Mordseegrab

Andreas Temmer
Kriminalroman
erschienen bei dp Digital Publishers
Meine Bewertung:
4,5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Andreas Temmer für das Rezensionsexemplar

Spannender Krimi mit schöner Kulisse

Der Kommissar im Ruhestand Lukas Waldauf hat sich einen abgeschiedenen Bauernhof an der Nordsee gekauft.
Hier möchte er Ruhe und Erholung finden.
Bei seinem letzten Fall ist er fast ums Leben gekommen. Jetzt kämpft der Ex Kommissar noch mit seinen Verletzungen. Dabei sind es nicht nur die körperlichen Verletzungen die ihm zu schaffen machen sondern auch die seelischen.
Doch mit der Ruhe ist schlagartig Schluss als seine Nachbarin Anke ihn um Hilfe bittet.
Der Sohn von Ankes Freundin wurde verhaftet. Er soll seine Ex-Freundin ermordet haben.
Die Leiche wurde bisher nicht gefunden doch der Angeklagte hat gestanden.
Lukas Waldaufs Skepsis wurde geweckt und er nimmt sich dem Fall an.

„Mordseegrab“ von Andreas Temmer ist ein sehr spannender Küstenkrimi.

Der Ex Kommissar Lukas Waldauf hat mir auf Anhieb gefallen.
Er ist zwar sehr wortkarg und kommt mürrisch rüber, wenn man ihn aber näher kennenlernt merkt man, dass es nur eine Schutzmauer ist dir er aufgebaut hat.
Lukas Waldauf kämpft noch mit seinen Verletzungen als ihn der nächste Fall schon in seinen Bann zieht.
Um seiner Nachbarin einen Gefallen zu tun ermittelt er privat an einem Mordfall.
Die Tochter eines sehr reichen Mannes wurde getötet.
Es gibt ein Geständnis aber keine Leiche.
Lukas Waldauf überzeugt mit seinem Biss, mit dem er die Sache anpackt.
Nicht kann ihn davon abhalten den Fall zu lösen.

Auch die Nachbarin Anke hat mir gut gefallen.
Sie hilft Lukas Waldauf indirekt sein Trauma zu bewältigen.
Anke ist einfach da und sie kann zuhören.

Andreas Temmer versteht es Spannung aufzubauen und diese über die ganze Geschichte aufrecht zu halten.
Seine Protagonisten sind gut gezeichnet und lebendig.
Der früher Kommissar zieht bei diesem Fall Parallelen zu seinem letzten Fall.
Ob diese Zusammenhänge stimmen, dass hat man leider nicht erfahren.

Der Schreibstil ist angenehm und lässt das Lesen zum Vergnügen werden.
Andreas Temmer baut immer wieder Wendungen in die Geschichte ein, man kann bis zum Ende nicht wirklich sagen was passiert ist, er der wirkliche Täter ist.

Für mich ist das Ende noch nicht ganz fertig erzählt, was auf einen zweiten Band hoffen lasst.
Ich würde mich freuen.

Der Mann in den Dünen

Anna Johannsen
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar.

Entführung auf Sylt

Lena Lorenzen ist aus ihrer Elternzeit zurück und bekommt es gleich mit einem aufregenden Fall zu tun.
Reinhardt Doormann, ein Reeder aus Hamburg wird vermisst.
Der Reeder ist von einem Spaziergang am Strand nicht nach Hause gekommen, die Familie macht sich Sorgen.
Blutspuren, die am Strand gefunden werden lassen auf ein Gewaltverbrechen schließen.
Da kommt auch schon eine Nachricht der Entführer.
Lena Lorenzen die mit ihrem Kollegen Johann Grasmann nach Sylt gekommen ist übernimmt die Ermittlungen in diesem Fall.
Sie versucht sich ein Bild der Familie zu machen, wobei nicht alle Familienmitglieder kooperativ erscheinen.
Auch die Vergangenheit von Reinhardt Doormann beleuchtet Lena und erfährt, dass der Reeder, nach einer Wanderung auf dem Jakobsweg zu dem Schluss gekommen ist sein Leben zu ändern.
Und das sollte nicht nur sein Privatleben betreffen.

„Der Mann in den Dünen“ ist bereits der 9. Fall der sympathischen Inselkommissarin von Anna Johannsen.
Lena Lorenzen ist eine erfolgreiche, starke und gleichzeitig sympathische Ermittlerin die sich nicht immer nur Freunde macht.
Seit Lenas letztem Fall ist einige Zeit vergangen.
Mittlerweile liegen 14 Monate Elternzeit hinter ihr.
Jetzt sitzt Lena im Kieler Landeskriminalamt am Schreibtisch.
Lena vermisst den Außendienst, sie will wieder an die Front.
Nach einem Gespräch mit ihrer Vorgesetzten bekommt sie auch gleich einen heiklen Fall auf Sylt übertragen.
Der Reeder Reinhardt Doormann ist entführt worden.
Lena beleuchtet die Familie und die Vergangenheit des Reeders.
Dabei stößt sie auf einige Ungereimtheiten und auf einigen Widerstand im Kreise der Familie Doormann.
Privat ist Lena hin und her gerissen.
Für einen Schreibtischjob ist sie einfach nicht gemacht.
Aber schon nach kurzer Zeit auf Sylt spürt sie, wie sie ihren Sohn Bent und ihren Mann vermisst.

Anna Johannsen ist es auch beim 9. Band der erfolgreichen Krimireihe gelungen die Spannung von Anfang bis zum Ende aufrechtzuerhalten.
Ihre Kommissarin ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen und ich freue mich immer, wenn wieder ein Treffen mit der taffen Lena Lorenzen ansteht.
Im Privatleben von Lena ist wieder einiges passiert.
Lena ist inzwischen Mutter geworden.
Jetzt heißt es für sie den Spagat zwischen Beruf und Familie hinzubekommen, was gar nicht so einfach ist wie sie schnell feststellen muss.

Anna Johannsen schafft genau die richtige Mischung zwischen Ermittlungsarbeit und dem Privatleben von Lena Lorenzen.
Es macht Freude die Entwicklung von Lena mitzuerleben, ihren kleinen Sohn kennenzulernen und bei ihrem Neustart nach der Elternzeit dabei zu sein.
Der leichtverständliche und unkomplizierte Schreibstil der Autorin macht das Lesen zu einem Genuss.
Ganz nebenbei vermittelt die Autorin ihren LeserInnen auch immer wieder schöne Eindrücke von der Inselwelt in der Nordsee.

Viel zu schnell hat sich der Krimi wieder einmal gelesen, einmal angefangen kann man das Buch kaum aus der Hand legen.
Jetzt heißt es warten bis der 10. Fall der Inselkommissarin erscheint.