Der Auslug – Nur einer kehrt zurück

Ulf Kvensler
Thriller
459 Seiten
Übersetzt aus dem Schwedischen von Sabine Thiele
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein absolut spannender Thriller

Klappentext:
Jeden Sommer fahren die Anwältin Anna, ihr Verlobter Henrik und ihre beste Freundin Melina in den Norden Schwedens, um beim Wandern in der wilden Natur den Stockholmer Alltag zu vergessen. Doch dieses Jahr hat sich Melinas neuer Freund, Jakob, der Gruppe angeschlossen. Er schlägt vor, von der ursprünglichen Route abzuweichen und stattdessen in den wilden, einsamen Nationalpark Sarek zu wandern. Schon bald wird klar, dass die Tour alles andere wird als ein gemütlicher Ausflug unter Freunden. Jakob stiftet die Gruppe zu immer weiteren, gefährlicheren Herausforderungen an. Auch die Dynamik zwischen ihnen ändert sich, lang unterdrückte Vorwürfe und Geheimnisse kommen ans Licht, die Nerven liegen blank. Bald geht es nur noch um eines: Wer wird nach Hause zurückkehren?

„Der Ausflug“ von Ulf Kvensler ist ein packender Thriller aus Schweden.

Alle Jahre wieder fahren Anna und ihr Verlobter Henrik zusammen mit Annas bester Freundin Melina zum Wandern nach Schweden. Es soll ein Ausgleich für den stressigen Alltag sein. Doch in diesem Jahr wird alles anders. Jakob, Melinas Freund schließt sich der kleinen Gruppe an. Schnell gewinnt Jakob die Oberhand über die Gruppe. So weichen die 4 von ihrer üblichen Rute ab und gehen in den einsam gelegenen Nationalpark Sarek. Die Landschaft ist traumhaft aber die Freunde können sie nicht genießen den es breitet sich Unfriede und Streit der bis zur Angst führt unter den jungen Leuten aus.
Anna kommt verletzt von der Wanderung zurück. Aber was ist aus den anderen geworden?

Ulf Kvensler hat mich mit dem Thriller so gefesselt, dass ich das Buch fast an einem Stück gelesen habe.
Er erzählt die Geschichte aus der Sicht von Anna. Gerade die gewählte Perspektive sorgt für Spannung da Anna ja die einzige ist die von dem Ausflug zurückkehrt.
Die Leser*inne begleiten Anna durch die wilde Natur und erleben hautnah mit was geschehen ist.
Dabei gibt es zwischendurch Rückblenden bei denen man Anna besser kennenlernt.

Der Lauf der Geschichte wird durch die Vernehmung von Anna, die im Krankenhaus liegt unterbrochen. Diese Vernehmungen fliesen wie ein Protokoll in die Geschichte ein und grenzen sich somit etwas ab.

Ulf Kvensler hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Er vermag es seine Charaktere sehr genau zu beschreiben, man konnte sich schnell ein Bild von ihnen machen.
Auch den Handlungsort hat der Autor sehr gut beschrieben, die schöne Natur, die Ruhe und dann im Gegensatz die 4 Freunde sich immer mehr in Streitigkeiten verstrickten. Schnell entstand eine Atmosphäre die mir beim lesen ständig Schauer über den Rücken laufen lies. Zu Beginn spürt man schnell, dass dieser Ausflug nicht gut ausgeht. Der Autor spannt den Spannungsbogen über die gesamte Geschichte. Langsam, Stück für Stück ahnt man war passiert ist.
Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich musste unbedingt wissen was in dem Nationalpark mit den anderen passiert ist. Dafür gab es nur eine Lösung, weiter lesen.

Mit „Der Ausflug“ hat Ulf Kvensler einen hochspannenden Thriller veröffentlicht den man nicht aus der Hand legen kann.

Krähentochter

Maria Grund
Thriller
349 Seiten
Übersetzt aus dem Schwedischen von Sabine Thiele
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller mit geheimnisvoller Atmosphäre

Klappentext:
Småland, März 1986. Eisnebel hängt über den beiden spiegelglatten Seen, die wie leblose Augen in der kargen Landschaft wirken. Bei ihrem Anblick fröstelt es die frisch zur Polizistin ausgebildete Sanna, denn zwei Jahre zuvor wurden genau hier die blutigen Überreste eines verschwundenen Mädchens in zwei weißen Koffern gefunden. Der grausame Mörder sitzt seitdem hinter Gittern, zumindest glauben das die Einwohner des Dorfes Augu. Als Sanna erfährt, dass erneut ein Mädchen aus dem Ort vermisst wird, stellt sie auf eigene Faust Nachforschungen an und stößt auf Unstimmigkeiten in der damaligen Beweisführung. Auch wenn die Einwohner ihr mit Misstrauen und Ablehnung begegnen, gibt sie nicht auf. Je mehr sie sich im Dickicht aus Lügen und Geheimnissen verfängt, desto entschlossener ist sie, die Wahrheit ans Licht zu zerren und das verschwundene Mädchen zu finden, bevor es erneut zu spät ist …

„Krähentochter“ ist der 3. Band der „Berling-und-Pedersen-Reihe“ von Maria Grund.
Die Autorin wurde bereits für ihr Debüt „Fuchsmädchen“ von der Swedish Crime Fiction Academy ausgezeichnet.

Die Protagonisten Sanna und Eir sind sehr unterschiedliche Charaktere.
Beide haben ihr Päckchen zu tragen.
Sanna ist eine brillante Ermittlerin. Sie möchte mit ihrer Vergangenheit abschließen, sie hat bei einem Brand ihren Mann und ihren Sohn verloren.
Eir ist eine knallharte Ermittlerin. Sie verbeißt sich richtig in einen Fall und wirkt auf ihre Mitmenschen oft abweisend. Wer sie näher kennt, spürt das sie einen weichen Kern hat. Sie ist an sonst eine gute und zuverlässige Partnerin.
Sanna und Eir haben sich mittlerweile nicht nur zusammengerauft sondern sind Freundinnen geworden.
Sie haben sich beide weiterentwickelt und sind zu einem guten Team geworden.
Ich habe im ersten Band ein bisschen gebraucht um mich mit den beiden Ermittlerinnen anzufreunden. Mittlerweile sind sie mir sehr sympathisch geworden.

In diesem Band gelangt Sana an den Ort, an dem vor 2 Jahren die Leiche eines Mädchens in zwei weißen Koffern gefunden wurde. Der Täter sitzt in Haft. Oder doch nicht?

Die Atmosphäre der Geschichte ist durch den tiefen Nebel und die Kälte regelrecht mystisch und geheimnisvoll.
Im Vordergrund stehen die Ermittlungen des Mordfalls. Man bekommt aber auch immer wieder einmal einen Einblick in das Privatleben der Ermittlerinnen. Ich finde das macht die Charaktere lebendig.

Maria Grund schreibt in einem sehr spannenden Schreibstil. Die Autorin versteht es, den Spannungsbogen über die gesamte Geschichte zu spannen.
Man wird direkt zu Beginn in die Geschichte katapultiert. Ihre Charaktere hat die Autorin mit viel psychologischem Geschick entworfen und verlangt ihnen immer einiges ab.
Auch dieser Fall ist ziemlich verzwickt und man spürt oft, dass einen eine Gänsehaut erfasst.

Wie schon „Fuchsmädchen“ und „Rotwild“ so ist auch „Krähentochter“ wieder ein überaus spannender Thriller.

Apfelmädchen

Tina N. Martin
Thriller
506 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Leena Flegler
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Spannender Plot, schönes Setting

Covertext:
Ein unglaubliches Verbrechen erschüttert die nordschwedische Stadt Boden: Eine Lehrerin, die keine Feinde zu haben scheint, wird ermordet aufgefunden. Noch dazu hat der Täter ihren Leichnam brutal inszeniert: Zwei dicke Nägel wurden durch die Hände der Toten getrieben; sie selbst hängt an einem Deckenhaken, als ihr Ehemann sie entdeckt. Kriminalkommissarin Idun Lind muss herausfinden, warum es zu der schrecklichen Tat kam. Zusammen mit ihrem eigenbrötlerischem Partner Calle Brandt taucht Idun tief in eine schockierende Familiengeschichte ein – und bringt sich damit selbst in höchste Lebensgefahr …

„Apfelmädchen“ von Tina N. Martin ist der erste Band der Thriller-Reihe „Kommissarin Lind ermittelt“ aus Schweden.

Im Mittelpunkt stehen die zwei Ermittler Idun Lind und Calle Brand.
Kriminalkommissarin Idun Lind arbeitet in der Abteilung für Kapitalverbrechen im nordschwedischen Luleå.
Sie ist eine toughe Ermittlerin die so schnell nicht schreckt.
Mit ihrem Kollege Calle Brand arbeitet sie gut zusammen.
Calle Brand fällt durch seine roten Haare und seine Tattoos auf.
Er hat eine etwas ruppige Art aber ein gutes Herz.
Nach kurzer Zeit stößt Kriminalkommissar Tareq Shaheen als Verstärkung hinzu.
Er kommt aus Stockholm und leitet dort die Abteilung Kapitalverbrechen. Taraq ist ein elegant gekleideter Mann mit einem schwarzen Vollbart. Idun Lind lehnt Tareq erst einmal ab muss sich aber den Anweisungen fügen und mit ihm zusammenarbeiten.

Die Geschichte hat zwei Erzählstränge.
In der Gegenwart sind die Leser*innen bei den Ermittlungen dabei.
Eine Frau wird ermordet aufgefunden.
Das Opfer hängt an der Decke und Nägel sind durch ihre Hände getrieben.
Idun Lind und ihr Partner Calle Brand ermitteln in diesem Fall.
Auf der Suche nach dem Täter und dem Motiv geraden sie selbst in Gefahr.

Der zweite Erzählstrang führt die Leser*innen in die Vergangenheit.
Die Rückblenden decken eine tragische Familiengeschichte auf und haben auf dem ersten Blick nichts mit den Ermittlungen zu tun.
Doch langsam fügen sich die Rückblenden in die Geschichte ein.

Auch wenn man durch die grausame Tat gleich mitten im Geschehen ist, lässt Tina N. Martin ihre Geschichte in einem ruhigen Tempo beginnen. Man hat genug Zeit die Protagonisten kennenzulernen.
Stück für Stück wird das Tempo gesteigerte so, dass es zwischenzeitlich so spannend ist, dass man beim lesen die Luft anhält.
Die einzelnen Szenen werden von der Autorin so beschrieben, dass man sie sich gut vorstellen kann.
Mit ihren Ermittlern hat die Autorin tolle Charaktere geschaffen. Idun Lind finde ich besonders sympathisch.
Es macht Spaß zu rätseln wer der Täter ist aber auch als ich einen Verdacht hatte war mir das Motiv bis zum Ende unklar.

Der Schreibstil von Tina N. Martin ist gut verständlich.
Die Autorin baut gut Spannung auf, die sie im Laufe der Geschichte dann auch noch stetig steigert.

„Apfelmädchen“ ist ein spannender Thriller, der zweite Band „Gewittermann“ liegt schon zum lesen bereit.

Refugium

John Ajvide Lindqvist
Thriller
524 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Übersetzt aus dem Schwedischen von Franziska Hüther, Ricarda Essrich, Thorsten Alms und Hannes Langendörfer
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender Thriller aus Schweden

Mittsommer in den Schären.
Die Gäste einer Mittsommerfeier werden brutal ermordet.
Nur Astrid Helander, die Tochter des reichen Unternehmers kann entkommen.
Die zwei ehemaligen Ermittler Kim Ribbing und Julia Malmros werden Zeugen des Verbrechens und versuchen die Täter ausfindig zu machen.
Von Astrid Helander bekommen sie keine Hinweise, sie spricht seit dem Attentat nicht mehr.
Julia will Licht ins Dunkel bringen und nutzt ihr Beziehungen zur Kriminalpolzei, doch ausgerechnet ihr Exmann Johnny ist mit den Ermittlungen betraut.

„Refugium“ ist der erste Band der Stormland-Trilogie von John Ajvide Lindqvist .

Die beiden Ermittler Kim und Julia werden eingehend vorgestellt.
Es sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere die sich erst einmal zusammenraufen müssen.
Alleine die Geschichte der Beiden kann schon einen Roman füllen.

Kim Ribbing ist Hacker der für Gerechtigkeit sorgen will. Ein Robin Hood der Neuzeit:
Mit seinem feinen Gesicht, seiner hellen Haut und den langen schwarzen Haaren fällt er auf. Sein Körper ist voller Narben genau wie seine Seele.

Julia Malmros hat ihre Karriere bei der Kriminalpolzei aufgegeben.
Jetzt schreibt sie Kriminalromane. Als sie das Angebot bekommt die berühmte „Millennium‹-Reihe“ fortzusetzen kommt das ihrer Suche nach einer Veränderung sehr gelegen.
Bei ihrer Recherche lernt sie den Hacker Kim Ribbing.

Die beiden Charaktere geben dem Thriller einen solides Fundament.
Beide sind sehr interessante Charaktere aber auch sehr verschieden.
Als sie aufeinandertreffen ist das eine explosive Mischung.
Man erfährt einiges aus ihrer Vergangenheit aber ich denke man weiß bei weitem nicht alles.

Die Kriminalpolizei, darunter Julias Exmann kommt in dem Fall nicht recht weiter.
Das veranlasst Julia um so mehr sich mit dem Fall zu beschäftigen zumal ein Jugendfreund von ihr unter den Opfern ist.

John Ajvide Lindqvist erzählt seine Geschichte abwechselnd aus den Perspektiven seiner zwei Hauptcharaktere.
Die Ermittlungen stehen zu Anfang nicht unbedingt im Vordergrund.
Die Leser*innen werden immer wieder stückchenweise mit Informationen versorgt.
Die Atmosphäre die der Autor erzeugt lässt einen schon manchmal schaudern.
In der 2. Hälfte nehmen die Ermittlungen an Fahrt aus und die Spannung steigert sich zusehend.
Die kurzen Kapitel haben mich zum ständigen weiterlesen verleitet.
Je weiter ich in der Geschichte vorankam so mehr wurde ich hineingezogen.
Ich konnte nach einer Weile das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

„Refugium“ als Auftakt der Stormland-Trilogie erinnert mich etwas an die Millennium-Trilogie von Stieg Larsson.

Mich hat „Refugium“ sehr gut unterhalten und ich freue mich schon auf den 2. Band „Signum“ der im Juli 2024 erscheinen soll.