Die Farben unserer Träume
Lilli Beck
Historischer Roman
444 Seiten
erschienen im Blanvalet Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen
Vielen Dank an das Bloggerportal und den Blanvalet Verlag für das Rezensionsexemplar.
Lebendig und emotional erzählte Geschichte
München 1965.
Anna ist 17Jahre, ihre Schwester Elsie ist auf den Tag genau 1 Jahr jünger.
Alles teilen die Schwestern, das Zimmer, den Beruf und auch den Geburtstag.
Während Elsie die Liebe zum Friseurhandwerk mit ihren Eltern teilt und bereit ist den Salon einmal weiterzuführen verabscheut Anna den Beruf. Sie erlernt ihn nur, weil die Eltern es so bestimmen.
Eines Tages wird sie aus dem bürgerlichen Leben ausbrechen und ihr Glück als Künstlerin versuchen.
Malen geht Anna über alles, schon in der Schule hat sie ihr Talent von den Lehrern bestätigt bekommen.
Oft fragt sie sich warum sie so anders ist als die Eltern und die Schwester.
Als Anna an ihrem 18. Geburtstag erfährt, dass sie ein Findelkind ist bricht sie mit ihrer Familie und versucht sich zusammen mit dem Maler Clemens durchs Leben zu schlagen.
Lilli Beck gehört schon lange zu meinen liebsten Autorinnen.
Immer wenn ich ein Buch von der Autorin in die Hand nehme, ahne ich schon, dass ich ein neues Highlight in den Händen halte.
So auch mit ihrem neuen Roman „Die Farben unserer Träume“.
Lilli Beck erzählt sehr lebendig und emotional Anna’s Geschichte.
Die Geschichte beginnt 1948 als Anna in einem Korb vor den Friseursalon der Familie Sonnlechner gestellt wird.
Traudl Sonnlechner will das Kind sofort behalten da sie sich so sehr ein Kind wünscht.
Ihr Mann Xaver dagegen ist skeptisch.
Das Paar entschließt sich dann doch das Findelkind zu adoptieren.
Dann macht die Geschichte einen Zeitsprung und ist im Jahr 1965 angekommen.
Anna feiert ihren 17. Geburtstag und ihre Schwester die am gleichen Tag Geburtstag hat ihren 16. Geburtstag.
Man lernt die Familie nach und nach gut kennen.
Die Familie lebt nur für ihren Friseursalon. Die beiden Mädchen machen eine Ausbildung zur Friseuse und sollen einmal gemeinsam den Salon weiterführen.
Schnell spürt man beim lesen die Unterschiede zwischen Anna und Elsie.
Elsie mag den Beruf, sie mag es sich zu schminken, hübsch anzuziehen und die Harre perfekt gestylt.
Anna hingegen zieht am liebsten eine Jeans und ein Pullover oder Shirt an. Schminken und stylen tut sie sich nie.
Sie hasst es den Leuten die Haare zu waschen. Die Hände sind vom vielen Wasser und der Dauerwellenflüssigkeit oft gerötet.
Mir waren die Sonnlechner alle sympathisch auch wenn Xaver oft etwas streng wirkte.
Man muss dabei auch die Zeit berücksichtigen.
Im Verlauf der Geschichte lernt man auch Clemens kennen. Ein junger Maler aus reichem Elternhaus der den Konventionen des Elternhaus den Rücken gekehrt hat und versucht sich mit seinen Bildern über Wasser zu halten.
Auch Clemens ist ein sehr sympathischer Charakter.
Ich habe oft mit Anna und Clemens um ihre Zukunft gebangt.
Über jeden kleinen Erfolg habe ich mich mit ihnen gefreut.
Lilli Beck hat die 1960er Jahre in ihrer Geschichte sehr authentisch widergespiegelt.
Ob es die Songtitel oder die Studentenaufruhr ist, an vieles kann ich mich selbst noch gut erinnern.
Lilli Beck hat mich mit ihrem Roman „Die Farben unserer Träume“ auf eine unvergessliche Reise in die 1960er Jahre geschickt.
Mit ihrem flüssigen, leicht verständlichem Schreibstil hat sie mich wieder voll überzeugt.
Es ist für mich immer wieder ein großer Moment wenn ich einen neuen Roman von Lilli Beck in Händen halten darf.
Ich hoffe auf noch viele große Momente.
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