Blankenese – Zwei Familien: Schwere Entscheidungen

Michaela Grünig
Historischer Roman
522 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar.

Fesselnde Familiengeschichte

Klappentext:
Hamburg 1939. Der Krieg hat die Jugendfreunde Kurt und Fanni auseinandergerissen. Kurt, der als Jude mit einem Kindertransport nach England verschickt wurde, wächst nicht in einer fürsorglichen Familie, sondern im Heim auf. Als er im Mai 1940 als „feindlicher Ausländer“ interniert werden soll, gelingt es ihm über einige abenteuerliche Umwege der Royal Air Force beizutreten. Er ahnt nicht, dass Fanni zur gleichen Zeit trotz einiger Zweifel dem insgeheim schon länger von ihr verehrten Blankeneser Kinderarzt Otto Casparius näherkommt. Eines Tages soll Kurt an einem Luftangriff auf seine alte Heimat teilnehmen. Doch in Hamburg lebt seine Familie und auch die Frau, die er seit Kindertagen liebt.

„Blankenese – Zwei Familien: Schwere Entscheidungen “ ist der zweite Band der Reihe „Die Zeitenwende“ von Michaela Grünig.
Schon den ersten Band „Blankenese – Zwei Familien: Licht und Schatten“ habe ich verschlungen, um so mehr habe ich mich auf den zweiten Band gefreut.

Man trifft bekannte aber auch neue Charaktere.
Auch wenn es schon 1 Jahr her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe, hatte ich ganz schnell wieder die Bilder im Kopf.

Die Lage in Deutschland wird immer bedrückender. Wie im ersten Band schon in Erwägung gezogen schicken die Familien Casparius und Jacobson ihre Kinder nach England.
Max ist gleich einverstanden seine Heimat zu verlassen, er wird in der Schule schon mit Anfeindungen konfrontiert. Seine Zwillingsschwester Sonja hingegen möchte die Heimat nicht verlassen. Zusammen mit Charlotte und Kurt Jacobson reist Max mit einem Kindertransport nach London.
Während für die Zurückgebliebenen die Lage immer schwieriger wird glauben sie die Kinder in Sicherheit. Doch Kurt hat es in England nicht gut getroffen. Er kommt nicht zu einer fürsorglichen Familie sondern in ein Kinderheim.
Irgendwie gelingt es Kurt in die Royal Air Force beizutreten. Als er einen Luftangriff auf seine Heimat beiwohnen soll ist er bestürzt. Den in der Heimat lebt seine Jugendliebe Fanni.

Michaela Grünig erzählt die Geschichte im zweiten Band über den Zeitraum 1939 – 1949.
Eine große Rolle spielt die politische Situation und der Krieg in Deutschland. Auch die Bombardierung von London durch die Deutsche Wehrmacht spielt eine Rolle. Die Kinder die zum Schutz nach England verschickt wurden sind die Nachkommen des Feindes. Besonders Kurt bekommt das zu spüren.
In Hamburg kämpft Sonja, die nach der Schule in der Reederei angefangen hat zu Arbeiten an deren Erhalt. Das ist ein schwieriges Unterfangen den seit Kriegsbeginn ist die Schifffahrt so gut wie eingestellt worden.

Michaela Grünig hat wieder wunderbare Charaktere erschaffen und zum Leben erweckt. Schon im ersten Band sind mit die zwei Familien ans Herz gewachsen.
Die meisten sind mir sympathisch aber, wie es sein muss gibt es natürlich auch ein paar Charaktere die nicht so sympathisch sind.
Die Autorin lässt viel Zeitkolorit in ihre Geschichte einfließen und vermittelt somit ein Stück deutsche Geschichte auf sehr unterhaltsame Art. und Weise.

Der Schreibstil von Michaela Grünig ist so fesselnd, nach ein paar Seiten war ich wieder von der Geschichte gefangen.
Ich konnte das Buch wieder einmal kaum aus der Hand legen. Einmal mit der Geschichte angefangen wird man wie durch einen Sog hineingezogen.

Auch nach Ende des zweiten Bands gibt es immer noch einige offene Fragen und ich warte jetzt schon ganz gespannt auf den dritten Band „Blankenese – Zwei Familien: Zeitensturm“ der im Februar 2025 erscheinen soll.

Blankenese – Licht und Schatten

Michaela Grünig
Historischer Roman
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar.

Gelungener Auftakt einer neuen Familiensaga

Covertext:
Hamburg, 1919. John Casparius glaubt nicht mehr an das Gute im Menschen. Die grausamen Erfahrungen des Krieges verfolgen ihn, die einst so florierende Reederei, seit Jahrzehnten in Familienbesitz, ist durch die politischen Turbulenzen angeschlagen. Von Schuldgefühlen geplagt kreisen seine Gedanken darum, ins Wasser zu gehen. Nach einer durchgrübelten Nacht trifft er im Morgengrauen am Elbufer auf die junge Leni Hansen. Zwei Fremde, die der Zufall für einen kurzen, aber schicksalshaften Moment zusammenführt und die nicht ahnen, dass von nun an ihr Leben und das ihrer Familien über Generationen miteinander verwoben sein wird.

„Blankenese – Licht und Schatten“ ist der erste Band der Blankenese-Saga von Michaela Grünig.
Nachdem ich die Heiligendamm-Saga verschlungen habe, war ich schon sehr gespannt auf das neue Werk der Autorin.

Im Mittelpunkt stehen zwei Familien aus Blankenese, dass zu dieser Zeit noch nicht zu Hamburg gehörte.
Die zwei Familien sind sehr unterschiedlich, kommen aus verschiedenen sozialen Schichten.
Da ist einmal die Familie Casparius. Die Familie besitzt eine Reederei und ist recht Wohlhabend.

Die Familie Hansen hingegen lebt in einem kleinen Haus mit allen Familienangehörigen auf engem Raum zusammen.
Die Mutter Irma ist die Witwe eines Kapitäns. Ihr Mann hat für die Reederei Casparius gearbeitet und sein Schiff ist samt Besatzung untergegangen.

Leni Hansen und John Casparius treffen sich und verlieben sich ineinander.
Anhand von Leni und John werden die Unterschiede der sozialen Schichten sehr gut aufgezeigt.
Leni wird von Johns Familie natürlich nicht akzeptiert.

Michaela Grünig erzählt die Geschichte im ersten Band von 1919 – 1939.
Eine große Rolle spielt die politische Situation in Deutschland.
Die Inflation, die Entwertung des Geldes und der damit verbundenen Notstand und die Arbeitslosigkeit.
Die immer wieder wechselnde Regierung bis dann die NSDAP an die Macht kommt.
Auch hier ist die Bevölkerung zweigeteilt. Die einen, die Verblendenden feiern Hitler wie den neuen „Messias“ die anderen bekommen Angst vor dem was ihnen bevorsteht.
John Casparius verstorbenen Mutter war Jüdin. Somit ist John Halbjude.
Auch er ist ein gutes Beispiel für die schwarzen Jahre der deutschen Geschichte.

Michaela Grünig hat wieder wunderbare Charaktere erschaffen und zum leben erweckt.
Die meisten sind mir sympathisch aber, wie es sein muss gibt es natürlich auch ein paar Charaktere die nicht so sympathisch sind.

Die Autorin lässt viel Zeitkolorit in ihre Geschichte einfließen und vermittelt somit ein Stück deutsche Geschichte auf sehr unterhaltsame Art.
Ihr Schreibstil ist so fesselnd, nach ein paar Seiten war ich auch von der neuen Saga gefangen.
Ich konnte das Buch wieder einmal kaum aus der Hand legen. Einmal mit der Geschichte angefangen wird man wie durch einen Sog hineingezogen.

Nach dem Ende des ersten Bands habe ich viele Fragezeichen im Kopf. Wie wird es mit den beiden Familien weitergehen.
Die Zeiten werden ja nicht besser.
Ich bin schon sehr gespannt auf den 2. Band.