Anna O

Matthew Blake
Thriller
474 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Andrea Fischer
erschienen im Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Schuldig oder unschuldig

Klappentext:
Seit vier Jahren hat Anna Ogilvy ihre Augen nicht mehr geöffnet. Nicht seit jener Nacht auf der Farm, wo man sie im Tiefschlaf gefunden hat, ein Küchenmesser in der Hand, die Kleidung blutverschmiert. Neben den Leichen ihrer beiden besten Freunde. Die einen halten Anna O. für unschuldig, die anderen für eine kaltblütige Mörderin. Aber nichts und niemand hat sie aus ihrem Albtraum wecken können. Bis jetzt.
ist Psychologe und Experte für Verbrechen, die im Schlaf begangen werden. Bei Nacht und Nebel wird er in die Schlafklinik The Abbey gerufen. Dort hat man die berühmteste Verdächtige des Landes eingeliefert: Anna Ogilvy, 29. Das ganze Land spekuliert: Hat Anna die Tat wirklich begangen? Hat sie dabei geschlafwandelt? Wie steht es dann um ihre Schuld? Und warum ist sie seitdem nicht mehr aufgewacht?
Ben hat eine gewagte Theorie, wie er Anna wecken könnte. Doch Ben wird beobachtet. Vom Justizministerium. Von seiner Ex-Frau, die als Kommissarin damals als Erste am Tatort war. Von Annas Mutter, früher eine einflussreiche Ministerin. Von einer Bloggerin, die Annas geheime Aufzeichnungen besitzt. Und vielleicht auch von dem mysteriösen Patienten X, dem Anna auf der Spur war. Ben bleibt nicht viel Zeit. Und er ahnt nicht, in welcher Gefahr er schwebt.

„Anna O“ ist ein Thriller, der lange Nächte garantiert von Matthew Blake.

Seit vier Jahren schläft Anna O. Seit man sie mit einem Messer und blutverschmiert neben den Leichen aufgefunden hat.
Jetzt soll der Psychologe Dr Benedict Prince herausfinden was damals passiert ist.
Die Menschen sind gespalten. Die einen halten Anna O für eine kaltblütige Mörderin, die anderen für ein Opfer das dem Mörder entkommen ist.

Matthew Blake lässt seine Geschichte 1 Jahr vor dem grausamen Ereignis beginnen.
So können die Leser*innen die Freunde kennenlernen und ihr Verhältnis zueinander gut einschätzen.

Jetzt soll aufgelöst werden was vor 4 Jahren passiert ist. Die Leser*innen begleiten Anna O in die Schlafklinik wo Dr Benedict Prince versuchen will Licht in das Dunkel zu bringen.

Der Plot ist spannend aufgebaut. Die Geschichte wird in kurzen Kapiteln abwechselnd aus der Sicht aller Charaktere erzählt.
Man bekommt einen guten Einblick. Dazu kommen noch Annas Einträge in ihr Notizbuch und der Patienten X.
Das Thema Schlaf wird interessant unter die Lupe genommen. Die Leser*innen bekommen viele Informationen aus der Schlafforensik und über Psychologie und Neurologie.

Matthew Blakes Schreibstil ist fesselnd und atmosphärisch. Er zeichnet ein Bild der Verwundbarkeit und Fragilität der menschlichen Psyche und lässt den Leser tief in Annas Gedanken und Ängste eintauchen. Die Spannung baut sich im Laufe der Geschichte stetig auf und hält bis zum Ende.

„Anna O.“ ist ein meisterhafter Psychothriller, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Fans von spannenden Geschichten und Liebhaber der Psychoanalyse werden dieses Buch lieben.

Wenn sie lügt

Linus Geschke
Thriller
411 Seiten
erschienen im Piper Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Vorablesen für das Rezensionsexemplar

Pageturner

Klappentext:
Sie waren die perfekte Clique, bis sich eine von ihnen in den falschen Mann verliebte. Die Beziehung der siebzehnjährigen Norah zu dem vier Jahre älteren David hielt nicht lange, und nach der Trennung wurde David zum Mörder. Er tötete ein Liebespaar auf einem abgelegenen Parkplatz und kam dann auf der Flucht ums Leben. Für die Bewohner des abgelegenen Ortes war Norah fortan nur „Die Freundin des Killers“. Knapp zwanzig Jahre später kehrt Goran, Norahs bester Freund aus Kindertagen, nach Waldesroda zurück, als er erfährt, dass Norah Drohbriefe erhält, die klingen, als würden sie vom verstorben geglaubten David stammen. Um herauszufinden, was dahintersteckt, muss Goran in die Vergangenheit abtauchen. In Norahs, aber auch in seine eigene.

„Wenn sie lügt“ ist der neue und überaus spannende Thriller von Linus Geschke.

Die Protagonisten sind sehr facettenreich und oft undurchsichtig. Man ist beim lesen immer am rätseln, wer sagt die Wahrheit, wem kann man trauen was für große Spannung sorgt.

Norah gehörte vor 20 Jahren einer Clique an. Die jungen Leute waren zum Teil unzertrennlich. Vor allem mit Goran hatte Norah schon zu Kindertagen einen Freund gefunden. Als Norah sich in David, der einige Jahre älter war als sie verliebte drohte die Clique auseinanderzubrechen. Es dauerte bis Norah bemerkte wie David sie manipulierte. Kurz nachdem Norah die Beziehung zu David beendet hatte, hat dieser ein Paar auf einem Waldparkplatz umgebracht. Norah hat ihren Heimatort Waldesroda darauf hin verlassen da sie immer als Freundin des Killer galt. Jetzt ist sie zurückgekommen und betreibt ein Café. Seit kurzer Zeit erhält sie Drohbriefe und die sehen so aus, als kommen sie von David. Doch der ist auf der Flucht ums Leben gekommen. Auch Goran kehrt nach Waldesroda zurück um Norah zu helfen. Doch dafür muss offengelegt werden was damals wirklich passierte.

Linus Geschke erzählt die Story sehr spannend und in einem ordentlichen Tempo.
Nach und nach lernt man einige Mitglieder der damaligen Clique kennen. Vor allem Norah, Goran und dessen bester Freund Rolaf stehen im Mittelpunkt. Beim lesen hatte ich immer das Gefühl das Norah und Rolof nicht die Wahrheit sagen oder etwas verschweigen. Ich fragte mich auch, wer die Drohbriefe an Norah sendet. Der Absender kommt in der Geschichte auch selbst zu Wort, seine Identität gibt er dabei nicht preis. Erst wenn die Story dem Ende zugeht fallen Stück für Stück die Puzzleteile an die richtige Stelle.

Linus Geschke legt seiner Story gerne ein Vorfall aus der Vergangenheit zu Grunde, der Auswirkungen bis in die Gegenwart hat. So ist es auch bei „Wenn sie lügt“. Damals war es der Mord an dem Paar auf dem Parkplatz. David, der Täter ist bei der Flucht gestorben. Aber ist er wirklich tot? Ist alles so gewesen, wie Norah behauptet? Was, ist wenn sie lügt?

Spannende Fragen die Linus Geschke da aufwirft. Der Autor schafft eine rätselhafte und düstere Atmosphäre. Beim lesen habe ich sehr viel in Frage gestellt was behauptet wurde.
Linus Geschke baut schon gleich am Anfang Spannung auf, die er dann im Laufe der Geschichte ins unermüdliche steigert.
„Wenn sie lügt“ ist ein spannender Thriller den ich sehr gerne gelesen habe.

Die Auszeit

Enily Rudolf
Thriller
475 Seiten
erschienen im Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Thriller mit Hochspannung

Klappentext:
Es sollte die perfekte Auszeit werden: Die Influencerin Viktoria Kaplan und ihre fünf engsten Vertrauten wollen in einem abgeschiedenen Retreat in den Alpen das Leben feiern. Sie sind jung, schön und erfolgreich, und die ganze Welt soll an ihrem Glück und Glamour teilhaben. Doch unter der Oberfläche brodeln Spannungen und Geheimnisse. Aus Freundschaft, Liebe und Sex wird Eifersucht, Neid und Hass. Jeder der Anwesenden macht sich verdächtig, auch der Hotelbesitzer Pierre mit seinem Team. Aber das Retreat liegt lange nicht so versteckt, wie alle dachten, und bald zieht ein mörderischer Sturm auf.

„Die Auszeit“ ist ein spannender Thriller von Emily Rudolf.
Auf das Buch muss man einfach aufmerksam werden. Das Cover mit den knalligen Farben ist ein Hingucker und dazu kommt noch ein Farbschnitt.

Die Influencerin Viktoria Kaplan ist sehr erfolgreich und das will sie feiern. Zusammen mit 5 Freunden und 4 Teammitglieder nimmt sie sich eine Auszeit in einem versteckten Wellness-Retreat. Doch anstatt Feierstimmung breitet sich Neid und Missgunst aus die mit einem Mord endet. Jeder der Überlebenden ist verdächtig.

Emily Rudolf hat spannende Charaktere erschaffen wobei sie nicht unbedingt sympathisch sind. Es sind nicht viele Charaktere doch am Anfang musste ich mich auf die einzelnen Personen konzentrieren. Auf dem hinteren Buchdeckel sind die einzelnen Personen vorgestellt was mit geholfen hat.
Gleich zu Beginn kann man miterleben wie es einer Person immer schlechter geht. Was mit ihr geschehen ist erfährt man erst am Ende.
Es beginnt ein Countdown der mit 37 Stunden vor der Tat beginnt und langsam nach unten zählt.

Die Geschichte wird aus der Sicht verschiedener Charaktere erzählt. Man spürt im Laufe der Geschichte wie sich die Atmosphäre verändert. Aus der Freude auf die Auszeit im Wellness-Retreat wird Neid, Missgunst und Hass und man kann immer deutlicher spüren, dass es in einem Drama enden wird.

Emily Rudolf erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven.
Man erlebt das Miteinander der Charaktere hautnah mit. Da man als Leser*in ja weiß, dass es mit einem Mord endet achtet man auf kleine versteckte Hinweise. Doch irgendwie kommen alle in Frage. Wenn ich eine Person in den engeren Kreis der Verdächtigen genommen habe, nahm die Geschichte eine Wendung an. Bis zum Ende habe ich nicht gewusst was wirklich passiert ist.

Emily Rudolf erzählt die Geschichte sehr spannend. Dabei spannt sie den Spannungsbogen über die gesamte Geschichte. Es ist interessant und spannend die Stunden bis zur Tat zu verfolgen.

„Die Auszeit“ ist ein spannender Thriller der mir sehr gut gefallen hat.

Der Auslug – Nur einer kehrt zurück

Ulf Kvensler
Thriller
459 Seiten
Übersetzt aus dem Schwedischen von Sabine Thiele
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein absolut spannender Thriller

Klappentext:
Jeden Sommer fahren die Anwältin Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Melina in den Norden Schwedens, um beim Wandern in der wilden Natur den Stockholmer Alltag zu vergessen. Doch dieses Jahr hat sich Melinas neuer Freund, Jakob, der Gruppe angeschlossen. Er schlägt vor, von der ursprünglichen Route abzuweichen und stattdessen in den wilden, einsamen Nationalpark Sarek zu wandern. Schon bald wird klar, dass die Tour alles andere wird als ein gemütlicher Ausflug unter Freunden. Jakob stiftet die Gruppe zu immer weiteren, gefährlicheren Herausforderungen an. Auch die Dynamik zwischen ihnen ändert sich, lang unterdrückte Vorwürfe und Geheimnisse kommen ans Licht, die Nerven liegen blank. Bald geht es nur noch um eines: Wer wird nach Hause zurückkehren?

„Der Ausflug“ von Ulf Kvensler ist ein packender Thriller aus Schweden.

Alle Jahre wieder fahren Anna und ihr Verlobter Henrik zusammen mit Annas bester Freundin Melina zum Wandern nach Schweden. Es soll ein Ausgleich für den stressigen Alltag sein. Doch in diesem Jahr wird alles anders. Jakob, Melinas Freund schließt sich der kleinen Gruppe an. Schnell gewinnt Jakob die Oberhand über die Gruppe. So weichen die 4 von ihrer üblichen Rute ab und gehen in den einsam gelegenen Nationalpark Sarek. Die Landschaft ist traumhaft aber die Freunde können sie nicht genießen den es breitet sich Unfriede und Streit der bis zur Angst führt unter den jungen Leuten aus.
Anna kommt verletzt von der Wanderung zurück. Aber was ist aus den anderen geworden?

Ulf Kvensler hat mich mit dem Thriller so gefesselt, dass ich das Buch fast an einem Stück gelesen habe.
Er erzählt die Geschichte aus der Sicht von Anna. Gerade die gewählte Perspektive sorgt für Spannung da Anna ja die einzige ist die von dem Ausflug zurückkehrt.
Die Leser*inne begleiten Anna durch die wilde Natur und erleben hautnah mit was geschehen ist.
Dabei gibt es zwischendurch Rückblenden bei denen man Anna besser kennenlernt.

Der Lauf der Geschichte wird durch die Vernehmung von Anna, die im Krankenhaus liegt unterbrochen. Diese Vernehmungen fliesen wie ein Protokoll in die Geschichte ein und grenzen sich somit etwas ab.

Ulf Kvensler hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Er vermag es seine Charaktere sehr genau zu beschreiben, man konnte sich schnell ein Bild von ihnen machen.
Auch den Handlungsort hat der Autor sehr gut beschrieben, die schöne Natur, die Ruhe und dann im Gegensatz die 4 Freunde sich immer mehr in Streitigkeiten verstrickten. Schnell entstand eine Atmosphäre die mir beim lesen ständig Schauer über den Rücken laufen lies. Zu Beginn spürt man schnell, dass dieser Ausflug nicht gut ausgeht. Der Autor spannt den Spannungsbogen über die gesamte Geschichte. Langsam, Stück für Stück ahnt man war passiert ist.
Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich musste unbedingt wissen was in dem Nationalpark mit den anderen passiert ist. Dafür gab es nur eine Lösung, weiter lesen.

Mit „Der Ausflug“ hat Ulf Kvensler einen hochspannenden Thriller veröffentlicht den man nicht aus der Hand legen kann.

Mordsmann

Ernst Geiger
Thriller
464 Seiten
erschienen bei edition a
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an edition a für das Rezensionsexemplar

Ein spannender Fall der auf Wahrheit beruht

Ein Serienmörder, der Medien und Publikum bis heute fesselt. Ein  Ein True-Crime-Thriller, der die Seelen eines Killers und seines Jägers ausleuchtet. Ein Autor, der selbst Chefermittler in diesem spektakulärsten österreichischen Kriminalfall war. Ernst Geiger verarbeitete 30 Jahre nach Jack Unterwegers Tod dessen Geschichte literarisch. Sein Roman lässt mit dramatischen Wendungen und faszinierenden Charakteren fast vergessen, dass er auf wahren Begebenheiten basiert. Er erzählt die Geschichte eines Menschen, der sich nicht ändern konnte. Und von jenen, deren Leben durch ihn für immer verändert worden sind.

„Mordsmann“ ist ein Thrillern der auf einer wahren Begebenheit beruht von Ernst Geiger.

Jack Unterweger ist ein Serienmörder und wird von der Polizei gejagt. Er wird gefasst und verurteilt. In der Haft fängt er an zu schreiben. Sein biografischer Roman „Fegefeuer oder die Reise ins Zuchthaus“ erscheint. Das veranlasst viele bekannte Persönlichkeiten dazu eine Petitionen einzureichen. Darunter bekannte Namen wie Günter Grass, Ernest Borneman, Milo Dor und Erika Pluhar.
Kurz nach der Freilassung von Jack Unterweger beginnen die Morde an Prostituierten erneut. Jack Unterweger wird nach einiger Zeit wieder gefasst und verurteilt. Am Abend der Urteilsverkündung begeht er Suizid.

Ernst Geiger selbst war Chefermittler. In seinem Roman verarbeitet er schonungslos und ehrlich die Taten und die Fahndung nach Jack Unterweger.
Der Autor erzählt sehr spannende und spart auch nicht mit unschönen Details der Morde. Man darf also beim lesen nicht zu zart besaitet sein.
Einiges was Ernst Geiger erzählt kann man auch im Buch des Täters selbst nachlesen und im Internet gibt es auch einige was den Wahrheitsgehalt des Romans bestätigt.

Ernst Geiger hat mit „Mordsmann“ eine spannenden True-Crime-Thriller veröffentlicht den ich allen Spannungsliebenden empfehlen kann.

Zero Days

Ruth Ware
Thriller
380 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt von Susanne Goga-Klinkenberg
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller

Klappentext:

Jack und ihr Ehemann Gabe werden von großen Unternehmen engagiert, um deren Sicherheitssysteme zu unterlaufen und so deren Schwachstellen zu finden. Und die beiden sind verdammt gut in ihrem Job! Doch eines abends geht etwas schief und Jack wird verhaftet. Als sie Stunden später entlassen wird, findet sie ihren Mann Gabe ermordet am Schreibtisch. Verzweifelt und fassungslos bricht sie zusammen. Wer kann ihm das angetan haben?
Als wenig später ihre Aussage aufgenommen wird, ist Jack schnell klar: Sie selbst ist ins Visier der Ermittler geraten und bereits tief in ein gefährliches Spiel verstrickt. Und die Uhr tickt. Eine verzweifelte Flucht beginnt und die Suche nach einem skrupellosen Mörder …

„Zero Days“ ist der neue Thriller von Ruth Ware.
Die Autorin hat mich schon mit einigen Büchern in Atem gehalten.
So war ich auf den neuen Thriller sehr gespannt.

Jack und Gabe testen Unternehmen hinsichtlich ihre Sicherheit.
Sie teilen sich die Aufgabe ein, Gabe testet das Unternehmen auf Cybersicherheit. Er testet ob das System vor Hackerangriffen gut genug geschützt ist.
Jack hingegen versucht nachts in das Unternehmen einzudringen und die Alarmanlagen und die gesamte Sicherheitstechnik auszuschalten. So können sie ihren Kunden raten wo bei der Sicherheit aufgerüstet werden muss.
An einem Abend läuft es schlecht für Jack und sie wird verhaftet. Nach Erklärungen und Feststellung ihrer Identität wird Jack wieder auf freien Fuß gesetzt. Als sie mitten in der Nacht nach Hause kommt findet sie ihren Mann Gabe mit durchgeschnittener Kehle an seinem Schreibtisch.
Die Polizei hat sofort Jack in Verdacht. Natürlich finden die Ermittler Lücken in ihrem Alibi, doch bevor es zu einer Festnahme kommt kann Jack fliehen. Sie weiß, dass sie auf sich alleine gestellt und in Gefahr ist. Aber sie will den Mörder von Gabe finden.

Ruth Ware greift für diesen Thriller das aktuelle Thema Cyberkriminalität auf.
Man muss aber keine Angst vor zu vielen technischen Details haben.
Auch liefert die Autorin, da wo es nötig ist gleich Erklärungen.
So können die Leser*innen allem ohne Probleme folgen.

Die Autorin lässt ihre Leser*innen erst einmal Jack und Gabe kennenlernen.
Wobei der Fokus auf Jack liegt aus deren Sicht die Geschichte auch erzählt wird.
Mir war Jack schnell sympathisch und ich habe oft um sie gezittert.
Die einzelnen Kapitel werden wie bei einem Countdown runtergezählt was zusätzlich ein Spannungsgefühl bei den Leser*innen auslöst.

Ruth Ware hat einen sehr atmosphärischen Schreibstil, sie beschreibt ihre Charaktere und die Handlungsorte sehr genau.
Dadurch werden die Geschichte und die Protagonisten richtig lebendig.
Die Autorin versteht auch Spannung aufzubauen und sie bis zum Ende aufrecht zuhalten.

Das Ende hat mich dann auch noch einmal überrascht. So habe ich bis zum Ende mit gefiebert.

„Zero Days“ ist ein spannender Thriller und Ruth Ware hat mich damit wieder einmal völlig überzeugt.

Das Bild der Toten

David Lagercrantz
Thriller
430 Seiten
Übersetzt aus dem Schwedischen von Susanne Dahmann
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender 2. Band

Klappentext:
Der brillante Psychologe Hans Rekke und die clevere Polizistin Micaela Vargas haben soeben ihren ersten Fall gelöst. Da taucht plötzlich ein verzweifelter Mann bei Rekke auf. Vor vielen Jahren ist seine Frau nicht mehr von ihrem Abendspaziergang zurückgekehrt. Als ihre Leiche kurz darauf gefunden wurde, sah alles nach einem Unfall aus. Doch nun ist ein kürzlich aufgenommenes Foto aufgetaucht, das sie auf dem Markusplatz in Venedig zeigt. Lebt Claire Lidman noch? Die Ermittlungen stürzen Rekke und Vargas überraschend in private Abgründe. Denn es gibt einen gefährlichen Menschen aus Rekkes Vergangenheit, der auf Rache sinnt. Welche Rolle spielt die Frau auf dem Bild in dessen teuflischem Plan?

„Das Bild der Toten“ ist der zweite Band der Rekke-Vargas-Reihe von David Lagercrantz.
Bekannt wurde der Autor durch die Fortsetzung der Millennium Reihe.
Jetzt veröffentlicht der Autor seine erste eigene Thriller Reihe.
Hierfür hat David Lagercrantz interessante Protagonisten geschaffen.

Die Streifenpolizistin Micaela Vargas ist ein vielversprechendes Talent und hat erfolgreich ihren ersten Fall gelöst.
Sie ist als Kind chilenischer Einwanderer im selben Problemviertel aufgewachsen.
Micaela ist eine engagierte Polizistin, hat aber einen Bruder der auf der anderen Seite des Gesetztes steht.

Der Psychologe Hans Rekke ist wohl ein Genie was Verhörmethoden angeht.
Er ist der Sohn einer reichen Reederfamilie, Philosoph und musikalisch hochbegabt.
Rekke lebt in einer Villa in einem besseren Viertel.

Man sieht die beiden Hauptfiguren sind recht unterschiedlich, doch beides interessante und sympathische Charaktere.

Der Fall den der Psychologe Hans Rekke übernimmt klingt sonderbar. Ein Mann, dessen Frau vor vielen Jahren nach einem Abendspaziergang nicht nach Hause gekommen ist glaubt, dass seine Frau noch am Leben ist.
Doch nach dem Verschwinden der Frau wurde ihre Leiche gefunden und ein Unfalltod diagnostiziert.
Jetzt ist ein Bild aufgetaucht, dass die Frau in Venedig zeigt.
Hans Rekke hat einen Feind, das Superhirn Gabor. Hängt das Verschwinden seiner Frau mit Gabor zusammen?

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge die nebeneinander laufen und sich Stück für Stück einander annähern bis sie am Ende ganz miteinander verknüpft werden.
Die Handlung wird sehr spannend und mit einem ordentlichen Tempo erzählt.
Das Leben der Verschwundenen Ehefrau wird durchleuchtet. Sie war als Chefanalystin in der Finanzkrise tätig. Auch hier stellt sich den Ermittlern die Frage, ob die Tätigkeit mit dem Verschwinden zusammenhängt.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt und gestaltet sich dadurch recht facettenreich.


Der Schreibstil von David Lagercrantz ist fesselnd, flüssig und gut verständlich.

Mit „Das Bild der Toten“ hat David Lagercrantz mich auch mit seinem 2. Band überzeugt.

Jetzt freue ich mich auf Band 3 „Das Zeichen des Fremden“ der im März 2025 erscheinen soll.

Die Strafe

Hubertus Borck
Thriller
375 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar

Mord im Namen der Umwelt

Klappentext:
Bei einem Brand im Müllkeller eines Hochhauses kommt eine Frau ums Leben. So verzweifelt sie auch versucht zu entkommen, die Tür lässt sich nicht mehr öffnen. Kurz vor ihrem qualvollen Tod entdeckt sie eine geheimnisvolle Botschaft über sich an der Decke: «Ich sehe, was du tust». Wenige Wochen später verbrennt ein erfolgreicher Rechtsanwalt in einem Bordell auf der Reeperbahn, eingesperrt in einem Käfig. Beide Brände scheinen nichts miteinander zu tun zu haben, doch dann entdecken Hauptkommissarin Franka Erdmann und Alpay Eloğlu vom LKA Hamburg eine besorgniserregende Spur. Wurden die Feuer absichtlich gelegt, um Menschen im Namen der Umwelt zu bestrafen? Dann könnte es jede und jeden treffen. Die fieberhafte Suche nach dem Täter beginnt, oder ist gleich eine ganze Gruppe für diese Bestrafungen verantwortlich? Und während die Soko hoch konzentriert ermittelt, wird schon das nächste Feuer entfacht. Werden Franka und Alpay die Flammen aufhalten können, bevor ein weiteres Opfer verbrennt?

„Die Strafe“ von Hubertus Borck ist der 3. Band der Franka Erdmann und Alpay Eloğlu Reihe.

Der Handlungsort ist Hamburg. Die zwei Ermittler sind Franka Erdmann, Hauptkommissarin beim LKA Hamburg. Wenn Franka ermittelt, verbeißt sie sich in die Fälle. Lässt nicht locker bis der Täter gefunden ist. Dabei verbringt sie auch die eine oder andere Nacht im Büro.
Und Alpay Eloğlu, er ist noch ganz am Anfang seiner Laufbahn. Auch er ist mit vollem Einsatz bei den Ermittlungen dabei. Mit der barschen Art seiner Vorgesetzten Franka tut er sich manchmal schwer.

Bei einem Brand kommt eine alleinerziehende Mutter ums Leben. Trotz aller Versuche hat sie es nicht mehr aus dem Müllkeller geschafft.
Bei einem weiteren Brand kommt ein Rechtsanwalt in einem Bordell bei einem Brand ums Leben. Zwischen den Bränden scheint es kein Zusammenhang zu geben.
Bei näherer Betrachtung kommt zutage, dass das erste Opfer illegal Müll entsorgt hat und das zweite Opfer Rechtsanwalt eines Chemieunternehmen ist.
War es in beiden Fällen doch Mord, Mord im Namen der Umwelt?
Wenn ja, besteht die Gefahr, dass es noch mehr Opfer gibt und das hinter den Bränden eine Organisation steckt.
Franka Erdmann und Alpay Eloğlu ermitteln auf Hochtouren den die Zeit rennt ihnen davon.

Hubertus Borck hat für diesen Krimi ein sehr aktuelles Thema ausgewählt.
Der Autor baut schnell Spannung auf und lässt das Geschehen in einem ordentlichen Tempo voranschreiten.
Seine Ermittler gefallen mir gut. Es sieht aus als wären sie völlig gegensätzlich aber das stimmt nicht. Sie liefern sich immer wieder Wortgefechte und bei dem Schlagabtausch kommen auch immer einmal etwas aus ihrem Privatleben zutage.
Ich folge den beiden Ermittlern gerne bei ihrer Arbeit. Sie sind mir schnell sympathisch gewesen.
Der Autor hat einen flüssigen und fesselnden Schreibstil.
Für mich war es das erste Buch der Reihe. Ich denke ich werde die vorherigen Bände auch lesen und freue mich natürlich über weitere Bände.

Wie Sterben geht

Andreas Pflüger
Thriller
448 Seiten
erschienen im Suhrkamp Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Suhrkamp Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein sprachgewaltiger Spionage-Thriller

Klappentext:

Winter 1983. Auf der Glienicker Brücke ist alles bereit für den spektakulärsten Agentenaustausch der Geschichte. KGB-Offizier Rem Kukura, Deckname Pilger soll gegen den Sohn eines Politbüromitglieds ausgetauscht werden. Mittendrin: Nina Winter, die Kukura als Einzige identifizieren kann. Doch auf der Brücke wird Nina in ein Inferno gerissen, und das Schicksal von ihr und Rem wird zu einer Frage von Krieg und Frieden zwischen den Supermächten.

Drei Jahre zuvor: Nina ist Analystin beim BND und wertet Spionage-Informationen aus. Eine Schreibtischagentin. Bis man ihr mitteilt, dass Pilger, der geheimnisvolle Moskauer Top-Agent des BND, seine weitere Zusammenarbeit von ihr abhängig macht: Er will, dass Nina als seine Führungsoffizierin nach Russland kommt. Sie weiß, dass es die Chance ihres Lebens ist. Doch Nina ahnt nicht, dass sie beim KGB einen Todfeind haben wird. Um zu überleben, muss sie zu einer anderen werden, zu einer Frau, die mit dem Tod tanzt.

„Wie Sterben geht“ ist ein gewaltiger Spionage-Thriller von Andreas Pflüger.

Im Mittelpunkt steht Nina Winter, eine junge Analystin beim BND. Als der Top-Agent Pilger sie als seine Führungsoffizierin anfordert muss sie als Anja Gabriel nach Moskau reisen und ein Abenteuer auf Leben und Tod beginnt.

Das Buch fängt praktisch mit dem Ende an. Nina Winter ist schon wieder aus Moskau nach Deutschland zurückgekehrt. Man ahnt nicht welche Spagat zwischen Leben und Tod sie hinter sich hat. Rem, der Agent den sie geführt hat war aufgeflogen, jetzt soll er gegen einen anderen ausgetauscht werden. Ein Inferno das man sich kaum vorstellen kann.

Kaum ein anderer als Andreas Pflüger versteht es, die Verzweigungen des BKA und des KGB den Leser*innen so gut und glaubhaft zu vermitteln.
Mir hat manchmal der Mund offen gestanden vor Staunen.

Die Handlung spielt mitten im Kalten Krieg. Russland belauert den Westen und der Westen belauert Russland. Dabei hat Russland wesentlich mehr Manpower.

Andreas Pflüger erzählt die Geschichte von Nina Winter und Rem Kukura mit einer Mischung aus Spannung und Authentizität. Er zeichnet ein realistisches Bild der Spionagetätigkeit im Kalten Krieg und lässt die Leser*innen an den Gedanken und Gefühlen seiner Protagonisten teilhaben. Nina Winter ist eine komplexe und authentische Protagonistin, die sich im Laufe der Geschichte von einer naiven Anfängerin zu einer erfahrenen Agentin entwickelt.

Ich habe Nina gleich ins Herz geschlossen. Auch Rem der Top-Agent war mir sehr sympathisch. Beide verband schnell eine Freundschaft die ihres gleichen sucht.

Andreas Pflüger erzählt die Geschichte sprachgewaltig. Die manchmal etwas frechen Dialoge haben mir gut gefallen und mich trotz allem Ernst schmunzeln lassen.

„Wie Sterben geht“ ist ein sprachgewaltiger Spionage – Thriller mit einer bedrohlichen Atmosphäre den ich mit großer Spannung gelesen habe.

Kaltherz

Henri Faber
Thriller
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an LovelyBooks für die spanende Leserunde

Genialer Psychothriller mit überraschenden Wendungen

Kommissarin Kim Lansky bekommt eine letzte Chance nachdem sie aus einigen Abteilungen der Kriminalpolizei geflogen ist.
Sie übernimmt den Vermisstenfall der fünfjährigen Marie. Es ist ihre letzte Chance bei der Kriminalpolizei.
Die kleine Marie wurde aus dem Auto ihrer Mutter entführt, als diese auf einem Parkplatz kurz die Toilette aufgesucht hatte.
Die Mutter beteuert, acht Minuten länger war Marie nicht alleine.
Kim Lansky begibt sich auf die Suche nach dem verdächtigen Kindermädchen und muss feststellen, dass gerade in München auffallend viele Kinder verschwunden sind.

„Kaltherz“ ist ein genialer Psychothriller von Henri Faber.
Der Autor erzählt die Geschichte aus der Perspektive der 4 Hauptcharaktere.

Kommissarin Kim Lansky wird von einem Freund aus der Jugendzeit in die Abteilung für Vermisstenfälle geholt.
Es soll ihre letzte Chance sein, den bisher ist sie aus allen Abteilungen geflogen.
Mit Kim Lansky hatte ich zu Beginn so meine Probleme.
Regeln existieren für sie nicht. Sie setzt sich über alle Anordnungen hinweg.
In ihrer Freizeit jagt sie Pädophilie und geht nicht gerade zimperlich mit ihnen um.
Sie geht immer mit dem Kopf durch die Wand, oder besser mit der Schulter durch die Tür.
Am Ende jedoch hat Kim Lansky mich auf ihre Seite gezogen.

Clara Lipmann, die Mutter von Marie.
Ihre Tochter ist aus dem Auto raus entführt worden. Von ihr gibt es keine Spur.
Clara vergeht in Schuldgefühle, begeht einen Suizidversuch.

Jakob Lipmann, der Vater von Marie.
Er liebt seine Tochter abgöttisch.
Aber sonst ist er ein richtiger Kotzbrocken.
Für ihn scheint es nur seinen Beruf und seine Karriere zu geben
Ihm traue ich so ziemlich alles zu, nur nichts Gutes.

Marie die offensichtlich von einer Frau entführt wurde.
Sie bekommt immer wieder gesagt, dass Mama und Papa im Himmel sind und sie jetzt nur noch eine Mami hat.
Das arme Kind ist verstört und weiß oft nicht wie es sich verhalten soll.
Diese Kapitel gehen besonders ans Herz.

Beim Lesen leidet man mit den Protagonisten mit. Man bildet sich schnell ein Urteil über jeden der Charaktere.
Doch in der zweiten Hälfte des Buches nimmt die Geschichte eine ungeahnte Wendung ein.
Ab diesem Zeitpunkt war für mich Essen und Trinken Nebensache. Ich wollte nur eins Lesen.

Henri Faber versteht es Spannung aufzubauen und sie im Verlauf der Geschichte bis ins Unermessliche zu steigen.
Die Erzählung aus verschiedenen Perspektiven ist genial gelungen.
Die Kapitel sind recht kurz so, dass man denkt immer noch eins lesen zu können und bevor man sich versieht ist die Nacht um.

„Kaltherz“ ist ein genial gemachter und spannender Psychothriller. Ich hoffe von Henri Faber noch mehr lesen zu können.