Ein ehrliches Leben
Joakim Zander
Roman
425 Seiten
Übersetzt aus dem Schwedischen von Ulla Ackermann und Thomas Alterfrohne
erschienen im Rowohlt Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen
Vielen Dank an den Rowohlt Verlag für das Rezensionsexemplar
Fesselnder Roman mit gesellschaftskritischer Tiefe
Klappentext:
Simon möchte alles hinter sich lassen: Die Fesseln der Kleinstadt, in der er aufwuchs, seine Mittelschicht-Herkunft, für die er sich schämt. Doch als er sich an der juristischen Fakultät in Lund einschreibt, führen ihm seine reichen Kommilitonen deutlich vor Augen, dass nicht für alle die gleichen Regeln gelten. Simons Sehnsucht nach intellektueller Verbundenheit, Authentizität, einem anderen Leben scheint sich erst zu erfüllen, als er auf einer Anti-Nazi-Demonstration in Malmö eine junge Frau kennenlernt. Sie macht ihn mit ihren exzentrischen Freunden bekannt. Das Leben der Gruppe basiert auf radikalen und aufregenden Idealen, aber auch auf Lügen und immensen Risiken. Als Martin merkt, in was sie ihn hineinziehen, ist es bereits zu spät, um auszusteigen.
Er ist einer von ihnen, einer der Banditen.
„Ein ehrliches Leben“ von Joakim Zander ist mein erstes Buch des Autors und ich war sehr gespannt.
Im Mittelpunkt steht der junge Student Simon. Er bricht aus seiner eintönigen Herkunft aus, um in der pulsierenden Universitätsstadt Lund zu studieren.
Dort gerät er schnell in den Bann einer Gruppe charismatischer Freunde, die radikale Ideale und ein Leben außerhalb der Norm propagieren. Wo er da hineingezogen wurde, merkt Simon erst als es schon zu spät ist.
Joakim Zander zeichnet ein fesselndes Bild von Simons innerem Zwiespalt. Der Wunsch nach Zugehörigkeit und intellektueller Stimulation prallt mit seinen moralischen Werten und seiner Herkunft zusammen. Die zunehmende Radikalisierung der Gruppe und Simons eigene riskante Verstrickungen lassen ihn die Grenzen zwischen Gut und Böse hinterfragen.
Gekonnt verwebt Zander gesellschaftskritische Themen in die spannende Erzählung. Er prangert die Ungleichheiten und sozialen Spannungen an, die in der schwedischen Gesellschaft klaffen. Die Suche nach Identität und der Wunsch nach einem sinnvollen Leben werden vor dem Hintergrund von politischen Umbrüchen und gesellschaftlichen Veränderungen beleuchtet.
Joakim Zanders Charaktere sind vielschichtig und authentisch, die Handlung temporeich und voller überraschender Wendungen.
„Ein ehrliches Leben“ ist mehr als nur ein packender Roman. Es ist ein Roman, der zum Nachdenken anregt und lange nach dem Lesen in Erinnerung bleibt.
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