bekommt eine anonyme Email, die er zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht gelesen hat. Er geht am Abend spazieren, weil er wieder einmal nicht schlafen kann. Als er Schüsse hört, eilt er in die Richtung, aus der die Schüsse kamen. Kastrup findet zwei Tote vor und eine verletzte Frau. Bei den Toten handelt es sich um Drogendealer. Zusammen mit seinem Team übernimmt Kastrup die Suche nach dem Mörder. Um in dem Fall weiterzukommen, trifft er trotz Warnung seines Vorgesetzten, mit einem der Bosse. Was nicht ohne Folgen bleibt.

Jürgen Ehlers hat mich mit „Die Hyäne von Hamburg“ wieder genauso begeistert wie mit dem ersten Band „Der Wolf von Hamburg“.
Seine Charaktere sind facettenreich und lebendig. Kommissar Kastrup und sein Team sind mir ja schon vom ersten Band gut bekannt und ich habe mich gefreut, sie wieder bei ihren Ermittlungen begleiten zu dürfen. Ich finde, besonders menschlich macht die Charaktere, dass man auch etwas von ihrem Privatleben mitbekommt. Es sind schließlich keine Maschinen die nur Arbeiten, sondern Menschen wie du und ich. Hier hat der Autor eine gesunde Mischung zwischen den Ermittlungen und dem Privaten gefunden.
Auch die Handlungsorte werden sehr anschaulich beschrieben. Wer schon einmal in Hamburg war, findet bestimmt bekannte Plätze.

Jürgen Ehlers baut sehr schnell Spannung auf, die er im Laufe der Geschichte immer mehr steigert. Sein Schreibstil ist atmosphärisch, locker und leicht verständlich. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so dahin. Ich konnte das Buch sehr schnell nicht mehr aus der Hand legen.

„Die Hyäne von Hamburg“ ist ein Thriller, der mich wieder total begeistert hat.

Nebelstille

Jan-Erik Fjell
Thriller
459 Seiten
erschienen im Goldmann Verlag
Übersetzt aus dem Norwegischen von Ina Kronenberger
Meine Bewertung:
4 von 5 Sterne

Vielen Dank an den Goldmann Verlag für das Rezensionsexemplar


Spannender Norwegen-Krimi

Klappentext:
Ein spektakulärer Mord in einer beschaulichen Seefahrtstadt gibt der norwegischen Polizei Rätsel auf: Der Milliardär Wilhelm Martiniussen wurde grausam in seinem luxuriösen Zuhause erdrosselt, seine Freundin blieb wie durch ein Wunder vom Täter verschont. Und wie hängt Martiniussens Tod mit einem geheimnisvollen Fremden zusammen, der kurz nach seiner Ankunft in Norwegen niedergeschlagen wurde und im Koma liegt? Mit der Aufklärung des Falls wird Anton Brekke betraut, herausragender, aber eigenwilliger Kriminalkommissar aus Oslo. Brekke muss tief in die Vergangenheit eintauchen und stößt auf eine Wahrheit, undurchdringlich und bedrohlich wie ein Nebel über dem Fjord …


„Nebelstille“ ist der 1. Band der Anton-Brekke-Reihe von Jan-Erik Fjell. Das Buch ist 2011 unter dem Titel „Der stumme Besucher“ erschienen und wurde jetzt noch einmal neu aufgelegt. Es gibt noch 4 weiter Bände (Band 2, 6, 7, 8), die im letzten Jahr erschienen sind. Ob die fehlenden Bände zwischendrin noch erscheinen, darauf bin ich gespannt.


Der Milliardär Wilhelm Martiniussen wurde grausam in einem Fahrstuhl ermordet. Seine Freundin blieb auf unerklärliche Weise unversehrt.

Der etwas eigenwillige Kommissar aus Oslo Anton Brekke übernimmt mit seinem Team die Ermittlungen. Zur gleichen Zeit liegt ein Fremder in einem Krankenhaus im Koma. Steht der Fremde in einem Zusammenhang mit dem Mord?
Kommissar Brekke steht vor großen Geheimnissen, denen er auf den Grund gehen muss. Dazu muss er tief in das Leben des Opfers eintauchen.

Jan-Erik Fjell sorgt recht schnell für Spannung. Sein Kommissar Anton Brekke macht seine Arbeit gut, er beißt sich richtig fest. Trotzdem, ist er ein etwas überheblicher und arroganter Typ der unter anderem unter Spielsucht leitet. Also kein Ermittler der mir gleich sympathisch ist. Das tut der Geschichte aber keinen Abbruch, ich habe Brekke und sein Team gerne bei ihrer Ermittlung begleitet. Die anderen Charaktere sind facettenreich und lebendig.

Die Leser*innen begleiten die Ermittlungen und erfahren dadurch viel aus dem Leben des Opfers. Dabei gibt es immer wieder Rückblenden die in die 1960er Jahre führen.

Der Schreibstil von Jan-Erik Fjell ist flüssig und gut verständlich. Der Autor redet nicht lange um den heißen Brei, sondern kommt immer schnell zum Punkt. Mit seinem schwarzen Humor lockert Jan-Erik Fjell die Geschichte, die recht komplex ist immer wieder etwas auf.

„Nebelstille“ ist ein spannender Thriller, den ich gerne gelesen habe. Ich werde mir auch bald die schon erschienenen Bände vornehmen.

Kalte Erlösung

Leo Born
Thriller
381 Seiten
erschienen bei Bastei Lübbe
Meine Bewertung:
5 von 5 Sterne

Ein Serienmörder geht um

Klappentext:
Kalter Herbstwind weht durch Frankfurts dunkle Straßenschluchten. Hier, zwischen glitzernden Wolkenkratzern und dem Elend des Bahnhofsviertels, ist das Revier der »Krähe«. Hier jagt Kommissarin Mara Billinsky einen psychopathischen Serienmörder, der seine scheinbar zufällig ausgewählten Opfer mit Stacheldraht zu Tode foltert. Als Mara eine heiße Spur zu dem Täter verfolgt, tritt ihr ein mächtiger Strafverteidiger in den Weg: ihr eigener Vater. Doch Mara lässt nicht locker – und bemerkt dabei nicht, wie sich im Hintergrund ein gewaltiger Sturm aus Rache und Verrat zusammenbraut.

„Kalte Erlösung“ ist schon der 9. Fall der Mara Billinsky Reihe von Leo Born.
Auch dieser Fall hat wieder alles was ein guter und spannender Thriller braucht.
Es ist eben ein echter Leo Born.

Mara Billinsky ist eine etwas eigensinnige Ermittlerin die sich von der Masse an Ermittlern die es in den zahlreichen Krimis und Thrillern gibt, deutlich abhebt. Sie hat Ecken und Kanten, ist stur aber vor allem hat sie Biss. Bei ihren Ermittlungen geht sie bis an die Grenze des Erlaubten und manchmal auch darüber hinaus. Aber deswegen lieben wir sie ja auch.
Durch ihr Äußeres, schwarz gefärbtes Haar, mit Kajal schwarz umrandeten Augen, schwarze Kleider und Tattoos stößt sie bei ihren Mitmenschen oft auf Ablehnung.
Mittlerweile hat sie sich bei der Polizei einen Namen gemacht. Aber nicht alle ihre Kollegen mögen Mara.

Bis vor kurzem hat Mara mit ihrem Kollegen Jan Rosen sehr gut zusammengearbeitet. Jan ist das genaue Gegenteil von Mara aber er ist auch ihr Ruhepol. Jan ist in die Abteilung für Internet-Kriminalität gewechselt. Seit dem ist Mara alleine auf weiter Flur. Aber sie ist sowieso kein Teamplayer.

Der oder besser die Fälle sind verzwickt. Mara scheint an mehreren Fronten zu kämpfen. In Frankfurt geht ein Serienmörder um. Seine Opfer scheinen keine Verbindung zueinander zu haben. Mara verzweifelt fast, denn sie kommt in dem Fall nicht weiter. Die einzige Verdächtige, die sie hatte, wurde von ihrem Vater aus der Untersuchungshaft geholt.

Auch die Suche vom internationalen Team nach Polaris geht weiter. Mara hat das Gefühl sie muss sich zerreißen, an allen Fronten kämpfen.
Dazu kommt noch ihr Privatleben mit dem Schwede Nordin, der ihr manchmal viel zu nah ist.
Dank der guten Recherche von Jan Rosen kommen sie Polaris ein Stückchen näher.


Leo Born hat wieder einmal eine spannungsgeladene Atmosphäre geschaffen. Dazu die herbstliche, kühle die auf der Stadt liegt und zusätzlich für ein Kribbeln sorgt.
Das Buch hat mich nach wenigen Seiten wieder in seinen Bann gezogen.
Die Kapitel sind recht kurz und enden oft mit einem Cliffhanger.
Wie oft habe ich gedacht nur noch ein Kapitel und dann….
Schlaf wird eh überbewertet. Ich habe es mir lieber mit „Kalter Erlösung“ und einem roten Sizilianer gemütlich gemacht.

Die Mara Billinsky Reihe ist für mich eine der zurzeit besten deutschen Thriller-Reihen.
„Kalte Erlösung“ wird somit auch wieder zu meinen Highlights des Jahres gehören.
Das Buch kann man auch lesen, wenn man die ersten Bände nicht kennt. Aber die Sucht wird irgendwann jeden befallen.

Jetzt heißt es wieder warten, bis der 10. Band der Reihe erscheint. Ich bin schon jetzt gespannt.

The Twenty

Sam Holland
Thriller
45 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Englischen von Susanne Just
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Der Countdown läuft!

„The Twenty“ ist der erste Band der neuen Thriller-Reihe „Major Crimes Unit“ von Sam Holland.

DCI Adam Bishop kommt an einen Tatort, wo er 5 Leichen findet. Die Leichen sind völlig ausgeblutet und sie sind nummeriert.
Was Bishop am meisten schockt, die Leichen sind von 20 an rückwärts nummeriert. Schnell wird ihm klar, dass ist erst der Anfang. Der Countdown läuft.
Bishops Ex-Frau Dr. Romilly Cole liefert Bishop Beweise, dass die Morde mit einem 30 Jahre zurückliegenden Fall zusammenhängen. Jetzt müssen die Ermittler schnell sein, schneller, als der Countdown abläuft. Ihnen ist klar, jeden Tag kann ein neuer Mord geschehen.

Sam Holland erzählt seinen Thriller schonungslos und in einem rasanten Tempo. Von Anfang an hat die Geschichte mich gefesselt.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und recht unterschiedlich. Man lernt sie im Laufe der Geschichte immer besser kennen.

Das Buch ist sehr gut strukturiert. Die Geschichte ist in 3 Teile gegliedert. Jeder Teil enthält mehrerer Kapitel, die nach den Tagen der Ermittlungen sortiert sind und auch jeder Tag enthält mehrere Kapitel. So weiß man immer wie weit die Ermittlungen fortgeschritten sind.
Zwischendurch gibt es Rückblicke und die Leser*innen bekommen mit, was Damals geschah. Man bekommt auch Einblicke in die Ermittlungsakte, es werden z. B. forensische Gutachten und auch Patientenberichte der Psychologie abgedruckt. So sind die Leser*innen immer hautnah dabei.

Die Geschichte ist insgesamt spannend, ja manchmal direkt beängstigend. Die Ermittler tun ihr Bestes den Täter zu stoppen. Es gibt einige Wendungen in der Geschichte so, dass es recht schwierig ist auch nur zu ahnen wer der Täter ist. Es bleibt spannend bis zum Ende.

Der klar strukturierte, flüssige und nicht zuletzt der fesselnde Schreibstil von Sam Holland, sorgt dafür, dass die Seiten nur so dahin fliegen.
Ich bin so tief in die Geschichte eingetaucht und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Manchmal habe ich direkt atemlos aufgeschaut um gleich weiterzulesen.

„The Twenty“ ist ein schonungsloser und spanne der Thriller. Ich freue mich auf weitere Bände der Reihe.

Starck und der erste Tag

Christian Jaschinski
Thriller
401 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein mysteriöser und spannender Thriller

Klappentext:
Als Andreas Starck aus dem Gefängnis freikommt, möchte er nur eines: endlich seine Tochter Greta wieder in die Arme schließen, die er jahrelang nicht gesehen hat. Doch das Recht dazu wird ihm verweigert.

Starck hat genug. Nicht nur wurde dem Ex-Staatsanwalt seine Frau genommen, jetzt versucht auch noch jemand, ihn der gemeinsamen Zukunft mit seiner Tochter zu berauben. Entschlossen beginnt er, den eigenen Fall neu zu untersuchen, unterstützt von einem eigenwilligen Kommissar. Doch zu spät merkt er, dass er damit mächtige Gegner verärgert

„Starck und der erste Tag“ ist der 1. Band einer Thriller-Trilogie von Christian Jaschinski.

Im Mittelpunkt steht der frühere Staatsanwalt Andreas Starck.
Die Geschichte beginnt mit Starcks Haftentlassung. Fünf Jahre saß Stark unschuldig im Gefängnis. Bei einer Hausdurchsuchung wurden bei ihm Goldbarren und Bitcoin-Konten entdeckt. Die wurde als Bestechungsgelder eingeordnet. Dabei war der Staatsanwalt nur einer Organisation zu nahe gekommen und diese hat versucht ihn und seine Familie auszurotten.
Seine Frau wurde überfahren und starb. Mittlerweile ahnt Starck, dass es kein Unfall war. Seine kleine Tochter Greta kam zu einer Pflegefamilie. Jetzt möchte Starck alles dran setzten seine Tochter wieder in die Arme schließen zu können. Vorerst zieht er wieder bei seiner Mutter ein damit er einen festen Wohnsitz hat. Starck will Licht ins Dunkle bringen und herausfinden, wer hinter der Intrige gegen ihn steckt.
Außer Duncan, ein Mithänfling hat er keinen Menschen, dem er vertrauen kann.

Christian Jaschinski erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und lebendig. Die Nachbarin Moira St. John-Smythe beobachtet das Haus oft aus ihrem Fenster. Ich denke da spiet Neid mit, da die Starcks wohlhabend sind.
Ihr Sohn ist Kriminalbeamter und ermittelt wegen eines Einbruches im Hause Starck. Ich hätte Moira St. John-Smythe manchmal gerne geschüttelt, damit sie ihrem Sohn Jobst Stukenbröker von ihren Beobachtungen erzählt.
Jobst Stukenbröker und Starck kennen sich seit Kindertagen. Stuckenbröker ist davon überzeugt, dass Starck zu Recht im Gefängnis gesessen hat und möchte ihm zu gerne wieder etwas anhängen.
Dann gibt es da noch einige Kriminelle, einer der sich der Waran nennt, hat es auch auf Starck abgesehen. Starck ahnt nicht, in welcher Gefahr er sich befindet.

Die Kapitel sind recht kurz, immer wieder wechselt der Handlungsort und die Perspektive. Die Spannung, die in der Luft liegt, ist fast greifbar.
Man kann nicht immer unterscheiden, wer gut und wer böse ist.

Starck hat in diesem ersten Band schon einiges in Erfahrung bringen können, besonders über seinen verstorbenen Vater. Aber was seinen Fall angeht, liegt noch sehr viel im Verborgenen und wartet auf den 2. Band um der Lösung näherzukommen.

Der 2. Band „Starck und die 2. Frau“ soll im Dezember 2025 erscheinen.

Zorn – Der Fall Schröder

Stephan Ludwig
Thriller
359 Seiten
erschienen im S. Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Zorn ist einfach Kult

Klappentext:
Hauptkommissar Claudius Zorn wundert sich. So hat er seinen Kollegen Schröder noch nie erlebt. Schröder ist der hellste Kopf, den er kennt. Aber in diesem Sommer wirkt er teilnahmslos und zerstreut. Selbst als sich bei einem neuen Fall herausstellt, dass Schröder das Todesopfer gekannt haben muss, erwacht er nicht zu gewohnter Form.

Zorn versteht die Welt nicht mehr und fürchtet, dass jetzt alle Arbeit an ihm hängen bleibt, zumal es einen weiteren Toten gibt. Und wieder eine Verbindung zu Schröder. Als Zorn kurz darauf etwas Ungeheuerliches erfährt, wird ihm schlagartig klar, dass er die Wahrheit nie kennen wollte. Und dass dieser Fall ihrer beider Leben zerstören wird.

„Zorn – Der Fall Schröder“ ist bereits der 14. Band der Zorn-Reihe von Stephan Ludwig.
Mittlerweile füllen die Krimis schon eine ganze Reihe im Bücherregal.

Hauptkommissar Claudius Zorn ist einfach Kult. Er ist eigenbrötlerisch, schrullig und hat die Arbeit wahrlich nicht erfunden.
Er verlässt sich immer auf seinen Kollegen Schröder. Schröder ist ein etwas dicklicher Mann mit schneller Auffassungsgabe. Die Gleichgültigkeit und Bequemlichkeit von Zorn macht Schröder immer wet. Ihm macht die Arbeit Spaß und er ermittelt immer effizient und zieht Zorn in seinem Eifer auch manchmal mit. Ohne Schröder wäre Zorn nicht das, dass er ist.

In diesem Fall bekommt es Hauptkommissar Claudius Zorn gleich mit zwei Opfern zu tun. Ausgerechnet jetzt kann er sich nicht wie sonst auf Schröder verlassen. Schröder wirkt teilnahmslos uns in sich gekehrt. Die ganze Arbeit bleibt an Zorn hängen.
Es stellt sich heraus, dass die Opfer alle einen Bezug zu Schröder hatten, was Schröder zum Hauptverdächtigen macht.

Stephan Ludwig erzählt auch den 14. Band wieder so, dass man das Buch nicht aus der Hand legen kann.
Die beiden Ermittler sind mir nach der langen Zeit so sehr ans Herz gewachsen. Ich freue mich über jeden neuen Band.
Die Charaktere sind wie immer sehr gut gezeichnet. Die Ermittler, die man schon lange kennt, stechen natürlich heraus.
In diesem Band habe ich mir richtig Sorgen um Schröder gemacht.
Der Autor erzählt die Geschichte diesmal auf zwei Zeitebenen. Einmal die Ermittlungen und dann Rückblicke in die Kindheit von Schröder. Die Erzählungen aus Schröders Kindheit haben mich sehr berührt, ja auch wütend gemacht.
Dazu gerät Schröder noch unter Mordverdacht.
Zorn steht diesmal ziemlich alleine da und wächst über sich hinaus.
Die Atmosphäre, die Stephan Ludwig geschaffen hat, ist passend zum Plot ziemlich erdrückend.
Die ganze Zeit fiebert man der Lösung des Falls entgegen und hofft natürlich, dass Schröder heil aus der Sache rauskommt.

„Zorn – Der Fall Schröder“ ist wieder ein spannender Thriller, den ich an zwei Abenden gelesen habe.