Killerpotential

Hannah Deitch
Thriller
395 Seiten
erschienen bei List (Ullstein Verlag)
Übersetzt aus Englischen von Conny Lösch
Meine Bewertung:
3,5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar


Spannend mit einigen Längen

Klappentext:
Evie Gordon gibt der Tochter einer reichen Familie in Beverly Hills Nachhilfestunden. Bis sie eines Tages die Eltern tot im Garten findet: Mr Victor ertränkt im Pool, seine Ehefrau mit einem Stein erschlagen. Als Evie die Polizei alarmieren will, ruft eine Stimme aus dem Haus um Hilfe. In einer Kammer unter der Treppe findet Evie eine Frau, gefesselt, verletzt und dehydriert. Sie befreit die Unbekannte, doch als die Tochter der Victors hinzukommt, schlägt Evie sie in Notwehr und Panik nieder.

„Killerpotential“ ist das spannende Debüt von Hannah Deitch.

Die Autorin schickt ihre Leser*innen auf einen Roadtrip durch die USA.

Evie Gordon geht, wie jeden Tag nach Beverly Hills zur Familie Victor um da Nachhilfeunterricht zu geben. Doch als sie ankommt, findet sie die Eltern ihrer Schülerin tot auf. Sie will gerade die Polizei informieren, als sie Hilferufe hört. In einer Kammer findet sie eine gefesselte Frau, die völlig dehydriert ist. Da kommt ihre Nachhilfeschülerin nach Hause und vor lauter Schreck und Panik schlägt Evie das Mädchen nieder. Zusammen mit der Frau, die sie befreit hat, flieht Evie in Panik aus dem Haus. Es beginnt ein Roadtrip quer durch die USA.

Hannah Deitch baut direkt zu Beginn große Spannung auf, die sie aber nicht über die ganze Geschichte aufrecht halten kann.
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive von Evie Gordon erzählt. Dabei kommt man als Leser*in Evie sehr nahe. Evie wird in Nullkommanichts von der Nachhilfelehrerin zur Flüchtenden und zu einer von der Polizei gesuchten „Mörderin“.
Die Frau, die von Evie befreit wurde, sitzt die meiste Zeit schweigend im Auto. Deshalb verfolgt man als Leser*in mehr die Gedanken von Evie. Oft betrachtet sie ihre Situation mit Selbstironie.
Die Flucht und der Roadtrip werden recht gut beschrieben, haben allerdings einige Längen.
Nach etwas der Hälfte des Buchs nimmt die Geschichte dann aber wieder Fahrt auf. Es werden einige Wendungen eingebaut, durch die, die Spannung wieder steigt.

Hannah Deitch hat mit kleinen Abstichen einen flüssigen und gut verständlichen Schreibstil.

„Killerpotential“ ist ein Thriller mit einem spannenden Anfang und einem überraschenden Ende, der einige Längen hat, die ich für die interessante Geschichte aber in Kauf nehme.