Tödlich rauscht die Brandung

Kate Penrose
Kriminalroman
408 Seiten
Übersetzt aus dem Englischen von Birgit Schmitz
erschienen im S. Fischer Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S.Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannende Krimireihe mit schönem Setting

Klappentext:
Detective Inspector Ben Kitto hat sich freiwillig bei der Seenotrettung der Scilly-Inseln gemeldet und wird zu einem persönlichen Einsatz gerufen: Jez Cardew, ebenfalls Mitglied des Rettungsteams der Inselgruppe, ist auf See verschollen. Er ist ein erfahrener Kapitän und gefeierter Held, der nun selbst in Lebensgefahr ist.

Als Jez‘ Boot zwischen St. Mary’s und St. Agnes gefunden wird, ist Ben klar, dass Jez einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein muss. Und je mehr Ben sich in den Fall stürzt, umso näher kommt er selbst den gefährlichen Fluten.

„Tödlich rauscht die Brandung“ ist der 7. Band der Reihe: Ben Kitto ermittelt auf den Scilly-Inseln von Kate Penrose.

Zum 7. Mal entführt Kate Penrose ihre Leser*innen auf die Scilly-Inseln vor der Küste Cornwalls.
Mittlerweile sind mir die Protagonisten schon gut bekannt. Man kennt die Inselbewohner und ihr Leben. Es ist immer wieder schön, auf die Scilly-Inseln zurückzukommen.

Detective Inspector Ben Kitto gefällt mir als Protagonist besonders gut. Er steht kurz vor seiner Hochzeit. Ben hat sich im Laufe der Reihe sehr positiv entwickelt. Er ist ruhiger und besonnener geworden.
Jetzt wird Ben zu einem Einsatz bei der Seenotrettung gerufen. Jez Cardew, ein Mitglied der Seenotrettung, ist verschollen. Als das Boot von Jez gefunden wird, ist Ben klar: Hier fand ein Verbrechen statt.
Einige Mitglieder der Seenotrettung bekommen seltsame Briefe mit Werbepins für eine Spendenwerbung und einem Zitat von Shakespeare. Was hat es damit auf sich?

Kate Penrose baut schnell Spannung auf. Ihre Charaktere sind gut gezeichnet, zum großen Teil sympathisch und interessant. Natürlich gibt es auch zum Gegengewicht immer ein paar nicht so sympathische Protagonisten.
Das Leben auf den Inseln wird sehr realistisch beschrieben. Hier geht es etwas ruhiger zu, was ein schöner Ausgleich zur Spannung ist. Das Leben auf See mit all seinen Gefahren bekommt auch seinen Platz in der Geschichte.
Es gibt ein paar Verdächtige, doch die Autorin hat es mir schwer gemacht, den wahren Täter zu enthüllen.
Der Schreibstil von Kate Penrose ist flüssig und gut verständlich. Die Autorin hält die Spannung bis zum Ende der Geschichte aufrecht.

Auch mit dem 7. Band der Scilly-Inseln-Reihe „Tödlich rauscht die Brandung“ konnte mich Kate Penrose wieder begeistern.

Ein mörderisches Paar – Der Verdacht

Klaus-Peter Wolf
Kriminalroman
455 Seiten
erschienen im S. Fischer Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den S. Fischer Verlag für das Rezensionsexemplar

Die Jagd beginnt

Klappentext:
Ein Kopfgeld von 10 Millionen ist auf Dr. Bernhard Sommerfeldt ausgesetzt, eine Summe, die sich kein Profikiller gerne entgehen lässt. Und wenn Markus Baumann aus Meppen davon gewusst hätte, dann hätte er Birgit Ritter vielleicht anders angesprochen. Doch seine Sommerfeldt-Masche ist einfach zu erfolgreich,  reihenweise verfallen ihm die Frauen. Auch Birgit Ritter glaubt fest, den echten Sommerfeldt vor sich zu haben, als plötzlich und unerwartet Johann Baptist Reichhart, sein Zeichen des Kopfgeldjägers, im Raum steht und das Rendezvous mit Markus Baumann final beendet.
Das ist kein einfacher Fall für Ann Kathrin Klaasen und ihr Team in Ostfriesland, aber ein hundertprozentiger Auftrag für den echten Sommerfeldt und seine Ehefrau Frauke. Alles läuft auf einen großen Showdown auf Norderney hinaus.

„Ein mörderisches Paar – Der Verdacht“ ist der 2. Band einer Trilogie vom Bestsellerautor Klaus-Peter Wolf.

Mit der neuen Krimireihe schickt Klaus-Peter Wolf ein neues Team an den Start.
Nicht ganz! Die Leser*innen von Klaus-Peter Wolf sind die Protagonisten nicht unbekannt.
Dr. Bernhard Sommerfeldt aus der Sommerfeldt-Trilogie und Frauke, die Miet-Ehefrau von Ruppert aus der Trilogie Rupert undercover geben „Das mörderische Paar“. 
Klaus-Peter Wolf ist sehr vielseitig und veröffentlicht auch gerne einmal Ableger seiner großen Ann Kathrin Klaasen-Reihe wie z. B. „Ruppert undercover“ oder die Sommerfeldt-Trilogie.

Der 1. Band endete damit, dass ein Kopfgeld in Höhe von 10 Millionen auf Sommerfeldt ausgesetzt wurde.
Jetzt knüpft der 2. Band direkt an diese Stelle an.
Sommerfeldt alias Johannes Simmel und Frauke leben ihr Leben ahnungslos weiter. Von dem ausgesetzten Kopfgeld wissen sie noch nicht. In Birgit Ritter scheint Sommerfeldt ein neues Opfer gefunden zu haben. Doch da taucht ein Kopfgeldjäger auf und die Jagd auf Sommerfeldt beginnt.

Klaus-Peter Wolf beschreibt seine Charaktere sowie seine Schauplätze wieder sehr gut. Man hat alles vor seinem inneren Auge.
Seine Charaktere, die zum Teil schon aus anderen Büchern bekannt sind, sind wieder gut geführt.
Die Geschichte wird spannend erzählt, mit immer wieder eingebauten Wendungen.
Auch auf den schrägen Humor des Autors müssen die Leser*innen nicht verzichten.
Die Geschichte läuft auf einen turbulenten Showdown hin, doch das sparte sich Klaus-Peter Wolf für den 3. Band auf.

„Ein mörderisches Paar – Der Verdacht“ ist wieder ein spannender Krimi, der mich dem 3. Band entgegenfiebern lässt.

Der falsche Vogel

C. L. Miller
Kriminalroman
395 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag.
Übersetzt aus dem Englischen von Leena Flegler
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Miss Marple lässt Grüßen

Klappentext:
Ein plötzlicher Todesfall ruft Freya Lockwood in ihre alte Heimat zurück. Ihr früherer Mentor Arthur Crockleford wurde vollständig in seinem Antiquitätenladen aufgefunden. Doch er hat sein gewaltsames Ableben kommen sehen und handfeste Hinweise auf seinen Killer hinterlassen, dazu eine schaurige Warnung: Schafft es Freya nicht, seinen Tod aufzuklären, wird sie das nächste Opfer! Während sie Arthurs Spuren auf einem Landgut voller Antiquitäten und zweiter Experten folgt, wird Freya klar, in welcher Gefahr sie schwebt. Denn selbst wenn so mancher Schatz gefälscht ist, sind die Gauner und Ganoven dort vollkommen echt und ihre Absichten absolut mörderisch.

„Der falsche Vogel“ von C.L. Miller ist ein Kriminalroman mit typischem englischem Humor.
Arthur Crockleford wurde tot in seinem Antiquitätenladen aufgefunden.
Freya Lockwood kehrt daraufhin in ihren Heimatort zurück, um den Mordfall zu untersuchen.

Sie war früher eine der begabtesten Antiquitätenfahnderinnen. Doch nach einem verhängnisvollen Vorfall in Kairo hat sie sich in ein Leben als Hausfrau und Mutter geflüchtet. Jetzt, da ihr alter Mentor zum Tode gekommen ist, möchte sie sich dem Fall annehmen. Das Opfer hat einige Aufzeichnungen hinterlassen, die auf den Täter hinweisen können. Aber auch eine Warnung: Freya könnte das nächste Opfer sein.

Freyas Tante Carole Lockwood war Schauspielerin und befreundet mit dem Opfer. Jetzt ist sie im (Un-)Ruhestand und möchte Freya bei den Ermittlungen zur Seite stehen.
Außerdem möchte sie da sein, wenn Freya in Gefahr ist.

CL Miller hat bemerkenswerte Charaktere erschaffen und geformt. Die Protagonisten wirken sehr lebensnah und gefallen mir gut. Freya wirkte am Anfang etwas zögerlich und verängstigt, hat sich aber im Laufe der Handlung sehr gut entwickelt.
Carole hingegen ist ein Unikum. Sie ist nicht auf den Mund gefallen.

Der Fall ist gut strukturiert und wird spannend erzählt. Die Handlungsorte beschreibt CL Miller sehr anschaulich. Ich wurde direkt in eine englische Grafschaft versetzt. Die Geschichte hat den typisch englischen Charme und auch den englischen Humor kann man finden.
Am Ende geht mir die Auflösung etwas zu schnell. Irgendwie kommt es mir vor, als wurde das Ende unter Zeitdruck geschrieben.

„Der falsche Vogel“ von CL Miller hat mich gut unterhalten. Die letzten Kapitel lassen darauf hoffen, dass es weitere Bände mit Freya und Carole geben wird.

Totholz

Andreas Föhr
Kriminalroman
378 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Regionalkrimi mit schwarzem Humor

Klappentext:
Leo Kreuthner ist außer sich: Da wagt es doch so ein dahergelaufener Lump, ihm bei der Schwarzbrennerei Konkurrenz zu machen! Das muss selbstredend sofort unterbunden werden, wenn nötig auch mithilfe einer alten Kanone aus dem 18. Jahrhundert.
Währenddessen führen eine nicht ganz freiwillige Zeugenaussage Kommissar Wallner und die Kripo Miesbach zu einer im Wald vergrabenen Leiche, die so stark verbrannt ist, dass sie nicht identifiziert werden kann. Kurz darauf ist auch noch die Zeugin wie vom Erdboden verschluckt, doch eine erste Spur weist auf drei abgelegene Anwesen. Die Gespräche mit den eigenbrötlerischen Bewohnern gestalten sich skurril bis schwierig, und Wallner ahnt bald, dass alle drei Familien dunkle Geheimnisse hüten. Aber wer hat etwas mit der Leiche im Wald zu tun?

„Totholz“ ist bereits der 11. Wallner- & Kreuthner-Krimi von Andreas Föhr.

Die altbewährten Protagonisten sind einfach nur genial.
Hauptkommissar Wallner ist Leiter der Kripo Miesbach.
Er hat einen großen Gerechtigkeitssinn und hält sich meist genau an die Vorschriften.
Es verbindet ihn aber auch eine Freundschaft mit Polizeihauptmeister Kreuthner, der ihn immer wieder in einen Zwiespalt versetzt.

Polizeihauptmeister Kreuthner umgibt sich mit einigen kriminellen Subjekten.
Er wandelt meist am Rande des Gesetzes und überschreitet die Grenze auch ganz gerne einmal.

Manfred Wallner, der Großvater von Hauptkommissar Wallner, ist auch wieder mit von der Partie.
Wenn er mit Kreuthner unterwegs ist, wandelt auch er am Rand der Legalität.
Ich amüsiere mich immer sehr, wenn Wallner seinem Großvater Vorträge über gesundes Essen hält. Manfred Wallner isst gerne dick Butter auf dem Brot, Fleisch und auch sonstige fette Nahrung. Auf Cholesterin achtet er nicht so wie sein Enkel. Schließlich ist er 93 Jahre alt.

Kreuthner will Pippa Trautmann einen Denkzettel verpassen.
Mittlerweile ist Pippa eine ernstzunehmende Konkurrenz in Sachen Schwarzgebranntem geworden.
Zusammen mit seinen Kumpanen und einer alten Kanone sprengt er ihre Destillerie in die Luft. Damit bringt er eine große Sache ins Rollen. Pippa wird verhaftet, freigelassen und dann entführt. Eine vergrabene Leiche taucht auf und Wallner weiß nicht, wo er mit den Ermittlungen anfangen soll.

Andreas Föhr baut seine Krimis sehr intelligent auf.
Der Plot ist spannend und hat etwas Geheimnisvolles.
Gewürzt wird das Ganze mit dem köstlichen schwarzen Humor des Autors.
Bei dieser Krimireihe stimmt einfach alles. Der Bezug zur Region, die Charaktere, die für mächtig Trubel sorgen, die Spannung und nicht zuletzt der köstliche Humor.
Wenn man einen Krimi von Andreas Föhr in den Händen hält, weiß man, man wird nicht enttäuscht.

Nach dem 11. Fall ist vor dem 12. Fall, und auf den freue ich mich schon jetzt.

Gerüchteküche – Badnerlied

Ines Parizon
Cosy-Krimi
422 Seiten
erschienen bei BoD – Books on Demand
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an BoD für das Rezensionsexemplar

Urlaubskrimi

Klappentext:
Kriminalhauptkommissarin Marie Müller möchte sich einen entspannten Tag mit ihrem Mann machen und die neue Ausstellung im Zell-Weierbacher Schulmuseum besuchen. Doch kaum öffnen sich die Türen, wird nicht nur der Diebstahl eines wertvollen Exponates entdeckt, sondern auch eine Leiche. Wieder ist ein angesehenes Mitglied der Dorfgemeinschaft unter ungeklärten Umständen dahingeschieden. Natürlich bleibt da die Gerüchteküche nicht kalt.

„Gerüchteküche – Badnerlied“ ist der 2. Band der Cosy-Krimireihe Gerüchteküche von Ines Parizon.

Im Mittelpunkt steht die Kriminalkommissarin Marie Müller. Nach dem Tod ihrer Mutter hat Marie das Häuschen, in dem sie aufgewachsen ist in Zell-Weierbach, einer kleinen badischen Ortschaft geerbt. Nachdem sie und ihr Mann Andreas es liebevoll renoviert haben beschlossen Marie und ihr Mann dort einzuziehen. Marie lässt sich von der Kriminalpolizei Hamburg zur Kriminalpolizei Offenburg versetzten. Für Andreas spielt es keine Rolle wo er arbeitet. Er ist Versicherungssachverständiger und arbeitet meist im Homeoffice. Nur wenn er einen Fall begutachten muss dann muss er vor Ort sein.
Zell-Weierbach ist eine kleine, idyllische und verträumte Ortschaft, doch seit Marie zurückgekehrt ist, ist es in Zell-Weierbach gar nicht mehr so ruhig. Jetzt gibt es schon die 2. Leiche im Ort und die Gerüchteküche brodelt.

Marie ist mir schon im 1. Band auf Anhieb sympathisch gewesen. Sie ist taff und gleichzeitig locker. Ihre unkonventionelle Art gefällt mir gut. Auch ihr Kollege Raffael ist ein sympathischer Mann. Marie und Raffael verstehen sich auch schnell und arbeiten gut zusammen.

Auch privat lernt man Marie und ihren Mann Andreas kennen. Das Privatleben zieht sich wie ein roter Faden durch die Krimireihe.

Ines Parizon hat tolle Charaktere zum Leben erweckt. Die Handlungsorte beschreibt sie eingehend und man hat schnell Bilder im Kopf. So lässt die Autorin manchmal sogar ein Urlaubsgefühl entstehen für die, diese Region geradezu gemacht ist. Auch Marie wandert, zum Teil dienstlich durch die Region. Am Ende hat die Autorin noch eine von Maries Wanderrunde mit Bildern dokumentiert.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich. Der Dialekt der in den Text mit einfließt macht die Geschichte authentisch. So ist auch jedes Kapitel liebevoll mit einem Wort in badischen Dialekt (und Übersetzung) betitelt.
Die Ermittlungen sind spannend. Es ist für Marie, die im Ort aufgewachsen ist nicht einfach die Menschen die sie schon als Kind kannten zu befragen. Vor allem wenn es um Paul geht mit dem sie in ihrer Jugend eine enge Beziehung hatte.

Mit „Gerüchteküche – Badnerlied ist Ines Parizon wieder ein spannender, unterhaltsamer Cosy-Krimi gelungen der mir beim lesen viel Freude bereitet hat.
Ich freue mich schon auf den 3. Band „Gerüchteküche –Reblandzunft“ der 2025 erscheinen soll.

Tod im Waldsee

Anna-Maria Aurel
Kriminalroman
erschienen bei Anna-Maria Aurel
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna-Maria Aurel für das Rezensionsexemplar

Spannend und mysteriös

Klappentext:

An einem leuchtenden Herbsttag im November wird die Leiche des zwanzigjährigen Peter Wegmann von Wanderern in einem Weiher im Wald treibend gefunden.
Genau zehn Jahre zuvor ertrank sein Freund Konrad beim Spielen mit Peter und drei anderen Gefährten in demselben Gewässer. Der dunkle See hat in vergangener Zeit bereits mehrere Opfer gefordert und im Dorf Waldach glauben die Bewohner schon seit Jahrzehnten an einen Fluch und an Geister.
Was hat es mit Peters Ertrinken auf sich? Und was geschah mit Konrad Kirstmaier wirklich?
Kommissar Thomas Weidner ermittelt.

„Tod im Waldsee“ ist der neue Kriminalroman von Anna-Maria Aurel.
Mit ihrer Krimireihe „Die Marseille-Morde“ hat mich die Autorin begeistert. Jetzt war ich auf diesen Krimi sehr gespannt.

Bei einem Spaziergang wird im Waldsee ein Toter im Waldsee von einem Ehepaar entdeckt.
Markus Faser, der Leiter Polizeidienststelle Waldach kommt mit seinen Kollegen.
Markus Faser identifiziert den Toten als Peter Wegmann und erinnert sich auch an Konrad, der vor 10 Jahren beim Spielen im See ertrunken ist und mit dem heutigen Opfer befreundet war.
Die Kripo aus München übernimmt den Fall. Thomas Weidner und seine Kollegin Angela Mark fangen an sich im engeren Kreis rund um das Opfer zu informieren.
Dabei wird auch noch einmal hinterfragt was vor 10 Jahren passiert war.

Anna-Maria Aurel baut sehr schnell Spannung auf, der Tote im Waldsee wird schon auf den ersten Seiten gefunden. Diese Spannung erhält die Autorin gekonnt bis zum Ende aufrecht.
Ihre Charaktere sind wie von ihr gewohnt sehr gut beschrieben, sympathisch und lebendig.
Man lernt die Charaktere gut kennen, nach und nach werden neue Protagonisten eingeführt deren Name immer in der Überschrift steht.
Beim lesen habe ich mich gefragt wie alles zusammenhängt. Der ertrunkene Peter Wegmann und 10 Jahre zuvor sein Freund Konrad.
Auch wenn die Einwohner des Dorfs den See für verflucht halten ist es doch sehr mysteriös, dass jetzt Peter der damals als Konrad ertrank dabei war selbst im See ertrinkt.
Die Atmosphäre die Anna-Maria Aurel geschaffen hat, hat etwas geheimnisvolles. Als Leser*in ahnt man, dass da mehr dahintersteckt.
Von der Spannung getrieben konnte ich das Buch auch kaum aus den Händen legen.
Der fesselnde und flüssige Schreibstil der Autorin lässt das Lesen zu einem Vergnügen werden.

„Tod im Waldsee“ von Anna-Maria Aurel ist ein spannender Krimi den ich gerne gelesen habe.

Unheilvolles Lançon

Cay Rademacher
Kriminalroman
397 Seiten
erschienen im Dumont Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Dumont Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannende Ermittlungen in der Provence

Klappentext:
Mai in der Provence. Das idyllisch am Étang de Berre gelegene Château Richelme ist ein exklusives, vielfach ausgezeichnetes provenzalisches Weingut, auch weil die Besitzer allerneuste Technik einsetzen. Als eine Kameradrohne zur Kontrolle über die Reben fliegt, filmt sie für wenige Sekunden zufällig eine Frau, die leblos in der Garrigue liegt. Die Winzerin alarmiert Capitaine Roger Blanc, doch als er das Weingut erreicht, ist die Unbekannte spurlos verschwunden. Niemand wird vermisst gemeldet, es gibt keine brauchbaren Indizien. Aber die Menschen auf Château Richelme wecken Blancs Misstrauen: ein berühmter Winzer, der im Sterben liegt. Eine Winzerin, die das Schloss an einen zwielichtigen Makler verkaufen will. Ein zorniger Sohn, der es unbedingt behalten möchte. Ein alter Freund, der zugleich ein ewiger Rivale ist. Zwei Mitarbeiter, die um ihre Jobs fürchten. Alle haben mehr als ein Geheimnis zu verbergen. Schließlich erkennt Capitaine Blanc, dass jemand auf Château Richelme über Leichen geht, um sein Ziel zu erreichen. Und die Unbekannte wird nicht das einzige Opfer bleiben.

„Unheilvolles Lançon“ ist der 11. Band der Krimireihe um Capitaine Roger Blanc von Cay Rademacher.

Ich liebe diese Krimireihe seit dem ersten Band.
Ich mag den kauzigen und unkonventionellen Capitaine Roger Blanc der, wenn es darum geht einen Fall zu lösen, sich nicht darum schert was seine Vorgesetzten von ihm verlangen. Das hat ihm schon seine Versetzung von Paris in die Provinz eingebracht.

Die Ermittlungen zu dem Fall der eigentlich kein Fall ist sind mit Vorsicht anzugehen. Madame le Jude, Aveline Vialaron-Alegre hat Blanc zu äußerster Diskretion ermahnt. Nur Blanc und seine beiden Kollegen Marius Tonon und Fabienne Souillard, die schon in die Geschehnisse eingeweiht sind dürfen Blanc zur Seite stehen.

Alice Merlin vom Weingut Château Richelme hat bei Drohnenaufnahmen ihrer Weinfelder auf einem Felsen eine Frau leblos liegen sehen. Als Capitaine Blanc zu diesem Ort kommt ist von einer Frau weit und breit nichts zu sehen. Wer die Frau ist bleibt erst einmal unbekannt. Capitaine Blanc geht von einem Gewaltverbrechen aus.
Die Ermittlungen führen Blanc immer wieder zum Château Richelme.

Es macht Spaß mit zu ermitteln, abzuwägen und zu rätseln wer der Täter ist.
Es gab verschiedene Verdächtige, es gab auch verschiedene Motivansätze.
Bis der wahre Täter gefunden wurde war ein schwieriger Weg.
Der Autor weiß einfach, wie er seine Leser*innen in die Irre führen und wie er Spannung erzeugen kann.
Der Schreibstil von Cay Rademacher gefällt mir sehr gut. Er versteht es seinen Protagonisten Leben einzuhauchen, beschreibt die Landschaft so, dass man sie vor seinem inneren Auge sehen kann.
In jedem Band der Krimireihe gibt es neue Orte und Sehenswürdigkeiten zu entdecken.

Die Hauptsequenz des Inhalts liegt bei den Ermittlungen aber auch das Private liest sich gut. Es bringt einen den Kommissar etwas näher und ist ein Bindeglied zwischen den einzelnen Bänden der Krimireihe.
Die Fälle sind in sich abgeschlossen. So kann auch „ Unheilvolles Lançon“ unabhängig von den vorherigen Bänden gelesen werden.
Aber ich denke spätestens nach einem Band wird auch dich die Sucht erfassen.

Vermisst

Christine Brand
Kriminalroman
535 Seiten
erschienen bei Blanvalet
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar

Inspiriert von einer wahren Begebenheit

Klappentext:
Malou Löwenberg ist Kommissarin beim Morddezernat und ein Findelkind. Als sie Dario kennenlernt, ist sie von seiner Geschichte fasziniert: Darios Mutter verschwand an seinem fünften Geburtstag spurlos. Obwohl alles dagegenspricht, glaubt er, dass seine Mutter noch lebt. An ihre eigene Geschichte erinnert, beginnt Malou zu ermitteln. Sie stößt auf immer mehr Vermisstenfälle: Alle Frauen verschwanden am fünften Geburtstag ihrer Kinder und alle Kinder erhalten ebenso wie Dario bis heute mysteriöse Geburtstagskarten

„Vermisst“ von Christine Brand ist ein spannender Kriminalroman und der Auftakt der Cold-Case-Krimreihe „Malou Löwenberg“.

Die Ermittlerin Malou Löwenberg ist eine sympathische Protagonistin, auch wenn ihr Verhalten manchmal merkwürdig ist.
Ihre Vespa hört auf den Namen Bruna. Malou geht in ihrer Freizeit zu Beerdigungen von Verstorbenen die sie gar nicht kannte und die keine Angehörigen mehr haben. Malou wurde als Baby in einem Korb vor die Tür eines Bestatters gestellt. Bis heute weiß sie nicht wer ihre Eltern sind.

Seit seinem 5. Geburtstag ist Darios Mutter verschwunden. An seinem Geburtstagen bekommt bekommt er Karten die mit „Mama hat dich lieb“ unterschrieben sind. Dario ist davon überzeugt, dass seine Mutter noch am Leben ist. Konnte die Frau wirklich so gut
untertauchen, dass sie bis heute nicht gefunden wurde?
Bei ihren Ermittlungen stößt Malou auf immer mehr vermisste Frauen, die alle am 5. Geburtstag ihres Kindes verschwunden sind. Und alle Kinder erhalten an ihrem Geburtstag Karten.

Christine Brand schreibt ihre Geschichte sehr packend. Einmal angefangen konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Inspiriert wurde die Autorin von einer wahren Begebenheit.
Die Autorin spielt gekonnt mit den Emotionen der Charaktere und ihren Leser*innen
Ihre Charaktere sind sehr lebensecht beschrieben. Ich habe gerne mit Malou zusammen ermittelt. Bin mit ihr durch Deutschland und der Schweiz auf der Suche nach den Vermissten.
In der Geschichte erfährt man auch immer mehr über Malous Vergangenheit.

Christine Brand erzählt die Geschichte in einem ordentlichen Tempo doch die Puzzleteile fügen sich nur langsam zusammen.
Die Autorin hat einen fesselnden und flüssigen Schreibstil. Manchmal kam ich kaum zum Luftholen so hat mich die Story gepackt.

„Vermisst“ ist ein sehr spannender Kriminalroman und ich freue mich auf weitere Fälle mit Malou Löwenberg.

Das Paradies war früher schöner

Simon Ammer
Kriminalroman
287 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Mord in der Urlaubsregion Kärnten

Klappentext:
Ausgerechnet zu Beginn der Sommer-Saison wird im Hotel Villa Paradies am Millstätter See in Kärnten ein prominenter Gast ermordet: Der Starkoch aus München liegt an einem makellosen Julimorgen erstochen in seinem Bett.
In Wien ist man alarmiert, denn ein Abgeordneter aus der Region ist selbst Hotelier und außerdem ein guter Freund des Innenministers. Um den Fall möglichst schnell und geräuschlos aufzuklären, wird der scharfsinnige Oberst Benedikt Kordesch nach Kärnten geschickt, der unter Kollegen als »etwas wunderlich« gilt.
Dank der eher spröden Einheimischen gestalten sich Kordeschs Ermittlungen zunächst mehr als zäh. Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass er keine allzu hohe Meinung von denen hat, die hier das Geld und das Sagen haben. Allerdings ist es auch wenig hilfreich, dass sich der Oberst just in dem Moment in seine Hauptverdächtige verliebt, als eine zweite Leiche am sonnigen Seeufer treibt.

„Das Paradies war früher schöner“ von Simon Ammer ist der Auftakt einer österreichischen Krimi-Reihe.

Der Autor entführt seine Leser*innen an den Millstätter See in Kärnten. Die Region ist schön und bei Urlaubern beliebt. Im Hotel Villa Paradies wird ein Starkoch tot aufgefunden. Ihm steckt ein Messer in der Brust. Um möglichst wenig Aufsehen zu erregen wird Oberst Benedikt Kordesch nach Kärnten geholt. Ihm ist die Region bekannt, er ist dort aufgewachsen und hat auch dort bei der Polizei gearbeitet. Kordesch gilt als wunderlich und verschroben. Davon können sich die Leser*innen auch schnell selbst ein Bild machen. Kordesch fährt kein Auto und lässt sich nur mit Widerwillen durch die Gegend fahren. Er trinkt keinen Alkohol und ist auch sonst kein einfacher Mensch. Bei seinen Ermittlungen befragt er die Hotelgäste und rekonstruiert wer, wann in das Zimmer des Starkochs gelangt sein konnte.

Simon Ammer erzählt den Krimi spannend und lockert ihn immer wieder mit trockenem Humor auf. Seine Charaktere sind sehr vielfältig und gefallen mir gut. Kordesch wird gut in Szene gesetzt, seine Verschrobenheit macht ihn um so interessanter. Auch Bezirksinspektor Havran der Kordesch zur Seite gestellt wird ist mir schnell sympathisch gewesen.
Die Hotelgäste, die man nach und nach kennenlernt sind sehr vielfältig. Bei einige sieht Kordesch ein Motiv für den Mord. Zu einer seiner Verdächtigen fühlt Kordesch sich hingezogen so, dass er auch mal die Ermittlungen hinten anstellt.

Simon Ammer hat einen fesselnden und flüssigen Schreibstil. Die Handlungsorte werden sehr ansehnlich beschrieben.

„Das Paradies war früher schöner“ hat alles war ein guter Krimi haben muss, Spannung, Humor, interessante Charaktere und ein schönes Setting.
Über weitere Bände der Krimireihe würde ich mich sehr freuen.

Eierlikör und Giftmischerei

Kerstin Mohr
Kriminalroman
307 Seiten
erschienen bei Kerstin Mohr
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kerstin Mohr für das Rezensionsexemplar

Krimi mit Spannung und Humor

Klappentext:
Die rüstigen Rentnerinnen Loni und Anneliese proben mit der Mühlbacher Theatergruppe für ihr neues Stück ‚Zwei Frauen und ein Todesfall‘.
Doch bevor der Vorhang sich hebt, stirbt unter mysteriösen Umständen ein Mitglied der Gruppe. Mit ihrem scharfen Verstand und ihrer unerschütterlichen Neugier begeben sich Loni und Anneliese an die Lösung des Falls. Dabei fördern sie mehr Verdächtige zutage, als ihnen lieb ist. Bis eine unerwartete Wendung Loni in den Mittelpunkt der polizeilichen Ermittlungen rückt.
Will jemand absichtlich den Verdacht auf sie lenken?

„Eierlikör und Giftmischerei“ ist der 2. Fall für Loni und Anneliese von Kerstin Mohr.
Die einzelnen Bände sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich und gefallen mir sehr gut.
Im Mittelpunkt steht die Mühlbacher Theatergruppe. Jedes Jahr führen die Hobby-Schauspieler ein Theaterstück auf. Noch während der Proben wird Herbert, ein Mitglied der Gruppe ermordet. Die Freundinnen Loni und Anneliese, beides Rentnerinnen und Hobbyermittlerinnen nehmen sich dem Fall an. Schon vor einem Jahr haben sie erfolgreich einen Fall gelöst. Mit ins Boot holen sie den pensionierten Kriminalbeamten Julius. Bei ihren Nachforschungen stoßen sie auf mehr Verdächtige als sie brauchen können. Da ist Ortwin der Nachbar von Herbert. Die Beiden liegen schon lange im Streit. Ortwin hat sogar einen großem Gartenzwerg in seinem Garten aufgestellt der mit seinem Stinkefinger auf Herberts Grundstück zeigt.
Dann gibt es da Magda aus der Theatergruppe. Sie macht sich schon lange Hoffnung auf Herbert die aber immer wieder zerschlagen wird. Edith ist die neue Freundin die Herbert durch eine Partnervermittlung für Senioren kennengelernt hat. Auch Edith kommt den Hobbyermittlern verdächtig vor. Oder war es jemand von den Umweltaktivisten die gegen die Windräder sind, die Herbert auf einem seiner Felder aufstellen lässt.

Kerstin Mohr führt ihre Charaktere gekonnt durch die Geschichte. Mir gefallen die aktiven Rentner sehr gut. Mit Ernst und auch mit Humor ermitteln die Rentnerinnen. Dabei legt die Autorin immer wieder Spuren die auf einen Täter hinweisen sich aber doch wieder zerschlagen. Durch die Wendungen die Kerstin Mohr immer wieder in die Geschichte einbaut ist es schwer dem Täter auf die Spur zu kommen.
Das macht den Krimi spannend. Die Autorin lockert die Geschichte immer wieder durch ihren gut eingesetzten Humor auf.
Dabei ist ihr Schreibstil flüssig und gut verständlich.

„Eierlikör und Giftmischerei“ hat mir sehr gut gefallen. Ich finde es ist ein echter Wohlfühlkrimi.