Ich bin Herodias

Diana Remus
Historischer Roman
erschienen bei Aufbau Digital
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Von Macht und Intrigen im römischen Reich

Klappentext:
Römisches Reich, zur Zeit Kaiser Augustus: Herodias wächst inmitten der Machtspiele Roms auf, umgeben von Intrigen, Verlust und dem unerbittlichen Kampf um Einfluss. Schon früh erkennt sie, dass eine Frau nur überleben kann, wenn sie klug handelt und dass weiblicher Zusammenhalt ihre stärkste Waffe ist. Als sie in Herodes Antipas ihre große Liebe findet, fordert das Schicksal seinen Preis: Ein Prediger namens Johannes hetzt das Volk gegen sie auf, und plötzlich stehen nicht nur ihre Zukunft, sondern auch ihr Leben auf dem Spiel.

„Ich bin Herodias von Diana Remus erzählt vom römischen Reich zur Zeit von Kaiser Augustus.
Hinter dem Namen Diana Remus verbergen sich die zwei Autorinnen Karin Seemayer und Nicole Wellemin.

Herodias dürfte wohl vielen Leser*innen bekannt sein. Sie ist die Frau die gegen Johannes den Täufer, der gegen sie gehetzt hat, vorging und ihn hat köpfen lassen.

In dieser Geschichte lernen die Leser*innen die wahre Herodias kennen und spüren schnell, dass sie eine kluge und mutige Frau war. Sie lebte in einer Zeit der Intrigen und der Kämpfe um Macht.
Denn Herodias selbst erzählt uns ihre Geschichte.
Schon als Kind musste Herodias mit ihrer Mutter und ihren Brüdern nach Rom fliehen. Dort durfte sie auch unterrichtet werden, was für Mädchen nicht üblich war.
Herodias erkannte auch schnell, dass Frauen, wenn sie zusammenhalten, etwas erreichen können, ja, sogar Macht ausüben können.

Diana Remus entführt ihre Leser*innen ins römische Reich, in prunkvolle Paläste und auf staubige Straßen. Herodias wandelt zeitweise auch auf den Spuren von Jesus Christus und seinen Jüngern

Die Autorinnen fangen die Zeit gut ein und geben sie realistisch an ihre Leser*innen weiter.
Dabei ist der Schreibstil der Autorinnen flüssig und gut verständlich. Das Leben der Herodias wird interessant und spannen geschildert.
Ich liebe historische Romane mit historisch belegten Charakteren.
So ist „Ich bin Herodias“ genau die richtige Geschichte für mich gewesen.

Little Germany-Der Geschmack von Freiheit

Maria Nikolai
Historischer Roman
471 Seiten
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Eine wunderschöne Geschichte

Klappentext:
Little Germany, Manhattan, 1904: Eine verheerende Katastrophe hat das deutsche Viertel in Schockstarre versetzt. Trotz des schweren Schicksalsschlags, der auch sie getroffen hat, kämpfen Lissi und Julia weiter für ihre Bäckerei und ihr persönliches Glück. Doch bald schon zeichnet sich ab, dass Little Germany nie mehr die Heimat sein wird, zu der es für sie geworden war. Noch einmal müssen die beiden jungen Frauen von vorn beginnen und eröffnen »Lissi’s Kleine Konditorei« auf der 86th Street in Yorkville. Wie ein aufstrebender Stern am German Broadway erobert die schwäbische Confiserie schnell die Herzen aller. Währenddessen müssen sich Julia und Lissi ihrer Vergangenheit stellen, denn zwei Männer aus ihrem alten Leben treiben sie nicht nur in ein Gefühlschaos, sondern stellen auch ihre Zukunft infrage. Zur selben Zeit beginnt der Prozess gegen die Verantwortlichen der Tragödie auf dem East River.

„Little Germany-Der Geschmack von Freiheit“ ist der 2. Band der „Bäckerinnen von Manhattan“ Dilogie von Maria Nikolai. Die Autorin hat mich schon mit einigen Büchern begeistert. Auch der erste Band „Little Germany – Der Duft der Neuen Welt“ hat mich völlig begeistert. Das Thema, deutsche Auswanderer in den USA finde ich interessant.
Der zweite Band schließt auch direkt an den ersten Band an.

Im Mittelpunkt stehen Lissi und Julia. Die beiden Frauen haben den Schritt gewagt, einen Neuanfang in der neuen Welt zu suchen.
Ihr Erfolg in Little Germany spricht für sich. Doch nach einer Katastrophe ist Little Germany nicht mehr das, was es war. Die Trauer um viele Tote steckt tief in den Menschen. Einige wandern aus Little Germany aus. So auch Lissi und Julia. Noch einmal wagen sie den Neuanfang in Yorkville. Hier eröffnen sie Lissi’s Kleine Konditorei. Und wieder spricht der Erfolg für sich. Bald ist die kleine Konditorei nicht mehr wegzudenken. Doch Ruhe kehrt bei Lissi und Julia nicht ein, die Vergangenheit beginnt sie einzuholen.

Maria Nikolai kann einfach toll Geschichten erzählen. Schon „Die Schokoladenvilla“ und die „Bodensee-Saga“ haben mich total begeistert. Für die neue Geschichte braucht es nur ein paar Seiten und ich war wieder von der Geschichte gefangen.
Die Charaktere sind facettenreich und lebendig. Ich mag es die beiden Frauen zu begleiten und ihre Entwicklung zu erleben. Beides sind mutige Frauen und auch wenn sie aus verschiedenen Schichten der Gesellschaft kommen, stellt das kein Problem für sie dar.

Maria Nikolai beschreibt die Handlungsorte sehr anschaulich. Ich habe noch nie von „Little Germany“ in New York gehört und finde es sehr interessant darüber zu lesen. Das deutsche Backwaren in Amerika gut ankommen ist bekannt. In dieser Geschichte nach Amerika versetzt zu werden und das Entstehen mitzuerleben ist wunderbar. Die Beschreibung der duftenden Backwaren hat mich in der Nase gekitzelt.
Die Atmosphäre von Little Germany und dann in Yorkville wird von der Autorin sehr gut vermittelt. Auch das Entsetzen nach der Katastrophe, die historische belegt und die Trauer die, die Menschen überfällt ist wird gut vermittelt.

Die Zeit der Handlung wird, auch wieder an realen Ereignissen, wie z. B. die Bandenkriege gut beschrieben.
Maria Nikolai hat einen flüssigen, gut verständlichen und fesselnden Schreibstil. Einmal in die Geschichte eingetaucht konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

„Little Germany-Der Geschmack von Freiheit“ ist eine wunderschöne Geschichte, die ich mit großer Freude gelesen habe.

Zeit des Neubeginns

Ellin Carsta
Historischer Roman
315 Seiten
erschienen bei Tinte & Feder
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Die Kinder der Hansens geht spannend weiter

Klappentext:
Hamburg 1928: Während Therese noch mit ihrer Trauer ringt, wartet die gesamte Familie gespannt auf die Eröffnung des Testaments von Georg Hansen. Dass die Regelung des Nachlasses des Familienpatriarchen auch für Konflikte sorgen wird, ist vorprogrammiert.
Das Hansens ist mehr als nur ein Vergnügungspalast – es ist das Herzensprojekt der Familie. Während Eduard Ahrendsen sich tiefer in gefährliche Geschäfte verstrickt und den Ruf in Gefahr bringt, will Amala Hansen nur das Beste für ihre Kundschaft. Als ihr Bruder Robert aus Chicago zu Besuch kommt, wird die Familie mit der hässlichen Realität des aufkeimenden Rassismus konfrontiert. Die Familie muss zusammenhalten und für die Werte einstehen, für die die Hansens seit Generationen gekämpft haben.

„Zeit des Neubeginns“ ist jetzt schon der 7. Band der Familiensaga „Die Kinder der Hansens“ von Ellin Carsta. Ich hibbele immer noch jedem neuen Band entgegen.

In den vorherigen Bänden hat man die verschiedenen Charaktere schon gut kennen und lieben gelernt.
Die Familie lebt weit verzweigt in Hamburg, im Schwarzwald, in Berlin, in München, in Wien und in den USA.
Das sind auch die Schauplätze der Geschichte.
In jedem Kapitel steht eine Person im Mittelpunkt, die wir ein Stück durch die Geschichte begleiten dürfen.
Diese Perspektivwechsel machen die Geschichte besonders interessant und facettenreich.

Wir sind im Jahre 1928 angekommen. Zwischen dem 6. Und 7. Band ist nicht viel Zeit vergangen. Georg, der am Ende des letzten Bands verstorben ist, ist mittlerweile beigesetzt aber die Testamentseröffnung steht nach an. Ich lese diese Zeilen immer noch mit einer Träne in den Augen.

Amala, Auguste und Eduard sind vollauf mit dem Hansens beschäftigt. Auch Robert, Amalas Bruder, der aus den USA angereist ist, findet das Hansens gigantisch.

Was mir Sorge bereitet, ist Eduards Machenschaften. Ich hoffe er zieht die anderen da nicht mit rein.

Therese fühlt sich in Hamburg etwas überflüssig und denkt darüber nach, wieder nach Wien zu gehen.

Das ist so in groben Zügen das, was passiert. Mehr will ich auch nicht verraten. Ihr seht aber, es bleibt an allen Fronten spannend.

Ellin Carsta hat mich wie schon mit vielen anderen Büchern wieder begeistert.
„Die Kinder der Hansens“ ist aufgrund der vielen Schauplätze und Familienzweige sehr abwechslungsreich und wird immer spannender.
Jeden Familienzweig begleitet man ein kurzes Stück des Weges.

Der Schreibstil von Ellin Carsta ist unterhaltsam und gleichzeitig fesselnd.
Die Autorin spricht in der Geschichte viele spannende Themen an.
Vor allem müssen Amala und auch Robert sich immer wieder mit Rassismus auseinandersetzen.
Was mich immer wieder bei dieser Reihe begeistert, ist die Herzlichkeit und der Zusammenhalt aller Familienmitglieder untereinander (außer Martha).

Auch die politische Situation kommt zur Sprache. Anhand von Frederikes Mann werden die Veränderungen, die in Deutschland um sich greifen, aufgezeigt.

Egal, unter welchem Pseudonym die Autorin ihre Bücher veröffentlicht, ich weiß immer: Das Buch wird mich nicht enttäuschen.
Ellin Carsta ist einfach eine begnadete Geschichtenerzählerin.

Jetzt freue ich mich schon auf Band 8 „Geschenk des Loslassens“ der schon Ende November erscheinen soll.

Die Frauen vom Rosenhag – Sehnsucht nach Freiheit

Corina Bomann
Historischer Roman
601 Seiten
erschienen im Penguin Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Penguin Verlag für das Rezensionsexemplar

Für Liebe und Freiheit

Klappentext:
Karlskrona 1910. Dank ihrer Freundschaft und ihres Mutes haben Marlene und Liv gemeinsam eine Zuflucht geschaffen: Der malerische Rosenhag ist ein Ort, an dem Frauen einander helfen, sich gegenseitig unterstützen und Geheimnisse austauschen – ganz gleich, welche Herkunft sie auch haben mögen. Doch als ein Mann aus Marlenes Vergangenheit plötzlich in ihrem wohl geordneten Leben auftaucht, scheint alles, woran sie einst glaubte, nicht mehr gültig. Und auch das zarte Band zu Oskar könnte nun zerreißen. Liv hingegen ist bereit, sich neu zu verlieben. Wäre da nicht ihr grausamer Ehemann Sten Boregard, der mit allen Mitteln versucht, ihr Leben aus den Angeln zu reißen. Mit Zuversicht wollen die Frauen in eine selbstbestimmte Zukunft schreiten, aber ihnen werden immer wieder Steine in den Weg gelegt. Können sie ihren Gegnern endlich gemeinsam die Stirn bieten? Oder müssen sie ihre Träume ein für alle Mal aufgeben?

„Die Frauen vom Rosenhag – Sehnsucht nach Freiheit“ ist der 2. Band der neuen Schweden-Saga von Corina Bomann.
Die Autorin hat mich schon mit unzähligen Büchern begeistert. Zuletzt mit ihrer Waldfriede-Saga. Der erste Band der neuen Saga hat mir auch wieder gut gefallen und endlich halte ich Band 2 in den Händen.

Die Autorin nimmt ihre Leser*innen mit nach Karlskrona in das Jahr 1910
Der 2. Band, schließt direkt an Band 1 an.

Im Mittelpunkt stehen wieder Liv und Marlene.
Die zwei Frauen haben mit Rosenhag einen Zufluchtsort für Frauen geschaffen. Liv und Marlene träumen von der Freiheit auch für Frauen. Doch Sten, Liv’s Mann, macht es ihnen schwer.
Zwischen Marlene und Oskar spinnt sich ein ganz zartes Band. Marlene ist bereit sich langsam und vorsichtig auf eine neue Liebe einzulassen. Doch als ein Mann aus ihrer Vergangenheit auftaucht, gerät ihr Leben ins Wanken.

Corina Bomann hat mich wieder einmal mit ihrer Geschichte begeistert.
Die Autorin hat so einen fesselnden Schreibstil, dass ich überhaupt nicht aufhören konnte zu lesen. Corina Bomann gibt tiefe Einblicke in die Zeit des frühen 20. Jahrhunderts. Eine Zeit, wo die Frauen kaum eigene Entscheidungen treffen konnten.
Die Protagonisten werden gut beschrieben und sind sehr sympathisch. Mir sind Liv und Marlene schon im ersten Band ans Herz gewachsen.

Wie gewohnt, beschreibt die Autorin auch die Handlungsorte sehr anschlich. Ich hatte sehr schnell Bilder im Kopf.

Die Geschichte wird zum größten Teil aus der Sicht von Liv und Marlene erzählt, was die Beziehung, zu den Charakteren noch vertieft.
„Die Frauen vom Rosenhag – Sehnsucht nach Freiheit“ führt die Geschichte aus dem ersten Band wunderbar weiter.

Die Schweden-Saga
Band 1 Die Frauen vom Rosenhag – Traum vom Neubeginn
Band 2 Die Frauen vom Rosenhag – Sehnsucht nach Freiheit

Rabenthron

Rebecca Gable
Historischer Roman
896 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Meisterhaft erzählte Geschichte mit viel realem Hintergrund

Klappentext:
England im Herbst 1013: Um den dänischen Gefangenen Hakon bei Hofe abzuliefern, reist der junge Engländer Ælfric of Helmsby nach London. Die Stadt liegt in Trümmern, denn dem schwachen König Ethelred gelingt es nicht, sein Reich gegen die ständigen Wikingerüberfälle zu schützen.
Doch anders als England und Dänemark sind Ælfric und Hakon keine Feinde – während der gefährlichen Reise sind sie zu Freunden geworden. Bald schon gehören sie zum inneren Kreis um die machtbewusste Königin Emma. Aber der Widerstand der Engländer droht zu brechen, und als der dänische König stirbt, steht bald ein noch gefährlicherer Feind vor den Toren.

„Rabenthron“ ist der 3. Band der Helmsby-Reihe von Rebecca Gablé. Die Geschichte setzt allerdings vor dem 1. Band an, man braucht keine Vorkenntnisse beim Lesen.

Als Leser*in begleitet man die Protagonisten von 1013 bis 1041. In diesem Zeitraum kommen die Protagonisten und gehen die Protagonisten. Einige finden den Tod und zwei neue Generationen werden geboren. England hat in dieser Zeit 7 Könige. Einer davon, der Däne Sven Gabelbart wurde allerdings nie gekrönt. Nur Knut der Große, der fast 20 Jahre auf dem Thron saß, ist es gelungen, England über längere Zeit Frieden zu schenken.

Rebecca Gablé lässt Geschichte lebendig werden. Viele ihrer Charaktere sind historisch überlieferte Personen, aber auch die fiktiven Charaktere Ælfric of Helmsby und sein Sohn Penda, wie auch die Nachkommen im Laufe der Geschichte, fügen sich gut in die Story ein. Sie sind meine eigentlichen Helden und meine liebsten Charaktere.

In der Geschichte gibt es oft größere Zeitsprünge, sonst hätte die Autorin so einen großen Zeitraum nicht abbilden können. Manchmal war ich dadurch kurz verwirrt, habe mich aber immer schnell wieder zurechtgefunden. Bei den Protagonisten ist das Personenverzeichnis am Anfang sehr hilfreich. Es treten recht viele Protagonisten auf, nur wenige schaffen es auch bis zum Ende.

Rebecca Gablé zeichnet ein recht deutliches Bild der englischen Geschichte. Ich bin tief in die Geschichte eingetaucht und konnte das Buch kaum zur Seite legen.

Rebecca Gablé erzählt die Geschichte sehr lebendig, ich hatte schnell Bilder im Kopf. Die Geschichte lebt, einige Charaktere gehen verloren und neue kommen hinzu. Als Leser*in wird man Zeuge einiger Gräueltaten, aber auch die Liebe fehlt in diesem umfangreichen Buch nicht.

Rebecca Gablé hat einen so fesselnden Schreibstil, dass die fast 900 Seiten nur so dahinfliegen.
Nach der Geschichte kann man im Nachwort noch einmal einige Ereignisse nachlesen. Was die Geschichte komplettiert und interessant ist.

„Rabenthron“ ist ein meisterhaft erzählter historischer Roman, mit einem bunten Reigen an Charakteren.

Das zweite Königreich

Rebecca Gable
Historischer Roman
913 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an NetGalley für das Rezensionsexemplar

Geschichte wird lebendig

Klappentext:
England 1064: Ein Piratenüberfall setzt der unbeschwerten Kindheit des jungen Caedmon of Helmsby ein jähes Ende, ein Pfeil verletzt ihn so schwer, dass er zum Krüppel wird. Sein Vater schiebt ihn ab und schickt ihn in die normannische Heimat seiner Mutter. Zwei Jahre später kehrt Caedmon mit Herzog William und dessen Eroberungsheer zurück.
Nach der Schlacht von Hastings und Williams Krönung gerät Caedmon in eine Schlüsselposition, die er niemals wollte: Er wird zum Mittler zwischen Eroberern und Besiegten. In dieser Rolle schafft er sich erbitterte Feinde, doch er hat das Ohr des despotischen, oft grausamen Königs. Bis zu dem Tag, an dem William erfährt, wer die normannische Dame ist, die Caedmon liebt.

„Das zweite Königreich“ ist der 1. Band der Helmsby-Reihe von Rebecca Gable.

Rebecca Gable entführt ihre Lesser*rinnen in das 11. Jahrhundert.

Caedmon of Helmsby wird von seinem Vater in die Normandie geschickt, nachdem er bei einem Angriff der Dänen verletzt wurde. Die Normandie ist die Heimat von Caedmons Mutter und er spricht die Sprache. Er ist als Übersetzter für den normannischen Herzog William am Hof.
William, der normannische Herzog erobert England bei der bekannten Schlacht von Hastings und wird König.

Rebecca Gable lässt Geschichte lebendig werden. Viele ihrer Charaktere sind historisch überlieferte Personen, aber auch die fiktiven Charaktere wie der Thane Caedmon of Helmsby fügen sich überzeugend in den Reigen der Protagonisten.

Die Leser*innen können das Leben des englischen Königs William der Eroberer von der Krönung bis zu seinem Tod verfolgen. Königs William war ein Machtbesessener König, der seinem Land 20 Jahre vorstand.

Unter den vielen historischen Persönlichkeiten sind die Helmybys fiktive Charaktere. Caedmon of Helmsby ist und seine Schwester Hyld sind meine persönlichen Lieblings-Charaktere.

Rebecca Gable erzählt die Geschichte sehr lebendig, ich hatte schnell Bilder im Kopf. Die Geschichte lebt, einige Charaktere gehen verloren und neue kommen hinzu. Als Leser*in wird man Zeuge einiger Gräueltaten aber auch eine Liebesgeschichte fehlt in diesem umfangreinen Buch nicht.

Rebecca Gable hat einen so fesselnden Schreibstil, dass die etwas über 900 Seiten nur so dahinfliegen.

„Das zweite Königreich“ ist ein meisterhaft erzählter historischer Roman, ich freue mich schon auf den nächsten Band.

Die Dolmetscherin

Titus Müller
Historischer Roman
404 Seiten
erschienen im Heyne Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an das Bloggerportal und den Heyne Verlag für das Rezensionsexemplar

Die Nürnberger Prozesse

Klappentext:
Asta arbeitet als Dolmetscherin im Kurhotel »Palace« in Mondorf-les-Bains, wo die US-Armee gefangengenommene Nazi-Größen interniert. Am 20. Mai 1945 reist ein neuer Gast an. Er bringt 16 Koffer, eine rote Hutschachtel und seinen Kammerdiener mit. Es ist Hermann Göring, Oberbefehlshaber der Luftwaffe und Hitlers designierter Nachfolger. Asta übersetzt bei den Verhören, reist dann mit nach Nürnberg zu den Prozessen und wird jeden Tag im Gerichtssaal anwesend sein, die abscheulichsten Dinge zu hören bekommen und sie zudem ins Englische übertragen müssen. Umso empfänglicher ist sie für Leonhard, ein junger, sensibler Mann, der ihr sanft den Hof macht. Doch seine Vergangenheit ist undurchsichtig und er stellt verdächtig viele Fragen zu den Prozessen.

„Die Dolmetscherin“ ist ein Roman mit realem Hintergrund von Titus Müller.

Die US-Armee inhaftiert die Kriegsverbrecher im Kurhotel »Palace« in Mondorf-les-Asta ist Dolmetscherin und muss die Verhöre und auch die Gespräche, während der Prozesse übersetzten. Unter den Inhaftierten ist auch Herman Göhring.

Mit Asta ist Titus Müller eine interessante Protagonistin gelingen. Asta hat schon für verschiedene Geheimdienste gearbeitet. Göhring hatte Asta schon als Kind kennengelernt. Eine nahestehende Verwandte von Asta, die wie eine Mutter zu ihr war, wurde von den deutschen gefoltert. Jetzt möchte sie die Schuldigen verurteilt sehen. Bei den Nürnberger Prozesse sitzt Asta mit im Gerichtssaal. Ihre Wut über die Ansichten und das Beschönigen der Schuldigen lässt Asta wütend werden.

Titus Müller schildert die Prozesse sehr interessant. Als Leser*in ist man im Gerichtssaal dabei. Manchmal ging es mir sehr an die Nieren. Es ist kaum vorstellbar, was Menschen anderen Menschen antun können.

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. Es kommen verschiedene Ansichten ans Licht. Aber die Gräueltaten sind nicht zu beschönigen. Auch wenn Herman Göhring, der ein guter Redner ist versucht die Menschen im Gerichtssaal auf seine Seite zu ziehen.

E gibt auch ruhigere Passagen in dem Buch bei denen man als Leser*in etwas durchatmen kann. Asta lernt Leo kennen und zwischen den beiden entsteht eine gewisse Anziehung.

Titus Müller erzählt die Geschichte schonungslos. Man spürt auf jeder Seite wie akribisch der Autor recherchiert hat. Er hat in dieser Geschichte Realität mit Fiktion so fein verknüpft, dass man es nicht mehr zu rennen vermag.

„Die Dolmetscherin“ ist ein sehr interessanter historischer Roman, den ich mit großem Interesse gelesen habe.

Kasino – Neues Spiel, neues Glück

Martina Sahler und Heiko Wolz
Historischer Roman
432 Seiten
erschienen im Bastei Lübbe Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Gelungene Fortsetzung

Klappentext:

  1. Claire hat es geschafft, sie lebt endlich ihren Traum: Croupière im berühmten Kasino von Baden-Baden. Alles scheint perfekt, bis Edouard Bénazet, der nach dem Tod seines Vaters die Geschäfte der Spielbank übernommen hat, eine neue Frau an seiner Seite präsentiert. Es ist die attraktive junge Sophie, die mit ihrer Schwester Viktoria nach dem Tod des Vaters auf der Suche nach neuen Glück nach Baden-Baden kam. Sie sieht in Claire eine Konkurrenz, die sie loswerden muss, je schneller, desto besser. Doch Claire lässt sich nicht ins Handwerk pfuschen.

„Kasino-Neues Spiel, neues Glück“ ist der 2. Band der Kasino-Dilogie von Martina Sahler und Heiko Wolz.

Die beiden Autoren entführen ihre Leser*innen nach Baden-Baden, in das Jahre 1948.
Eine neue Saison beginnt in Baden-Baden.
Das berühmte Kasino ist auf seine illustren Gäste vorbereitet.
Die Belegschaft ist geblieben, auch Claire ist weiterhin als Croupiere im Kasino tätig. Nur Jean Jacquez Bénazet, der das Kasino zu seinem Glanz verholfen hat, ist verstorben. tritt sein Sohn Eduard aus dem Schatten seines Vaters und übernimmt die Leitung des Kasinos.

Die Schwestern Viktoria und Sophie Winter sind neu in Baden-Baden und werden für reichlich Unruhe sorgen.

Martina Sahler und Heiko Wolz haben großartige Charaktere erschaffen, die ich schon im ersten Band mit großer Freude begleitet habe.
Claire ist hin und hergerissen zwischen ihren Gefühlen zu Friedrich, mit dem sie Theos Schwester verkuppeln will.
Die Winter Schwestern sorgen für Wirbel in der Geschichte. Sophie die jüngere umschmeichelt den wohlhabenden Eduard Bénazet und will Claire schaden. Viktoria Winter hilft den Jugendlichen und ihren Gedanken die Welt u verbessern, dabei unterschätzt sie die Revolutionsgedanken mancher streitsüchtigen Jugendlichen.

Auch die Hellseherin Madame Celeste sorgt für Aufregung und bereichert die Geschichte.

Martina Sahler und Heiko Wolz haben für ihren Roman eine schöne Kulisse geschaffen. Die Beschreibung von Baden-Baden und dem Spielkasino sind recht visuell. Man hat sehr schnell Bilder im Kopf. Die Charaktere sind fast alle auf ihre eigene Art liebenswert.
Die Zeit der Handlung wird authentisch widergespiegelt.
Nach ein paar Seiten war ich ganz tief in der Geschichte versunken.

„Kasino-Neues Spiel, neues Glück“ habe ich wieder mit Freude gelesen. Das Ende der Dilogie hat mich zufrieden zurückgelassen.

Das schwarze Geheimnis von Maulbronn

Norbert Weimper
Historischer Roman
291 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar

Intrigen und Machtspiele

Klappentext:
Kloster Maulbronn im Jahre des Herrn 1516. Der junge Anselm sucht das weltabgewandte mönchische Leben. Als die mächtige schwäbische Zisterzienserabtei bedroht wird, schickt ihn der Abt auf eine gefährliche Mission. Hohe weltliche Herren und der berüchtigte Magier Dr. Johann Faust kreuzen seinen Weg. Man trachtet ihm außerhalb und innerhalb der Mauern nach dem Leben. Doch Bruder Anselm muss sein geliebtes Kloster retten. Der versteckte Brief einer Seherin weist ihm den Weg zum Schwarzen Geheimnis.

„Das schwarze Geheimnis von Maulbronn“ ist ein interessanter Historischer Roman von Norbert Weimper.

In Mittelpunkt steht der junge Anselm. Er wurde mit 9 Jahren vor dem Tor des Klosters abgelegt. Jetzt 14 Jahre später entscheidet er sich, weiterhin das Leben eines Mönchs zu leben. Doch schon bald ziehen dunkle Wolken auf und das Kloster wird bedroht. Um sein geliebtes Kloster zu retten, muss Anselm das Kloster verlassen.

Norbert Weimper schildert das Klosterleben Anfang des 16. Jahrhunderts sehr realistisch.
Die Charaktere wirken lebendig und sympathisch. Anselm war mir schnell sympathisch. Er ist bereit einiges auf sich zu nehmen, um das Kloster aus seinen Nöten zu retten.
So verlässt er das Kloster. Bald sieht Anselm sich Intrigen und Machtspielen ausgesetzt.

Die Leser*innen treffen in der Geschichte auch auf einige historisch Überlieferte Personen wie z. B. dem Herzog von Württemberg, dem Bischof von Speyer und dem bekannten Alchimist Dr. Faustus.
Das verleiht der Geschichte eine gewisse Authentizität.

Norbert Weimper hat einen flüssigen, gut verständlichen und fesselnden Schreibstil. Ich bin tief in die Geschichte eingetaucht.

„Das schwarze Geheimnis von Maulbronn“ ist ein Historischer Roman mit einem realen Hintergrund, den ich gerne gelesen habe.

Schwestern des brennenden Himmels

Hanna Caspian
Historischer Roman
412 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer-Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Verhandlungen über das Schicksal der Deutschen

Zum Inhalt:
Hanna Caspian entführt ihre Leserinnen nach Potsdam in das Jahr 1945. Ann Miller gehört zum ATS (Auxiliary Territorial Service). Während des Kriegs hat sie in London an der Flak gearbeitet. Jetzt gehört sie zu den Frauen, die für die Britische Delegation, die zu den Verhandlungen der Siegermächte zusammenkommen, die Quartiere vorbereitet. Die Leserinnen begleiten Ann ca. 4 Wochen bei der Arbeit in Potsdam. Dabei lernt man Ann gut kennen und spürt schnell, dass sie ein Geheimnis hat, dass nicht an die Öffentlichkeit dringen soll.
Als Churchill, Truma und Stalin eintreffen beginnen die Verhandlungen auf Schloss Cecilienhof. Als Leser*in ist man bei den Verhandlungen nicht dabei, erfährt aber aus 2. Hand wie zäh sie sich gestalten.

„Schwestern des brennenden Himmels“ von Hanna Caspian ist wieder ein sehr interessanter historischer Roman, mit vielen Informationen über die einschneidende Verhandlung der Siegermächte.

Die Autorin versteht es einfach Charaktere zu entwerfen und durch ihre Geschichte zu führen. Auch in diesem Roman treffen die Leserinnen wieder auf facettenreiche und liebenswerte Protagonisten. Besonders hervorzuheben ist natürlich Ann. Durch sie und die Personen, auf die sie trifft, bekommen die Leserinnen das Leid der überlebenden Deutschen mit. Natürlich gibt es auch noch immer viele die Schuld auf sich geladen haben. Man darf aber nicht alle über einen Kamm schweren, wie es die Besatzer am Anfang getan haben.
Der amerikanische Soldat Jackson Powers ist auch ein Charakter, der die Geschichte bereichert. Auch wenn sein Urteil über die Deutschen manchmal hart ausfällt, hat er das Herz am rechten Fleck.
Und nicht zu vergessen Leopold Bankow und seine Tochter Liesel. Leopold war Kulissenbauer bei der UFA und lebt mit seiner Tochter in einem Keller wie so viele ausgebombte Familien.

Sie alle stehen für zahlreiche Personen, die das Schicksal mit den Protagonisten teilen.

Hanna Caspian fängt die Zeit der Handlung sehr gut ein und beschreibt die Situation nach dem Krieg sehr authentisch.
Die Leser*innen begegnen Winston Churchill und seiner Tochter Mary. Von Truman und Stalin erfahren sie durch die Erzählungen anderer.

Ich fand es sehr interessant über die „Potsdamer Konferenz“ zu lesen. Wenn die Teilnehmer sich etwas mehr bemüht hätten., hätte es für Deutschland auch anders ausgehen können.

Wie bei all ihren Romanen, spürt man auch hier mit wieviel Akribie und mit wieviel Herz Hanna Caspian recherchiert hat. Es gibt kaum eine andere Person, die mir so viel zur deutschen Geschichte vermittelt hat, wie die Autorin mit ihren zahlreichen und sehr interessanten Romanen.

Natürlich muss eine Autorin bei einem Roman, neben all den historisch belegten Ereignissen auch ihre künstlerische Freiheit walten lassen.
Hanna Caspian versteht es Realität und Fiktion so fein miteinander zu verweben, dass man es nicht mehr zu trennen vermag.
Die Autorin hat einen leicht verständlichen und unterhaltsamen Schreibstil. Ihre Sprache passt die Autorin immer genau der Zeit an.
Dabei beschreibt sie viele kleine Details, so fühlt man sich direkt in die Zeit zurückversetzt.

Mit „Schwestern des brennenden Himmels“ ist es Hanna Caspian einmal mehr gelungen, dass ich ganz tief in eine Geschichte eingetaucht bin.