Nachteule

Ingrid Noll
Roman
302 Seiten
erschienen im Diogenes Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Diogenes Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannend und tiefgründig

Klappentext:
Luisa, 15, als Baby aus Peru adoptiert, wächst behütet in einem wohlhabenden Elternhaus auf. Sie hat eine besondere Fähigkeit: Luisa kann im Dunkeln sehen. Als sie im nahen Wald einen jungen Obdachlosen entdeckt, schließt sie ihn ins Herz. Tim lässt sich von ihr versorgen und sogar verstecken, denn er hat allen Grund, unsichtbar zu bleiben. Durch Luisas Gabe wird sie zur Komplizin und gerät in ein Netz aus Lügen und Verbrechen, das sich immer enger zuzieht.

„Nachteule“ ist der neue Roman von Ingrid Noll.

Im Mittelpunkt steht die 15-jährige Luisa. Als Kind wurde sie aus Peru adoptiert. Luise hat eine besondere Fähigkeit, die in dieser Geschichte eine wichtige Rolle spielt. Sie kann in der Dunkelheit sehen, wie eine Nachteule.

Luisa wächst behütet auf, in der Schule gilt sie als Streberin. Vielleicht ein Grund, warum sie keine Freunde hat. Als sie auf Tim, dem Obdachlosen trifft, entsteht so etwas wie Freundschaft, zumindest was Luisa angeht. Jedes liebe Wort saugt sie auf. Luisa verzogt ihn mit Nahrung und hilft ihm sich zu verstecken. Doch bald wird Luisa zu Tims Komplizin und gerät i einen Teufelskreis.

„Nachteule“ ist eine Mischung aus Kriminalroman und einer Coming of Age Geschichte. Die Geschichte beginnt sehr ruhig, man lernt Luisa erst einmal gut kennen, bis das Tempo der Geschichte sich dann steigert.
Wie von Ingrid Noll gewohnt, sind die Charaktere gut gezeichnet. Sie sind lebendig, mit all ihren Emotionen und Handlungen sehr authentisch. Ich konnte mich sehr gut in Luisa hineinversetzten. Das behütete Familienleben, in dem Luisa aufwächst, bekommt im Laufe der Geschichte Risse.

Ingrid Noll verzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Die Gabe von Luisa, das Sehen in der Dunkelheit wird nicht sonderlich herausgestellt, es fließt eher nebensächlich in die Geschichte ein.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, gut verständlich und fesselnd. Es gibt viele schöne Sätze in der Geschichte, die sich lohnen zu markieren. Ingrid Noll kann einfach gut mit der Sprache umgehen.
Die Geschichte, die harmlos anfängt, nimmt in ihrem Verlauf immer, mehr an Spannung zu. Ich wurde wie durch einen Sog in die Geschichte reingezogen und konnte das Buch nicht aus der Hand legen. So habe ich die Geschichte auch an zwei Abenden gelesen.
„Nachteule“ ist wieder ein tiefgründiger und spannender Roman von Ingrid Noll.