Mord mit Verspätung
Dieter Kaufmann
Kriminalroman
346 Seiten
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen
Vielen Dank an Dieter Kaufmann für das Rezensionsexemplar
Spannend von Anfang bis Ende
Klappentext:
Georg Becker ist auf der Heimreise von Sylt nach Frankfurt. Am Hauptbahnhof in Hamburg herrscht wegen des Winterwetters totales Chaos. Eine junge Frau spricht den Reisenden aufgeregt an, erzählt ihm eine abenteuerliche Geschichte und bittet ihn darum, wichtige Kurierpost für sie im ICE mit nach Frankfurt zu nehmen und dort jemandem zu übergeben, der ihn am Bahnsteig erwarten wird. Der hilfsbereite Mann kann ihr die Bitte nicht abschlagen.
Aber der von ihm gebuchte Zug fällt aus, der Ersatzzug kommt mit erheblicher Verspätung in Frankfurt an. Die Übergabe des dicken Briefumschlags scheitert, weil niemand mehr auf den Bahnreisenden wartet.
Kurz darauf wird Becker von einer Nachbarin tot in seiner Wohnung aufgefunden und Yunus Abbas übernimmt mit seinem Team den rätselhaften Fall. Etwa zur selben Zeit wendet sich der rechtmäßige Empfänger der Sendung an die Staatsanwaltschaft und fühlt sich plötzlich bedroht. Zeitgleich wird eine Informatikerin aus Frankfurt von ihrer Freundin bei der schwedischen Polizei als vermisst gemeldet.
„Mord mit Verspätung“ ist bereits der 9. Band der Krimireihe Yunus Abbas ermittelt in Frankfurt von Dieter Kaufmann.
Das Buch hat eine schöne Aufmachung. Die Cover, die immer in grün gehalten sind haben schon Wiedererkennungswert.
Das blütenweiße Papier mit der tiefschwarzen Schrift macht das Lesen auch für Menschen die schlechter Sehen zu einem Lesegenuss.
Das Ermittlungsteam besteht aus einer bunten Reihe interessanter Charaktere.
Der Leiter des Teams ist Yunus Abbas, er hat eine deutsche Mutter und einen türkischen Vater. Mit seiner Kollegin Sabine Riedel ist er mittlerweile verheiratet.
Beruflich wie privat sind beide ein tolles Team.
Birgit Holzapfel hat einen kleinen Sohn und all die Probleme die man als alleinerziehende Mutter so hat.
Bernhard Schulze ist der älteste im Team und besticht durch seinen innere Ruhe.
Michael Nosek ist mit einem Mann verheiratet, einem Abenteuer aber nicht abgeneigt.
Der Handlungsort ist Frankfurt am Main, was mir als Frankfurterin besonders gut gefällt.
So kann ich die Charaktere durch die Stadt und zu den einzelnen Handlungsorten begleiten, die mir alle gut bekannt sind.
Dieter Kaufmann wechselt in diesem Fall zwischen verschiedenen Stadtteilen hin und her.
Für Frankfurter*innen ist das natürlich ein Schmankerl. Die einzelnen Handlungsorte sind gut und authentisch beschrieben. Vor allem das Bahnhofsviertel, dass immer mehr verkommt.
Der Fall wird sehr spannend beschrieben.
Georg Becker ist ein hilfsbereiter Mensch und geht auf die Bitte einer jungen Frau ein. Er nimmt einen Briefumschlag mit nach Frankfurt, den er am Bahnsteig jemanden übergeben soll.
Aber wer die Bahn kennt der ahnt schon was passiert.
Der Zug fällt aus, die neue Verbindung verspätet sich. So kann der Umschlag nicht mehr übergeben werden.
Kurz darauf wird Georg Becker ermordet in seiner Wohnung aufgefunden.
Yunus Abbas und sein Team ermitteln.
Eine junge Informatikerin aus Frankfurt wird vermisst.
Bei der Ermittlung in ihrem Umfeld kommt immer mehr der Verdacht auf, dass die beiden Fälle zusammengehören.
Und der Empfänger der Sendung, die Georg Becker übergeben sollte wendet sich an die Staatsanwaltschaft. Er hat Angst das der Täter es auch auf ihn abgesehen hat.
Dieter Kaufmann hat einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil. Der Autor kann hervorragend Spannung aufbauen und die Schauplätze beschreiben.
Auch seine Charaktere sind gut in Szene gesetzt.
Sehr gut gefällt mir wie er sich in Menschen mit einem Handicap hineinversetzen kann.
In diesem Buch ist es Denise, die Schwester des Opfers. Sie sitzt im Rollstuhl, sorgt sich um ihren Bruder und kann nicht bei ihm nach den Rechten schauen da das Haus keinen Fahrstuhl hat.
Später macht sie sich Sorgen um die Wohnungsauflösung. Sie ist auf fremde Hilfe angewiesen und würde doch lieber alleine alles Regeln und nicht andere Menschen in Georgs zu Hause herumwühlen lassen.
Ich finde die Protagonistin, ihre Gedanken und ihr Handeln authentisch beschrieben.
Die einzelnen Bände sind in sich abgeschlossen und können einzeln gelesen werden.
Das Privatleben und die Entwicklung der Ermittler zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bände.
Wenn man erst einmal einen Band gelesen hat und Blut geleckt hat wird man neugierig auf die vorherigen Bände.
„Mord mit Verspätung“ ist jetzt schon der 9. Band und Dieter Kaufmann ist schon längst ein leuchtender Stern am Frankfurter Krimihimmel.
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