Das gekaufte Leben
Tobias Sommer
Roman
erschienen im dtv Verlag
5 von 5 Sternen
Kann man sich ein anderes Leben kaufen?
Clemens Freitag ersteigert sich im Internet ein neues Leben.
Er ersteht nicht nur das Haus eines Fremden, sondern auch dessen Arbeitsstelle, seine Freunde und seine Hobbys.
Er zieht in die ostdeutsche Provinz und nimmt praktisch ein ganz neues Leben an.
Clemens Freitag scheint sich schnell in seinem neuen Leben zurechtzufinden.
Doch bald geschehen ungeahnte Dinge in seiner Umgebung.
Dann erfährt Clemens, dass vor einiger Zeit ein menschlicher Finger aus dem Dorfsee gefischt wurde.
Wird Clemens von der Vergangenheit des Fremden, dessen Leben er nun lebt eingeholt?
„Das gekaufte Leben“ von Tobias Sommer ist eine recht ungewöhnliche Geschichte.
Mich hat das Buch vom ersten Augenblick an gefesselt.
Kann man wirklich ein anderes Leben übernehmen?
Mir stellt sich da die Frage, warum möchte dieser Mensch sein Leben loswerden?
Clemens Freitag ersteigert so ein neue Leben im Internet.
Er lebt in Berlin und ist in seinem Leben nicht glücklich.
In seinem neuen Leben scheint sich Clemens wohl zu fühlen.
Er übernimmt immer mehr die Identität von Götz Dammwald.
Er arbeitet da wo Götz Dammwald gearbeitet hat. Die Freunde von Götz sind jetzt seine Freunde.
Er sitzt an dessen Stammtisch und ist in dessen Angelverein und Kegelverein.
Seine eigene Identität scheint zu verblassen.
Ich frage mich immer wieder ob das möglich ist. Ob man wirklich in das Leben eines Fremden schlüpfen kann.
Im Laufe der Geschichte wird es für Clemens dann auch langsam beschwerlich seine neue Identität aufrecht zu halten.
Es geschehen seltsame Dinge. An seinem Schuppen steht eine Warnung.
Langsam scheint sich Clemens auch die Frage zu stellen, was Götz zum Verkauf seines Lebens bewogen hat.
Tobias Sommer lässt einen Film in meinem Kopf ablaufen.
Der Autor beschreibt die Situation so echt, dass man denkt, man kenne Clemens und erlebe mit wie er in sein neues Leben schlüpft.
Eine ungewöhnlich und faszinierende Idee gelungen umgesetzt.
Mich hat „Das gekaufte Leben“ von Anfang bis Ende gefesselt.
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