Zypressernsommer

Teresa Simon
Historischer Roman
421 Seiten
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dan an de Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar


Ein emotionaler und interessanter Roman

Klappentext:
Die Hamburger Goldschmiedin Julia Matthiesen reist zum ersten Mal in das malerische Dorf Lucignano in der Toskana und ist auf Anhieb überwältigt vom Zauber der Landschaft. Ihr kürzlich verstorbener Nonno stammt von hier, seine Familie hat seit jeher Oliven angebaut, doch über seine Vergangenheit hat Gianni immer geschwiegen. Julia begibt sich auf die Spuren ihres Großvaters, unterstützt von dem attraktiven Italiener Matteo.

Ihre gemeinsame Suche führt in die 1940er-Jahre, in die Zeit der «Resistenza», als italienische Partisanen sich in den Bergen versteckten und gegen die Faschisten kämpften; sie führt zu zwei Brüdern, den Olivenbauern Vito und Gianni, und zu einer tragischen Liebesgeschichte …

„Zypressensommer“ ist der neue historische Roman von Teresa Simon.
Die Autorin hat mich schon mit vielen Büchern begeistert, egal ob unter ihrem Pseudonym Teresa Simon oder ihrem Namen Brigitte Riebe.

„Zypressensommer“ teilt sich in zwei Zeitebenen. Die Gegenwart ist in der Geschichte im Jahr 1998 angesiedelt. Hier begleiten die Leser*innen Julia Matthiesen, eine Goldschmiedin aus Hamburg. Ihr geliebter Großvater Gianni ist kürzlich verstorben und hat ihr eine Notiz mit kryptischen Informationen hinterlassen. Jetzt reist Julia nach Lucignano, dem Heimatort ihres Großvaters. Hier erhofft sie sich mehr über ihren Großvater zu erfahren, der nie viel von seinem Leben vor und im Krieg erzählt hat. Als sie in Lucignano Matteo trifft, schlägt ihr Herz höher. Eine zarte Liebesgeschichte bahnt sich an, die aber wegen des Schweigens ihrer Großväter schnell wieder im Keime zu ersticken droht.

Die zweite Zeitebene ist die Vergangenheit, genauer die Jahre 1943-1945. Hier begleiten wir zum einen Gianni, der Großvater von Julia und auch Vito, den Großvater von Matteo.
Gianni fällt den Deutschen in die Hände. Er ist einer von vielen italienischen Militärinternierten und muss unter schweren Bedingungen und ständigem Hunger Zwangsarbeit leisten. Als er in eine Fischräucherei zum Arbeiten geschickt wird, ist das für Gianni eine Traktur, den er hasst nichts mehr als Fisch. Marieke, die Tochter des Hauses, hat Erbarmen mit Gianni und versorgt ihn mit Essen.

In Italien hat sich Vito den Partisanen angeschlossen. Versteckt in den Bergen wollen sie die Toskana befreien. Giulia, die auf die Rückkehr von Gianni wartet, ist eine der mutigen Frauen, die heimlich Lebensmittel zu dem Partisanen in die Berge bringt.

Teresa Simon führt ihre Leser*innen unterhaltsam durch die Geschichte.
Viele interessante Informationen fließen ganz einfach und leicht in die Handlung mit ein.
So habe ich noch nie von den italienischen Militärinternierten gehört und habe das Schicksal von Gianni mit Interesse verfolgt. Auch der Part, der von Vito und den mutigen Männern erzählt, die sich der Resistenza angeschlossen haben, war sehr interessant zu lesen. Vor allem die mutigen Frauen, die ihr Leben riskiert haben um nachts Lebensmittel, Medikamente und Informationen zu den Männern zu bringen habe ich bewundert.

Teresa Simon hat wieder facettenreiche und sympathische Charaktere ins Leben gerufen. Die Herzlichkeit der Familie Conti war überwältigend. So stelle ich mir eine italienische Familie vor, alle an einem Tisch und wenn noch ein Gast kommt, ist immer ein Plätzchen frei.
Das gute Essen darf in Italien natürlich nicht fehlen. Auch hier bekommen die Leser*innen einiges geboten. Im Anhang gibt es noch einige Rezepte mit auf den Weg.

Auch die Handlungsorte werden gut und anschaulich beschrieben. Vor allem in der Gegenwart dürfen die Leser*innen Julia zu einigen schönen Plätze begleiten.

Teresa Simon hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil.
Sie versteht es ihre Leser*innen zu unterhalten und viele historische Begebenheiten in ihren Text einfließen zu lassen.
Die Geschichte ist eine echte Achterbahn der Gefühle, egal ob in der Gegenwart oder in der Vergangenheit. Ich habe mit einigen Charakteren gelitten und mich auch mit ihnen gefreut.

„Zypressensommer“ ist eine großartige Geschichte, in die ich nach wenigen Seiten ganz tief versunken bin.

Die Reporterin – Worte der Wahrheit

Teresa Simon
Historischer Roman
430 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Die 1960er Jahre werden wieder lebendig

Zum Inhalt:
München 1965:
Malou Graf hat sich mittlerweile als Journalistin einen Namen gemacht.
Für ihre Kolumne Blitzlicht versucht sie immer am Puls der Zeit zu sein.
Sie Interviewt Showgrößen wie Zarah Leander, Roy Black, Alexandra und viele mehr.
Als sie Mutter wird muss sie den Spagat zwischen Berufsleben und Familie bestehen.
Dabei spürt Malou deutlich wie schwer es für eine Frau ist, Beruf und Karriere unter einen Hut zu bekommen.
Auch die Angeschlagene Beziehung zu ihren Eltern möchte Malou endlich wieder in den Griff kriegen.
Für Malou stehen einige schwere Entscheidungen an.

„Die Reporterin – Worte der Wahrheit“ ist der zweite Band der Reporterin Reihe von Teresa Simon.
Dieser Band schließt unmittelbar an den ersten Band „Die Reporterin-Zwischen den Zeilen“ an.

Als Leser*in begleitet man tolle und interessante Charaktere.
Im Mittelpunkt steht Malou Graf. Sie ist eine liebenswerte und intelligente junge Frau.
Mittlerweile hat sich Malous großer Wunsch Journalistin zu werden erfüllt.
Mit ihrer Blitzlicht Seite in der Zeitung „Der Tag“ hat sie sich einen Namen gemacht.
Als sie Mutter wird steht sie vor der Schwierigkeit Familie und Karriere unter einen Hut zu bekommen.
Das war zu dieser Zeit noch deutlich schwerer als heute.
Aber auch in ihrem Privatleben geht es turbulent zu und sie muss einen großen Schicksalsschlag erleiden.

Auch auf Roxy, Malous langjähriger Freundin treffen die Leser*innen wieder.
Sie möchte eine Karriere als Sängerin starten.
Und natürlich auch auf den Großonkel Julius, der Fels in der Brandung.
Er lebt in einer Seniorenresidenz und hat immer ein offenes Ohr wenn Malou Sorgen hat.

Auch Malous engste Kollegen bei der Zeitung , Samy, Ella und Adrienne sind wieder mit von der Partie. Sie sind für Malou echte Freunde geworden.

Die Geschichte umfasst die Jahre 1965-1969
An viele Personen und Ereignisse die in der Geschichte zur Sprache kommen kann ich mich noch gut erinnern.
Man liest von den Studentenunruhen bei denen es Verletzte auf Seiten der Studenten und der Polizei gibt. Viele werden festgenommen.
Der Besuch des Schahs mit seiner Frau Farah Diba, der heftige Demonstrationen auslöste findet Erwähnung genauso wie der spektakuläre Mondlandung.

Man trifft auf Stars wie Zarah Leander, Alexandra, Roy Black oder die Rolling Stones.
Viele Musiktitel der 60er Jahre finden Erwähnung und ich hatte meist den Song gleich im Ohr.

Teresa Simon führt ihre LeserInnen unterhaltsam durch die zweite Hälfte der 1960er Jahre.
Die Geschichte ist richtig lebendig.
Viele interessanten Informationen fließen ganz einfach und leicht in die Handlung mit ein.
Personen und Ereignisse an die ich mich noch gut aus meiner Jugend erinnere sind an meinem inneren Auge vorbeigezogen.

Teresa Simon hat einen angenehmen und flüssigen Schreibstil.
Sie versteht es ihre Leser*innen zu unterhalten und viele historische Begebenheiten in ihren Text einfließen zu lassen.
Die Geschichte ist eine echte Achterbahn der Gefühle.
Schon nach etwas mehr als 100 Seiten hatte ich das erste Mal Tränen in den Augen.

Wie alle Bücher von Teresa Simon gehört auch „Die Reporterin – Worte der Wahrheit“ wieder zu meinen Highlights des Jahres.
Die Geschichte ist interessant, die Charaktere liebenswert und die Informationen kaum zu übertreffen.
Mittlerweile ist bekannt, dass hinter dem Pseudonym Teresa Simon die Autorin Brigitte Riebe steckt.
Zwei meiner liebsten Autorinnen verbunden in einer Person.



Die Reporterin – Zwischen den Zeilen

Teresa Simon
Historischer Roman
413 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Die 1960er Jahre werden lebendig

Zum Inhalt:
München 1962: Marie Graf möchte gerne Reporterin werden. Sie möchte schreiben und immer nur schreiben.
Doch statt dessen hilft sie in der elterlichen Drogerie und studiert Pharmazie.
Pharmazie das war einst der Traum ihres Vaters, doch Marie tut sich damit schwer.
Heimlich bewirbt sie sich bei verschiedenen Zeitungen.
Die noch junge Zeitung „Der Tag“ bietet Marie die Chance bei einem Praktikum in die Zeitungsbranche reinzuschnuppern, mit der Möglichkeit eines anschließenden Volontariat.
Doch bis zur Reporterin ist es ein langer und steiniger Weg. Marie muss sich bei ihren Kollegen und vor allem bei ihren Eltern durchsetzen.
Ihr Mentor Baron Bárthoy steht ihr immer hilfreich zur Seite.
Aus Marie-Luise Graf wird bald Malou Graf, die als Gesellschaftskolumnistin Berühmtheiten wie Pierre Brice. Peter Kraus und Hildegard Knef interviewen darf.

„Die Reporterin – Zwischen den Zeilen“ ist der erste Band der Reporterin Reihe von Teresa Simon.
Als LeserIn begleitet man tolle und interessante Charaktere.
Im Mittelpunkt steht Marie Graf. Sie ist eine liebenswerte und intelligente junge Frau.
Marie hat den Wunsch zu schreiben und Journalistin zu werden was bei ihren Eltern auf Unverständnis trifft.
Eigentlich ist Marie gradlinig und ehrlich aber um ihren Traum zu erreichen muss sie zu einer Notlüge greifen.

Maries beste Freundin Roxy ist eher der sprunghafte Typ.
Sie wechselt ihren Style so schnell wie ihre Liebhaber.
Doch meist verliebt sich Roxy in die falschen Männer.
Dabei sucht sie doch nur Liebe und Geborgenheit.

Maries Großonkel Julius ist ihr Fels in der Brandung.
Er lebt in einer Seniorenresidenz.
Immer wenn Marie der Schuh drückt hat Onkel Julius ein offenes Ohr. Geheimnisse sich bei ihm immer sicher.

Auch bei der Zeitung lernen wir interessante Charaktere kennen.
Besonders gefallen haben mir der Baron der Marie unterstützt wo immer er kann und der Fotograf Samy.

Der erste Band spielt in den Jahren 1961-1965
An viele Personen und Ereignisse die in der Geschichte zur Sprache kommen kann ich mich noch gut erinnern.
So finden gleich zu Beginn der Geschichte die „Schwabinger Krawalle“ in München statt. Ganz vorne mit dabei Andreas Baader.
Man erlebt den ersten Besuch von Charles de Gaulle genauso wie den Besuch von Königin Elisabeth.
Man trifft auf Stars wie Pierre Brice. Peter Kraus, Herman Prey und Hildegard Knef.
Viele Musiktitel der 60er Jahre finden Erwähnung und ich hatte meist den Song gleich im Ohr.

Teresa Simon führt ihre LeserInnen unterhaltsam durch die 1960er Jahre.
Die Geschichte ist richtig lebendig.
Viele interessanten Informationen fließen ganz einfach und leicht in die Handlung mit ein.
Personen und Ereignisse an die ich mich noch gut aus Erzählungen meiner Eltern und aus meiner Jugend erinnere sind an meinem inneren Auge vorbeigezogen.

Wie alle Bücher von Teresa Simon gehört auch „Die Reporterin“ wieder zu meinen Highlights.
Die Geschichte ist interessant, die Charaktere liebenswert und die Informationen kaum zu übertreffen.
Mittlerweile ist bekannt, dass hinter dem Pseudonym Teresa Simon die Autorin Brigitte Riebe steckt.
Zwei meiner liebsten Autorinnen verbunden in einer Person.

Teresa Simon lässt den ersten Band mit einem Cliffhanger enden. Jetzt heißt es warten auf den zweiten Band „Die Reporterin – Worte der Wahrheit“ der zum Glück schon im August erscheinen wird.