Echokammer

Ingar Johnsrud
Thriller
448 Seiten
Übersetzt aus dem Norwegischen von Daniela Stilzebach
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

ielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar


Ein spannender Politthriller

Klappentext:
Während die Wahl des norwegischen Parlaments immer näher rückt, herrscht bei der Terrorabwehr höchste Alarmbereitschaft: Es gibt Hinweise auf einen bevorstehenden Anschlag. Im Verdacht steht eine Gruppe rechtsnationaler Extremisten, die im Besitz einer großen Menge Rizin sein sollen. Doch was genau haben die Terroristen damit vor?

Die Anti-Terror-Ermittler Liselott Benjamin und Martin Tong versuchen fieberhaft, den Anschlag zu vereiteln. Währenddessen geht der Wahlkampf in die heiße Phase. Die Spitzenkandidatin der Arbeiterpartei sieht sich auf der Zielgeraden zur Machtübernahme und nimmt dafür zunehmend zweifelhafte Mittel in Kauf.

Mittendrin: Jens Meidell, ihr juristischer Berater. Je tiefer er sich in die politischen Ränkespiele verstrickt, umso mehr gerät er mit dem Rücken zur Wand: Wie weit ist er bereit zu gehen: um der Partei zurück an die Macht zu verhelfen? Um die Demokratie vor rechten Umsturzplänen zu retten? Und vor allem: um seine eigenen dunklen Geheimnisse ein für alle Mal zu begraben?

„Echokammer“ von Ingar Johnsrud ist der 1. Band der Reihe „Ein Fall für Benjamin & Tong“.

Mit seinem Politthriller wagt Ingar Johnsrud an das aktuelle und brisante Thema Terrorismus.

In Norwegen stehen die Parlamentswahlen bevor. Christina Nielsen ist eine heiße Kandidatin für den Posten der Ministerpräsidentin. Als Berater hat sie Jens Meidell an ihre Seite geholt. Jens gefällt nicht, wie Christina Nielsen sich dem Rechten Rand annähert.
Zu dieser Zeit, mitten im Wahlkampf werden zwei Prepper entführt und mit Anschlägen gedroht.
Die Anti-Terror-Ermittler Liselott Benjamin und Martin Tong versuchen herauszufinden, wer hinter dieser Drohung steckt und einen Anschlag zu vereiteln. Sie wissen genau, dass ihnen die Zeit im Nacken sitzt.

Ingar Johnsrud hat mit „Echokammer“ einen überaus spannenden, ersten Band seiner Thriller-Trilogie veröffentlicht.
Das Hauptthema in diesem Thriller ist die Politik und der Wahlkampf. Dazu gesellen sich die Bedrohung eines Anschlags und die Ermittlungen.

Die Leser*innen verfolgen den Wahlkampf. Man lernt den Berater Jens Meidell kennen und erfährt übers eine dunkle Vergangenheit. Als Leser*in, spürt man den Rechtsruck, der auch in Norwegen Einzug hält. Der Einblick hinter die Kulissen des Wahlkampfs ist interessant und spannend.

Spannend ist auch der Erzählstrang über die Ermittlungen, die im Hintergrund laufen.
Die Anti-Terror-Ermittler Liselott Benjamin und Martin Tong werden sehr gut in die Geschichte eingeführt. Die Gefahr, dass die Terroristen einen Anschlag mit Rizin begehen steigt. Diese drohende Gefahr wird vom Autor sehr realistisch und eingehend beschrieben. Das kann einen beim Lesen schon Angst machen.

Ingar Johnsrud baut recht schnell Spannung auf, die er auch bis zum Ende aufrecht hält. Beim Lesen hatte ich über die ganze Geschichte hinaus eine Gänsehaut. Die Atmosphäre, die der Autor aufbaut, ist beängstigend. Ich habe mit den Ermittlern gefiebert und immer gehofft sie können einen Anschlag verhindern, obwohl die Zeit immer knapper wurde.

Ingar Johnsrud hat einen flüssigen, gut verständlichen und vor allem fesselnden Schreibstil.

„Echokammer“ habe ich kaum aus der Hand legen können und an zwei Abenden gelesen.
Jetzt bin ich schon auf den 2. Band gespannt.

Russische Botschaften

Yassin Musharbash
Thriller
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Aktuelles Thema gut umgesetzt und recherchiert

In Berlin stürzt ein Mann von einem Balkon, die Identität ist unbekannt.
Die Investigativjournalistin Merle Schwalb recherchiert, was sie in die Kreise der Polizei und des Verfassungsschutzes führt.
Der Tote war offensichtlich ein russischer Agent mit einem gefährlichen Auftrag.
Merle versucht herauszufinden wer die Hintermänner sind.
Da das alleine nicht zu schaffen ist, tun sich Merle und ihre Kollegen vom Globus mit der Norddeutschen Zeitung zusammen.
Ihre Recherche führt sie nach Riga, Kaliningrad und nach Prag.
Bald sind Wahrheit und Fake News nicht mehr zu unterscheiden.
Wem kann man vertrauen und wer ist ein Spion?
Die Journalisten bewegen sich auf gefährlichem Terrain.

„Russische Botschaften“ ist der neue Thriller von Yassin Musharbash.
Schon vor Jahren habe ich „Radikal“ von diesem Autor gelesen und war begeistert von der Aktualität des Themas und der Genauigkeit der Recherche.
Bei seinem aktuellen Thriller „Russische Botschaften“ erging es mir nicht anders.
Auch das Thema ist sehr aktuell und die Recherche auch hier wieder stimmig bis ins kleinste Detail.

Fake News, überall begegnen sie uns und sind von richtigen Nachrichten oft nicht zu unterscheiden.
Doch was ist wenn diese vom Ausland gesteuert werden und andere Mächte so politischen Einfluss gewinnen?
Das sind keine undenkbaren Fake News.

Yassin Musharbash beschreibt an Hand seiner toughen Journalistin Merle Schwalb diesen Worst Case.
Merle durchlebt eine rasante Entwicklung in der Geschichte. War sie doch eher immer eine Journalistin die Im Hintergrund gestanden hat ist sie plötzlich in die erste Reihe vorgerückt. An ihrer Seite Timur. Die Beiden führen die Gruppe der Journalisten an und lenken sie auf dem Weg die Wahrheit zu finden.
Auch die anderen Charaktere sind gut durchdacht und in Szene gesetzt.

Yassin Musharbash versteht es Spannung aufzubauen die den Leser*innen den Atem raubt.
Nach einigen Seiten kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Als Leser*in ist man mitten drin in der Recherchearbeit und es ist unglaublich was dabei zu Tage gefördert wird.

„Russische Botschaften“ ist ein spannender Thriller mit einem sehr aktuellen Thema.
Mir hat es Spaß gemacht das Buch zu lesen.