Neue Träume im Inselsalon

Sylvia Lott
Historischer Roman
511 Seiten
erschienen bei Blanvalet
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein sehr schöner Abschluss der Norderney Saga

Zum Inhalt:
Norderney, 1935 bis 1955: Nach einem Schicksalsschlag hat Lissy auf ihrer Heimatinsel Zuflucht gefunden. Aber nur zögernd kann sie sich wieder für ein neues Glück öffnen. Ihre uneheliche Tochter Marina ist ein fröhliches, unkompliziertes Kind und rührt zu gern im Salon Farben an. Während des Kriegs gelangte sie 1941 als Zwölfjährige mit der Kinderlandverschickung nach Österreich. Mit Resi, ihrer neuen Freundin, sammelt sie für deren Mutter Heilpflanzen, aus denen Cremes und Tees bereitet werden. Zurück auf der Insel wird auch Marina Friseurin. Nach dem Krieg, als Norderney Erholungszentrum für britische Soldaten und ein Schmugglerparadies wird, mixt sie eigene Pflegeprodukte und verkauft sie auf dem Schwarzmarkt. Ihr Freund Siebo hilft ihr dabei. Doch als bei einer großen Polizeirazzia das Conversationshaus umstellt wird, droht Ungemach.

„Neue Träume im Inselsalon“ ist der 4. Band der Norderney-Saga von Sylvia Lott.
Die Autorin entführt die LeserInnen nach Norderney in die Jahre 1935-1955.

Die Autorin führt ihre Protagonisten durch schwere Zeiten. Der 2. Weltkrieg bricht aus und auch Norderney bleibt nicht verschont.

Natürlich treffen wir die seit dem ersten Band ans Herz gewachsenen Charakter wieder.

Frieda führt noch immer den Inselsalon und Grete kümmert sich neben ihrer Familie auch noch um kranke Kinder im Seehospiz.
Friedas Tochter Lissy arbeitet im Friseursalon mit. Ihre Tochter Marina wird 1941 als zwölfjährige mit der Kinderverschickung nach Österreich gebracht. In Österreich kann sie eine Freundin gewinnen. Resi und ihre Mutter lernen Marina viel über Heilkräuter. Mit ihrem Wissen stellt sie nach dem Krieg auf Norderney Cremes her die sie auf dem Schwarzmarkt verkauft.

Sylvia Lott verknüpft ihre Geschichte wieder mit realen politischen und kulturellen Ereignisse.
So herrscht in diesem Band natürlich Krieg mit all seinen Auswirkungen. Im letzten Drittel der Geschichte können die Leser*innen dann verfolgen, wie sich Norderney nach dem Krieg entwickelt.
Erst wird es ein Erholungszentrum für britische Soldaten. Der Schwarzmarkt boomt wie in vielen Städten in Deutschland.

Sylvia Lott hat einen unterhaltsamen und schnörkellosen Schreibstil.
Schon nach wenigen Seite war ich wieder mitten in der Geschichte drin.
Auch in diesem Band erzählt die Autorin die Geschichte wieder aus verschiedenen Perspektiven.
Man fühlt mit Frieda, Greta, Lissy und Marina mit, man teilt Freud und Leid mit den sympathischen Charakteren.
Es macht auch wieder große Freude die Entwicklung und die Stärken der Charaktere mitzuerleben und vor allem der Zusammenhalt, der zwischen Frieda und Greta seit dem ersten Band besteht greift auf die anderen Frauen über.

„Neue Träume im Inselsalon“ ist genau wie die vorherigen Bände ein interessanter und emotionaler Roman.

Die Frauen vom Inselsalon

Sylvia Lott
Historischer Roman
erschienen bei Blanvalet
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an LovelyBooks für die Leserunde

gelungener Auftakt der Norderney Saga

Zwei junge Frauen, ein Friseursalon und die wunderschöne Insel Norderney.
Frieda träumt davon im Inselsalon Fisser zu arbeiten.
Dank der Hilfe ihrer Freundin Grete geht ihr Traum in Erfüllung.
Im Friseursalon lernt Frieda eine ganz neue und aufregende Welt kennen.
Sie hat Geschick und ein Händchen welche Frisur zu welchem Typ passt.
Das bringt ihr allerdings auch die Missgunst der Tochter des Hauses ein.
Als Frieda Joseph Graf Ritz zu Gartenstein kennenlernt und sich in ihn verlieb gerät ihr Leben ins Wanken.
An eine Verbindung ist nicht zu denken. Der Standesunterschied ist zu groß und der Graf ist verlobt.
Frieda wird vor eine schwierige Entscheidung gestellt.
Grete ist die Tochter einer wohlhabenden Berliner Familie.
Ihre Asthma und ihre Hautkrankheit lässt sie jedes Jahr nach Norderney in die Sommerfrische kommen.
Hier wird ihr Leiden gelindert.
In Frieda hat sie eine wahre Freundin gefunden, auch wenn die Eltern dem Inselmädchen erst skeptisch gegenüber stehen.
Die Eltern möchten Grete so bald wie möglich mit einem reichen Mann verheiraten.
Doch Grete möchte gerne eine Ausbildung im Seehospiz machen und mit den Kindern zusammenarbeiten.
Auf Norderney lernt Grete den jungen angehenden Arzt Max kennen.
Die zwei verlieben sich ineinander, verlieren sich dann aber aus den Augen.
Als sie sich wieder treffen bricht der erste Weltkrieg aus.

„Die Frauen vom Inselsalon“ ist der erste Band der Norderney-Saga von Sylvia Lott.
Die Autorin entführt die LeserInnen nach Norderney Anfang des 20. Jahrhunderts.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und sehr sympathisch.
Frieda und Grete waren mir die liebsten Charaktere.
So unterschiedlich die zwei Mädchen aufgewachsen sind, so gut verstehen sich die Beiden.
Zum ersten Mal treffen die zwei Mädchen am Strand aufeinander. Grete soll eine Badekur machen, hat aber Angst ins Wasser zu gehe.
Mit Friedas Hilfe überwinde sie die Angst.
Die Beschreibung der Badekarren und wie sie mit Hilfe der Badedienerinnen ins Wasser geschoben werden ist sehr anschaulich.
Ab diesem Zeitpunkt treffen sich die Mädchen immer wenn es ihnen möglich ist.
Schon bald arbeitet Frieda im Inselsalon.
Hier lernt man die Inhaber Fritz und Jakomina Fisser kennen.
Der Friseursalon ist ein Ort wo viele Menschen zusammenkommen und somit auch ein Ort für Klatsch und Tratsch.
Auch Prominente wie Reichskanzler von Bülow lasse sich von Fritz Fisser bedienen.
Somit wird gekonnt einiges aus der Weltpolitik mit in die Geschichte eingeflochten.
Auch der Sohn der Fissers, Hilrich ist ein interessanter Charakter.
Er soll eines Tages den Salon übernehmen und geht für einige Zeit nach Berlin um sich das nötige know how zu holen.
Das ist aber nicht der einzige Grund. Er hat ein Geheimnis das nicht an die Öffentlichkeit geraten darf.

Sylvia Lott hat einen unterhaltsamen und schnörkellosen Schreibstil.
Schon nach wenigen Seite war ich mitten in der Geschichte drin.
Die Beschreibung der Insel ist sehr anschaulich. Es hat bei mir die Lust geweckt die Insel einmal zu besuchen.
Es macht auch große Freude die Entwicklung der Charaktere mitzuerleben.
Gerade Frieda und Grete durchleben in der Geschichte eine große Entwicklung

Nachdem man mit den Charakteren vertraut ist und die Geschichte ihren Lauf genommen hat gibt es immer mal wieder Zeitsprünge.
Hier war ich manchmal etwas verunsichert in welchem Jahr man sich befindet.
Ich hätte mir manchmal eine Jahresangabe am Anfang eines Kapitels gewünscht.

In ihrem Nachwort bekräftigt die Autorin noch einmal, dass es sich um eine fiktive Geschichte handelt.
Doch die eingeflochtenen Namen von historischen Persönlichkeiten oder Titel und Texte von Liedern dieser Zeit lassen die Geschichte sehr authentisch wirken.

Am Ende gibt es noch eine Leseprobe zum zweite Band die mich jetzt schon sehr neugierig gemach hat.