Mord im Wattenmeer

Daniela Gesing
Kriminalroman
272 Seiten
erschienen im Maximum Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Maximum Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein toller Urlaubskrimi

Femke Janssen, die pfiffige Reinigungskraft für Ferienhäuser in Dangast, dem beschaulichen Küstenort an der Nordsee, hat ein Faible für englische Krimis. Als sie an einem schönen Samstagmorgen beim Putzen im Ferienhaus „Wattenmeer“ am Fuß der Treppe eine Frauenleiche findet, ist ihr detektivischer Spürsinn geweckt.
Da der oft drömelige Chefermittler Fiete Pannkok den Fall trotz diverser Ungereimtheiten zu den Akten legen will, tut sich Femke mit ihrem Exfreund Lasse zusammen, der ebenfalls bei der Vareler Kripo arbeitet. Gemeinsam mit ihm und ihrer schrulligen alten Nachbarin Grete sowie der neuen Gerichtsmedizinerin Ebba Dierksen beginnt sie zu ermitteln.

„Mord im Wattenmeer“ von Daniela Gesing ist der ideale Urlaubskrimi.
Die Autorin ist mir von ihrer Luca Brassoni-Reihe, die in Venedig angesiedelt ist, gut bekannt.

Femke Janssen wollte eigentlich zur Polizei, nur hat das nicht geklappt. Jetzt studiert sie und finanziert sich und ihr Studium mit einem Job als Reinigungskraft von Ferienhäusern.
Als sie das Ferienhaus „Wattenmeer“ für die nächsten Gäste vorbereiten will, macht sie eine schreckliche Entdeckung. Femke findet eine Frauenleiche. Chefermittler Fiete Pannkok und sein Team, darunter lasse mit dem Femke in einer on-off-Beziehung steht übernehmen den Fall.
Chefermittler Fiete Pannkok ist nicht gerade ein engagierter Polizist und würde den Fall am liebsten zu den Akten legen. Das weckt Femkes Spürsinn, die schon länger überlegt hat eine Detektei zu gründen. Zusammen mit Lasse und der neuen Gerichtsmedizinerin Ebba Dierksen stellt Femke Nachforschungen an. Auch Femkes Vermieterin, die Witwe Grete Flottbeck steckt ihre Nase in die Ermittlungen.

Daniela Gesing hat großartige Charaktere zum Leben erweckt. Femke war mir schnell ans Herz gewachsen. Auch die anderen Charaktere sind mir sympathisch, sogar der grummelige Chefermittler Fiete Pannkok ist eigentlich sympathisch. Bei ihm sind es die Lebensumstände, die ihn so verschroben haben werden, lassen.

Der Handlungsort, dass beschaulich Dangast an der Nordsee wird gut beschrieben u d weckt Urlaubsgefühle.

Die Geschichte wird spannend erzählt. Bei der einen Leiche wird es nicht bleiben, aber das müsst ihr selbst lesen.
Daniela Gesing schickt verschiedene Verdächtige ins Rennen, die alle ein Motiv haben könnten.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Manchmal war mir das Ganze ein wenig zu konstruiert. So viele Zufälle die Femke weiterhelfen, kann es nicht geben. Aber davon abgesehen, ist „Mord im Wattenmeer“ ein spannender und unterhaltsamer Krimi.
Ich freue mich schon jetzt auf den nächsten Band.

Mordseegrab

Andreas Temmer
Kriminalroman
erschienen bei dp Digital Publishers
Meine Bewertung:
4,5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Andreas Temmer für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi mit schöner Kulisse

Der Kommissar im Ruhestand Lukas Waldauf hat sich einen abgeschiedenen Bauernhof an der Nordsee gekauft.
Hier möchte er Ruhe und Erholung finden.
Bei seinem letzten Fall ist er fast ums Leben gekommen. Jetzt kämpft der Ex Kommissar noch mit seinen Verletzungen. Dabei sind es nicht nur die körperlichen Verletzungen die ihm zu schaffen machen sondern auch die seelischen.
Doch mit der Ruhe ist schlagartig Schluss als seine Nachbarin Anke ihn um Hilfe bittet.
Der Sohn von Ankes Freundin wurde verhaftet. Er soll seine Ex-Freundin ermordet haben.
Die Leiche wurde bisher nicht gefunden doch der Angeklagte hat gestanden.
Lukas Waldaufs Skepsis wurde geweckt und er nimmt sich dem Fall an.

„Mordseegrab“ von Andreas Temmer ist ein sehr spannender Küstenkrimi.

Der Ex Kommissar Lukas Waldauf hat mir auf Anhieb gefallen.
Er ist zwar sehr wortkarg und kommt mürrisch rüber, wenn man ihn aber näher kennenlernt merkt man, dass es nur eine Schutzmauer ist dir er aufgebaut hat.
Lukas Waldauf kämpft noch mit seinen Verletzungen als ihn der nächste Fall schon in seinen Bann zieht.
Um seiner Nachbarin einen Gefallen zu tun ermittelt er privat an einem Mordfall.
Die Tochter eines sehr reichen Mannes wurde getötet.
Es gibt ein Geständnis aber keine Leiche.
Lukas Waldauf überzeugt mit seinem Biss, mit dem er die Sache anpackt.
Nicht kann ihn davon abhalten den Fall zu lösen.

Auch die Nachbarin Anke hat mir gut gefallen.
Sie hilft Lukas Waldauf indirekt sein Trauma zu bewältigen.
Anke ist einfach da und sie kann zuhören.

Andreas Temmer versteht es Spannung aufzubauen und diese über die ganze Geschichte aufrecht zu halten.
Seine Protagonisten sind gut gezeichnet und lebendig.
Der früher Kommissar zieht bei diesem Fall Parallelen zu seinem letzten Fall.
Ob diese Zusammenhänge stimmen, dass hat man leider nicht erfahren.

Der Schreibstil ist angenehm und lässt das Lesen zum Vergnügen werden.
Andreas Temmer baut immer wieder Wendungen in die Geschichte ein, man kann bis zum Ende nicht wirklich sagen was passiert ist, er der wirkliche Täter ist.

Für mich ist das Ende noch nicht ganz fertig erzählt, was auf einen zweiten Band hoffen lasst.
Ich würde mich freuen.

Der Mann in den Dünen

Anna Johannsen
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar.

Entführung auf Sylt

Lena Lorenzen ist aus ihrer Elternzeit zurück und bekommt es gleich mit einem aufregenden Fall zu tun.
Reinhardt Doormann, ein Reeder aus Hamburg wird vermisst.
Der Reeder ist von einem Spaziergang am Strand nicht nach Hause gekommen, die Familie macht sich Sorgen.
Blutspuren, die am Strand gefunden werden lassen auf ein Gewaltverbrechen schließen.
Da kommt auch schon eine Nachricht der Entführer.
Lena Lorenzen die mit ihrem Kollegen Johann Grasmann nach Sylt gekommen ist übernimmt die Ermittlungen in diesem Fall.
Sie versucht sich ein Bild der Familie zu machen, wobei nicht alle Familienmitglieder kooperativ erscheinen.
Auch die Vergangenheit von Reinhardt Doormann beleuchtet Lena und erfährt, dass der Reeder, nach einer Wanderung auf dem Jakobsweg zu dem Schluss gekommen ist sein Leben zu ändern.
Und das sollte nicht nur sein Privatleben betreffen.

„Der Mann in den Dünen“ ist bereits der 9. Fall der sympathischen Inselkommissarin von Anna Johannsen.
Lena Lorenzen ist eine erfolgreiche, starke und gleichzeitig sympathische Ermittlerin die sich nicht immer nur Freunde macht.
Seit Lenas letztem Fall ist einige Zeit vergangen.
Mittlerweile liegen 14 Monate Elternzeit hinter ihr.
Jetzt sitzt Lena im Kieler Landeskriminalamt am Schreibtisch.
Lena vermisst den Außendienst, sie will wieder an die Front.
Nach einem Gespräch mit ihrer Vorgesetzten bekommt sie auch gleich einen heiklen Fall auf Sylt übertragen.
Der Reeder Reinhardt Doormann ist entführt worden.
Lena beleuchtet die Familie und die Vergangenheit des Reeders.
Dabei stößt sie auf einige Ungereimtheiten und auf einigen Widerstand im Kreise der Familie Doormann.
Privat ist Lena hin und her gerissen.
Für einen Schreibtischjob ist sie einfach nicht gemacht.
Aber schon nach kurzer Zeit auf Sylt spürt sie, wie sie ihren Sohn Bent und ihren Mann vermisst.

Anna Johannsen ist es auch beim 9. Band der erfolgreichen Krimireihe gelungen die Spannung von Anfang bis zum Ende aufrechtzuerhalten.
Ihre Kommissarin ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen und ich freue mich immer, wenn wieder ein Treffen mit der taffen Lena Lorenzen ansteht.
Im Privatleben von Lena ist wieder einiges passiert.
Lena ist inzwischen Mutter geworden.
Jetzt heißt es für sie den Spagat zwischen Beruf und Familie hinzubekommen, was gar nicht so einfach ist wie sie schnell feststellen muss.

Anna Johannsen schafft genau die richtige Mischung zwischen Ermittlungsarbeit und dem Privatleben von Lena Lorenzen.
Es macht Freude die Entwicklung von Lena mitzuerleben, ihren kleinen Sohn kennenzulernen und bei ihrem Neustart nach der Elternzeit dabei zu sein.
Der leichtverständliche und unkomplizierte Schreibstil der Autorin macht das Lesen zu einem Genuss.
Ganz nebenbei vermittelt die Autorin ihren LeserInnen auch immer wieder schöne Eindrücke von der Inselwelt in der Nordsee.

Viel zu schnell hat sich der Krimi wieder einmal gelesen, einmal angefangen kann man das Buch kaum aus der Hand legen.
Jetzt heißt es warten bis der 10. Fall der Inselkommissarin erscheint.