Anno 1741 – Fremde Heimat

Sylvia Koppermann
Historischer Roman
erschienen bei Sylvia Koppermann
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Sylvia Koppermann für das Rezensionsexemplar

Eine Geschichte nach einer wahren Begebenheit

Im Frühjahr 1741 machen sich rund 180 Personen auf den Weg um von der Pfalz nach Pennsylvania (Amerika) auszuwandern.
Als Nicht-Katholik wird das Leben zusehend schwerer und das Erbschaftsgesetz tut sein übriges. Der Besitz wird zu gleichen Teilen auf alle Söhne verteilt. Das Land wird oft so klein, dass keine Familie mehr davon Leben kann.

Voller Hoffnung machen sich die Familien auf den Weg.
Doch die Reise soll schon in Schenkenschanz, am Niederrhein endet.
Lange Zeit müssen die Menschen Hoffen und Bangen das sie weiter Reisen können.
Doch den Meisten geht das Geld aus und sie können sich eine Überfahrt nach Amerika nicht mehr leisten.
Sie beschließen sich am Niederheim eine neue Heimat aufzubauen.
Doch Krankheit, Hunger und die Angst wieder verjagt zu werden machen ihnen das Leben schwer.

Sylvia Koppermann ist auf die Idee zu dieser Geschichte gekommen als sie Ahnenforschung betrieben hat.
Die Autorin ist darauf aufmerksam geworden, dass eine ganze Generation ihrer Vorfahren die Pfalz verlassen haben um an den Niederrhein zu kommen.
Das lies Sylvia Koppermann keine Ruhe, hier wollte sie Nachforschungen anstellen.

Entstanden ist eine ergreifende Geschichte.
Die Personen in dieser Geschichte haben so wirklich gelebt.
Mit diesem Wissen ist die Geschichte natürlich noch viel ergreifender.
Ich habe mich immer wieder gefragt was ein Mensch alles auszuhalten vermag.
Krankheit, Hunger und Not haben die Menschen lange Zeit begleitet. Immer wieder wurde ihnen Hoffnung gemacht die sich wieder zerschlagen hat und die Angst vor dem Scheitern war wieder da.

Sylvia Koppermann erzählt die Geschichte ungeschönt und glaubwürdig.
„Anno 1741 – Fremde Heimat“ ist eine Geschichte die mich sehr berührt hat, wo ich mit den Menschen gehofft und gebangt habe.
Diese Geschichte werde ich so schnell nicht vergessen.

Der Nornen Knoten

Sylvia Koppermann
Historischer Roman
erschienen bei Sylvia Koppermann
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Sylvia Koppermann für das Rezensionsexemplar

Wenn Geschichte lebendig wird

Mit „Der Nornen Knoten hat die Autorin Sylvia Koppermann ein wirklich grandioses Werk geschaffen.
Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach Schweden ins 10. Jahrhundert.
Sie lässt die damalige Zeit richtig lebendig werden und beschreibt die Gefahren, Kriege, Armut und Reichtum eingehend und anschaulich.
Auch die Protagonisten sind interessant und scheinen wirklich lebendig zu werden.

Bei Ylvis Geburt stirbt die Mutter und kurz darauf auch ihr Vater.
Bjarne, der Halbruder von Ylvi leidet unter dem Down-Syndrom.
Der Vater hat die beiden Kinder zu einem Freund gegeben, indessen Familie sie aufwachsen sollen.
Die Familie hat schon 2 Söhne und so scheinen es die Kinder gut getroffen zu haben.
Doch die beiden Söhne reagieren anders als erwartet auf die beiden Pflegekinder.
Tjark, der jüngere der beiden Brüder liebt Ylvi, jedoch Leif, der ältere ist Eifersüchtig.

Sylvia Koppermann beschreibt das Leben der Familie anschaulich, lässt den Leser tief in die Geschichte eintauchen und richtig mitfühlen.
Die Charaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen.
Besonders Bjarne, der unter dem Down-Syndrom leidet hat es schnell in mein Herz geschafft. Auch Ylvi gehört zu meinen liebsten Charakteren.
Aber auch die anderen Protagonisten sind alle auf ihre Art liebenswert.

Die Geschichte ist spannend und sehr realistisch erzählt. Man kann sich gut vorstellen, dass es sich wirklich so begeben hat.
Der Schreibstil von Sylvia Koppermann ist gut verständlich, fließend und sehr fesselnd. Die Seiten sind nur so hinweggeflogen.
So hat sich das Buch viel zu schnell gelesen. Ich war schon etwas traurig als ich die Protagonisten verlassen musste.

Im Buch gibt auch ein Personenregister, was ich immer sehr hilfreich finde. Hier sind historische Persönlichkeiten die in die Geschichte eingewebt wurden gekennzeichnet.

Mit „Der Nornen Knoten hat Sylvia Koppermann wirklich ein monumentales Werk geschaffen.
Selten habe ich einen historischen Roman gelesen der mich so begeistert hat.
Ich wünsche mir noch viele solcher historischen Romane von der Autorin.
Dieses Buch wird für mich zweifellos zu den Highlights 2021 gehören.