Der Friese – Auf neuen Wegen
Fenja Lüders
Historischer Roman
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen
Starke Frauen
Seit dem Tod des Vaters steht es um den Hof der Familie de Fries schlecht.
Zudem erhebt Günther, der Ehemann der 3. Tochter der Familie de Fries Anspruch auf den Hof, da dieser nur von einem männlichen Erbe weitergeführt werden darf.
Zumindest möchte er seinen Anteil am Hof.
Gesa, die ihrer Schwester Hanna und ihrer Mutter das Zuhause sichern möchte arbeitet als Packerin in einem Teehandel.
Bald ist Gesa so fasziniert von den Gerüchen und den verschiedenen Sorten Tee, dass sie sich bis zur rechten Hand des Juniorchefs hocharbeitet.
Die enge Zusammenarbeit mit dem Juniorchef weckt aber auch Gefühle in Gesa, Gefühle die nicht sein dürfen.
Den ihr Chef Keno Kruse ist verheiratet und auch Gesa ist verlobt. Allerdings gilt ihr Verlobter in Russland als vermisst.
„Der Friesenhof – Auf neuen Wegen“ ist der erste Band der Teehändler-Saga von Fenja Lüders.
Schon mit ihrer Kaffeehändler-Saga hat die Autorin mich begeistert. Jetzt also vom Kaffee zum Tee.
Die Geschichte beginnt 1949 in Ostfriesland.
Gesa steht im Teehandel ihren Mann und Hanna auf dem Bauernhof der Familie.
Doch die Gefahr droht aus den eigenen Reihen. Günther, der Mann der älteren Schwester Helga erhebt Anspruch auf den Hof. Er stolziert schon wie ein Gockel daher. Helga hingegen möchte gerne ihr Erbe ausgezahlt haben.
Gesa und Hanna wollen ihren Hof nicht verlieren.
So macht sich Gesa auf den Weg nach Emden wo sie eine Stelle als Packerin in einem Teehandel annimmt.
Schnell arbeitet Gesa sich hoch bis zur rechten Hand von Keno Kruse, dem Sohn des Chefs.
Hanna, die schon immer gerne mit den Tieren gearbeitet hat versorgt den Hof.
Dabei steht ihr der polnische Arbeiter Tonnek zur Seite.
Natürlich darf auch ein bisschen Liebe nicht fehlen. Gesa hegt Gefühle für Keno und Hanna für Tonnek.
Doch beide Beziehungen sind kompliziert.
Keno ist verheiratet und Gesa ist verlobt, auch wenn ihr Verlobter als vermisst gemeldet ist.
Und bei Hanna und Tonnek stehen die Vorurteile der Menschen im Weg.
Wieder hat Fenja Lüders starken Frauen das Leben geschenkt.
Gesa und Hanna gefallen mir sehr gut. Zwei starke Frauen die sich in einer Männerwelt behaupten. Ich lese gerne Familiensagas mit starken weiblichen Persönlichkeiten. Nur solchen Frauen ist es zu verdanken, dass die Emanzipation ihre Anfänge genommen hat.
Wenn Fenja Lüders Geschichten erzählt habe ich schnell Bilder im Kopf. Man kann sich alles so gut vorstellen.
Ich liebe ihre Charaktere und die Sprache die sie verwendet.
Immer wieder fließen Wörter im Dialekt ein, was alles noch authentischer werden lässt.
Auch vermittelt die Autorin die Nachkriegszeit, in der die Geschichte spielt mit all ihrer Not und mit den Vorurteilen der Menschen sehr realistisch.
„Der Friesenhof – Auf neuen Wegen“ hat mir wieder einmal schöne Lesestunden geschenkt und ich freue mich jetzt schon auf den 2. Band
„Der Friesenhof – Schicksalstage“
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