Mrs. Potts Mordclub und der tote Nachbar

Robert Thorogood
Kriminalroman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Der gute, alte englische Krimi ist zurück

Judith Potts wurde Zeugin als ihr Nachbar ermordet wurde.
Die Polizei glaub der der 77jährigen Kreuzworträtsel-Autorin nicht, da es keine Leiche gibt.
Was bleibt Judith Potts anderes übrig als selbst zu ermitteln.
Ihr zur Seite stehen die Hundesitterin Suzie und die Pfarrersfrau Becks.
Sie gründet den Marlow Murder Club und machen sich auf Spurensuche. Doch da gibt es einen weiteren Mord.

Mrs. Potts Mordclub und der tote Nachbar ist der Auftakt zu einer neuen Krimi Reihe von Robert Thorogood.

Der Handlungsort ist das kleine und beschauliche Städtchen Marlow an der Themse.
Die Protagonisten sind hervorragend konzipiert.

Mrs. Potts ist die Hauptperson. Sie ist 77 Jahre alt und Kreuzworträtsel-Autorin. Sie hat eine Leidenschaft für Whiskey und für das Nacktbaden in der Themse.
Nachdem sie mitbekommen hat, dass ihr Nachbar ermordet wurde und die Polizei ihr keinen Glauben schenkt ermittelt sie auf eigene Faust.

Auch Suzie Harris ist eher eine biedere Frau.
Sie führt die Hunde anderer Leute aus und raucht gerne selbstgedrehte Zigaretten.

Becks Starling, die Pfarrersfrau versorgt Mann und Kinder.
Außerdem singt sie den Sopran im Kirchenchor.

Alles drei sind ganz normale Frauen mit einem ganz normalen Leben.
Im Verborgenen sind sie die Mitglieder des Marlow Murder Club und versuchen den Mörder von Mrs. Potts Nachbarn aufzuspüren.

Robert Thorogood erzählt den Krimi nach guter, alter englischen Art und lässt mich etwas an Agatha Christie denken.
Der Krimi ist spannend und humorvoll zugleich.
Mit seinem britischen Humor zaubert der Autor seinen LeserInnen ein Lächeln ins Gesicht und lädt förmlich zum Mitraten ein.

Die neue Krimireihe Mord ist Potts Hobby ist eine Bereicherung für den Krimi-Markt.

Im Schatten der Wende

Frank Goldammer
Kriminalroman
erschienen im dtv Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar.

Ein Beitrag zum besseren Ost-West Verständnis

Tobias Falck hat gerade seine Ausbildung als Kriminalpolizist beendet als die Mauer geöffnet wird.
Seine neue Stelle beim Kriminaldauerdienst in Dresden wird zu einer großen Herausforderung, da die Öffnung der Mauer auch die Kriminalität im Land verändert.
Als Hauptkommissarin Suderberg aus Frankfurt am Main um Amtshilfe bittet, beginnt die Suche nach einem Auftragsmörder.
Dabei gerät das Ostdeutsche Team unter großen Druck. Unterscheidet sich die Vorgehensweise zwischen Ost und West doch erheblich.

„Im Schatten der Wende“ ist der erste Band einer neuen Krimireihe von Frank Goldammer.
Mit seiner Max Heller Reihe hat der Autor seinen LeserInnen schon recht viel geschichtliches Vermittelt.
Diese erfolgreiche Reihe endetet mit dem Bau der Mauer.
Jetzt macht Frank Goldammer einen Sprung in die Zeit des Mauerfalls.

Im Mittelpunkt steht der junge Tobias Falck.
Am Anfang ist er noch Volkspolizist, macht dann eine Ausbildung zum mittleren Dienst und findet sich danach beim Kriminaldauerdienst wieder.
Zusammen mit seiner Kollegin Steffi Bach und seinem Vorgesetzten Edgar Schmidt versucht er für Recht und Ordnung zu sorgen, was gar nicht so einfach war.
Nach dem Mauerfall werden die Polizisten plötzlich mit ganz anderen Verbrechen konfrontiert.
Auch das Verhalten der Bevölkerung gegenüber der Polizei verändert sich. Haben die Menschen früher noch strammgestanden und hatten Respekt, beschimpfen sie die Beamten jetzt, gehen sie sogar tätlich an.
Die Ermittlungen waren für mich in diesem Buch zweitrangig und auch etwas chaotisch. Leichen verschwanden und tauchten wieder auf. Die Polizei war oft rastlos.
Hauptkommissarin Suderberg aus Frankfurt am Main, die um Amtshilfe gebeten hatte, sah sich in eine andere Welt versetzt.

Viel wichtiger waren mir in diesem Buch die Gedanken und die Gefühle der Charaktere.
Die Polizisten hingen in der Luft.
Der Satz „Keiner sagt mir was“ der beschreibt es sehr gut.
Die Polizisten wussten nicht mehr wie sie vorgehen sollten, was sie durften.
Dabei behinderte die Respektlosigkeit derer sie sich plötzlich gegenüber sahen erheblich.
Die Mauer war zwar geöffnet aber immer noch war die DDR ein eigener Staat mit eigener Währung. Keiner wusste wie es weitergehen sollte.

Diese Gefühle und zum Teil auch die Hilflosigkeit der Menschen hat mir Frank Goldammer gut vermitteln können.
Ich, als Westdeutsche, die keine Berührungspunkte zur ehemaligen DDR hatte, habe mich damals sehr gefreut als die Mauer fiel.
Was das für die Menschen in der DDR bedeutet, die ja schließlich in diesen Staat hineingeboren wurden war mir nicht so richtig klar.

Ich denke im Laufe der nächsten Bände wird man noch einige interessanten Dinge erfahren. Auch die Kriminalpolizei wird sich bestimmt weiter entwickeln.
Ich bin schon sehr gespannt.

Schwedischer Todesfrost

Christoffer Holst
Kriminalroman
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Unterhaltsamer Cosy Krimi mit Humor

Cilla Storm wird von ihren Freunden Zacke und Jonathan eingeladen Weihnachten in ihrer neuen Skihütte im Skigebiet Idre Fjäll zu verbringen.
Da Cilla ihre Freundin Rosie Weihnachten nicht alleine lassen möchte lädt sie Rosie ein mitzukommen.
Alles sieht nach einer romantischen Winteridylle aus, bis Rosie eine Leiche im Schnee findet.
Alles sieht nach einem Unfall aus.
Doch Cilla und Rosie wollen wissen, warum der Tode mitten in der Nacht im Wald war und sterben musste.

„Schwedischer Todesfrost“ ist der 3. Band der Cilla-Storm-Reihe von Christoffer Holst.
Für mich ist es das bisher beste Buch der Reihe
Die Handlungsorte sind Stockholm und das Skigebiet Idre Fjäll.

Die Protagonisten sind toll, alle etwas überzogen aber das macht den Witz an dem Krimi aus.
Cilla eine Journalistin und von Natur aus neugierig gefällt mir sehr gut.
Ihre Freundin Rosie eine pensionierte Kriminalbeamtin ist von Natur aus misstrauisch.
Auch sie gefällt mir gut. Die zwei sind ein gutes Team.
Adam, mit dem Cilla mittlerweile in einer gefestigten Beziehung ist, ist ausgerechnet auch noch der Sohn von Rosie und dazu noch Kriminalkommissar. Auch ihn finde ich sehr sympathisch. In diesem Band spielte er aber nur eine kleine Rolle.

Dann natürlich noch das Pärchen Zacke und Jonathan mit denen Cilla und Rosie Weihnachten in einer Skihütte verbringen. Die Beiden zaubern mir immer ein Lächeln ins Gesicht.

Die Geschichte hat zwei Handlungsstränge.
Der eine beginnt einen Monat vor Weihnachten. Die Familie Niemi ist im Dezember in ihrer Eventfirma sehr eingespannt.
Deshalb engagieren sie einen persönlichen Assistenten für den im Rollstuhl sitzenden 17jährigem Frederik. Sebbe nimmt den gutbezahlten Job an und sorgt bis Weihnachten für Frederik, der unter Kinderrheuma leidet.

Der zweite Handlungsstrang beginnt eine Woche vor Weihnachten.
Cilla und Rosie nehmen die Einladung von Zacke und Jonathan an und fahren mit ihnen in die Skihütte.
Zwei Tage vor Weihnachten stößt Rosie auf einen Toten.
Ein junger Mann der in der Dunkelheit in den Tod gestürzt ist.

Die beiden Handlungsstränge nähern sich immer mehr einander an. Schnell ahnt man wer der wer Tote ist.
Nur wie der Unfall passiert ist und ob es wirklich ein Unfall war ist offen und sorgt für Spannung.

Mit Witz lockert Christoffer Holst die Geschichte immer wieder auf und zaubert seinen LeserInnen beim Lesen ein Lächeln auf die Lippen.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig. Es gibt einige Spannungselemente und wie kann es anders sein wenn Zacke in seinem Element ist auch einiges für Feinschmecker.

Ich fand es schön einmal einen witzigen und unterhaltsamen Krimi zu lesen bei dem nicht das Blut aus dem Buch tropft
Ich freue mich schon auf dem 4. Band „Tödlicher Inselfrühling“ der vor ein paar Tagen erschienen ist.

Ende einer Lesereise

Jan Spelunka
Kriminalroman
erschienen im Selfpublishing
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Jan Spelunka für das Rezensionsexemplar.

Spannender Auftakt einer neuen Krimireihe

Die junge Schriftstellerin Mona de la Mare befindet sich am Anfang ihrer Kariere.
Einige Bücher hat sie schon im Self-Publishing veröffentlicht.
Über ihr Talent scheiden sich die Geister. Die einen bezeichnen sie als Shootingstar die andern als talentlose Möchtegern-Autorin.
Doch da wird Mona kurz nach einer Lesung in Bad Münstereifel erstochen und am nächsten Morgen unter einer Erftbrücke aufgefunden.

Der Privatermittler Andreas Mücke wird von Monas Vater beauftragt mehr über Mona und ihren gewaltsamen Tod herauszufinden.

„Ende einer Lesereise“ ist das Krimi-Debüt von Jan Spelunka.
Genau wie seine Protagonistin veröffentlicht er als Selfpublisher.

Der Krimi ist spannend geschrieben.
Die Charaktere interessant und sehr unterschiedlich.
Mona de la Mare gefällt mir gut, sie ist etwas überzogen dargestellt, was hervorragend zu ihre angedachte Rolle passt.
Sympathisch hingegen ist mir nicht gewesen aber das war vom Autor auch bestimmt nicht angedacht.

Andreas Mücke hingegen mochte ich auf Anhieb.
Er ist clever und hat eine schnelle Auffassungsgabe.
Andy ist noch nicht lange als Detektiv tätig. Vor seiner Scheidung hat er in der Druckerei seines Schwiegervaters gearbeitet.
Verständlich, dass er das nach der Trennung nicht mehr wollte.
Es macht aber auch den Anschein als hätte Andy seine Berufung gefunden.
Mit dem Fall Mona de la Mare hat er einen komplizierten und recht interessanten Fall übernommen.

Es tauchen viele Namen auf, es gibt immer wieder Verdächtige.
In einigen Abschnitten liest man die Gedanken des Täters ohne seine Identität zu kennen.
Das fand ich sehr spannend.

Andy der eigentlich ein Lesemuffel ist quält sich durch Mona’s letzten Roman und durch Manuskripte die er auf ihrem PC gefunden hat.
Auch Mona’s Social Media Account durchforstet er. Immer wieder stößt er auf Namen denen er nachgeht.
Seine gute Kombinationsgabe lassen ihn dann eins und eins zusammenzählen und den Ermittlungen der Kriminalpolizei einen Schritt voraus sein.

Im Privatleben hat Andy nicht so ein gutes Händchen. Zweimal geschieden ist er jetzt in einer Beziehung mit Jessica die nicht ganz so verläuft wie er es gerne hätte.

Die Aufteilung zwischen dem eigentlichen Fall und dem Privatleben passt gut.
Der Fall steht immer im Vordergrunge. Das Privatleben wird wahrscheinlich wie ein roter Faden die weiteren Bände miteinander verbinden.

Jan Spelunke hat mich mit seinem Krimi-Debüt „Ende einer Lesereise“ gut unterhalten und zum, Miträtseln angeregt.
Ich freue mich auf weitere Fälle mit dem sympathischen Detektiven.

Goldenes Gift

Tom Hillenbrand
Kulinarischer Kriminalroman
erschienen bei Kiepenheuer & Witsch
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kiepenheuer & Witsch für das Rezensionsexemplar

Ein kulinarischer Krimi

Als der Stadtimker, der auch für Xavier Kiffer einen speziellen Honig herstellt tot aufgefunden wurde und seine Bienen verschwunden sind, beginnt der ehemalige Sternekoch zu recherchieren.
Auch seine Freundin, die Gastrokritikerin Valérie Gabin hat in Kalifornien beobachtet wie Bienen nachts plötzlich in einen LKW verladen wurden.
Noch ahnen die Beiden nicht, dass sie einem weltweiten Skandal auf der Spur sind.

Die kulinarischen Krimis von Tom Hillenbrand sind keine gewöhnlichen Krimis. Hier ermittelt kein Kommissar sondern Xavier Kieffer ein sympathischer Koch und Restaurantbesitzer aus Luxemburg.
„Goldenes Gift“ ist bereits das 7. Buch der Xavier Kieffer Reihe.

Es geht in den Fällen meist um eine bestimmte Dinge, um ein Lebensmittel, was dann von Xavier Kieffer, dem ehemaligen Sternekoch näher beleuchtet wird.
In „Goldenes Gift“ geht es um den Honig und um die Panscherei mit Honig.
Man erfährt einiges über Lebensmittel-Panscherei und auch über Honig und Bienen.

Da es ja ein kulinarischer Krimi ist kommt natürlich auch das gute Essen nicht zu kurz. Xavier Kieffer kocht nicht nur in seinem Restaurant sondern geht auch gerne gut essen. Als Koch der früher selber in einem Sternerestaurant gearbeitet hat und als Lebensgefährte von Valérie Gabin der Gastrokritikerin kennt er natürlich die besten Restaurants. So läuft einem beim Lesen schon manchmal das Wasser im Mund zusammen.
„Goldenes Gift“ ist ein leichter und unterhaltsamer Krimi, mit vielen Informationen über Honig und Bienen.
Allerdings hat er mich nicht ganz so überzeugen können wie seine Vorgänger.

Die Frau aus der Nordsee

Anna Johannsen
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Anna Johannsen für das Rezensionsexemplar.

Wieder ein sehr spannender Krimi

Die Leiche einer Frau wird aus der Nordsee gezogen.
Der Fundort liegt zwischen Nordstrand und Pellworm.
Erst geht man von einem Suizid aus, doch die Obduktion lässt auf einen Tötungsdelikt schließen.
Ungefähr zwei Wochen vorher hat die Frau ein Baby entbunden und es kurz vor ihrem Tod in eine Babyklappe gelegt.
Lena Lorenzen übernimmt die Ermittlung, die sie diesmal auf die kleine Nordseeinsel Pellworm führt wo das Opfer aufgewachsen ist.
Lena Lorenzen muss schnell feststellen, dass die Eltern der toten Maren ihr nicht viel Auskunft geben können, der Kontakt war die letzten Jahre auf ein Minimum beschränkt.
Auch die Schulkameraden, Freunde und Freundinnen hatten kaum noch Kontakt zu Maren.
Die Frage die sich Lena Lorenzen stellt ist, wie hatte Maren sich eint teure Wohnung in Kiel ohne eigenes Einkommen leisten können und wer ist der Vater des Kindes.

„Die Frau aus der Nordsee“ ist bereits der 8. Fall der Inselkommissarin von Anna Johannsen.
Lena Lorenzen ist eine erfolgreiche, starke und gleichzeitig sympathische Ermittlerin die sich nicht immer nur Freunde macht.
Nachdem Lena bei ihrem letzten Fall in ihrer Wohnung angeschossen wurde nimmt sie jetzt ihren Dienst wieder auf.
Dieser Fall führt sie nach Pellworm, der wohl kleinsten Insel in der Nordsee.
Hier kennt fast jeder jeden, trotzdem können ihr die Bewohner nicht viel über Maren sagen.
Aber auch in Kiel wo das Opfer die letzte Zeit gelebt hat kommt Lena nicht so recht weiter.
Fest steht, dass Maren kurz vor ihrer Ermordung ein Baby geboren hat und es in eine Babyklappe gelegt hat.
Wusste Maren, dass sie in Gefahr ist?

Anna Johannsen ist es auch beim 8. Band der erfolgreichen Krimireihe gelungen die Spannung von Anfang bis zum Ende aufrechtzuerhalten.
Ihre Kommissarin ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen und ich freue mich immer, wenn wieder ein Treffen mit der taffen Lena Lorenzen ansteht.
Der leichtverständliche und unkomplizierte Schreibstil der Autorin macht das Lesen zu einem Genuss.
Ganz nebenbei vermittelt die Autorin dem Leser auch noch schöne Eindrücke von der Insel Pellworm.

Auch im Privatleben von Lena ist es turbulent. Wird sie doch immer wieder zwischen Kiel, Husum und ihren Einsatzorten hin- und hergezogen.
Dieser Fall scheint ihr besonders nahezugehen, stehen doch große Entscheidungen in ihrem Leben an.
Anna Johannsen meistert auch den Spagat zwischen Ermittlungsarbeit und Privatleben von Lena Lorenzen gut. Sie gestaltetet auch das Privatleben ihrer Protagonistin interessant und man fühlt sich so, als wäre Lena eine Freundin mit der man mit fiebert.

Viel zu schnell hat sich der Krimi wieder gelesen, einmal angefangen kann man das Buch kaum aus der Hand legen.
Jetzt heißt es warten bis der 9. Fall der Inselkommissarin erscheint.

Schwund

Tatjana Kruse
Kriminalroman (aber in lustig)
erschienen im Insel Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank a Tatjana Kruse für die Leserunde auf LovelyBooks.

Spannender Fall gewürzt mit sehr viel schwarzem Humor

Die SoKo „Tätowierer“ ermittelt in einem hochbrisanten Fall.
In ganz Deutschland verteilt tauchen immer wieder Leichen auf, die tiefgefroren, tätowiert oder frisch frisiert sind.
Dazu kämpfen noch rivalisierte Banden untereinander.
Die Ermittler der SoKo reisen quer durch Deutschland, immer an den Ort wo neue Leichen auftauchen.
Am Ende kommt es zu einem recht Turbulenten Showdown und zu einem völlig unerwarteten Ende.

„Schwund“ von Tatjana Kruse ist eine genial konzipierte Krimi-Komödie.
Die einzelnen Kapitel sind mit einem Bodycount-Zähler versehen. Sonst würde man bei der Masse an Leichen auch leicht den Überblick verlieren.

Die Ermittler sind einfach genial. Jeder hat seine Eigenarten. Die einen sind zu schön, der andere muss den Vergleich mit Dracula standhalten und ein andere ist immer am Essen und wenn er nicht gerade isst, so ist er auf der Suche nach Essbarem.
Auch die anderen Charaktere, ob diverse Rechtsmediziner oder Staatsanwalt, ob Drogenboss oder Verdächtige sind alle irgendwie „Besonders“
Jede neue Charakter der die Bühne betritt ist ein Knaller.

„Schwund“ ist mein erster Krimi bei dem ich Tränen gelacht habe.

Auch der Fall ist spannend. Es tauchen quer durch Deutschland verteilt immer wieder Leiche auf. Die Leichen sind tiefgefroren wurden skalpiert und tätowiert. Andere wiederum wurden frisiert.
Die Ermittlungen führen ins Drogenmilieu wo die Ermittler in einen unerbittlichen Bandenkrieg geraden.
Das Ende ist dann noch einmal turbulent und der Ausgang total unerwartet aber genial.

Tatjana Kruse hat diesen Krimi mit viel schwarzem Humor gewürzt.
Ihr Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich.
Einmal angefangen taucht man erst wieder auf wenn das Buch beendet ist.

Kalte Lügen

Julia Bernhard
Baden-Krimi
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Baden Krimi mit schrägen Charakteren und viel Humor

Der Schwabe Henry Maybach ist Privatdetektiv.
Da er so gut wie pleite ist nimmt er jeden Auftrag an.
So kommt Louise Münz gerade recht. Er soll für sie einen Winzer beschatten der sie stalkt.
Doch dann wird der Winzer tot aufgefunden. Da die Spurenlage ergibt, dass Henry zur Tatzeit vor Ort gewesen war ist er schnell der Hauptverdächtige.
Henry taucht erst einmal ab und versucht den Täter auf eigene Faust zu ermitteln.
Als sich sein Weg mit der Privatdetektivin Suzanne Griesbaum kreuzt lässt er sich auf eine Zusammenarbeit ein um den wahren Täter zu finden.
Allerdings kommt Suzanne aus Baden und das passt so gar nicht zu einem echten Schwaben.

„Kalte Lügen“ ist der erste Band einer neuen und humorvollen Krimireihe von Julia Bernhard.
Die Charaktere sind ziemlich sonderbar und gefallen mir gut.
Allen voran Henry Maybach und Suzanne Griesbaum.
Henry der Schwabe und Suzanne die Badenerin, da steckt schon recht viel Potential drin.

Henry lebt über seine Verhältnisse. Es ist mehr Schein als sein.
Seine These ist es wer Erfolg haben will der muss Erfolg ausstrahlen.
Das kompensiert er mit einer teuren Wohnung, teurer Kleidung und einem teuren Auto. Alles auf pump.

Suzanne hingegen ist erfolgreich als als Privatdetektivin.
Sie isst und kocht gerne was man ihr auch ansieht.
Hört gerne Death-Metall und schwärmt für den Leadsänger Liam von Dieselskandal.

Liam ist ein total schräger Charakter. Über ihn habe ich oft lachen müssen. Egal was man sagt er will einen Song daraus machen.

Julia Bernhard erzählt den Krimi mit einer gewissen Spannung und einer sehr großen Portion Humor.
Auch enthält die Geschichte viel Lokalkolorit und die Differenzen zwischen den Schwaben und den Badensern kommt sehr gut rüber.

„Kalte Lügen“ ist ein unterhaltsamer und humorvoller Krimi der sich schnell und leicht lesen lässt.

Prost, auf die Jugend

Friedrich Kalpenstein
Kriminalroman
erschienen im Edition M Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Friedrich Kalpenstein für das Rezensionsexemplar

Spannende und humorvolle Ermittlungen in den Chiemgauer Alpen

Resi, die Dackelhündin vom Jäger Ferstel ist zur Zeit Pensionsgast bei Kommissar Tischler.
Da entpuppt die Hündin sich bei einer Wanderung auch schon als Leichenspürhund.
Hinter aufgestapelten Baumstämmen entdeckt sie die Leiche eines jungen Mannes.
Der Tote ist Tom Wiesinger, der am Abend vorher noch in einer nahegelegenen bewirtschafteten Almhütte mit Freunden sein Abi gefeiert hat.
Nach Angaben der Eltern und Freunde war Tom überall beliebt.
Doch irgendjemand muss ihn ja auf dem Nachhauseweg ermordet haben.
Kommissar Tischler und sein Kollege Polizeiobermeister Fink ermitteln mit Hochtouren. Doch je weiter sie vordringen desto rätselhafter wird der Fall.

„Prost, auf die Jugend“ ist mittlerweile schon der 3. Fall der Provinzkrimireihe mit Kommissar Tischler von Friedrich Kalpenstein.

Die Protagonisten sind einfach genial.
Tischler, der von München nach Brunngries gekommen war, ist ein Liebhaber guten Kaffees und alten Autos.
Er fährt einen alten Jaguar Baujahr 1969 und der ist ein ganzer Stolz.
Leider lässt der Oldtimer Tischler manchmal im Stich.
Da er selbst nur weiß, wo er Benzin, Wasser und Öl nachfüllen muss ist es wichtig eine gute Werkstatt zu haben.
Mit Franz Steiner hat er einen zuverlässigen und fachkundigen Automechaniker gefunden. So denkt Tischler.
Hier sind die Leser*innen besser informiert und wissen, dass Franz Steiner nicht so eine ehrliche Haut ist wie er vorgibt zu sein.
Tischler ist sehr sympathisch, ein kollegialer Typ der seinen Kollegen Fink recht gerne einmal neckt.

Polizeiobermeister Fink ist genauso sympathisch.
Er hat ein gutes Verhältnis zu seiner Mutter die über alles und jeden im Ort informiert ist.
So überrascht er Tischler immer wieder mit Informationen.
Leider gibt er Informationen über anliegende Fälle auch genauso gerne an seine Mutter weiter, was einer Anzeige in der hiesigen Zeitung gleichkommt.

Der Fall ist spannend aufgebaut.
Das Opfer, der jugendliche Tom Wiesinger scheint überall beliebt zu sein.
Seine Schulkameraden wie auch die Mannschaftskameraden beim Eishockey schätzen ihn alle. Auch bei den Mädels ist Tom beliebt.
Der Einzige der mich Zweifeln lies ist sein Stiefvater.

Die Ermittlungen führen in verschiedene Richtungen.
Der Spannungsbogen zieht sich von Anfang bis Ende.
Das Ende ist noch einmal richtig turbulent.

Gewürzt ist das Ganze mit einer ordentlichen Portion Humor.
Einige Male musste ich beim Lesen laut losprusten vor Lachen.
Dabei wird es aber niemals platt. Der Humor fliest fein in die Geschichte und in die Unterhaltungen ein.
Auch den Bezug zur Region lässt Friedrich Kalpenstein spielend in die Handlung mit einfließen.
Was Lust macht die Chiemgauer Alpen mal wieder zu besuchen.

Die Reihe mit Kommissar Tischler wird weitergehen. Ich habe entdeckt das der 4. Band, Prost, auf die Nachbarn am 22.03.2022 erscheinen wird.
Ich freue mich schon unsagbar darauf.

Millirahmstrudelmord

Kate Delore
Bayernkrimi
erschienen im Luzifer Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an Kate Delore für das Rezensionsexemplar

Unterhaltsamer Bayernkrimi mit Schmunzeleffekt

Die Bäuerin und Wellnesshotel-Besitzerin Anni Feixl ist dabei ihr Feld umzupflügen da gerät ihr ein Kopf in den Pflug.
Bei dem Opfer handelt es sich um Olaf Bauchdrexler, ein gerngesehener Gast des Hotels.
Kriminalhauptkommissar Nick Hallinger nimmt die Ermittlungen auf.
Doch es bleibt nicht bei der einen Leiche.
Die Rezeptionistin und Teilzeitjournalistin Lexi Bäuml wittert eine interessante Story und stellt eigene Nachforschungen an.
Dabei muss sie vorsichtig sein, den dummerweise ist ihr Freund Justus der Kollege von Nick Hallinger. Lexi stößt schnell auf Ungereimtheiten und begibt sich, neugierig wie sie nun mal ist in Gefahr.
Da ist es doch gut, wenn der Freund bei der Polizei ist.

Millirahmstrudelmord ist ein humorvoller Bayernkrimi von Kate Delore.
Die Protagonisten sind gut und mit einem Augenzwinkern konzipiert.
Egal ob die Rezeptionistin Lexi oder die Bäuerin und Hotelbesitzerin Anni Feixl und auch einige Hotelgäste gefallen mir alle ausnahmslos gut.

Der Fall ist verzwickt, die Todesopfer stehen zweifellos in einem Zusammenhang.

Kate Delore erzählt den Krimi spannend und auch sehr humorvoll.
Dabei sorgt schon der bayrische Dialekt für einige Schmunzler. Gut, dass am Ende ein Bayrisches Wörterbuch mit den wichtigsten Begriffen angehängt ist.

Millrahmstrudelmord ist ein humorvoller Cosy Krimi der Lust auf mehr macht.