Tod und Teufel

Frank Schätzing
Historischer Kriminalroman
528 Seiten
erschienen im Emons Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Emons Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender historischer Kriminalroman

Klappentext:
1260: In Köln strebt die spektakulärste Kathedrale der Christenheit dem Himmel entgegen. Glanz und Bedeutung wachsen mit jedem Tag. Für Abenteurer und Pilger aus aller Welt wird die Stadt zur Verheißung, für Jacop den Fuchs, liebenswerter Herumtreiber und Dieb, wird sie zur Hölle. Ungewollt beobachtet er, wie ein riesiger Schatten den Dombaumeister in die Tiefe stößt. Er hat den Mord als Einziger gesehen. Aber der Schatten hat auch ihn gesehen. Wenig später ist jeder, dem Jacop davon erzählt, tot. Von Verschwörern und dem gespenstischen Mörder gejagt, findet er schließlich Unterschlupf beim versoffenen Kleriker Jaspar und seiner Nichte Richmodis. Sie beschließen, Jacop zu helfen, in einem Kampf David gegen Goliath! Doch Richmodis ist smart, Jaspar schlau, und der Fuchs trägt seinen Beinamen nicht von ungefähr.

„Tod und Teufel“ ist der erste Band der Jacop der Fuchs-Trilogie von Frank Schätzing.
Das Buch ist bereits 1995 erschienen und war ein großer Erfolg.
Anlässlich Frank Schätzings neuem Roman “Helden“, der die Geschichte von Jacop kongenial fortführt, erscheint „Tod und Teufel“ in einer vollkommen neu gestalteten Ausgabe im Emons Verlag.

Frank Schätzing entführt seine Leser*innen nach Köln in das 13. Jahrhundert.
Im Mittelpunkt steht Jacob der Fuchs, ein Kleinkrimineller.
Jacob beobachtet, wie der Baumeister Gerhard Morart von einer dunklen Gestalt vom Gerüst gestoßen wird. Er ist der einzige, der den Mord gesehen hat. Gefährlich für Jacob ist, dass die dunkle Gestalt ihn auch gesehen hat. Jacob findet ein Versteck bei Jasper.
Und in Köln beginnt eine Verschwörung ihren Lauf zu nehmen.

Frank Schätzing erzählt die Geschichte fesselnd und spannend. Die Leser*innen begleiten die Protagonisten nur einige Tage, doch in diesen Tagen passiert so viel. Das Buch ist voll gepackt mit Abenteuer und mit Verschwörung.
Frank Schätzing lässt das Mittelalter lebendig werden. Der Autor beschreibt die Zeit der Handlung sehr realistisch, dabei vermittelt er das Leben der kleinen Leute im Mittelalter sehr glaubwürdig.
Seine Protagonisten werden gut beschrieben und sind richtig lebendig, fast zum Anfassen.

Der fesselnde und spannende Schreibstil von Frank Schätzing hat die Seiten nur so dahinfliegen lassen. Ich konnte das Buch meist gar nicht zur Seite legen. So waren die 528 Seiten auch in 2 Tagen gelesen.

Jetzt freue ich mich auf „Helden“ der 2. Band der Trilogie.

Mord ist Familiensache

Evelyn James
Historischer Kriminalroman
erschienen bei DP Digital Publishers
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an dp Digital Publishers für das Rezensionsexemplar

Spannender Historischer Kriminalroman

Klappentext:
Als Clara Fitzgerald der Einladung zur Hochzeit ihres Cousins Andrew folgt, ahnt sie nicht, dass sie mehr Privatdetektivin als Gast sein wird. Denn etwas an der bevorstehenden Trauung stimmt ganz und gar nicht. Nicht nur, dass weder der Bräutigam noch seine Familie Interesse an den bevorstehenden Feierlichkeiten zeigen, es taucht auch eine Frau auf, die behauptet, bereits mit Andrew verheiratet zu sein. Nicht lange nach ihrer Ankunft ist die vermeintliche erste Ehefrau tot, vergiftet, ebenso wie ein unliebsamer Onkel, den sowieso keiner dort haben wollte. Mit Andrew als dem Hauptverdächtigen und einem Giftmörder, der es auf die Hochzeitsgesellschaft abgesehen hat, muss Clara so schnell wie möglich die Geheimnisse der Familie lüften. Dabei braucht sie alle Hilfe, die sie kriegen kann und die Zeit läuft ihr davon.

„Mord ist Familiensache“ ist der 3. Band der Reihe „Ein Fall für Miss Fitzgerald“ von Evelyn James.
Für mich ist es der 1. Band der Reihe. Ich habe aber auch ohne Vorkenntnisse gut in die Geschichte reingefunden.

Die Charaktere gefallen mir sehr gut. Besonders Clara Fitzgerald, sie ist die erste Privatdetektivin im englischen Brighton.
Als sie zu einer Hochzeit eingeladen wird, ahnt sie nicht, dass sie als Detektivin tätig werden muss.

Die Geschichte fängt langsam an. Man lernt erst einmal die Personen kennen. Wie üblich sind das bei einer Hochzeit einige. Doch dann stellt sich heraus, dass der Bräutigam schon verheiratet ist. Plötzlich ist die erste Ehefrau tot. Und sie bleibt nicht das einzige Opfer.

Evelyn James beschreibt die Ermittlungen glaubhaft. Der Verdächtige ist der Ehemann.
Clara Fitzgerald versucht die Geheimnisse, die die Familie umgibt zu lüften.

Evelyn James hat einen angenehmen Schreibstil. Der Fall liest sich spannend und unterhaltsam. Die 1920er Jahre werden von der Autorin gut widergespiegelt.

„Mord ist Familiensache“ ist ein unterhaltsamer Krimi, den ich gerne gelesen habe.


Alte Taten, neuer Zorn

Eva Völler
Historischer Kriminalroman
394 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer-Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Ein spannender historischer Kriminalroman

Klappentext:
Ein besonders heikler Fall landet 1949 auf dem Schreibtisch von Kriminalinspektor Carl Bruns: In Essen wurde der angesehene Richter Dr. Vahrendonk Opfer eines Giftmords.
Erste Ermittlungen ergeben, dass der Tote zu Hause ein wahrer Tyrann war und seine junge Ehefrau misshandelte, als er von ihrer Affäre erfuhr. Ist sie die gesuchte Mörderin? Plötzlich tauchen als Anklageschriften formulierte Vorwürfe auf, die Vahrendonk schwer belasten: Während der Nazizeit soll er aufs Grausamste seine Macht missbraucht haben. Durch die Urteile des Richters hat ein Vater seine Tochter verloren, ein Sohn seinen Vater, ein jüdischer Anwalt seine ganze Familie. Sie alle haben ein Motiv für den Mord. Doch für wen geht Vergeltung über alles?

„Alte Taten, neuer Zorn“ von Eva Völler ist der 2. Band der historischen Krimireihe „Kriminalinspektor Carl Bruns“. Eva Völler verbindet meine zwei liebsten Genre, historische Romane und Kriminalroman gekonnt miteinander.

Wie meist, hat die Autorin ihre Geschichte wieder im Ruhrpott angesiedelt.
Kriminalinspektor Carl Bruns muss den Mord an dem angesehenen Richter Dr. Vahrendonk untersuchen. Als Erstes gerät die Ehefrau des Richter in Verdacht. Sie musste oft unter der Gewalttätigkeit ihres Mannes leiden.
Es gibt aber auch viele Vorwürfe gegen den Richter. Während der Nazizeit hat er seine Macht ausgenutzt und einige Menschen bei der SS gemeldet. Er hat Zwangssterilisationen angeordnet und einige Menschen haben durch Vahrendonk ihre Angehörigen verloren.
Kriminalinspektor Carl Bruns legt sein Hauptaugenmerk auf die damaligen Opfer.

Eva Völler ist mir aus einigen historischen Romanen gut bekannt. Hier hat die Historik mit einem spannenden Kriminalroman gekonnt verknüpft.
Ihre Protagonisten gefallen mir gut. Sie werden gut beschrieben und wirken lebendig.
Carl Bruns ist mir schon im 1. Band gleich sympathisch gewesen.

Die Autorin fängt die Stimmung der Nachkriegsjahre gut ein.
Die Geschichte ist fiktiv, doch die Autorin hat sich durch einige Naziverbrechen inspirieren lassen. So könnten die Taten von Richter Dr. Vahrendonk ähnlich passiert sein.
Zu dieser Zeit saßen immer noch einige Nazis in hohen Positionen. Das hebt die Autorin in ihrer Geschichte gut hervor. Auch die Stellung und das Recht der Frau wird anhand der Ehefrau des Richters gut aufgezeigt. Natürlich gab es nicht überall Gewalt gegen die Frau aber es war zu dieser Zeit deutlich schwerer dem zu entfliehen.

Neben all den historischen Inhalten gibt es natürlich einen spannend erzählten Kriminalfall.
Es gibt mehrere Verdächtige, die den Richter hätten ermorden können. Kriminalinspektor Carl Bruns hat alle Hände voll zu tun den wahren Mörder zu entlarven.

Die Handlungsorte werden, wie immer bei Eva Völler anschaulich beschrieben. Man kann sich alles gut vorstellen.
Den gut verständlichen und flüssigen Schreibstil der Autorin mag ich schon, seit ich ihre historischen Romane gelesen habe. Hier kommt jetzt noch eine gute Portion Spannung hinzu.

„Alte Taten, neuer Zorn“ ist ein spannender Kriminalroman der die Leser*innen in die Nachkriegsjahre führt. Über einen weiteren Band mit Kriminalinspektor Carl Bruns würde ich mich freuen.

Tod auf der Elbe

Frank Goldammer
Historischer Kriminalroman
381 Seiten
erschienen im dtv Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den dtv Verlag für das Rezensionsexemplar

Sehr interessanter Auftakt der Gustav Heller Reihe

Klappentext:
Als Gustav Heller, Kriminalrat der Königlichen Polizei in Dresden, den Sommertag 1879 mit einem Ausritt an der Elbe beginnen will, zerreißt ein infernalischer Knall die Stille. Auf dem Fluss ist der Kessel eines Frachtdampfers explodiert, Tote und Verletzte treiben im Wasser. Beherzt reitet Heller in den Fluss und zieht einen Schwerverletzten an Land. Der mutige Retter wird wenig später zum Ermittler in einem diffizilen Fall von Sabotage, Erpressung und Mord. Zwei Dampfschiffreedereien kämpfen erbittert um die königliche Schifffahrtslizenz auf der Elbe. Hellers hartnäckigen Nachforschungen erregen den Unwillen seines Vorgesetzten. Als auch seine Familie in Gefahr gerät, sucht Heller kurzerhand Hilfe beim sächsischen König

„Tod auf der Elbe“ ist der 1. Band einer neuen Krimireihe von Frank Goldammer.

Ich habe mich sehr gefreut und war gespannt, als ich gesehen habe, dass Frank Goldammer jetzt eine Krimireihe mit Max Hellers Großvater, dem Kriminalrat Gustav Heller, startete.
Gustav Heller hat man schon „In Zeiten des Verbrechens“ kennengelernt. In diesem Buch hat Max seinen Großvater, mit dem seine Eltern kaum Kontakt pflegen, besser kennengelernt.

Gustav Heller ist ein sehr starker Mann mit einem großen Gerechtigkeitsgefühl.
Nur sein Assistent Adelbert Schrumm und seine Frau Helene wissen ihn zu nehmen.
Mit seinem Sohn Albert ist er sehr streng. Natürlich möchte er nur das Beste für Albert, aber das erkennt man nicht immer. Seine Tochter Johanna hingegen vergöttert er, was daran liegt, dass Johanna eine angeborene Herzschwäche hat und ihr Zimmer nur selten verlassen kann.

Gustav Heller sieht, als er nach Dresden ins Polizeirevier ritt, dass ein Dampfschiff auf der Elbe explodiert. Als er einen um Hilfe rufenden Mann in der Elbe entdeckte, sprang er kurzerhand in den Fluss, um den Mann zu retten. Das war aber nur der Anfang einer Kette von Geschehnissen. Es folgt der Mord an einer Familie, ein Brand in einem illegalen Dorf und einiges mehr.
Gustav Heller ist überzeugt, dass alles zusammenhängt. Leider ist er der Einzige und steht mit seinem Assistenten ziemlich allein da.
Auch wenn die Stadträte und sein Vorgesetzter es nicht so sehen, ermittelt Heller und bringt sich damit in eine schwierige Situation.

Gekonnt hat der Autor die Zeitenwende geschafft und geht mit seiner neuen Krimireihe zurück zu Gustav Heller.
Auch wenn Gustav Heller etwas schwierig ist, finde ich ihn als Protagonist sehr interessant.
Er hat sehr innovative Gedanken darüber, was die Ermittlungen erleichtern könnte.
Die Polizei und die Spurensicherung waren zu dieser Zeit lange nicht so ausgerüstet wie heute.
Interessant war auch die Beschreibung von Dresden im Jahr 1879. Die Fortbewegung war, wenn nicht zu Fuß, dann mit Pferd oder Kutsche. Genau wie heute trieb es die Menschen in die Stadt. Dresden wurde immer größer und es gab nicht genug Arbeit für alle. Daher war auch die Armut groß. Es gab illegale Ansiedlungen von Hütten, die geduldet wurden.
Die Beschreibung des historischen Dresden hat mir sehr gut gefallen.
Wenn man, wie ich auch gerne historische Romane liest, ist das ein großes Lesevergnügen.

Frank Goldammer hat mich wieder einmal mit seiner Geschichte begeistert.
Als treue Leserin der Max-Heller-Reihe habe ich auch die Geschichte seines Großvaters mit Spannung gelesen.
Frank Goldammer beschreibt die Handlungsorte sowie die Zeit der Handlung sehr eingängig. Man kann sich schnell ein Bild davon machen.
Der Autor hat einen flüssigen und leicht verständlichen Schreibstil.
Ich bin schnell tief in die Geschichte eingetaucht.

Jetzt freue ich mich, wenn es einen neuen Fall für den Kriminalrat Gustav Heller geben wird.

Elvis und die Tote im Amischlitten

Ursula Neeb
Historischer Kriminalroman
312 Seiten
erschienen im Gmeiner Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Gmeiner Verlag für das Rezensionsexemplar.

Die Zeit der amerikanischen Besatzung

Klappentext:
Bad Nauheim 1958: Die beschauliche Kurstadt ist völlig aus dem Häuschen, als Elvis Presley in der Villa Grunewald Einzug hält. Nur Elfriede Kunz, die Wirtin der Gaststätte „Rheingold“ bleibt auf dem Teppich. Sie hat in ihrem bewegten Leben schon viele berühmte Persönlichkeiten in ihrer Heimatstadt kommen und gehen sehen. Als jedoch unmittelbar vor ihrer Kneipe eine tote Frau in einem Cadillac gefunden wird, beginnt Elfi, sehr zum Unmut von Kriminalkommissar Freddy Graf, auf eigene Faust zu ermitteln.

„Elvis und die Tote im Amischlitten“ ist der erste Band der Krimireihe „Wirtin Elfi Kunz ermittelt“ von Ursula Neeb.

Die Autorin entführt ihre Leser*innen nach Bad Nauheim in das Jahr 1958. In der Kurstadt sind US Amerikaner stationiert. Der wohl bekannteste ist Elvis Presley. Die Bewohner der Stadt sehen die Amerikaner einmal als Segen und einmal beäugen sie sie misstrauisch.
Immerhin sind die US Amerikaner Arbeitgeber für viele Bürger und sorgen auch in dem einem oder anderem Geschäft für Umsatz. Gerne gesehen sind sie im „Rheingold“ wo die Wirtin Elfriede Kunz das Zepter schwingt. Die Wirtin ist Witwe und die Geliebte von GI Brian O’Shaugnessy. Ausgerechnet in Brians Auto wird eine tote Frau gefunden wurde und der GI wie vom Erdboden verschluckt ist.
Die Kriminalkommissar Freddy Graf und Max Caspers ermitteln zusammen mit einem amerikanischen Kollegen. Da sich Brian O’Shaugnessy öfter im „Rheingold“ aufgehalten hat wird auch im Umfeld der Gaststätte ermittelt. Als auch die Pensionsgäste des „Rheingold“ in das Auge der Ermittler geraten nimmt die Wirtin die die Ermittlungen selber in die Hand.

Ursula Neeb ist mir schon viele Jahre als Autorin bekannt. Ihre Krimireihen „Die Hurenkönigin ermittelt“ und „Dichterin Sidonie Weiß“ habe ich mit Begeisterung gelesen.

Auch ihr neustes Werk „Elvis und die Tote im Amischlitten“ hat mich begeistert. Wie gewohnt ist es ein Kriminalroman bei dem man immer wieder ein Schmunzeln auf den Lippen hat, der aber durchaus Tiefgang hat.

Die Autorin schildert hier eingehend das Zusammenleben zwischen den Bürgern in Bad Nauheim und der US Amerikanischen Besatzung. Natürlich kommt man dabei um Elvis Presley nicht herum. Dabei beleuchtet Ursula Neeb zwei Seiten der Menschen. Die einen sind froh das der Krieg vorbei ist und sehen in den US Amerikanern die Befreier. Die Menschen wollen die Ärmel hochkrempeln und für einen Neustart sorgen. Die andere Seite bedauert immer noch das der Krieg so aus ging und glauben immer noch daran das Deutschland hätte siegen könne.
Dazu kommt noch, dass die GI’s einem Flirt mit einer schönen Frau nicht abgeneigt sind was bei den deutschen Männern auf Eifersucht stößt und so manche Prügelei auslöst.

Für ihre Geschichte hat die Autorin wieder tolle Charaktere ins Leben gerufen. Besonders gut gefällt mir natürlich die Wirtin Elfriede Kunz. Sie ist eine Frau die Zupacken kann und die auch schon einiges Leid in ihrem Leben erfahren hat.

Der Schreibstil von Ursula Neeb ist wie gewohnt flüssig und gut verständlich. Die Ermittlungen sind spannend. Die Zeit der Handlung spiegelt die Autorin sehr gut wider. Sie schildert das Zusammenleben der Besatzer und den Bewohnern von Bad Nauheim sehr authentisch. Auch die Bekanntheit von Elvis Presley und die Aufmerksamkeit die ihm zukommt finden ihren Platz in der Geschichte.

„Elvis und die Tote im Amischlitten“ ist ein spannender und sehr unterhaltsamer Historischer Kriminalroman den ich mit Freude gelesen habe.

Rügentod

Sylvia Frank
Historischer Kriminalroman
316 Seiten
erschienen im Aufbau Verlag
Meine Bewertung:
4 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Aufbau Verlag für das Rezensionsexemplar

Unterhaltsamer 1920er Jahre Krimi mit schönem Setting

Klappentext:
Rügen in den zwanziger Jahren. Das Kurhaus in Binz ist das erste Haus am Platz. Hier steigt die erfolgreiche Krimiautorin Dorothee von Stresow ab. Seit ihre Eltern bei einem Brand auf dem Gut ihrer Familie vor achtzehn Jahren ums Leben kamen, ist Dorothee nicht mehr auf der Insel gewesen. Nun trifft sie auf einem Empfang ihre Freundin Margarethe wieder, die Andeutungen macht, sie wisse etwas über das Feuer von damals. Schon am nächsten Tag wird ein Anschlag auf Dorothee verübt und ihre Freundin liegt tot in einer Jagdhütte.

„Rügentod“ von Sylvia Frank ist ein unterhaltsamer 1920er Jahre Krimi.
Hinter Sylvia Frank versteckten sich Sylvia Vandermeer und Frank Meierewert.

Die Autoren schicken ihre Leser*innen nach Rügen in die 1920er Jahre.
Dorothee von Stresow ist eine erfolgreiche Krimiautorin und hat bis sie 12 Jahre alt wurde auf Rügen gelebt. Damals ist das Haus der Eltern abgebrannt wo diese auch ums Leben kamen. Seither ist sie nie mehr auf die Insel gekommen.
Dorothee von Stresow soll einen Vortrag in ihrer ehemaligen Schule halten. Dabei trifft sie auch einige ihrer früheren Mitschülerinnen.
Margarethe, die keiner so richtig mag möchte sich mit Dorothee treffen. Angeblich hat sie Hintergrundinformationen zum Brand vor 18 Jahren.
Doch als Dorothee zum Treffen erscheint liegt Margarethe tot am Boden.

Sylvia Frank erzählt die Geschichte ruhig und unterhaltsam. Die Charaktere werden gut beschrieben und sind mir schnell sympathisch gewesen.
Natürlich steht Dorothee im Mittelpunkt. Nach dem Mord wird sie von Kommissar Breesen befragt. Ich fand es zum Schmunzeln, wie Dorothee dem Kommissar den Tathergang an Hand von Indizien erklärt. Im Laufe der Geschichte kommt es noch öfter zu Zusammentreffen der beiden Protagonisten. Jedes mal kann Dorothee eins und eins besser zusammenzählen als der Kommissar. Breesen ist manchmal genervt von Dorothee aber ich hatte auch das Gefühl, im stillen zieht er den Hut vor ihr.
Während Dorothee ihren Aufenthalt in Binz genießt und die Leser*innen durch sie so einiges von der Insel erfahren gehen die Ermittlungen im Hintergrund weiter. Gleichzeitig geht ein Ungetüm auf der Insel um das Tiere tötet. Auch hier ist Dorothee an erster Stelle dabei. Sie begleitet den Tierarzt Albert Badrow, der Sohn ihres früheren Verwalters in den sie schon als junges Mädchen heimlich verliebt war.

Sylvia Frank hat einen flüssigen und unterhaltsamen Schreibstil. Der Krimi besticht durch sein schönes Setting und die tollen Protagonisten. Es ist spannend zu lesen wie wie die Ermittlungen voranschreiten und es falsche Verdächtige gibt.
Nach 316 Seiten ist der Krimi zu ende und das Ende lässt mich auf einen weiteren Band mit Dorothee von Stresow hoffen.

Aurelia und die Melodie des Todes

Beate Maly
Historischer Kriminalroman
318 Seiten
erschienen im DuMont Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den DuMont Verlag für das Rezensionsexemplar

Gelungener Cosy Krimi mit tollem historischem Setting

Wien 1871: Es ist Herbst geworden in der Donaumetropole, und die Stadt versinkt im Nebel. Als der Ziegelbaron Meinrad Auerbach aus dem Fenster stürzt, deutet alles auf einen Selbstmord hin. Er wäre nicht der Erste, der sich bei der Vergabe der Aufträge zur nahenden Weltausstellung verkalkuliert hätte. Doch sein Tod bringt in den feinen Palais der Stadt so einiges ins Rollen. Die junge Gräfin Aurelia wittert falsches Spiel und stolpert wieder einmal Hals über Kopf in die Ermittlungen des attraktiven Polizeiagenten Janek Pokorny.

„Aurelia und die Melodie des Todes“ ist der 2. Band der historischen Krimireihe „Ein Fall für Aurelia von Kolowitz“ von Beate Maly.

Von Beate Maly habe ich schon einige Historische Romane gelesen, jetzt begibt die Autorin sich in das Genre Spannung aber der Historik ist sie treu geblieben.

Beate Maly schickt ihre Leser*innen nach Wien ins 19.Jahrhundert.
Im Mittelpunkt steht Aurelia von Kolowitz, eine kluge Grafentochter die sich von den strengen Konventionen lösen möchte und heimlich Karikaturen zeichnet.
Und der junge Polizeiagent Janek Pokorny, der aus einer ärmeren Familie stammt.
Janek Pokorny ist bemüht ansehen und Achtung bei der kaiserlichen Polizei zu gewinnen.
Wenn er auf Aurelia von Kolowitz trifft, ahnt er schon, dass er es wieder mit einem komplizierten Mordfall zu tun bekommt.

Der Ziegelbaron Meinrad Auerbach ist aus dem Fenster gestürzt. Man geht von Selbstmord aus. Oder etwa doch nicht?
Schon kurz nach Auerbachs Tod wird ein Werkelmann (Drehorgelspieler) unweit der Stelle wo Auerbach aus dem Fenster gestürzt ist mit einem Wiener Würfel erschlagen.
Janek Pokorny ermittelt. Dabei trifft er wieder auf die kluge und schöne Gräfin Aurelia für die er heimlich Gefühle hat. Auch Aurelia hegt Gefühle für den Polizisten. Doch da liegen unüberwindbare Standesgrenzen dazwischen.

Beate Maly besticht in diesem Historischen Krimi wieder mit ihrer detailgetreuen Beschreibung.
Die prächtigen Herrenhäuser in Wien werden genauso gut beschrieben wie die dunklen Viertel die es in Wien gibt.
Auch die Atmosphäre mit dem Nebel über der Stadt sorgt für eine gewissen Gänsehaut.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und mir schnell sympathisch gewesen.
Nicht nur Aurelia und Janek, auch die Nebenfiguren bereichern die Geschichte.

Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Sicht von Aurelia und aus der Sicht von Janek Pokorny. Die Leser*innen begleiten also beide bei ihren Ermittlungen.
Der Fall ist spannend und die Ermittler haben es nicht einfach den Fall zu lösen. Aber wieder einmal ist Aurelia Janek eine Nasenlänge voraus.
Aurelia und Janek sind ein ungewöhnliches Ermittlerpaar und gefallen mir zusammen sehr gut.

„Aurelia und die Melodie des Todes“ ist ein gelungener Historischer Kriminalroman der in einer prächtigen Kulisse spielt.

Ich hoffe sehr, dass noch viele weitere Bände folgen.

Aurelia und die letzte Fahrt

Beate Maly
Historischer Kriminalroman
352 Seiten
erschienen im DuMont Verlag
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den DuMont Verlag für das Rezensionsexemplar

Gelungener Auftakt einer Historischen Krimireihe

Wien 1871: Aurelia von Kolowitz ist jung, klug und mit den gesellschaftlichen Konventionen ihrer Zeit alles andere als einverstanden. Wie tief die moralischen Abgründe hinter den Barockfassaden der Donaumetropole wirklich sind, muss sie erfahren, als sie eines Abends die Leiche eines ermordeten Offiziers in einer Kutsche findet und eine unschuldige Frau im Gefängnis landet.
Dass ausgerechnet eine neugierige Grafentochter sich in die Ermittlungen einmischt, hat der Polizei gerade noch gefehlt ..

„Aurelia und die letzte Fahrt“ ist der Auftakt einer historischen Krimireihe von Beate Maly.

Von Beate Maly habe ich schon einige Historische Romane gelesen, jetzt begibt die Autorin sich in das Genre Spannung aber der Historik ist sie treu geblieben.

Beate Maly schickt ihre Leser*innen nach Wien ins 19.Jahrhundert.
Im Mittelpunkt steht Aurelia von Kolowitz, eine kluge Grafentochter die sich von den strengen Konventionen lösen möchte und heimlich Karikaturen zeichnet.
Und der junge Polizeiagent Janek Pokorny, der aus einer ärmeren Familie stammt.
Janek Pokorny ist bemüht ansehen und Achtung bei der kaiserlichen Polizei zu gewinnen.

Aurelia entdeckt in einer Kutsche einen toten Offizier. Offensichtlich hatte er ein Stelldichein mit einer Prostituierten.
Doch von der Frau ist nichts mehr zu sehen.
Aurelia’s Neugierde ist geweckt und sie beginnt Nachforschungen anzustellen.

Der junge Polizeiagent Janek Pokorny nimmt sich dem Fall an. Er will den Schuldigen so schnell wie möglich finden. Überall wo er auftaucht um zu ermitteln da taucht rein zufällig auch Aurelia auf.

Beate Maly besticht in diesem Historischen Krimi wieder mit ihrer detailgetreuen Beschreibung.
Die prächtigen Herrenhäuser in Wien werden genauso gut beschrieben wie die dunklen Viertel die es in Wien gibt.
Natürlich gibt es auch rauschende Ballnächte und Musik von Johann Strauss.
Die Autorin vermittelt die jeweilige Stimmung sehr gut.
Die Charaktere sind gut gezeichnet und mir schnell sympathisch gewesen.
Nicht nur Aurelia und Janek, auch die Nebenfiguren bereichern die Geschichte.

Die Autorin erzählt die Geschichte aus der Sicht von Aurelia und aus der Sicht von Janek Pokorny. Die Leser*innen begleiten also beide bei ihren Ermittlungen.
Der Fall ist spannend und zeigen die menschlichen Abgründe.
Aurelia und Janek sind ein ungewöhnliches Ermittlerpaar.

„Aurelia und die letzte Fahrt“ ist ein gelungener Historischer Kriminalroman der in einer prächtigen Kulisse spielt.

Der 2. Band „Aurelia und die Melodie des Todes“ ist mittlerweile auch schon erschienen und ich freue mich schon aufs lesen.

Helle Tage, dunkle Schuld

Eva Völler
Historischer Kriminalroman
400 Seiten
erschienen im Droemer Knaur Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Droemer-Knaur Verlag für das Rezensionsexemplar

Spannender und interessanter Historischer Kriminalroman

Klappentext:
Ruhrgebiet, 1948. Der Kriminalbeamte Carl Bruns arbeitet für die Abteilung Kapitalverbrechen im Essener Polizeipräsidium, nachdem er während der Nazizeit seinen Beruf nicht ausüben konnte. Im Zuge von Mordermittlungen erfährt er von einer grauenvollen Bluttat, die sich drei Jahre zuvor gegen Kriegsende ereignet hat. Während er dem flüchtigen Täter von damals nachspürt, geschehen weitere Morde. Erst allmählich erkennt Carl Bruns, dass sie Teile eines tödlichen Puzzles sind. Nicht nur er selbst gerät dabei ins Fadenkreuz des Mörders, sondern auch die Frau, die er liebt, die verwitwete Krankenschwester Anne, die verzweifelt an eine bessere Zukunft für sich und ihre Schwestern glaubt. Doch Anne hütet ein düsteres Geheimnis, von dem auch Carl nichts ahnt …

„Helle Tage, dunkle Schuld“ von Eva Völler beruht auf einer wahren Begebenheit.
Einige Wochen vor dem Ende des zweiten Weltkriegs wurden in Essen mindestens 35 Zwangsarbeiter von örtlichen Polizeikräften erschossen.
Auf diesen grauenhaften Fall stößt der Kriminalbeamte Carl Bruns bei einer Mordermittlung.

Carl Bruns steckt mitten in einer Mordermittlung. Eine Frau wurde aus einem Fenster gestoßen.
Das Opfer war die Mutter eines NS Verbrechers. Er hat die Verantwortung für die erschossenen Zwangsarbeiter.
Seine Ermittlungen führen den Kriminalbeamten nach Köln zum Erben der Ermordeten.
Es ist der Enkel der Toten und er erbt das Haus, dass dem Opfer gehörte.
In Köln trifft Bruns auch auf seine Jugendliebe Anne.

Anne und ihre Schwester ziehen gemeinsam mit dem Enkel der Ermordeten Frau nach Essen in das geerbte Haus.
Bruns, der immer noch Gefühle für Anne hat besorgt ihr eine Stelle im Krankenhaus.
Doch es bleibt Bruns keine Zeit in der Vergangenheit zu verharren den es gibt schon die nächste Leiche und dabei wird es nicht bleiben.

Eva Völler ist mir aus einigen Historischen Romanen gut bekannt. Hier hat die Historik und Krimi gekonnt verknüpft.
Ihre Protagonisten gefallen mir gut.
Besonders Carl Bruns und Anne habe ich gleich gemocht.
Die Autorin fängt die Stimmung der Nachkriegsjahre gut ein.
Sie lässt ihren Protagonisten über ein NS Verbrechen stolpern.
Auch die Handlungsorte werden anschaulich beschrieben. Man kann sich alles gut vorstellen.
Den gut verständlichen und flüssigen Schreibstil von Eva Völler mag ich schon seit ich ihre Historischen Romane gelesen habe. Hier kommt noch eine gute Portion Spannung hinzu.

„Helle Tage, dunkle Schuld“ ist ein spannender Kriminalroman der die Leser*innen in die Nachkriegsjahre führt.

Der Totengräber und der Mord in der Krypta

Oliver Pötzsch
Historischer Kriminalroman
527 Seiten
erschienen im Ullstein Verlag
Meine Bewertung:
5 von 5 Sternen

Vielen Dank an den Ullstein Verlag für das Rezensionsexemplar

Historik und Spannung kunstvoll miteinander verflochten

Klappentext:
Wien, 1895: In der Gruft unter dem Stephansdom finden Touristen zwischen Knochen und Schädeln eine männliche Leiche. Das Gesicht vor Entsetzen verzerrt, ansonsten unversehrt. Ist der Mann vor Angst gestorben? Was hat ihn dermaßen in Panik versetzt? Während im Wien des ausgehenden 19. Jahrhunderts der Spiritismus grassiert und an jeder Ecke Séancen abgehalten werden, pochte der Tote, ein Gelehrter auf die Naturwissenschaften und deckte Schwindler auf. Hat er sich dabei die Finger verbrannt? Parallel zu den von Leopold von Herzfeldt geführten Ermittlungen wird der Totengräber Augustin Rothmayer durch seine Adoptivtochter Anna auf etwas anderes aufmerksam. Im Waisenhaus der Stadt verschwinden immer wieder Kinder. Vergreift sich jemand an den Schutzlosen oder geht wirklich ein Geist um in der Donaumetropole?

„Der Totengräber und der Mord in der Krypta“ ist der 3. Band der Totengräber-Reihe von Oliver Pötzsch.

Der Autor hat ein Händchen für interessante Protagonisten.
So hat er auch für diese Reihe wieder tolle Charaktere geschaffen.
Der Totengräber, ein kauziger Wiener gefällt mir besonders gut.
Auch der Ermittler Leopold von Herzfeldt und die Tatortfotografin Julia Wolf waren mir schnell sympathisch.

Dieser Fall ist mit besonderer Vorsicht zu behandeln. Der Polizeirat setzt deshalb bewusst seinen Ermittler Inspektor Leopold von Herzfeldt ein.
Das Opfer aus der Krypta ist Dr. Lichtenstein und dazu noch mit Leopold Herzfeld befreundet.
Julia Wolf, die wie immer am Tatort die Fotos macht ist beim Entwickeln der Bilder erstaunt. Auf den Bildern wird etwas abgebildet das sie am Tatort nicht gesehen hat.
Ob es wirklich in der Gruft spuckt?
Wieder wird der Totengräber Augustin Rothmayer um Hilfe gebeten.
Dabei hat August Rothmayer im Moment ganz andere Sorgen.
Von seiner Adoptivtochter hat er gehört, dass nachts Kinder aus dem Schlafsaal des Waisenhauses geholt werden.
Da Ende 19. Jahrhunderts der Aberglaube und der Spiritismus groß war, ist es nicht so einfach zu Beweisen, dass hinter dem Mord und der Kindesentführung kein Geist steckt.

Der Schreibstil von Oliver Pötzsch gefällt mir schon immer sehr gut.
Der Autor versteht es Spannung aufzubauen und auch seine Leser*innen immer wieder in die Irre zu führen.
Oliver Pötzsch vermittelt viel interessantes Wissen auf eine unterhaltsame Art und es macht immer wieder Spaß seine Bücher zu lesen.
Besonders seine Historischen Romane wie die Faustus Reihe haben mich gefesselt.
In der Totengräber Reihe verknüpft Oliver Pötzsch gekonnt Historie und Krimi miteinander.
Ich habe den 3. Band genauso wie der beiden vorherigen verschlungen.
Jetzt hoffe ich, dass die Reihe weitergeht.